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Donnerstag, den 9. Februar 19S9. Nr. 34. Kampflose Uebergabe Minoreas a« Fra««? MH. . Na Wrqhbllkk ist der„elsässische' Ppb nistenführer Dr. Doos, Borsitzender der sog. Landesparteil hastet worden. Hx soll im, Verdacht stehen, an einem An- - Sicherheit des Staates teilgenommen zu te' ist Gtadtrat in Straßburg und Mit« —7— SlMMchee s-r-aM Rom, 9. Febr. Der Oberste Verteidigungsrat hat sich nach seiner dritten, wiederum mehrstündigen Sitzung auf Donnerstag nachmittag vertagt. Ueber di« unter dem Vorsitz des Duce stehenden Beratungen ist kein« Mitteilung ausge; geben worden. i ' , . - London, 9. Febr. Nach Mitteilung der heutigen Mor- genpreffe ist «in Abgesandter Franco» auf de» britische« Kreuzer „Devonshire" i« Minorca eiugetroffe« sei, um mit de« Rote» über di« Uebergabe der Insel zu verhandeln. „Times" schreiben, es scheine ziemliche Aussicht für eine kampflose Uebergabe Minorcas an Franco zu bestehen. Die britische Negierung habe einem nationalen Abgesandten „ge> stattet", sich auf dem britischen Kreuzer „Devonshire" nach der Insel zu begeben, wo dieser Besprechungen mit dem roten „Kommandanten" ausgenommen habe. Franco habe bereits durch Flugblätter die Beschießung der Insel anaekündigt ge- habt. In der Frage der Anerkennung Francos durch London sei doch insofern eine gewisse Versteifung eingetreten, als die Meldungen über die baldige Anerkennung die Tatsache nicht in Rechnung stellten, daß sich „das stark befestigte Madrid im mer noch in. den Händen der Roten" befinde uüd daß sich auf der Seite Francos „immer noch eine betrübliche Anzahl aus ländischer Kämpfer" befänden. — „Daily Expreß" meldet, auf Negrin werde ein starker Druck ausgeübt, den Kampf gegen Franco äufzugeben. O „Reutralitätsverletzung durch Frankreich." Rom, 8. Febr. Als Neutralitäisverletzung durch Frank reich bezeichnet „Giornale d'Italia" die Tatsacke, daß es den rotspanischen „Ministern" auf französischem Boden gestattet wird, eine politische Tätigkeit auszuüben. Diese roten „Minister" hätten bis heut« noch nicht HaedgM und führten mit den Vertretern der französischen und englisch:» Regie rung Verhandlungen über eventuelle Friedensbedingungen, fühlten sich also noch als Vertreter einer Regierung. Diese Gemeinschaft zwischen der rotspanischrn und französischen Re gierung eröffnete einen neuen Abschnitt i« spanische« Bür. gerkrieg, denn «in Grundsatz des internationalen Rechts laute, daß keine Regierung ihre Tätigkeit auf dem Gebiet eines an deren Staates ausüben könne, ohne daß dieser Staat seine Neutralität aufgebe. S» „»rz,«»lr,t!ch« «m« »BW ö««»- md -«U«»«: Umr Ua!ndaI!u»^bIaU, U« SSwarzinb«»« «««ig«> Int S-m «tn'Ll. Lolmwdn MI»» »««alUid U N. dald«w»a dur» dl« Po» «loscht, all«« r«Nc,.^ — «.WNM auiicht.^lltll^dttdr. aini»I>v«i»«i IVPI«. 171« Nlckqad, mo«kla»i> «too«n>4>l»« e0U»l!«0« ot«. ddrrntmmt dI»S»>Ml«Ikm,»«m, PikMIwoUmo Loudon, 8. Febr. Der Minister für zivile Verteidigung hat dem sozialistischen Abgeordneten Morrison, dem Letter de« Londoner Grafschaftsrates, den Posten des Bezirkskom- miffars von Großlondon für den Kriegsfall augeboten. Das Angebot bedeutet für Morrison «ine große Auszeichnung, denn der Minister hatte bei der Bekanntgabe seine» Planes bekanntlich erklärt, daß die Kommissar« der zwölf Bezirke „Männer von nationaler Geltung" sein sollten. Morrison hat jedoch das Angebot abgelehnt. IW war von seiner Part-i bereits verdacht Worden, daß er bei der Eröffnung des Werbe feldzuges für den freiwilligen nationalen Dienst eingewilligt batte, in der Albert Hall neben Regierungsrednern aufzu- treten. London, 8. Febr. Nach „Daily Telegraph" ist vom natio nalen Verteidigüngsausschuß «in vertraulicher Fragebogen an 16000 Garagen (Tankstellen, Autoreparaturwerkstätten, aber keine Privatgaragen) in ganz England vertetlt worden, um die in der Autoindustrie verfügbaren Hilfsmittel für den Fall eines Krieges festzustellrn.. Mi? - UWWUWM Jahren Zuchthaus und SO Jahren Aufenthaltsverbots ver- urteilt, sprach gleichwohl im November 1928 nach der Gültig keitserklärung der Kammermandäte seiner politischen Freunde Dr. Ricklin und Rosst'in einer Straßburger Versammlung und stellte sich am nächsten Tage den Behörden. Den Prozeß machte man ihm bezeichnenderweise nicht im Elsaß, sondern in Ve- saneon, wo er jedoch von der Anklage des „Komplotts gegen die innere Sicherheit des französischen Staates" freigesprochen wurde. Die Gründe seiner jetzigen Verhaftung sind noch nicht bekannt. . . Unglück beim ftanzöflsche« Atlantikgeschwader. Pari», 8. Febr. Bei Nachtmanövern des Atlantikgeschwa ders wurde gestern abend südlich von Penmarch der Torpedo» bootszerstörer „Bison" von dem Kreuzer „Georges Leyguea" gerammt, wobei der „Bison" nahezu in zwei Teile -er- schnitten wurde. Soweit bisher festgestellt, wurden qon der „Bison" drei Matrosen getötet und 14 verletzt. Neun Mann der Besatzung werden vermißt. Der Zerstörer wurde abge» schleppt. > i verhaftet worden. < schlag gegen di?. SW haben. Der Verhaften ... , ...... .... glied des Generalrat» für das Departement Unterrhein, Er ist von Beryf Oberlehrer, hatte den Krieg auf deutscher Seite al» Leutnant d. L. mitgemacht, eröffnete danach ein« Privat schule in Straßburg, war zwei Jahre Schulrat in der franzö sischen Bergwerksverwaltung des Saargebietes und schied aus diesqr Stellung wegen der dort angewandten Methoden aus. Er wurde dann Vorsitzender der Aütonomistischen Partei Elsaß- Lothringens, die 1927 gegründet worden war. Schon damals entging er nur durchdie Uebersiedlung nach Basel der Ver- Haftung. Von Pasel aus betrieb er die Aufklärung West europas über die französische „Politik und Gewaltpolitik in Elsaß-Lothringen" uyd schrieb auch eine Broschüre mit diesem Titel. Er wurde darauf in Kolmar in Abwesenheit zu 15 Reue Aufgaben -er Rerchabank. Berlin, 8: Febr. Staatpsekretär Bri«k»«m» rief im Auf, trage des Reichswirtschaftsministers und Reichsbankprqstden, fen Funk zum ersten Male die Leiter der Bankanstalten des Ziesches und der Bexliner Abteilungen zusammen, um zu ihnen über den Neuaufbau des großdeutschen Noteninstitutes und di« neuen Aufgaben der Reichsbank zu sprechen. Unter Doranstellung des Fllhrerwortes, «ine Inflation komme in Deutschland nicht in Frage, entwickelte er die Grundsätze einer anständigen Währungspolitik, die hinter der großen Friedens politik des Führers stehe. Die Neichsbawk bleibe Pank und werde kein Ministerium. Sie solle i« Zukunft mit ihrem weit- verzweigten Apparat und ihre« geschulte» Personal vor allem der Neichswirtschaftspolitik auf alle» »u, mögliche» Gebiete» helfe». Besonders werde man auf dem Gebiet der Devisen politik sehr aktiv vorgehen, um erhebliche Erleichterungen für die Exporteure zu erzielen. Die Anfänge seien im Devisen- geschäft bereits insofern gemacht, als Gebühren beseitigt Und Zinsen gesenkt worden seien. Auch andere Gebühren würden fallen. Ferner würden in der Handhabung des Wechsel- und Lombardkreditgeschäftes Erleichterungen vorgenommen wer- den. Große Vereinfachungen des Bankverkehrs sollten die Schlagkraft der Reichsbank erhöhen und nicht nur die be triebstechnischen Voraussetzungen für die Befriedigung der Bedürfnisse der Geschäftswelt und die bessere Abwicklung des gesamten baren und unbaren Zahlungsverkehrs schaffen, son- dern auch die Bedürfnisse der Reichsverwaltung zu ihrem Recht kommen'lassen. Die Durchführung der Rationalisierung-maßnahme«. Berlin, 8. Febr. Nachdem gestern die konstituierende Sitzung des Reichgausschusses für Leistungssteigerung im Reichswirtschaftsministerium stattgefunden hatte, fand auf Veranlassung der Reichswirtschaftskammer heute eine Zu sammenkunft der Leiter und Hauptgeschäftsführer der Reichs- grüppen, Wirtschaftsgruppen und Wirtschaftskammern statt, die dem Einsatz und der Intensivierung der Arbeit der Orga nisation der gewerblichen Wirtschaft auf dem Gebiet« der Rationalisierung dienten. Diplomingenieur Seebauer führte als Leiter des Reichsausschusses für Leistungssteigerung au», wie die Aufgaben und Arbeiten der Organisation der gewerb lichen Wirtschaft weiter entwickelt werden sollen. Prof. Fried rich sprach über die Aufgaben und Maßnahmen, die der ge werblichen Wirtschaft auf dem Gebiete der Berufsausbildung und Leistungsertüchtigung obliegen. Regrin^Regierung" laßt fich unmittelbar an der franzöfifche« Grenze nieder. Damit besteht die Gefahr, daß der Krieg «ach Frankreich hinei«getrage« wird. Par.i», 9. Febr. Nach Hava» hat ,Her spauisch« Minister. Präsident" Negrin in Perth«» de» provosorische» Sitz seiner „Regierung" errichtet, und zwar in einem Hanse auf der spanischen Seite des Ortes. Auch di» soz. Finanz-, Außen- und Landwlrtschaftsminister sowie der rote „Seneralstab" usw. hätte« sich dort niedergelassen. Die erste Tätigkeit der „Re- gierung" habe in Verleihung von — Ordeusauszeichnungen für Verdienste bei der Räumung Barcelona» bestanden. Man rechnet hier damit, daß Perth»» »u» bald vo» de« Batterie» und Bombenflugzeugen Franco« unter Feuer genommen werde. Damit treffe diejenige« Le«te in Pari«, die die Niederlassung Negrin» in Perthus -«gelassen hätten, die Schuld, wenn der Krieg nach Frankreich hineingetrage« würde. Also doch Fremdenlegio»? „Jour" zufolge treibt sich eilt« Gruppe von jungen rot- spanischen Miuzsoldate», die heimlich über dl« Grenze ge- kommen sind, zur Zett t« einer Pariser Parkanlage herum. Eigenartigerweise, so meint da» Blatt, seien dies« jungen Bursche» im Besitze größerer Geldsummen und vollständig neu eingekleidet. Sie erklärte«, daß man ihnen versprochen habe, sie könnten gegen hohen Sold l» dt« fron- zöslsche Arme« «intreten, «m gegen Italien -»kämpfens!). » Das Oberhaupt des bolschewistischen Restspanien, Azana, ist heute vormittag von Genf kommend hier eingetroffen. Er begab sich in die rotspanische Vertretung. Wie aus Perpignan gemeldet wird, haben sich die militärischen Berater Azanas, die sich in der Nahe von Perpignan niedergelassen hatten, nach Hendaye begeben, von wo sie sich nach Natioualspanie« be geben werden. Pari«, 8. Febr. Senator Mrard, der gestern vormittag von seiner Burgosreise zurückgekehrt ist, wurde gegen Mittag von Außenminister Bonnet und abend» vom Ministerpräsi denten Daladier empfangen. Er erklärte Presseyertretern, er habe einen ausgezeichneten Eindruck von Vurgo» und sei be- reit, dorthin zurückzukehren. Perlin, 9. Febr. Gauleiter Bohle hat den Gauhäüpt- stellenleiter Hans Thomsen zum Landesgruppenleiter der AO. der NSDAP, in' Spanien berufen. — Hans Thomsen, geboren 1905, war in verschiedenen kaufmännischen Stellungen tätig und anschließend Zahlmeister und Funkoffizier in der deut schen Seeschiffahrt. Seit 5^ Jahren'ist Thomsen Gaurevisor in der Leitung der AO. > . « enthaltend di« »»Mich«» B«üa«»tt»ach»»rß» de» Lmt»haupImann» und des i " Dezirbsverbandr Schwarzenberg,, der Bmgnmtüler zu Erünhain,Lüßnitz.N«istSdl«l > ww Schiuelrrrg, der Finanzämter m Ape und Scho>akz«nh«g. ; Es werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Avl'sgrricht« in NU«. Schneeberg, Schwarzenberg. Iohaimgeorgenllad», des VderdÜrgermeifftr» z» Aue und des Erst«« Bürger meister« zu Schwarzenberg. ' i >-..'er''«.,''.' «erlag S. M. Sürlner, Aue, Sachs»«. Ra»pl»«lchIN»sI,N«r Ax«, Fernnit Sammel-Nr. 2241. Drahlaufchrittr Dolbssteund Aurlochlen. G«lchiiil»K«Ne»r LSHniß (Amt Aue) 2940. Schneeberg SlO und Schwarzenberg Sl24. Lum»«! >.,» «»nEvem-.« »o aelchKiiLL. v« Pnt» -e « «w dnu« «»ML WL.MM-aeew'dNWi»««' la»V««eIU>, 5 LaLlähIlelkI 0 «o D««ie«»« «M d«e» »M» »«A, »«IN»« «>» D«nd««. in Unlidreamq« »«»««- Braunschweig, 8. Febr. Im Laufe des Ianuax sind «x- neut 1300 Arbeiter aus Italien für die Bauarbeiten am Dolkswagenwerk bei Fallersleben sowie für den Bau dtzr „Stadt des KdF.-Wagens" eingetroffen. In den Monatgn Februar und Mär- werden neben großen Gruppen von deut- schen Arbeitern weitere, 2400 italienische Arbeiter bei d^n Bauarbeiten eingesetzt werden, so daß dann seit Anfang 8a- nuar insgesamt 3700iJtaliener für; diesen Zweck nach Deutsch land gekommen sind. . , Rom, 8. Febr. Stabschef Lutze hat von Taormina au» in Begleitung Getteral Russo» einen Autzflug auf den Aetna unternommen. Ueberall wurden ihm von d4r Bevölkerung herzliche Kundgebungen dargebracht. Die SSuberuRg. Pari», 9. Febr. Die Ravorra-Brigadeu stad gestern abeyd i» Figueras eingedruuge», dessen Eroberung schon.vor einigen Tagen fälschlich gemeldet worden war. Die am Dienstag er- oberte. Stadt Olof bildete bio Basis für den Angriff. In den anderen Abschnitten tragen die Operationen den Charakter einer Säuberung, da der Feind nirgends mehr ernsten Widern stand leistet. Im Abschnitt Seo de Urgel nähern sich die natio- nalen Truppen dem Grenzort Püigcerda, der von der 26. rot- spanischen Division, die sich ausschließlich aus Anarchisten zu- sammense^t, besetzt ist. In dem Grenzstädtchen La Tour de Carel sind riesige Mengen sowjetrusstschen Kriegsmaterials eingetroffen. In einem unübersehbaren Zuge wälzten sich die Scharen der Roten durch die engen Straßen des Städtchens. Ueberall herrschte ein- heilloses' Durcheinander. Man zählte u. a. 200 groß kalibrige Geschütze ausländischer Herkunft, die teils unbrauch bar, teils noch fabrikneu mit ihren Zugmaschinen die Wege völlig verstopfen. Von Manneszucht ist bei den Roten nichts mehr vorhanden. Alles rennt wild durcheinander. Als die roten Horden ihre Plünderungen auch auf französischem Gebiet fortsetzen wollten, kam es wiederholt zu Zwischenfällen mit ' Iährg. S2. ' französischen Soldaten. —- Journal" meldet Einzelheiten über das. Sammellager, bei AngeWisur,Mer,. in dem bereifs rund 100 000 rotspanifche Flüchtlinge, darunter ^Zehntaissende von MMzsolhaten untergebracht find. Da?. Lager hat einen! Umfang von 20 Hektar ukid ist mit.Stacheldraht umgeben. Die Be wachung durch' Senegalschützen ist verstärkt worden, weil e» zü Ausschreitungen gekommen ist. U. a. sind zahlreiche Villen des kleinen Badeortes nachts aüsheräumt worden.' Aus den Weinbergen der Umqebüng holen sich die unangenehmen Gäste Rebstöcke und Holz , für ihre Lagerfeuer. Nach ,>Ibürnal" Hak ein' sozialdemokratischer Kammerabgeordneter die Flüchtlinge in einer „flammenden Rede" aufgefordert, wieder die Waffen gegen Franco zu ergreifen. ' ' ' ' - Reuyork, 9. Febr. „Neuyork Times" zufolge haben hie Sowjetspanier im Verlauf der vergangenen Tage größere Mengen neuer amerikanischer . Maschinengewehre erhalten. Hs« roten Führer hätten ihr Bedauern darüber ausgesprochen, daß sie die umfangreiche Waffensendung so spät erhalten hätten.