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Erzgebirgischer Volksfreund : 05.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193910054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19391005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19391005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-05
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.10.1939
- Autor
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Der deutsche Soldat. - Das deutsche Volk ist ein Soldatenvolk. Vom Soldaten» tum unserer Zeit führt eine große Ueberlieferung zurück bis zum Landsknechtswesen des Mittelalters. Der Landsknecht de» Mittelalters war das Kind einer anderen Zeit, jedoch wurden schon damals soldatische Tugenden gepflegt, und die deutsche Auffassung des Soldatenberufs reicht bis in jene Zeiten zurück. Die eigentliche Tradition des deutschen Soldaten nimmt jedoch ihren Anfang mit dem Beginn der Geschichte des preußischen Staates. Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große waren es, die dem Soldatentum unseres Volkes jene eigentümlich preußisch-deutsche Prägung gaben, die Jahr hunderte überleben sollte. Friedrich Wilhelm I. baute sich einen Staat auf, in dem soldatische Pflicht zum höchsten Grundsatz erhoben wurde, und Friedrich der Große gab diesem Staate als genialer Führer seine Größe und Einzigartigkeit. Friedrich der Große wird mit Recht der erste Soldat Preußens und damit Deutschlands genannt. Seine Taten, seine Lebens haltung und seine Worte sind richtunggebend weit über das 18. Jahrhundert. Sie finden Widerhall in den Befreiungs kriegen. Blücher und Clausewitz führen die große Ueberliefe rung fort. Jetzt rückt das Bolk, das Vaterland in den Vorder grund. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht gibt dem deutschen Soldatentum die breite volkliche Grundlage. Die größten militärischen Führer des Zweiten Reiches, Moltke und Schlieffen, Ludendorff und Hindenburg, haben die große Tradition erneuert. Wenn jene flammende jugendliche Be geisterung der Befreiungskriege, die auch 1870/71 noch lebte und 1914 das ganze Volk mit sich riß, in den vier schweren Jahren des Weltkrieges einem stillen und zähen Fanatismus gewichen ist, der das Gesicht des Soldaten unserer Zeit be stimmt, so erkennen wir daran, daß unser Volk in die Zeiten männlicher Reife und damit höchster Leistung getreten ist. In einer Hörfolge „Der deutsche Soldat" zeigt Hans Töpel im Reichssender Leipzig am 8. Oktober 8.30 Uhr diese Entwicklung des deutschen Soldatentums auf. Die Kampfhan dl«n gen der Leibstandarte in Polen Verschluß bringen. U-Boote können von neutralen Gebieten ausgeschlossen oder zugelassen werden, wenn sie sich den Vor schriften des betreffenden Staates unterwerfen. Zur weiteren Prüfung von Neutralitätsfragen soll eine interamerikanische Kommission von sieben Fachleuten des Völ kerrechtes eingesetzt werden. Außerdem wurde die Entschlie ßung gefaßt, daß zur Konterbande nicht gerechnet werden solle, was die Zivilbevölkerung der kriegführenden Staaten an Nahrungsmitteln und Kleidung benötigt. Ausgenommen von der Konterbande sollen diese Waren nicht sein, wenn sie für kriegführende Regierungen oder deren Streitkräfte bestimmt sind. ralleutnant v. Kamptz. Al» Vertreter des Präsidenten Hacha waren di« General« Hrabcik, Marvan und Fassati, ferner der Polizetdlrektor von Prag, Dr. Lharvat, erschienen. Um 18.48 Uhr erschien der Reichsprotektor für Böhmen und Mähren, Freiherr v. Neurath. In seiner Begleitung befanden sich sein Kabinettsches, Gesandter Völkers, und Legationsrat v. Holleben. Alle Gesichter wandten sich dem Reichsprotektor und seinen aus dem Ältreich gekommenen Gästen zu. Stille herrscht über dem weiten Platz, als der Reichsprotektor an di« hsimgekehrten Krieger folgende Ansprache richtete: „Offiziere und Soldaten der Leibstandarte Adolf Hitler! Ich und mit mir die ganze deutsche Bevölkerung Prags be grüße Sie bei Ihrem Einzug in di« Hauptstadt des Protek torats Böhmen und Mähren mit stolzer Genugtuung. In einem Feldzug von unerhörter Wucht und Schnelligkeit, wie ihn die Weltgeschichte noch nie erlebt hat, hat das deutsche Heer einen Feind niedergerungen, sein Land besetzt, sein« Armee, soweit sie nicht gefallen oder über die Grenz« ent wichen ist, als Gefangene abgeführt. Durch sträflichen Ueber- mut und Unvernunft einer Regierung ist ein großer Teil des polnischen Volkes in schwerstes Leid gebracht worden. Sie, die Leibstandarte, haben an diesen Kämpfen hervorragenden Anteil genommen. Sie haben an ihre jungen Fahnen un- vergängliche Lorbeeren geheftet. Wir gedenken heute in dieser Stunde aber ganz besonders derer, die ihr Leben für die Freiheit und Sicherheit Deutschlands dahingegeben haben." — Die Menge entblößte ihr Haupt und harrte in Stillschweigen, bis die Weise vom guten Kameraden verklungen war. Dann schloß der Reichsprotektor: „In dieser feierlichen Stunde gehen unsere Gedanken zu unserem Führer, und alle unsere Wünsche und das Gelöbnis unserer unverbrüchlichen Treue fassen wir zusammen in den Ruf: Unser Führer Siegheill" Feierlich erklingen die Lieder der Nation über den Wenzelsplatz, der soviel geschichtliche Erinnerungen birgt. Dann setzt sich die Truppe wieder in Bewegung, marschiert an der Tribüne vorbei und wird überall, besonders aber beim Einbiegen in die Hauptstraße Prags, den Graben, von der Menge auf das herzlichste begrüßt. Blumen werden den Kämpfern zugeworfen, mit tausenden von Hakenkreuzwimpeln winkt man ihnen zu. Am Pulverturm vorbei geht der Weg am Moldauufer entlang. Im schönsten Herbstwetter wird di« ragende Prager Burg sichtbar. Ueber die Moldaubrücke hinweg führt der Marsch Lie Truppe der Adolf-Hitler- Kaserne zu. Das Urteil der Prager ist einmütig Anerkennung und Bewunderung. Di« Leibstandarte Adolf Hitler, di« in Polen an vorderster und entscheidender Stelle eingesetzt worden war, bezieht ihre Garnison in vorzüglicher Haltung. Washington, 8. Okt. Der demokratische Senator Clark empfahl gestern in einer Pvesseunterredung England und Frankreich die Abtretung ihrer Inselbesitzungen auf der west- lichen Halbkugel an die Vereinigten Staaten, um ihre alten Kriegsschulden wenigstens teilweise abzugelten. Hier durch würde auch die angebliche Gefahr eines Angriffes europäischer Mächte auf Amerika in einem Kriege, an dem die USA. unbeteiligt seien, ausgeschaltet. Die Inseln würden für Amerika zwar eher eine wirtschaftliche Belastung als eine Bereicherung sein, könnten sich aber als strategisch wertvoll erweisen. Mit entladenen Gewehren gegen den Feind. Berlin, 4. Okt. Zu Beginn des polnischen Feldzuges hat sich in den Kämpfen um die Befestigungen bei Lomca ein Landwehroffizier der Landwehvbrigade Lötzen außerordentliche Verdienste erworben. Er überrumpelte den Gegner, indem er die Befestigungen von rückwärts angriff und durch sein Draufgängertum zu Fall brachte. Diese Ueberraschung des Gegners war aber nur dadurch möglich, daß Leutnantder Landwehr Klingenfeld — um ihn handelt es sich — seine Kompanie mit ungeladenen Gewehren gegen den Feind führte. Er wollte verhindern, daß der Feind auf die Ueber- rumpelung etwa dadurch aufmerksam wurde, daß Männer seiner Landwehrkompanie vorzeitig feuerten. Leutnant Klingenfeld wurde vom Oberbefehlshaber des Heeres zum Hauptmann befördert. Als bewährter Soldat, der den Weltkrieg von 1914 bis 1918 als Gefreiter mitmachte, errang Klingenfeld mit seiner Landwehrkompanie einen entscheidenden Erfolg und gab damit «in Beispiel, das in die Geschichte deutschen Soldatentums eingehen wird. „Erklärung vo« Pa«ama." , 21 Regierungen von Nord-, Mittel, und Südamerika haben in Panama, der Hauptstadt an der gleichnamigen bekannten Landenge, eine Besprechung abgehalten, in der sie ihre Haltung gegenüber den europäischen Ereignissen festleg ten. Sie haben u. a. beschlossen, eine Sicherheitszone von drei- bis sechshundert Seemeilen rings um den amerika- Nischen Kontinent zu legen. Damit wird ein neuer Begriff in das Völkerrecht eingeführt. Bisher kannte man nur den Begriff der „Küstengewässer" oder des Küstengebietes, wobei die offene See bei niedrigstem Wasserstand in einer Entfer nung von drei Seemeilen (eine Seemeile — 1852 Meter) noch als unmittelbares Hoheitsgebiet des Uferstaates galt. Die amerikanischen Staqten setzen für diesen alten Begriff den der Sicherheitszone, die im allgemeinen 300 Seemeilen, aber dort, wo die Küste Einbuchtungen zeigt, bis zu 600 Seemeilen tief sein soll. Innerhalb dieser Zone sind alle Kriegshandlungen verboten. Die amerikanischen Staaten übernehmen einen Patrouillendienst in diesen Gewässern und zwar grundsätzlich jedes Land in seinem eigenen Küstenabschnitt. Der Präsident von Panama, Arosema, wird im Namen aller amerikanischen Republiken die „Deklaration von Panama" den kriegführen den Negierungen mitteilen. Im Sinne dieser Proklamation wird Kanada, das bekanntlich in den Krieg eingetreten ist, nicht als amerikanischer Staat betrachtet. Grundsätzlich ist von deutscher Seite zu bemerken, daß die Schaffung einer Sicherheitszone eine ureigene Angelegenheit des amerika nischen Kontinentes ist, sofern sie eine wahre Neutralität gegenüber allen kriegführenden Staaten in gleicher Weise zur Geltung bringt. Im gewissen Sinne liegt hier ein Gegen- stück zu dem deutsch-russischen „Grenz- und Freundschaftsver trag" vor, der in seinem Bereich ebenfalls eine Einmischung oder ein Mitspracherecht dritter Mächte ausschließt. Die Konferenz nahm ferner eine Reihe von Entschlie ßungen an, die unter dem Sammelbegriff „Wahrung amerika nischer Neutralität" zusammengefaßt wurden. Darunter sind von besonderem Interesse der einmütige Wunsch nach Beendi gung des Krieges durch einen Frieden der Gerechtigkeit, nicht der Gewalt, und die „Erklärung über neutrale Rechte und Pflichten". Unter Wahrung individueller Souveränität der einzelnen Republiken wird der Anspruch auf Achtung der amerikanischen Neutralität ausgesprochen. Demgegenüber ver pflichten sich die Staaten, daß ihre Gebiete nicht als Stützpunkte für kriegerische Operationen benutzt werden und daß sie in ihrem Gebiet jede Rekrutierung oder Ausrüstung von Streit- kräften irgendwelcher Art ebenso verhindern wollen wie die Errichtung oder den Betrieb von Funkstationen für Zwecke der Kriegführenden. Ferner können sie bestimmen, daß fremde Kriegsschiffe nur 24 Stunden in ihren Häfen bleiben usw." Handelsschiffe kriegführender Staaten können in neu tralen Häfen untersucht werden. Diese Schiffe können Brenn stoff bis zum nächsten Hafen bekommen. Sollte es sich jedoch herausstellen, daß sie Brennstoff an Kriegsschiffe abgeben, so werden sie als Hilfskriegsschiffe behandelt. Handelsschiffe kriegführender Staaten, die in Häfen oder Hoheitsgewässern bleiben können, werden besetzt. Erlaubt ist der gutgläubige Flaggenwechsel bei Verkauf an einen amerikanischen Staat, soweit das Schiff sich in Gewässern eines amerikanischen Staates befindet. Als Kriegsschiffe werden bewaffnete Han delsschiffe nicht betrachtet, wenn sie nicht mehr als vier sechs- zöllige Geschütze haben. Verlangt darf werden, baß sie vor Eintritt in den Hafen Munition und Explosivstoffe unter Heimkehr in die «eue Garnifo« Prag. Prag, 5. Okt. Die Leibstandart« F „Adolf Hitler" bezog gestern aus dem Felbzua in Polen zurück- kommend, wie schon vor Kriegsausbruch für den 1. Oktober vorgesehen war, für einige Zeit Garnison in Prag. Tie wurde vom Reichsprotektor begrüßt. Ueber die Kampf handlungen des Regiments in Polen erfahren wir folgendes: Nachdem das motorisiert« Regiment von Berlin-Lichter- felde ausgerückt war, trat es sofort am ersten Gefechtstage in di« Kämpfe in Polen ein. Am ersten Kriegstag war dem Regiment der Auftrag gestellt, den Proszna-Abschnitt für den Vormarsch der bei Groß-Wartenberg eingesetzten deutschen Kräfte zu öffnen. Der Auftrag wurde befehlsgemäß durchgeführt. In den folgenden Tagen führte die Standarte einen Vorstoß gegen Lie Warthe durch. Der Uebergang über den Fluß wurde durch das Regiment erzwungen. Im weiteren Verlauf erhielt das Regiment den Auftrag, weit vorgestaffelt vor anderen Kräften südlich Lodz vorbeizustoßen und den Kräften der 8. Armee den Weg nach Lodz zu öffnen. Bei der Lösung dieser Aufgabe kam es zu harten Gefechten bei Pabianice, die vollen Erfolg hatten. Nach Erfüllung dieses Auftrage- wurde da« Regiment einem Korps der 10. Armee unterstellt, das den Vorstoß auf War schau durchzuführen hatte, und es wurde von diesem Tage an bei Gefechtshandlungen eingesetzt, die im Raum westlich Warschaus zur Einschließung starker polnischer Kräfte im Bzura-Abschnitt fiihrten. Es gelang dem Regiment in den Gefechtstagen bis zum 20. September den stark über legenen Gegner über die Bzura zurückzuwerfen und mehrfache Durchbruchsversuche der Polen an diesem Frontabschnitt zu verhindern. Die Gefechte waren durchweg durch außerordent- ckiche Härte gekennzeichnet, zumal es sich beim Gegner um Kräfte des Pilsudski-Negiments handelte. Nach einem kurzen Ruhetag am 21. September wurde das Regiment aus der Unterstellung des Korps gelöst und einer Division zugeteilt, die die Einschließung der Festung Modlin zum Auftrag hatte. Nach der Kapitulation der Festung hatten die Kriegs handlungen für das Regiment ihr Ende gefunden. Der Reichsprotektor begrüßt die Truppe Festlicher Empfang auf dem Wenzelsplatz. Prag hat gestern nachmittag der Leibstandarte des Führers einen feierlichen Empfang bereitet. Der Wenzelsplatz war mit Hakenkreuzfahnen und weißrotblauen tschechischen Fahnen geschmückt. Kein Haus war ohne Flaggen. Den Abschluß dieses schönsten Paradeplatzes in Mitteleuropa bildet« die am Nordende errichtete Ehrentribüne mit dem schwarzen Hoheitszeichen auf weißem Tuch. Zehntausend« von Deutschen und Tschechen säumten den Platz, alle Fenster waren besetzt, die Balkon« überfüllt. Das Spalier bildeten Gliederun gen von ss, SA., MSA., NSKK., NSFK., HI., BDM. und tschechische Polizei. Als die Spitze der U-Leibstandarte, zwei Panzerspähwagen, gegen 16 Uhr den Platz erreichte, erschollen brausende Siegheil-Rufe, die sich immer wieder erneuerten. Der Aufmarsch der motorisierten Standarte des Führers Großdeutschlands bot ein Bild, das auch bei den tschechischen Zuschauern größte Anerkennung hervorrief. Mit dem Präsentiermarsch und erneuten Sicgheil-Rufen wurde das ruhmgekrönte Feldzeichen der Standarte begrüßt, als ihr Kommandant, Obergruppenführer Sepp Dietrich, und die Offiziere vor der Tribüne Aufstellung nahmen. Prag sah dabei die ersten Träger des Eisernen Kreuzes 1939. An Ler Spitze der aufmarschierten Standarte stand ss-Standarten führer Bittrich, der die Männer der ^-Standarte Adolf Hitler in Polen von Sieg zu Sieg geführt hatte. Auf der Tribüne sah man u. a. Staatssekretär Brigadeführer Karl Hermann Frank, Unterstaatssekretär Dr. v. Burgsdorff, den Wehrmachtbevollmächtigten beim Reichsprotektor, General Frtderici, und den Befehlshaber der Ovdnungspolizei, Gene- Iudas Kriegsschuld. Mailand, 5. Okt. Zum Beweis, daß Danzig und der ehemalige Korridor nichts mit dem gegenwärtigen Krieg zu tun haben, und daß der Kampf gegen Deutschland von langer Hand vorbereitet wurde, erinnert das „Regime Fascista" an die Wort«, Lie der bekannte jüdische Schriftsteller Emil Ludwig (Cohn) schrieb: „Hitler will nicht den Krieg, aber er wird dazu gezwungen werden und zwar bald. Das letzt« Wort liegt wie 1914 bei England." Ferner lenkt das Blatt die Aufmerksamkeit auf das offizielle Organ des Judentums, die in London erscheinende „Lews Chronicle", die im März schrieb: Di« politischen Führer der antijüdischen Nationen mögen tun was sie wollen, aber sie wevden sich dem Iuden- problem nicht entziehen können. Es wird wie das Haupt der Hydra in allen diplomatischen Kreisen erscheinen und überall jeden Versuch einer internationalen Entspannung hindern. Wir Juden wevden der Welt nicht den Frieden lassen, so groß der Eifer auch sein mag, den die Staatsmänner und di« Friedensengel aufwenden, um ihn zu erreichen. Schiffsverkehr auf 20 v. H. des FrieLensflandes gesunken. „Allaemeen Handelsblad" stellt ein« immer mehr wachsend« Verstimmung der niederländischen Wirtschaftskreise Über die Handhabung und die Wirkung der englischen Blockade fest. — Der norweaisch« Dampfer ,Ho«gh", 4900 Tonnen, lief in dem Minenfeld am Eingang des Hafens von Singapur auf und sank. Di« Mannschaft wurde gerettet, 9 Mann muß- ten in» Krankenhaus aebracht werden. — Au» Washing ton wird berichtet: Die Borah-Rede hat im ganzen Land« großen Eindruck gemacht. Der Ausgang der Senatsaussprache über di« Aufhebung de» Waffenausfuhrverbote» ist noch völlig ungewiß. Unter der Mut von Briefen der Leute, di« gegen die Waffenausfuhr sind, befinden sich hauptsächlich Briefe von Eltern, ditz. wehrpflichtige Söhne haben. „Newyork Times" weisen an Hand zahlreicher Auszüge aus deutschen Zeit schriften das deutsche Bestreben noch, sich nicht in die inneren USA.-Angeleaenheit einzumischen, wodurch dem Hinweis der Kriegshetzer, daß jede den Alliierten nicht geleistet« Hilfe eine „Bevorzugung der Nazi" darstell«, die Spitze abgebrochen wird. Di« Lag« Englands und Frankreichs sei sehr schwierig, schreibt „Daily News", aber das USA.-Volk dürfe nicht ver- gessen, daß di« Lage Amerikas, falls es in Len Krieg verwickelt werd«, heute viel gefährlicher als 1917 sein würde. Solange nicht die Ueberlegenheit des Kriegsschiffes über das Flugzeug erwiesen sei, bestehe nicht Ler Schatten einer Möglichkeit, daß Amerika ein Heer nach Europa sende, denn es könne ihm durch feindlich« Flugzeuge di« Rückkehr abgeschnitten werden. Außerdem könne es sich Amerika nicht leisten, seine Flotte nach dem Atlantik zu verlegen und den Stillen Ozean den Javanern freizugeben. Eine andere Zeitung schreibt, es sei undenkbar, ein Heer nach Europa zu schicken, das im Falle einer Niederlage verloren wäre. Roosevelt teilte mit, daß die auf der panamerikanischen Konferenz in Panama beschlossene enger« wirtschaftliche Zusammenarbeit der USA. mit Ibero- amerika die Bereitstellung weiterer Geldmittel notwendig mache. Er werd« deshalb den Kongreß im Januar um Er höhung der Kreditautorisierung der Bundesbank für Ausfuhr handel von 100 auf 500 Millionen Dollar ersuchen. Der' militärische Mitarbeiter der „Newyork Post", Fletcher Pratt, kommt in einer Betrachtung über den bisherigen Verlauf Les Luftkrieges zu dem Ergebnis, daß sich ein« klar« Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe über die britische ergebe. Diese Fest stellung trifft Pratt anhand zahlreicher Beispiele von Luft kämpfen, die durchweg mit außerordentlich schweren englischen und kaum nennenswerten deutschen Verlusten durchgeführt wurden. Die deutschen Bombenflugzeuge seien nur wenig — wenn überhaupt —. langsamer als die britischen Kampf- Maschinen. Sie konnten 300 Meilen und schneller fliegen. Der Verfasser bezweifelt auch, ob England „mit seinen großen physisch untauglichen und unter kümmerlicher Schulbildung leidenden Arbeitermassen" die Frage des Pilotennachwuchses ohne wirksame Hilfe der Dominien lösen könne. Deutschland sei nicht nur bevölkerungsmäßig im Vorteil, sondern lenke bereits seit Adolf Hitlers Machtergreifung sein Augenmerk auf bestgeeigneten Fliegernachwuchs. — Der Führer der argentinischen Abordnung hatte auf der pan amerikanischen Konferenz erklärt, sein Land mache weiterhin Ansprüche und Rechte auf die unter dem Namen Falklands inseln bekannten Malvinen geltend, die England vor 100 Jahren geraubt hat.
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