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Ainzendolfstraße, zu beziehen, da- Stück mit Befand 50 Pf, auch m Marke» einzufenden. umfängliche» Aufträgen und Sammelbestellnngen könnte auf Wunsch eine kleine Preisermäßigung beim Einkauf eintret««. 8l<. Leipzig, 21. Mai. In achttägiger Verhandlung hatte sich der Rechtsanwalt vr. jur. Arthur Ferdinand Favreau vvr der dritten Strafkammer des Landgerichts Leipzig zn verantworten. Unter den vielen Gründungen dcS vr. Favreau, von denen die meisten keinen Erfolg gehabt haben, befanden sich auch die „Leipziger Ehemisch, technischen Werke" zur Ausbeutung eines von einem Kapitän Eollardon, der nach seiner Behauptung früher im Generalslabe der Republik Argentinien gewesen ist, erfundenen Geheimverfahrens zur Herstellung eines Hart- gummier,aheS. An dieser Gründung, auf die mau die allergrößten Hoffnungen setzte, beteiligten sich Kapi- talisten von Leipzig, Riesa, Oschatz, Chemnitz und Berlin, das GrünVungSkapital betrug 15 000 M., v>. Favreau brachte die Collardonschen Maschinen, für die er 5000 M. gezahlt hatte, zum Werte von 30000 M. ein, trotzdem bei der Anmeldung der Gesellschaft in. b. H. in daö Handelsregister versichert worden war, daß alle Einlagen in barem Geldc gemacht worden seien. Der Kapitän Eollardon hat sich als ein Schwindler ersten Ranges cntpnppt. Er verschwand im Januar 1910 von der Bildsläche, nachdem er der Ge sellschaft 63000 M. gekostet und sich herausgestellt hatte, daß sein Geheimversahreu aus mehreren Büchern zu sammengeschrieben >var und nichts taugte. Tie Gesell- schäft, die im Sommer 1909 gegründet war, ist im folgenden Jahre zusammengebrochen, im ganzen haben die Gesellschafter 180000 M. verloren. Rechtsanwalt vr Favreau hatte im Oktober 1909 auch den Kaufmann Wieden brück zn veranlassen gewußt, Anteile der Gesellschaft zu kaufen, er hat ihn aber über verschiedene Angelegenheiten der Gesellschaft getauscht, so über den Umstand, daß Cor- lardon 650000 M. bekommen hatte, über dos Einbringen der Maschinen, darüber daß das Collardonsche Verfahren gar nicht einwandfrei war, über die Art seiner eigenen Beteiligung an dem Unternehmen. Der Kaufmann Wieden brück hat 30000 M. eingebüßt und gegen vr. Favreau Zivilklage auf Schadenerjatz angestrengt, vr. Favreau wurde vom Strafgericht wegen Betrugs zn fünf Monaten Gefäugnisstrafe verurteilt und ihm die Fähigkeit für 2 Jahre aberkannt, öffentliche Ämter zu bekleiden. v. Langeustriegis, 22. Mai. Die Ehefrau des Wirtschaftsbesitzers Höcker erschlug in vergangener Nacht ihren heimkehrenden Mann mit einem Stück Holz und beging dann Selbstmord, indem sie sich die Kehle durchschnitt. Chemnitz. Wie uns offiziell mitaeteilt wird, trifft man in Chemnitz bereits jetzt schon Vorbereitungen zu einer Industrie- und Gewerbeausstellung für das Jahr 1917, nachdem sich vor kurzem zu diesem Zwecke ein geschäftSführeuder Verein gebildet hat. Diese Aus- stellung wird sich weil über den Nahmen einer Provinzialausstellung erheben, denn sie verfügt heute schon über einen Garantiefonds von 3 Mill. M., eine Summe, die bislang wohl selten eine deutsche Ausstellung für den gleichen Zweck aufzubringen vermochte. In der außerordentlich aufstrebenden Stadt Chemnitz, die ja die eigentliche Zentrale für die in aller Welt bekannte und geachtete Sächsische Industrie bildet, wird alle- aufgeboten werden, damit di« Ausstellung 1917 einen dem mächtigen Ausblühen der Stadt und der Größe und Vielseitigkeit ihrer heimischen Industrie ent sprechend würdigen Verlauf nehmen wird. v.Chemnitz. Die Stadtverordneten beschlossen, das in Neustadt gelegene Rittergut Höckericht an zukaufen, um bet einer eventuellen Einverleibung von Schönau und Neustadt der Bodenspekulation vorzubengen. v. Zwickau, f Gestern verstarb hier der Königl. Kommerzienrat Stadtrat Gottlieb Grimm, Sevior- chef der Firma Grimm öc Röhling, im 73. Lebensjahre. Aus Eichte»». * Ter Sachseutaa Dresden 1914 (vom 4. bi» 6. Juli) wird die Sachsen, die fern der Heimat leben, in große» Scharen anziehen. Aus alle» Windrichtnugeu kommen unsere Stammesbrüder iu die alte Heimat und hoffe» hier gastlich ausgenommen zu werde». Es sollen frohe Tage des Wiedersehen-, des Erneuern- alter Bc- konntschafteu werden, eS soll den Sachsen, die draußen in der Fremde leben, gezeigt werden, daß man sie immer iu dem Laude, wo ihre Wiege gestanden hat, freudig will- komme» heißt. Und so wird eS den» in de» Julitazen an allen Ecken und Enden singe» n»d klingen von der Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Es ist ein nationales Fest, ein großes Sachsen.Heimatsfest, das gefeiert werden soll. Bei dem zu erwartenden, großen Menfchenzustrom muß aber auch die Dresdner Ein- wohuerschaft ihren gastlichen Sin» betätigen. Wenn auch der Verein zur Hebung der Fremdenverkehr- für Wohnungen in Hotels »c. sorgt, so muß doch auch an Bürger, und Freiquartiere gedacht werden. An Dresdens Einwohner ergeht daher die Bitte, schon jetzt Zimmer nnd Betten mit Preisangabe in der Geschäfts- stelle für den Sachsentag, Ringstraße 38, Ecke Gewand- hausstraße, ebenso aber auch Freiquartiere, anmelden zu wollen. * Nach den Erhebungen des LandeSobstbauvereins für das Königreich Sächselt über den Ausfall der Frühobst erute wird eine gute Mittelernte zu erwarten sein. Die Spätfröste, die in den letzten Tagen des April nnd den ersten Tagen des Monates Mai ouftraten, haben dem Fruchtansatz nicht wie im vorigen Jahre allgemein, sondern nnr strichweise geschadet. Die Süßkirschen versprechen in deil Kirscheugegenden wie z. B. iu der Boruaer, Geit hainer Gegend, bei Meißen und Töbelu eine gute Ernte. Auch die Eauerlirscheubäume werde» gute Erträge liefern könuen. Pfirsiche und Aprikosen haben in viele» Gegenden stark gelitten, doch kann ihre Ernte in der Lößnitz und Weinböhla befriedigend ausfallen. Stachel- und Johannis- leeren haben gleichfalls gut angesetzl, nur die so sehr be liebte» Erdbeeren sind iu der Blüte vielfach erfroren. Lie Frostschäden sind in den einzelnen Orten nach Lage der Grundstücke recht verschieden, über deu Ausfall der Äpfel- und Birucuerute ist zur Zeit noch nichts Be stimmtes zu sagen. Mannigfaltige-. Treiben, 22. Mai. Noler - Kreuz r«« Dresden. * Zum Besten des Noten Kreuze- uud zugleich der Unterstützungskasse für die Unterbeamteu des Zoolo gische» Gartens hatte vorgestern seilt Leiter Hr. Prof, vr. Brandes ein Parkfest veranstaltet', da- sehr zahl reich besucht war. Unter Leitung von Kindergärtnerinnen und jüngeren Lehrern wurde» hübsche Mädchen- nnd Knabenspiele abgehalten. Für die größeren Knaben gab es ein Preisvoaelschießeu auf dem frühere» Reitplätze. Um fünf Uhr bot auch der Elefant Paul Vorstelluugen aus dem Mauegeplake. Überall im Garten wurden von zahlreichen junge» Mädchen in lichten Frühlingskleidern Blumen, Marken und Karten für de» guten Zweck ver kauft. Deu reizvolle» Schluß für das Fest der Kinder bildete ein Umzug durch deu Tiergarten mit bunten Stocklaterneu. Abends wurde eiu prächtiges Feuerwerk abgehalten. Ein fröhlicher Frühlingsball bildete den Schluß de- wohlgelungenen WohltätigkeitSftstes. * Die Veranstaltungen zugunsten de- Noten Kreuzes fanden am Mittwoch abend ihre Krönnng in einer Lieb- haber-Aufsührnug großen Stiles im Kün igl. Oper» - Hause. TaS nicht leichte Unterfangen, mit bühnen- fremden Kräften ein Märchenspiel in so umfangreichem Nahmen gut heranSzubringen, ist vortrefflich gelungen. Alle die vielen Damen und Herren nuferer erste» Dresdner Gesellschaftskreise, die sich in so liebenswürdiger Weise zur Mitwirkung bereitgefunden hatten, hatte» sich mit sichtlichem Interesse ihrer Ausgabe angenommen. Der große Erfolg des Abends wird ihnen eiu willkommener Denk für ihre Mühe gewesen sein. TaS Haus war sehr gut besucht, Se. Majestät dec König Ivar mit Ihren Louigl. Hoheiten dem Kronprinzen nnd deu Prinze« Friedrich Christian und Ernst Heinrich er schiene», im ersten Rang und Parkett gaben sich die An gehörigen der Hofgesellschaft und sonstiger erster Kreise nusercr Residenz eiu Stelldichein. Ter Anblick so vieler eleganter, schöner und auuintigcr Franeu nnd Mädchen im Schmucke der Perleu lind Edelsteine, «eben denen selbst die vielen Sterne und Orden an den Wassenröckeu der Offiziere, den Frackanzügen der Herren vo« Zivil verblaßten, gab ein ungemein festliche?, anziehendes Bild. Es war aber diesmal nnr Fvlie für die Vorgänge anf der Bühne. Das Programm des Abends sah als Cm- gangsnummer Ve« kielucke^ von Franz Liszt vor. Daö ist echte Ungarnmusik, rassig uud voll wie die Weine und noch manches andere Liebe, das ans TranSleithanicu zu uus kommt. Dauu sprach Frl. Alice Verdeu eiucu kurze», vou vr. Otto Erler sür diese» Festabend ver faßten Prolog. Lichtumslosscn trat sie vor den roten Samtvorhang, in ihrer griechischen Gewandung uud der ein weuig herben Anmut Iphigenie» vergleichbar, nnd l::h der Dichtung ihre volltönende Stimme nnd aus- druckSvotte Gebärde. Dann setzte nach einer kurzen Pause die Musik ein zu Humperdincks Dornröschen. Das alle liebe Märchen, für das der Märchenkompouist Humper- dinck eine ganz anheimelnde poesievolle Mnsik geschrieben hat, die eigene musikalische Gedanken geschickt mit Volks weisen verwebt, feierte hier seine Auferstehung als Pantomime mit Musik. Bilder voll Glanz und Lieblichkeit erstanden iu deu drei Akte» vor unsere» Augen. Im ersten Akte sind wir zu Dornröschens Taufe geladen. Ter König (Hr. v. Arnim-Peres), die Königin (Gräfin Lippe) er scheine« im großen festlichen Aufzuge. Inmitten der Bühne vor der schön geschmückten Tafel rnht Klein-Dorn- röscheu in ihrer Wiege. Es kommen die Gäste, Fürsten, Grafen, Herzöge mit ihren Gemahlinnen, sogar der Sultan (Hr. v. Stein) und die Sultanin (Frl. v.Stammer) erscheinen zum Tauffesie. Während des fröhlichen Mahles treten die geladene» Feen an Dornröschens Wiege und bringe» ihm ihre guten Wünsche dar. Da plötzlich Donnerschläge, daS Licht erlischt, die böse Fee erscheint und spricht ihre Verwünschung über das unschuldige Kind aus. Große allgemeine Bestürzung, die aber schnell wieder weicht, da die Königin der Fee« den Spruch mildert. Nu«, man kennt ja daS Märchen. Im nächsten Akt sehen wir Tornröschen (Frl. v. Nostitz I) am Tage ihres 15. Ge burtstages. Sie spielt mit ihren Gefährtinnen Federball, dann kommen Geschenke für sie und ein paar kleine süße Kinderchen überschütten die jnngeKünigStochter mit Blumen. ES beginnt das Festmahl, während dessen Dornröschen die Alte im verwachsene« Turn, entdeckt, ihr daS Spinne» ab lerne« will «nd dann genau nach der Weissagung sich an der Spindel sticht. Alles sinkt in Schlaf. Im dritten Akt erblickt der junge Königssohu (Hr. v. Metzsch) in seines Vaters Schloß Dornröschens Bild. Er ist hin gerissen vou ihrer Schönheit (allzusehr ließ er sich das aber nicht anmerken) nnd „eilt", sie zu finden. Bor dem Schlosse Dornröschens warnen ihn die Blumenmädchen vor der Gefahr der Dornen, aber der KönigSsohu achtet der Schrecken nicht, dringt dnrch, erlöst mit seinem Kusse das schöne Kind und damit das ganze Schloß und fröh lich endet das Märchen mit der Berlobnng des jungen Paares. Die hübschen Bühnenbilder, die sich hier er geben, kamen bei dieser Liebhaberaufführung zu ihrem vollen Rechte. Alle Beteiligten hatte» sich sehr gut iu ihre Rollen eingelebt -nnd versinnbildlichten in Mieue nnd Geste fast immer treffsicher ihre Nolle im Stück. Lebhafter Beifall dankte ihnen und Oberregisseur d' ArnalS, der daS Märchen sür diese» Zweck zur Pantomime um- gearbeitet hatte uud zudem als Spielleiter sungierte. Ter klingende Ertrag des Festes dürfte ebensolche Be friedigung auslösen. * Die offiziellen Postkarten (Köuigsbilder und Darstellungen der Tätigkeit des Rote» Kreuzes) und Sammelmorke» des Noten Kreuz-Tage» würden gewiß van den Teilnehmern der bevorstehende« Feierlichkeiten zu», Geburtstage Sr. Majestät des König-, sowie von den Mitgliedern der Militärvereine, Albertvereine und Ko lonne» de- Landesverein- vom Rote» Kreuz sehr gern gekauft werde». Bestellungen werden an Ernst Petritz, Dre»de«-A„ MoSczinskystraß« ü, erbeten, der bereit» für die Kdnig-geburt-tag-feier de» Konservativen Verein» einen größeren Posten KSnigSkarten zu liesern hat. Bei Annaderg. Zu de« Berichte i« Nr. 11» uns««- Blattes über die Barbara Uttmann-Jeier wird uns von geschätzter Seite Folaendes berichtigend mitaeteilt: 1. ES steht keineswegs sest, daß der Geburtstag m den Mai fällt, ja nicht einmal da» Jahr 1514 steht ganz sest, wir wissen lediglich, daß sie am 14. Januar 1575 aetatm 61 Jahre gestorben ist, daS Geburt»jahr köone daher eventuell um 1 Jahr differieren. 2. Es fehlt jeder Anhalt, drß die von Elterleins au» Nürnberg stammen, diese mehrfach sälschlicheMitteiluug ist dadurch entstanden, daß die Kinder Wolfis von Elterlein ans Nürnberg 1620 nach Sachsen zurück wanderten, nachdem ihre Mutter al» Witwe von Mittweida aus in ihrer Geburts stadt Nüruberg ansässig geworden war uud nachdem über deren Ehemann 1578 vom Rat zu Annaberg ein Grburls- brief über seine Geburt (14. Februar 1545) ausgestellt war. 3. Heinrich, der Vater der Barbara Uttniaiin ist nicht 1582 gestorben, sondern 1539 54 Jahr?. w. Glashütte. Ter Elbgauverband der Sstenographeuvereiue nach GabelSberaer hielt hier im Hotel Kaiserhof seine diesjährige Frühjahrs- Hauptversammlung unter zahlreicher Teilnahme ab. I» der Bertretersitzung berichtete Hr. Lehrer Hollaud- Pirua über die Tätigkeit des Verbandes im letzten Bereinsjahre. Er zählt jetzt 61 Vereine mit rund 6000 Mitgliedern. Auch rm letzte» Jahre wurden wieder öffentliche Schülerwettschreiben, sowie Geschäfts- stenographenprüfuttgen veranstaltet. Weiter wurde noch beschlossen, das während des BerbaudStage» stattfindende Wettschreibeu «ach dem Muster des deutschen Steno- graphenbundeS abzuhalteu. Die nächste Hauptversamm lung soll iu Mügeln bei Dresden abgehalten werden. Au den, Gauwettfchreiben beteiligten sich rund 400 Teil nehmer. In der Festversammlung begrüßte Hr. Bürger meister Opitz die Teilnehmer mit herzlichen Worten, worauf Hr. Bankbeamter Böttger-Dresden den Fest- vortrag über die Zwecke, Ziele uud das Wesen der Stenographie uach Gabclsberger hielt. Ein gemeiu- ichafUiches Mittagessen, sowie ei» fröhlicher Ball bildete )eu Schluß der Taguug. Bunte Chronik. * Eine Blutrache Essad Paschas. Essad Pasch.?, )er eben einen hochverräterischen Staatsstreich, der ihm elbst znm Fallstrick geworden ist, gegen den Fürsten Wil- jelm von Albanien «nteruomluen hat, zeigt alle Vor züge und Fehler des albanische» NatioualcharalterS. Grausamkeit, brutale Rücksichtslosigkeit, Heimtücke, aber auch Stolz, Tapferkeit uud natürliche Intelligenz zeigen, laß man es in dein nnnmehr gestürzten Kriegsministcr deü jüngsten europäischen Staates mit einem echten Albaner zu tu» hat. Ein Sprössling einer der histori- schen Familieu deS Landes, der ToptaniS, die dem Al baner mehr gelten, als der Sultan selbst, stand Essad Pascha, als noch Abdul Hamid das Regiment führte, in höchster Gunst bei dem ehemalige» Beherrscher deS otto- manischen Reiches. Iu diese Zeit sollt eine Geschichte, die Essad Pascha im Lichte eines echten Orientalen nud trene» Sohn seines Volkes erscheine» läßt. Bekanntlich bildet die Blutrache das höchste Sittengcjetz des Albaners. Nun hatte Essad Pascha einen jüngeren Bruder, Gani- Bei, eiuen Mau» von außerordentlicher Schönheit, aber auch ungewöhnlicher Wildheit uud Grausam keit. Er erschoß eines Tages ein Mitglied einer vornehmen Familie aus Matia uud mußte infolge dessen fliehen. ES gelang Essad Pascha endlich, ihm die Erlaubnis zur Rückkehr in die Heimat zu erwirken. Eines TageS wurde Gani von Hafiz Pascha, dem Wali von Skutari, zu einem Besuch eiugeladcn, dem er auch Folge leistete. Mitten in dec Unterhaltung erklärte ihn sei« Gastgeber für verhaftet. Gani riß seine» Revolver heraus und feuerte sechs Patronen, die merkwürdiger weise alle versagten, aus den Türken ab. Er wurde gefangen und nach Konstantinopel geschasst. Wieder be gann Essad Pascha die Hand im Spiele zu haben und verschaffte ihn, dank seines ungeheuren Einslnfses aus den Sultan die erneute Verzeihung deS Herrschers, ja Gaui wurde sogar zum Flügeladjutauten eruannt. Iu dieser Stellung erlangte der Bruder Essad Paschas eine solche Macht, daß es selbst dem Sultan gefährlich er schien. Men aber Abdul Hamid erst eiumal zu sürchten begonnen hatte, dem war der Tod sicher., So wurde den» auch eines TageS Gani Bei ermordet aufgesluideu. Für Essad Pascha erwuchs nun die strenge, grausame Pflicht der Blutrache. Ain hellerlichten Tage erschoß aus der Brücke vou Galata einer seiner treuesten Diener den Mörder seine- Bruders Dschawid Bei, deu Sohu deS Großwesirs Halil Risaat Pascha. (Eingesandt.) tiei-MiMas, reks. pnkWept. Sment^öMÜel,. MLale Drors«» mit krobitzistuds öroils Str. 6. Tslspkon 2S3S5. 139 SchMnachrichte«. * Norddeutscher Lloyd, Bremen. (Mitgeteilt vou Fr. Bremermann, Generalagentur, Prager Straße 49.) Norderney, 20. Mai von Schanghai. Prinzeß Alice, 19. Mai von Adem Crefeld, 19. Mai in Antwerpen. Pallanza, 18. Mai in Quebec. Roon, 19. Mai von Port Said. Prinz Ludwig, 19. Mai von Schanghai. Greif-wald, 19. Mai in Marseille. Zielen, 19. Mai von Genua. Sierra Nevada, 19. Mai von Btgo. Borkum, 19. Mai i» Hongkong. Derfflinger, 19. Mal von Port Said. Bremen, 19. Mai t» New York. Pfalz, 19. Mai von Havre. Bülow, 19. Mat von Penang. Thüringen, 19. Mai vou Penang. Lützow, 19. Mat von Nagasaki. Kleist, iS. Mat von Southampton. Wittekind, 19. Mat Dover passiert. Lorck, LO. Mai Hurst Caple passt,rt. Kronprinzessin Lectlta, 1S. wat von N,w York. Main, 19. Mai Cap«- Henry passiert. Barbarossa, 19. Mat von Balti more. Brandenburg, 19. Mat von Baltimore. Gieß««, 1v. Mai von Loruna. Hannover, IS. Mat Ltzard pasfiert. Seydlitz, 20. Mai in Bremerhaven. Coburg, 1o. Mat von Pernambuco.