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AW Sch»«se»A«-»e MyeHse WtiMkWWW v«r «rlch»dil II,II» »Ich IM Aw, haib«ö,Mch «M SIW, durch dl« Poft «lnlchl. oller Della^o mooolllch r.lSÄM aurichlLoliell^düdr. LlnzelnommerI0PIL Tageblatt * enthaltend dle «wtNch*» B»k«»«t«»ch«»se« de« Landrat» zu Schwarzenberg und de» Landkreise» Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Lrünhain, Lößnig, NeustSbtel und Schneeberg, der Ananziimt« tu Aue und Schwarzenberg. »erlagt E. M. «ikrtaer, Awe, Sachse«. HuteptOaschLftustell«r Aue, Fernruf Sammel-Nr.SS», »ratzteaschrtftr Bolkfrewrd Auesachstn. G»s<chaf1«OaW«»r Sdßuttz Amt Aue) 2940, Schneeberg Stv und Vchmarzenberg «St» Nr. 144. Freitag, den 23. Juni 1S3S. Jahrg. S2. Die Gchlagkraft der AchsenmLchte. Bo« einen in Teil der Meeren sesthalten könne. Seit deutsche Marine zu einem der Chamberlain erklSrt. beschleuni Ich -um soundsovielten Male Lache« bis Moskau. AwischeubUauz. Sia japanisches Ultimatum. London, 22. Juni. Die Reuter meldet, sollen die japani schen Militärbehörden nach der Einnahme von Swatau ein Ultimatum an die in Swatau liegenden englischen und amerikanischen Zevstörer gerichtet haben, bis heute 13 Uhr die Gewässer von Swatau -u verlassen. Diese Nachricht von einem Ultimatum ist inzwischen durch die Admiralitäten London bestätigt worden. Nach in Hongkong eintressenden Meldungen aus Swatau haben die britischen und amerikanischen Marinebehövden den japanischen Behörden mitgeteilt, daß sie das japanische Ulti matum nicht beachten werden; die amerikanischen und britischen Zerstörer sollen -um Schutz der Staatsangehörigen der beiden Nationen im Hasen verbleiben. Nach Associated Preß hat Parnell, der Befehlshaber des amerikanischen Ostasien-Ge schwaders, den Zerstörer „Pope" nach Swatau geschickt. Aus Hongkong! sei noch das amerikanische Kanonenboot „Asheville" mit dem gleich Ziel ausgelaufen. Die Haltung des Admirals hat die amerikanische Außenpolitik in eine schwierige Lage gebracht. Die Hetzpresse schlägt einen sehr scharfen Ton gegen Japan an. Staatssekretär Hull erklärte, daß die japanische Aufforderung auf Zurückziehung fremder Kriegsschiffe durch- aus nichts Neues darstelle. Die Amerikaner in Swatau seien nicht bedroht und weitere Kriegsschiffentsendungen nach China nicht vorgesehen. Uebevschreiten der internationalen Grei ten und A«d «och el« Schlag. Die für die Westdemokratien einschließlich den Bereinigten Staaten von Nordamerika unangenehmen Botschaften aus Ost asien häufen sich. Der Fall Tientsin hat die kümmerliche Lage nicht nur Großbritanniens offenbar gemacht. In Swatau sind die englischen und amerikanischen Zerstörer nicht gern gesehen und zu allem kommt die Meldung, daß die chinesischen Banken in dem von den Japanern besetzten Teil des Reiches ihre Schalter geschlossen haben. Am 21. Juni fand in ganz Ehina einschließlich Schanghais, Tientsins und Kantons das landes übliche „Drachenbootfest" statt. Am nächsten Tag teilten die chinesischen Danken mit, daß sie ihre Auszahlungen von einem Konto auf 500 Dollars im Monat beschränken müssen. Nach anderen Nachrichten sind sogar für drei Tage „Bankfeiertage zum Schutze der Währung" «ingeschoben worden, an denen überhaupt nichts ausbezahlt wild. Diese Zahlungsunfähigkeit der chinesischen Banken wirb noch wichtiger empfunden al» die neuerliche Besetzung von Swatau. Und das will etwas sägen! Denn Swatau war der letzte chinesische Hafen, der mit Hong kong noch in freiem Warenaustausch stand. Zwar haben die Europäer ihre eigenen Banken, und es steht noch dahin, wie weit di« europäischen und amerikanischen Baicken durch di« Zahlungseinstellung der chinesischen Geldinstitute in Mitleiden schaft gezogen sind,, aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, so hört natürlich jede« wirtschaftliche Leben auf, wenn dle sehr reiche chinesische Kaufmannschaft nur über 800 Dollar- im Monat verfügen kann. London, 22. Juni. Chamberlain gab im Unterhaus wiederum eine Erklärung zu den Vorgängen im Fernen Osten ab. Er stellte fest, daß die Tientsin auferlegten Beschränkungen unverändert anoauerten und britische Staatsangehörige beim "reiten der internationalen GreiW lange warten müß. > streng durchsucht würden. Vorkehrungen für den irgten Abtransport von Frauen und Kindern aus Tientsin seien getroffen worden. Mr die Entfernung britischer Frauen und Kinder aus Swatau würden Vorkehrungen getroffen. Das britische Schis' Swatau, und ein weiteres E Fremde Kriegsschiffe in Smata« ««erwünscht Die chinesische« Banke« find zahlungsunfähig. .Thanet" befinde sich jetzt in f — die ,^eou/ — werde im Laufe des heutigen Tages erntreffen. Die Lebensmittellaae inKulangsu Hobe sich auch beträchtlich verschlechtert, da dre Lieferungen von Amoy und dem Festlande eingestellt worden seien. Aus einem Frage- und Antwortspiel im Anschluß an Lie Erklärungen Chamberlains ging hervor, daß in England keine Klarheit über die weitere Entwicklung im Fernen Osten besteht. 4V M«s-e«ge kt der Sichere« Mongolei avgefchoffe«. Tokio, 28. Juni. Die Kwantungarmee meldet erneute Grenzverletzungen außenmongolischer Flugzeug« au der West, grenze Mandschukuo». Nördlich des Bumoorsee» hätte» dl« japanische» Luststreitkräste4v von 1ö0 Flugzeuge« abgeschoffe». seinem Kniefall in Moskau heraus einem Stalin den so oder so verklausulierten Treueid leisten wird. Wenn England zur höheren Ehre des britischen Imperialismus die sowjetrussische Suppe auslöffeln will, die es sich mit der Birminghamer Rede Chamberlains vom März endgültig eingebrockt hat, so mag es das tun. Man kann nur kopfschüttelnd vor einer Außenpolitik stehen, die sich schon spätestens seit dem Abeffinienkrieg über wiegend in so erstaunlichen Fehlleitungen bewegt. In England rüstet man zur widernatürlichen Wettgemeinschaft mit dem Bolschewismus. In Deutschland rüstet man zum „Parteitag des Friedens"! Erst Mitte Mär- dieses Jahres hatte Chamberlain die Drehung nach Osten um SO Grad vollzogen. Wie erklärt sich das? Man weiß heute, daß England auf die Zuverlässigkeit des Moskauer Partsystems, d. h. der vertraglichen Bindungen Sowjetrußlands an seine beiden Bundesgenossen Frankreich und die Tschecho-Slowakei, genau so fest gebaut hat wie Frank reich und die alte Nchechei. Als sti^ ' 's "" herausstellte, daß Verträge für Moskau nicht viel mehr als diplomatische Manövermittel sind, erfolgten Chamberlains Reisen nach Berchtesgaden, Godesberg und München. Es hat einige Zeit gedauert, bi» Chamberlain die Enttäuschung über das Versagen Sowjetrußlands überwunden hatte. Der Ent täuschte war für die Partei der Kriegshetzer im Lager der Opposition und der Liberalen in der richtigen Verfassung. Noch bevor Chamberlain sich über Sinn und Reichweite seiner heu tigen Linkreisungspolitik klar geworden war, sah er sich selbst eingekreist von einer Gruppe, deren Mitglieder die guten alten Zeiten der Versailler Diktatwirtschaft selbst gegenüber einem Deutschland wieder aufleben lassen wollen, bas sich unter Adolf Hitler aus einem tributhörigen Erfüllungsstaat zu dem Groß- veutschland der mächtigsten Wehrmacht der Welt gewandelt hat. Der Fehler Englands von 1939 ist also unendlich viel schwerer als der von 1914, von den durch die bekannten Friedenspläne Adolf Hitler» gebotenen Chancen gar nicht erst zu reden. Es war, wie gesagt, im Dezember 1938, als Duff Cooper den schnellen Anschluß Moskaus an die von den englischen Ein kreisern fertig entworfene deutschfeindliche Politik als nahe be vorstehend ankündigte. Wir schreiben jetzt Ende Juni 1989. E» ist wirklich nicht unsere Sorg«, oh oder wann England au- Berlin, 22. Juni. Auf Einladung, des Stabschefs der SA., Lutze, traf heute eine Offiziersabordnung der faschistischen Miliz hier ein. Sie wird von General Graf Gauttieri geführt. An die Begrüßung durch den Stabschef schloß sich «tn Kamerad, fchaft-abend an. , Rom, 22. Junk. Zu den Flottenbffprechungen in Fried- richshafen, deren Ergebnis von oer Press« als «ine Bestätigung der engen Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet unter- strichen wird, «Märt die „Tribuna", daß neben den Landstreit, kräften die Kriegsmarine der beiden Länder schon heute «ine gewaltige Macht darstelle. England, das niemals die deutsche Flotte besiegte, habe geglaubt, daß Deutschland al» Seemacht erledigt sei: aber wie auf so vielen Gebieten habe sich auch auf dem Gebiet der Kriegsmarine alles von Grund auf geändert. Die neue deutsche Marine stelle schon jetzt eine Macht dar, die ' ' " - ^otte in den nördlichen ichtlübernahme sei die deutsche Marine zu einem der modernsten Kriegsinstrumente ausgebaut wovden. Die Begegnung der beiden Befehlshaber der Kriegsmarine werde die, Schlagkraft noch gewaltig erhöhen. „Bestürzung und Niedergeschlagenheit." Rom, 22. Juni. Zu den Vorgängen in Tientsin sowie den englisch-französischen militärischen Beratungen in Singapore bemerkt der „Popolo d'Jtalia, daß sich das Ergebnis leicht erraten lasse. Gegen Japan sei ebenso wie gegen die Achse in Europa nichts zu machen. Japan sei nicht verletzbar. Don der Küste uneben Inseln aus kontrolliere es alle Meere Chinas. Feindliche Kriegsschiffe, die sich in jene Meere vorwagten, wären infolge der gewaltigen Entfernungen, der Verpflegung», schwierigkeiten und des Mangels von SLitzpunkten den größten Gefahren ausgesetzt. Hongkong habe keine direkte Verbindung mit dem Hinterlande mehr und sei daher ein Außenposten, der nicht lange Widerstand Kisten könne. Die britischen Flottem kräfte im Fernen Osten seien daher fast durchweg nach Singa- pore zurückgezogen worden. Indochina sei ebenfalls schwer zu verteidigen und in Frankreich befürchte man, daß ein Geheim- vertrag Siam an Japan binde, was auch die Stellung von Singapore gefährden würde. Die englisch-französische Politik erschein« so immer mehr als eine Kette von Irrtümern. Die Einkreisungsversuche in Europa und die Kompromißversuche mit Moskau verschlimmerten die Folgen dieser Fehler. — Seinen Bericht über die jüngsten Moskauer Ereignisse über schreibt Popolo d'Jtalia: „Bestürzung und Niedergeschlagen- heit in London die Folge von Moskaus Ablehnung der eng lisch-französischen Vorschläge. Bittere Demütigung der großen Demokratien/ Gazetta del Popolo bringt die Schlagzeile: London wird in Tokio gedemütigt." Corriere della Sera schreibt: „Moskau steigert den Dünonispreis" und „Die Sow- jets haben England eine neu« Demütigung zugefügt." „Rußland wird sich uns bald anschließen, um die Sache de» Friedens zu verteidigen. Die Sowjetunion . . . wird stets die Demokratie schützen." Diese Worte wurden am 8. Dezember 1938 in Paris gesprochen, und zwar von Duff Cooper, dem Manne, den die oppositionelle Gruppe der englischen Konser vativen aus der Regierung Chamberlain herausnahm, weil sie ihn zur Verstärkung des Druckes auf den Ministerpräsidenten in Richtung des völligen Einschwenkens in die Moskauer Richtung brauchte. Wenn man damals — vor einem halben Jahre — dem betagten englischen Regierungschef gesagt hätte, seine Regierung werde sich vor Moskau so w«it erniedrigen, daß sie es bei den Beschwörungen des Außenministers gegenüber Herrn Maisky und bei den Bittgängen ihres Moskauer Botschafters bei Molotow nicht bewenden lasse, sondern darüber hinaus durch einen Sondergesandten einen vieltägigen Kniefall vor Herrn Stalin tun lassen werde, dann wäre Chamberlain zweifellos sehr entrüstet gewesen. Denn er hätte sich als guter Kenner der englischen Beziehungen zu den Sowjet» daran erinnert, da» d« britische Regierung vor 20 Jahren den Botschaft«? Stalins Litwinow Finkelstein wegen allzu anrüchiger Ver gangenheit hinausgeworfen hat, und zwar ohne Rücksicht auf seine zwei Jahre vorher listig erworbene englische Staats bürgerschaft. Chamberlain hätte sich weiterhin daran erinnert, daß vor einem Dutzend Jahren der englische Geheimdienst die unterirdischen Tresors in der sowjetrussischen Londoner „Handelsvertretung^ nach allen Regeln der Kunst sprengte und dort außer sonstigem Material die interessantesten Photos über die bolschewistische Spionagetätigkeit in englischen Rüstungsfabriken vorfand. Chamberlain hat heute diese Vorgänge aus seinem Gedächtnis gewischt, und auch über den s. gt. erfolgten Abbruch sämtlicher Beziehungen zur Räte republik spricht man in London nicht mehr. Wir haben es garnicht nötig, uns dieser immerhin amüsanten Vorgänge der heutigen englisch-bolschewistischen Beziehungen in dem Augenblick zu erinnern, in dem der schon fast bedauernswerte Mister Strang in Moskau wieder einmal auf echt russisches Eis gelegt worden ist. Mr haben es deshalb nicht nötig, weil die englische Außenpolitik mit einer Un- beirrtheit, die heute nicht mehr erstaunlich ist, von München nach Moskau im knappen Zeitraum weniger Monate strebte und dreiviertel Jahr nach München vor einer fremden, und noch dazu der sowjetrussischen, Regierung eine derart ge- demütigte Rolle spielt, wie es seit den Tagen der tugend haften Königin Elisabeth (1888—1603) keine britische Regierung mehr getan hat. Aber wir wollen uns in diesem Zeitpunkt der englischen Bittstellerei in Moskau nützlicherweise noch eines anderen Tatbestandes erinnern. Dieser Tatbestand lautet dahin, daß weder nach der Rückkehr des Sudetenlandes zum Reich, noch unmittelbar nach der Unterstellung der restlichen Tschechei unter den Schutz des Reiches tn maßgeblichen «ng- lischen Kreisen auch nur die leiseste Andeutung darüber laut wurde, daß ein „Bruch des Münchener Abkommens" durch Deutschland erfolgt sei, eine Behauptung, die ja heute Herrn Chamberlain ganz geläufig geworden ist.