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WWW AWW «n Mittwoch, den 3. Mai 1939. Nr. 102. Jührg. VL Sin Meteor »tt einem feurige« -akenkrenz. Hakenkreuz* am Hi sogar das Wort „Hi klarten auf das bei i ' da» Abkommen le da»! RumSnischer Vorstoß i« -er Kriegsschuldenfrage. dingto«, 2. Mai. Hull teilte der Presse mit, baß die ,e Regierung schon in den nächsten Tagen Vorschläge MNttürb»«-«!- Moskau—London—Paris? Lhamberlain in Röten. erklärt, daß di« Koloaialfrage keinen Grund für «inen Krieg darstelle, und Lhamberlain habe gesagt, daß die britische Re gierung stets bereit sei, mit Deutschland zwecks Austausch -«» deutsch-englischen Handel» in Beratungen «inzutreten. Man sollte aber auf englischer Seite den Wunsch haben, den wirt schaftlichen Interessen, vor allem aber den Interessen Deut" land» in Mitteleur Li« Ob»rhm»s«ttgli«d gegen die Krieg-Hetzer. Lando», 8. Mai. In einer Zuschrift an die „Times* setzt sich da» Obechausmitglied Lord Rushcliffe dafür ein, daß dl« offenstehendep Frag«» zwischen Deutschland und Leland auf de« Verhandlung,w«ge bereinigt «erde» sollten utzd daß man diese Verhandlung«« wi«d«r aufnehmon soll«. Hitbrr had« E« werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Amtsgericht« in Aue, Sch Neeberg. Schwärzend«-, dm Ob«dtlrgermeister» zu Au» und der Bllrgermetst« zahlreicher and«« Gemeinden. BsrlGOr G. «. EstSrU—r, Aue, SnnUtaafchLftoB«»«r Au«, Fernruf Sammel-Nr.2VL1. Drnhtnuschrif«: Dolkofrennd Ausstichs«. GoschaftoAeAawr Lößnitz <«mt Aue) 2940. Schneeb««- SIV und Schwarzenberg 312t. Reuyork, 8. Mai. Di« Stadt Houston in Texas «rlebte gestern abend einen neuen „Marsangriff . Dieses Mal bandelt« «» sich um «in«n riesigen Meteor, der über Texas nieoerging, und -war, wie „zuverlässige* Augenzeugen gesehen haben wollen, mit einem langen Schweis, der „wie «in feurig«» Hakenkreuz* am Himmel stand. Andere erklärten, sie hätten sogar das Wort „Hitler* herauslesen können, wieder andere er klärten auf das bestimmteste, sie hätten beobachtet, wie ein« feindliche Luftflotte eine Nebelwand gezogen habe. Setzt auch SpreagstostauschLSge in Frankreich. Pari», 2. Mai. In der Nacht zum Dienstag wuvd«n la d«r Nähe von Bordeaux Dynamitanschläa« gegen fünf Mastin einer Hochspannungsleitung v«rübt, di« di« Stadt mit elektri- sch«m Strom versorgt. Die Anschläge «folgten gegen 4 Uhr nacht». Ls waren mehrere gewaltige Explosionen zu hören. England» letzte» Aufgebot! London, 2. Mai. 2m Unterhaus erklärt« Kriegsminister Hore-Belisha, daß die Aufstellung «ine» Freiwilligenregister» für die in Palästina ansässigen Juden vom Kolonialministe- rium erwogen werde. — 2m Unterhaus wurde beschlossen, di« guckersteuer, die Tabaksteuer und die Autosteuer zu erhöhen. Die Türkei im Falle eine» enropLischen Kriege« streng nentroil. Pari», 2. Mai. „Jntransigeant* teilt über eine Unter redung mit dem türkischen Außenminister Saraeoglu mit, dieser hab« «rklärt, daß die Türkei im Falle eine» «uropäischen Kriege» ihre strikte Neutralität zu bewahren gedeme. E« verstehe sich allerdings von selbst, daß die Türkei, wenn bi« kriegführenden Länder einen Druck auf sie auszuüben ver suchten, ihrer Unabhängigkeit mit den Waffen In d« Hand Achtung verschaffen werd«. Irisch« Drohung««. Dublin, 2. Mai. Ministerpräsident de Balera teilte im Dail mit, daß die irisch« Regierung in London schärfsten Pro- test gegen die angedrohte Ausdehnung de» Wehrpflichtgesetz«» auf die sechs nordirischen Grafschaften erhoben habe. Auch der Oberbürgermeister von Dublin hat an Chamberlain «in Tele gramm gesandt, in dem es heißt: Ich unterstütze nachdrücklich jede Forderung aus Ausschluß der sechs nordirisAn Grafschaften au» dem Dehrdienstgefetz. Jeder Versuch, di« Wehrpflicht auf- zuzwingen, würde zum Widerstand und zu einer Katastrophe führen. Die nordirischen römisch-katholischen Bischöfe haben der Presse eine Erklärung übergeben, in der sie die Ueberzeugung zum Ausdruck bringen, daß jeder Versuch, das Vritische Wehr- Pflichtgesetz auf Nordirland auszudehnen, katastrophale Folgen haben würde. Die britische Regierung würde bei einem sol chen versuch eher der Verlierer al» der Gewinner sein. Rund 200000 Arbeiter der Baumwollindustrie in Lan cashire, die seit 2ahren am stärksten mit unter der Arbeits losigkeit leidet, faßten eine Entschließung, in der sie gegen die Wehrpflicht schärften» protestieren. schaftlichen Interessen, vor allem aber den Interessen Deutsch- land» in Mitteleuropa, ehrlich gerecht zu werden. Schließlich sei doch da» Hauptziel der: Friede. Er sei sicher, daß solch« Verhandlungen früher ober später stattfinden müßten. Die unverschämten Forderungen Polens. Beunruhigmtg l« England. Auch Frankreich warnt Warfcha« nor überstürzte« Maßnahmen. ÜL«r dl« Liouiüierung ihrer Kriegsschuld«« mach«« «erde. Mit dieser Angelegenheit werbe sich dann da» Weiße Hau« und da» Schatzamt beschäftigen und sie an den Bunde»kongreß weiter- leiten. Die Aufrollung der Kriegsschuldenfrage von feiten Rumäniens wirb als Vorstoß der früheren Alliierten bewertet,, die Rumänien als Versuchsballon vorschieben möchte«, damit — falls mit Roosevelts Unterstützung die Schuld liquidiert werden sollte — England, Frankreich und alle anderen Kriegs- schuldner «in« gleich« Regelung bmmspnnhon Minen. Lad-, 2. Mai. Die Stadtratswahlen in weiteren byei Städten der Woiwodschaft Lodz brachten der deutschen Völks- gruppe große Erfolge. Allein, in Alexandrow, der Stadt mit fast SO v.H. deutsch«, Bevölkerung, werd«« von 28 Stadt- oerovdneten els deutsch« in dm Stadtrat «tnzkh«. London, 8. Mai. Die Blätter erwarten, daß die britischen Minister sich auf ihrer heutigen Kabinettssitzung mit den sowietrnffische« Vorschläge« und den britischen Geaenvor- schlagen befassen werden. Au« «inem Bericht der „Times* geht hervor, daß d«r Vorschlag ein«» Militärbündnisse» zwischen Sowjetrußland, Großbritannien und Fraickreich von o-wjetrusstscher Seite stammen soll. „Daily Herald* erklärt, die Sowjetvorschläge umfaßten drei Punkt«: 1. Trivel-Allianz -wischen England, Frankreich und Sowietrußland, 2. eine zusätzlich« militärisch« Abmachung, in der die genaue Art der gegenseitigen Unterstützuna in d«n verschiedenen Fällen fest- gelegt wird, 8. alle drei Alliierten sollen gemeinsam alle ost- europäischen Staaten von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer gegen den Angriff garantieren. Englischerseits halte man diHen sowjetrussischen Vorschlag für zu kompliziert und möchte daher gern, daß zunächst einmal Sowjetrußland sich der fran zösisch-britischen „Garantie* an Pole« und Rumänien bzw. die Türkei anschlteß«. Usber den Stand der Verhandlung«« «fit dm» Volsch«. «ist«« befragt, erklärte Lhamberlain im Unterhaus, solange die Verhandlungen nicht aboeschlossen seien, müsse er e» ab- lehnen, irgendwelche Einzelheiten hierüber beratrntzugeben. Attlee wie» darauf hin, daß der langsam« Fortgang der Be sprechungen in vielen Kreisen Beunruhigung Hervorrufe, und daß man das Gefühl Habs/ daß die britische Regierung nicht genügend Druck dahintevsetze. Lhamberlain antwortete, er könne diesen Kreisen nicht helfen und hoffe, ' ' nicht ermutigen wolle. Schließlich erklärt« LI ein« Frage, ob die britische Regierung wirklich abschneßen wolle oder nicht, natürlich wolle st Schwere Bedenke« a«ch i« Paris. Paris, 8. Mai. Auch die hiesigen Blätter melden, daß Oberst Beck in einer Antwortred« auf die Erklärungen d«, Führer» vor de» Reichstag seine Gegenvorschläge machen werd«. „Excelsior* schreibt, Polen widersetze sich der Auf- saugung Danzigs durch ein neues Diktat. London, das jetzt die Augen nach Polen, dem Mittelpunkt der europäischen Krise, gerichtet habe, beunruhige sich über die deutsche Haltuna gegen- über Warschau; habe doch die deutsche Presse einen heftigen Feldzug gegen da« Verhalten der Polen eingeleitet. Wie es heiße, werde Polen Souveränität Uber Danzig verlangen, dessen Schutz' einer polnischen Miliz und polnischen Marine- soldaten anvertraut werden solle unter Achtung der Rechte und Freiheiten der deutschen Mrger. Da» Blatt ist sich aber be wußt, daß der Führer, eine derartige Forderung ablehnen werde. Die Stellung England» sei sehr klar. Es habe Polen eine totale militärische Beistandsgarantie gegeben, die ohne Vorbehalte sei und sowohl auf Danzig wie den Korridor zu- treffe. Durch die Garantie Frankreichs und England» für Polen seien die Verhältnisse fiir Deutschland schwieriger ge worden, aber ««der Pari» «och Loads« würde« Warfcha« zu übertriebene« Ansprüche« veranlasse«. — „Figaro* meldet aus London, die Ansicht der Engländer gehe dahin, Polen sei allein Richter darüber, worin sein« totalen Interessen bestünden. — »Zouryal* schreibt, der polnische Chauvinismus, so versichere di« deutsche Presse, geh« seinen Weg auf Kosten Englands und Frankreichs. Wenn, wie es gewisse polnische Extremisten ver- langten, ein polnischer Handstreich auf Danzig versucht würde oder wenn Polet» offiziell die Souveränität über Danzig ver- lange, würde sich die Lag« schwierig gestalten. Pie deutsche R«. gi«r«»g würde daun Wer «icht zöger«, Maßnahme« z« er- greife«, über dere« Charakter kek« Zweifel besteh«, welch«« auch imm«r die Folge« sei« könnten. Deutschland werde niemals eine polnische Herrschaft in Danzig annehmen und niemals werde es auf sein« eigenen Forderungen verzichten. „Moskaus Unterstützung gleich Rull.* ,Hour* schreibt zu den Reden in Moskau am 1. Mai, Dimitröff und Woroschilow hätten nur einen Ehrgeiz, die Welt- revolution. Moskau beschranke sich darauf, den bourgeoisen Demokratien Frankreich und England «ine Unterstützung zu versprechen, die gleich Null sei. der ««onchmdm ByMn. »Älig«: Auer UnI<rha>Iu»g»la«, Schneebrrger Mu««»,, S«warz<>Uxr«r udinlk»«8^LU «>»»>1«) KN «tnA. Bolin!»»« »n» ÄönixvU- Msti» »»»»Ulch l^4 BM, daldmonnülch »ÄuW »»»MgiftÄgMdtzr. Für Bückaad» muxrlmal N»s«rNchI« SSUsl-ll»« lllxmmnnl bk SchrlsIMung »«In« V«aMworIuna. Aufgeputfchtes Poler-tr-m. Lo « do », 8. Rai. „Daily Telegraph* meldet an« War schau: Die polnlsche Antwort a» dm» Führer werde al» „Gegenforderungen* enthalten: 1. Souverän« R«chte über Danzig; 2. Vetorecht gegen die Beschlüsse de» Senat»; 8. militärisch« Besetzung Danzig« durch Pole«; 4. Kontrolle der Danziger Schwerindustrie. Warschau, 8. Mai. Der „Illustrierte Krokauer Kurier* erhebt erneut die Forderung der Bereiniguug Ostpreußen« mit Pole« zu einer unzerreißbaren „Einheit*. Polen hab«, so schreibt da« Blatt, auf di« Forderungen Deutschlands die Antwort Nein und Niemals erteilt und habe di« Forderung «Hoben, die polnischen „Rechte* in Danzig zu befestigen. Damit werde «Ler nicht die Frage der polnischen Staatsraison an der Ostsee erschöpft. Polen müsse überall in vollem Umfange Rechte fiir sich dort fordern, wo diese Rechte seit ewigen Zeiten (?) ihm gehören. Pole« müsse die Regelung der Frage Ostpreußen fordern, da« historisch, geographisch u«d wirt schaftlich stärkste«, mit Polen vermmden fei (?). Das Blatt faselt dann von einem Paragraphen des Versailler Diktates, ' ver Dolen da» Recht gebe, obwohl fast die ganz« Welt heute von diesem irrsinnigen Produtt hemmungsloser Chauvinisten längst abgerückt ist. Da« berüchtigt« Hetzblatt „Polonia* veröffentlicht heut« eine Landkarte mit der geplante« Gre«zU«!e vom Jahr« 1921, die die Einverleibung Oberschlesien» bis an die Oder bei Oppeln vorsteht, und schreibt dazu, heut« könne niemand mehr bestreiten, daß mit der Grenzziehung von 1921 Polen «in schwer«» Leid und Unrecht zugefügt worden sei. 2n der Reihe der wahnwitzigen polnischen Politiker darf natürlich der Woiwode Graczynski nicht fehlen. Er hielt gestern abend bei einem Appell des Aufftändischenverbandes, dessen Ehrenvor- sitzender er ist, in Kattowitz eine Rede, in der er davon phan- tasterte, daß Polen noch viel« Gebiete jenseits der Grenze ge- hörten. Dies« Wort« lösten bei den verhetzten Zuhörern den Ruf aus: »Unsere Grenze liegt bei Oppel« a« der Oder!* Die Grenzen des normalen Menschenverstandes haben damit beide, Redner und Zuhörer, längst überschritten. Ernüchterung in London. Loudon, 8. Mai. Die Frage Danzig» steht im Mittelpunkt de» politüchen Interesses der hiesigen Blatter. Aufs neue tauchen Meldungen über polnische Herrschaftsabsichten in Dmrzig auf. Aua den Berichten der englischen Zeitungen gebt dabet deutlich hervor, daß die anmaßende« Forderung««, dir die polnisch« Presse In d«n beid«« l«tzt«n Tagen aufgestellt hat, sogar in London Utberraschung und Bestürzung ansgelöst haben. — Die „Times* versuchen die Warschauer Meldungen abzuschwächen und schreiben, man müsse einen Unterschied machen zwischen den Ansichten der amtlichen polnischen Kreise und den ,^twa» wilden Erklärungen der polnischen Presse. E» bestehe kein Grund, zu befürchten, daß Polen Feindselig- ketten provozieren werde, da doch in «inem solchen Falle Polens Bestehen auf dem Spiel stehe. — „Daily Telegraph* berichtet jedoch in großer Aufmachung aus Warschau, potni- scherseit» sei man der Ansicht, daß ,-die polnischen Rechte in Danzig* nur durch ausreichende polnische Streitkräfte in der Umgebung von Danzia sichergestellt werden könnten. Di« deutschen Angebote, auch das eine» 25jährigen Nichtangriffs paktes, werde Polen zuvückweisen. Das Blatt setzt sich dann für den polnischen Standpunkt ein und erklärt, es sei für die „Antiangriffsfront* von großer Wichtigkeit, daß man dem auf Polen ausgeubten Druck in keiner Weise nachgeb«. — „Daily Mail* erklärt unter der Ueberschrift: „Ein Wort an Polen* mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit, wieder einmal steh« der alte deutsch-polnische Streit über Danzia und den Korridor auf der Tagesordnung. Dieser Streit bestehe seit 20 Jahren. 3« England habe der Ton der polnischen Presse Beunruhigung hervorgerufen. Polen solle lieber kein« übertriebenen Forde rungen aufstellen, bi« Polen niemals vorher hätte Vorbringen können. Polen sei heutzutage gestärkt durch die englisch- französische Garantie (womit offen zugegeben wird, in welchem unheilvollen Maße die Einkreisungspolltiker für die Verschär fung Ler Spannung verantwortlich sind. L. D.) Aus diwem Grunde sei das britische Volk an der ganzen Angelegenheit Interessiert und deshalb habe England bei den wichtigen divlo- matischen Schritten in dieser Gegend ein Wort mitzureden. Di« Bestrebungen Polens und Deutschlands seien nicht unv«r- «inbar. E» würde schwer sein, di« Demokratien davon zu überzeugen, daß eine Lösung, durch die polnische Wirtschaft«, interessen sichergestellt würden, nicht auf dem Verhandlungs wege Herbeigeführt werden könnte. Ma« wisse sehr gut, daß dl« Franzosen nicht bereit seien, sich wegei» eine» solcheu Streittall«« In einen europäischen Konflikt zu stürz««. Da»