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Fahrt 1«« Baltikum, »au »r. Paal «ahrrach. M-a, «m Oktober 18SS. Da« erst» Erlebnis aut der Fahrt nach Osten ist da» Devschwundensein de« Korridors! Man weiß e», er ist nicht mehr da, aber man möchte es mit eigenen Augen sehen. Hinter Groß-Doschpol fingen früher die polnischen Um benennungen an. Jetzt steht auf den Stationen, auf frisch ge- weißtem Grund, wieder wie früher zu lesen: Neustadt in Westpreußen, Rheda, Kielau. Man streichelt die Namen im Vorüberfahren förmlich mit dem Blick. Sofort erkennbar hebt sich die flüchtig« polnische Bauerei der Korridorzeit mit ihren gedrückten, niedrigen Stockwerken, dem unsauberen Anstrich und den flachen Pultdächern von den alten soliden, deutschen Häusern ab. Lange Reihen von Eisenbahnwagen stehen auf den Stationsgleisen: durch die polnischen Bezeichnungen läuft ein kräftiger Strich, und darüber, mit schnell fertiggestellten Schablonen weiß aufgemalt, das Wort: DeutschI Eine knappe Stund« hinter der einstigen Korridorgrenze erscheint Gdingen, polnisch Gdynia, heute weithin leuchtend: Gotenhafen. Warum? Weil an dieser Küste vor fünf» undzwanzig oder mehr Jahrhunderten die Goten, ursprünglich .Bewohner Skandinaviens, ans Land stiegen und das Land zu germanischem Boden machten. Das polnische Gdingen war in den letzten Jahren mächtig gewachsen. Es zählte 120 000 Einwohner, aber trotz seiner hohen Häuser mit den endlosen Fensterreihen macht es einen unfertigen Eindruck. Häuser und Straßen sind lieblos, wie nach der Fabrikmarke genormt, ins rohe Gelände gesetzt, ohne alle Pflege, Menschenschachteln, keine Wohnbauten. Sehr viele stehen leer, weil die polnischen Bewohner geflüchtet sind. Hier werden die volksdeutschen Balten, die im Laufe dieser Wochen ihre Zurückführung nach Deutschland erleben, vorläufig Aufnahme finden, bis ihnen die neue Heimat iin ostdeutschen Siedlungsraum die Pforten öffnet. Auf dem Bahnsteig drängt sich polnisches Volk mit Bündeln und zerbeulten Koffern, viele Juden darunter, vor einem Zug, der nach Polen fahren soll — auch eine „Repatriierung!" Im Welterfahren hat man einen Blick auf den Hafen mit seinen mächtigen Krähnen und Speicher bauten. Das ist anderes Mauerwerk, als das schwächliche der Stadthäuser. Hierfür hat Polen aber auch einen tiefen Griff in den französischen Geldbeutel tun dürfen. Schlecht ange legtes Kapital! I« näher am wieder deutsch gewordenen Danzig, desto länger die Reihen von erbeutetem Eisenbahnmaterial. Eine halbe Stund« weiter öffnet sich der Blick auf die Weichsel und die gesprengte Eisenbahnbriick« von Dirschau. Dom pol- Nischen Tzew steht nichts mehr zu lesen. Alles aussteigen! In den Zeitungen las man vor der Abreise: „Bequeme Auto- buffe bringen die Reisenden von der Bahnstation zur Weichsel- fähve und auch auf dem anderen Ufer zur Einsteigestelle." Aber siehe da, ein uniformierter Arm schiebt sich zwischen den männlichen Fahrgast und di« Wagentür: Nur für Frauen und Kinder, Männer gehen zu Fuß! Bis zur Fähre waren es 2 Kilometer, drüben fast ebensoviel, durch Schmutz und Schlamm — aber es hätte ja dazu noch vom Himmel gießen können! Das Gepäck wurde nachgefahren. Von hüben und drüben reißt die Folge von Menschen, Pferden und Fahr zeugen, meist militärische, die übcrgesetzt werden muß, nicht ab; 700 Mann gehen, eng gepreßt, auf die Fähre. Als wir den jenseitigen Bahndamm erklettert hatten, sahen wir, wie eine schwere Lokomotive sich zur Probe- und Einweihungsfahrt über die wiederhergestellte Brücke anschickte. Eben war sie fertig geworden; nur zweiundvierzig Tage hatte die Montie rung und Aussetzung der neuen eisernen Joche an Stelle der gesprengten gedauert — eine staunenswerte Leistung! Wir waren gerade die Letzten gewesen, die noch die Fußwanderung und die Einpökelung auf der Fähre hatten durchmachen müssen. Auf der Fahrt durch Ostpreußen überraschen neue Namen. Aus Eydtkuhnen z. B. ist Eydtkau geworden. Im Dunkel geht es, unter fremd gewordenen Speisewagengenüffen, nach Litauen hinein. An die Stelle der Mark tritt der schwächlichere Lit. Auf der Station Nadsiwilischki ist sowjetrussisches Militär zu sehen, auf Weitertransport wartend. An der lettischen, wie auch schon an der litauischen Grenze, wurde Zollrevision entgegenkommend gehandhabt; lettisches und litauisches Bahn- und Zollpersonal ist an dieser internationalen Durchgangs- strecke fabelhaft gut angezogen. Aus den Lits wurden nun Lats, etwas weniger als eine halbe Mark. Für alles Eßbare ist die Kaufkraft Kieser Währung erstaunlich hoch. Riga selbst ist in seinem alten Kern und im Ning der eleganten Boulevards an Stelle der früheren Festungswälle noch ganz dieselbe Stadt geblieben, in der ich vor sechzig Jahren zur Schule ging. Hier steht kaum ein Haus, das nicht Deutsche gebaut hätten; nur der Besitzer hat gewechselt, und die Straßen heißen jetzt lettisch, statt wie früher deutsch und russisch. Mein Hotel liegt am Aspasia-Boulevard, nahebei gibt es den Neinis-Boulevard. Reims ist ein lettischer Dichter. Er hatte eine mondän-literarische Freundin, die sich — etwas fremdartig am Düna-llfcr! — Aspasia nannte, nach der be rühmten Geliebten des Pcrilles. Im liberal-sozialistischen Iugendalter der lettischen Republik stieß man sich nicht an dem frei nach antikem Muster gepflegten Verhältnis und taufte die Boulevards poetisch begeistert nach Neinis und Aspasia. Als die Zeiten aber bürgerlicher und wieder „vorurtcilsvoller" wurden, gingen beide übrigens zum Standesamt. Es herbstet auch in Riga, aber alle Laubbäume stehen noch in bunter Pracht. Heller, kühler Sonnenschein lockt hinaus zur Burgenfahrt nach Wenden und in die „Livländische Schweiz" im romantischen Aa-Tal. Doch davon ein anderes Mal. Deutsch-sowjetrussische Umsiedlung. Berlin, 4. Nov. Zwischen der deutschen und russischen Regierung ist gestern eine Bereinbarung abgeschlossen war- den, nach der alle Deutschen au« den Westgebketen der Ukraine und Weißrußlands, sowie alle Ukrainer, Weißrussen, Russe« und Ruthenen au« dem jetzt zum Interessenbereich de» Dent- schen Reiche» gehörenden früheren polnischen Gebieten da» Recht haben, auf das Gebiet de» anderen Staate, umzusiedeln. Die Umsiedler dürfen ihr Vermögen in dem für die Fortsetzung ihrer wirtschaftlichen und beruflichen Tätigkeit notwendigen Ausmaße sowie innerhalb bestimmter Normen auch di« Wertgegenstände ihres persönlichen Besitze» mit nehmen. Die Interessen der Aussiedler in bezug auf ihr am Wohnort zurückgekass««» vermögen verhen gewähr- Veid« vertragschließenden Teil« haben di« materiell« und gesundheitlich« FUrsora« für di« Betreuung de, Umsiedler auch auf ihren Reisewegen sichevgestellt. Alle praktischen Framen der Umsiedlung werden von den vertragschließenden Teilen in dem freundschaftlichen Geist« gelöst, wie er den Dezichungen zwischen den beiden Reichen entspricht. Reval, 8. Nov. Am Mittwoch traf in Reval unter Füh- rung von Generalkonsul Noldecke eine deutsche Abordnung ein, die über die noch offenstehenden Fragen der Umsiedlung der Reichs, und Volksdeutschen in Estland verhandeln soll. »Die polnische Wirtschaft hat ausgehört." Eine Unterredung mit Reichsstatthalter Ganlelter Greiser. Pose«, 4. Nov. Reichsstatthalter Greiser erklärt« gestern einem Vertreter des DRV. u. a. folgendes: „Wenn Sie wissen, wie unser heutiger Warthegau nach zwanzigjähriger polnischer Herrschaft und nach den Folgeerscheinungen des polnischen Feldzuges aussah, dann werden Sie ermessen können, welches Maß von Arbeit in diesen wenigen Wochen insbesondere von unserer Wehrmacht geleistet wurde. Mit der Beendigung der grauenhaften Leidenszeit unserer treuen Volksdeutschen hat auch die berüchtigte polnische Wirtschaft aufgehört. Der Ar beitsprozeß vollzieht sich wieder nach nationalsozialistischen Grundsätzen. So ist es bereits gelungen, die Getreideernte dieses fruchtbaren Landes zu 90 v. H. einzubringen. Die Einbringung der Hackfruchternte aber ist schon lOOprozentig gesichert. Dieses Arbeitstempo wird fortgesetzt. An die Lösung der herrlichen Aufgabe, die mir gestellt ist, werden wir mit gewohnter nationalsozialistischer Entschlossenheit und Gründlichkeit Herangehen bis zur restlosen Verwirklichung des großen Zieles, den Warthegau wieder zu einem blühenden Land zu machen." * Berlin, 3. Nov. Der Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete, Reichsminister Dr. Frank, hat für alle Angelegenheiien im Verkehr mit den Dienststellen des General» gouverneurs für di« besetzten polnischen Gebiet« den Reichs» amtslsiter Dr. Wilhelm Heub«r als Bevollmächtigten berufen. Der ständig« Wohnsitz des Bevollmächtigten des Genevalgou» verneurs befindet sich in Berlin, Leipziger Platz 1S. Was in Moskau interessiert. Moskau, 4. Nov. Die schwachen Unterhausauslegungen Chamberlains werden in der Moskauer Presse nur in einem ganz kurzen Auszug beachtet. Man findet es offenbar nicht der Mühe wert, auf die Polemik Chamberlains gegen die Molotowrcde ausführlich einzugehen. Dagegen verzeichnet die Sowjetpresse mit besonderem Interesse jene Meldungen, die sich mit der Opposition gegen die Kricgspolitik Englands und Frankreichs befassen. — Die finnischen Unterhändler haben gestern im Kreml die Verhandlungen mit den sowjet russischen Staatsmännern fortgesetzt, die seit dem 23. Oktober unterbrochen waren. Frei erfunden. Di« angeblich« Torpedierung des Dampfers „Lolmoare". Berlin, 3. Nov. Di« von Reuter gemeldete angebliche Torpedierung des britischen Dampfers „Lolmoare" durch ein deutsches U-Boot innerhalb der amerikanischen Neutralitäts- zone ist frei erfunden. Wie hierzu amtlich festgestellt wird, befindet sich in der Nähr der als Versenkungsort angegebenen Position kein deutsches U-Boot. Es ist offensichtlich, daß das britische Lügenministerium durch diese unverschämte Falschmeldung die amerikanische Oeffent- lichkett in deutschfeindlichem Sinn« zu beeinflussen versucht. * Die Hrtzlüge von der Torpedierung der „Lolmoare" ist ein Seitenstück zu dem Fall „Athenia" und dem der „City of Flint". Im Fall „Athenia" wußte Churchill eine so aus reichende Anzahl von amerikanischen Passagieren auf dem Schiff, daß er im Falle einer Torpedierung die Gewinnung der Vereinigten Staaten von Amerika für den Krieg für aus- sichtsreich hielt. Der wirkliche Sachverhalt ist bekannt. Im Fall „City of Flint" wurde ein amerikanisches Frachtschiff mit offenkundiger Bannware von deutschen Seestreitkräften aufgebracht. In beiden Fällen verhielt sich die amerikanische Oeffentlichkeit merkwürdigerweise ganz verschieden. Die ameri kanische Hetzpresse fand den Fall „Athenia" völlig uninteressant, und der von der amerikanischen Regierung selbst festgestellte Widerstand Englands gegen eine amerikanische Ausklärung jenes schweren Seeverbrechens hat anscheinend genügt, die Sache in Washington zugunsten der Chamberlain, Churchill und Genossen einschlafen zu lassen. Im Fall „City of Flint" dagegen brüllte di« jüdisch geführte Meute der amerikanischen Hetzpresse mit aller Stimmkraft los, und erst der frühere General Johnson, ein unerbittlicher Kritiker der jüdischen Ein flüsse in den USA., mußte öffentlich darauf Hinweisen, daß England das Dreißigfache an Kaperungen amerikanischer Schiffe vorgenommen hatte, ohne daß man in Amerika des wegen auch nur den kleinen Finger krümmte. Genau so auf- fallend wie das amerikanische Schweigen um di« englischen Kaperungen ist ja auch das Schweigen um die Verletzung der panamerikanischen Neutralitätszone durch den englischen Kreuzer „Dispatch", der den deutschen Tankdampfer „Emmy Friedrich" aufbringen wollte. Bekanntlich wurde das Schiff von der Besatzung versenkt, um es nicht in die Hände der Engländer fallen zu lassen. Wer ein mit 1400 Passagieren besetzte» Schiff leichtherzig versenkt, für den bedeutet e» gar Amerika hebt da» Waffeuausfuhrverbot auf. Washington, 8. Roo. Vas Repräsentantenhaus lehnt« mit 248 gegen 181 Stimmen den Antrag de» Aba. Shanley, da» Waff«nau»fuhrvevbot beizubehalten, üb. Di« endgültige Fassung der Neutvalitätsvorlag« ist vom Konferenz- ausschuß beider Häuser ausgearbeitet wollen und soll zur Schlußabstimmung dem Senat und Repräsentantenhaus vorgelegt worden. Sehr bemerkenswert war di« der Ab- stimmung vorausgegangene Aussprache. Der demokratisch« Aba. Sweenley aus Ohio erinnerte daran, er habe bereits während de» USA.-Desuches des englischen Königspaares im Frühsommer dieses al» ersten Agenten de» Weltkrieges be- zeichnet. Er fragte dann ironisch, ob es christlich von seiten der Amerikaner sei, Giftgas zur Tötung ihrer christlichen Brüder in Europa zu verkaufen. Sweenley erklärte, die Bibel, die Roose velt vom englischen Königspaar als Geschenk erhielt, sei dasselbe schöne Buch, das von den Missionaren von gerin gerem Ruf als König Georg einfältigen Eingeborenen in Afrika geschenkt werde, denn, so rief Sweenley aus, „Bibel und Flagge sind bisher immer dem britischen Händler voran- gegangen". Sweenlen richtete vor dem versammelten Reprä sentantenhaus und den dichtbesetzten Galerien ein Gebet an Gott, ,>die Vereinigten Staaten vom Schicksal der 60 oder 70 von Frankreich oder England eroberten Gebiete zu erlösen", und er schloß mit den Worten: „O Herr, erlös« uns von Lord Lothian, unserem neuen britischen Botschafter, der mehr Zeit im Staatsdepartement verbringt, als irgend ein anderes Mitglied des Diplomatischen Korps." * Das Blutgeld lockt. In schlecht verhüllter Genugtuung beschäftigt sich die Neuyorker Press« unter Schlagzeilen wie „Kriegs- auströge für eine Milliarde Dollar sofort erwartet" mit den Geschäftsaussichtcn, welche die Ausfuhrentscheidung der USA.» Rüstungsindustrie eröffnet. Zwei Mißtön« stören die gehobene Geschäftsstimmung, 1. die laut „United Preß" amtlichen eng lischen Kreisen entstammende Versicherung, England werde aus Währungsgründen und Kreditrücksichten den amerikani schen Import anderer Industrieprodukt« und Lebensmittel um jährlich 160 Dollarmillionen verringern; 2. di« Erkläruna des Leiters der Bimdp»behörde für Notstandsarbeiten, Oberst Harrington au» Ehikago, welch«? Amerika warnt«, von den KriegsäuftrSgen nicht di« Beseitigung de» Arbeitslosenpro» blmns zu erwarten. Selbst wenn dir Kriegsindustrie voll im Gange sei, verblieben noch Millionen, denen d«r Staat und die Ortsbehörden Beschäftigung geben müßten. * * „Das britische Weltreich hat sich überlebt." Neuyork, 3. Nov. In einer vor der Bostoner Handels kammer gehaltenen Rede sagte der amerikanische Volkswirt» schaftler Roger Dabson den Zusammenbruch des britischen Weltreiches in seiner heutigen Form voraus. Das britische Reich habe der Welt zwar viel gegeben, aber es habe sich überlebt und erfülle keinen nützlichen Zweck mehr. Babson erklärte weiter, eigentlich sollte es nur vier oder fünf groß« Nationen geben, die gerüstet sind und Welt politik machen, die übrigen müßten sich damit abfinden, Protektorate oder Teile der Stärkeren zu werden. Als die voraussichtlich zukünftigen führenden Weltstaaten nannte Dabson Deutschland, Rußland, Japan, die Vereinigten Staaten und England. nichts, die Torpedierung eines Schiffes in amerikanischen Ge wässern auszuposaunen. Wenn aber sogar der amerikanische Rundfunk von einer „verbrecherischen Finte" spricht, dann darf man wohl annehmen, daß Churchills neues Betrugs- verbrechen allzu plump angelegt gewesen ist, um die Ver einigten Staaten von Amerika zu einer Beteiligung an dem jüdisch-englischen Kriege zu veranlassen. Df. Bon den Neutralen. Wie England ihre Schiffahrt knebelt. In einer Presseunterredung äußerte sich der bekannte holländische Großreeder Goudriaan über die Knebe» lung der neutralen Schiffahrt durch Großbritannien. Durch das Festhalten von sieben großen Schiffen in England sei seine Reederei aufs schwerste betroffen. Auch die schwedische Wirtschaft wird immer schwerer getroffen. Allgemein steigen die Preise. Trotz einer Erleichterung des Benzineinkaufs melden mehr und mehr Kraftwagenbesitzer ihre Autos ab, so allein in Stockholm im September 800 und im Oktober 460. Der letzte Donnerstag brachte einen Rekord von 100 Abmeldungen. Bezeichnend ist ferner, daß die Auszahlungen bei den Sparkassen im September diejenigen des Septembers 1938 um 9,3 Millionen Kronen übersteigen, die Einzahlungen dagegen um 1,7 Millionen ge» ringer waren. Auch die Zahl der Wechselproteste hat sich be» deutend erhöht. In Island herrscht infolge der allem Recht Hohn spre chenden britischen Kriegsführung bereits jetzt Teuerung. Alles, was Island braucht, muß es über See einführen. Und dieser Weg ist voller Gefahren, wie alle skandinavischen Länder in der letzten Zeit zur Genüge erfahren haben. Ebenso muß Island seine Erzeugnisse auf den ausländischen Märkten ver kaufen können, wenn es nicht verhungern soll. Die Schwierig keiten Islands sind die gleichen wie die Dänemarks, wenn man an Stelle von Speck und Butter Fisch und Heringe setzt. Die führende flämische Zeitung „Standaard" wendet sich erneut gegen die Ueberschwemmung der belgischen Lichtspiel- theater durch französische und britische Hetzfilme. Die in Belgien gezeigten britischen und französischen Wochenschauen seien so gehalten, als ob es sich bei den Zuschauern um Fran zosen oder Engländer handele. Die Filmwochenschauen ständen in völligem Gegensatz zu den Verpflichtungen, die in der belgt- schen Neutralitätserklärung vom 2. September übernommen worden seien. — „Vingtidme Sitcle" gibt den Bericht eines in Deutschland ansässigen Belgiers über die Lage in Deutschland wieder. Die Zuteilungen der Lebensmittel seien genügend. Die Versorgung könne nicht vollkommener sein. Das Leben gehe seinen Gang weiter. Der Verkehr in den Straßen sei sehr stark, wie wenn e» überhaupt keinen Krieg gäbe. Die Theater,