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Dresdner Journal 1 Nr. 60 1914 vom Dresden, den 5. März 1914. 28S Sem. Ministerium de- Kultus «ud öffentlichen Unterrichts 1337 (Amtliche Bekanntmachungen erscheine« auch im Ankündigungsteile. Nichtamtlicher Teil. Amtlicher Teil. Die diesjährigen Fachlehrrrprüfungen im Zeichne« gt' und von von von be- Zeichm« sind von Bewerbern, die die sächsische Staats angehörigkeit besitzen, bei dem Bezirksschulinspektor ihres Aufenthaltsorts, von Nichtsachsen dagegen unmittelbar bei Ungarn verliehene goldene Verdienstkreuz mit der Krone annehine und trage. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraßc 16, sowie durch die deutschen Bostanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr.212S5, Redaktion Nr. 14574. Kronenorden 4. Klasse. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu nthmigen geruht, daß der Oberbeamte der HandelS- Gewerbekammer in Prag Albin Stein das ihm Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, König Eine italienische Kolonne wurde an der Küste Tripoli» überfallen, schlug aber den Feind unter triichtlichen Verluste» für beide Teile zurück. dem unterzeichneten Ministerium bis spätestens den 31. März 1914 unter Beifügung der in 8 6 der Prüfungsordnung 5. Mai 1913 aufgeführten Zeugnisse einzureichen. ALZniglich SLchstsche* Staatsairzeige*. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Ministerium de» Königlichen Hause». Se. Majestät der König haben den Vortragenden Rat im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Geh. Legationsrat Heinrich Kurt v. Leipzig auS Allerhöchst eigener Bewegung zum Kammerherrn zu ernennen Aller- gnädigst geruht. Ministerium de» Inner». Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Postschaffner Loui» Emil Feustel in Niederhaßlau für die von ihm am 23. Dezember 1913 nicht ohne eigene Lebensgefahr bewirkte Errettung eine» Knaben vom Tode de» Ertrinken» in der Mulde die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Polizeirat vr. Weiß, der Kriminalrat vr. Fincke und der Polizeileutnant Hassel horst in Leipzig die ihnen verliehenen Auszeichnungen annehmen und tragen, und zwar vr. Weiß und Vr. Fincke das Ojsizierskreuz de» Kaiser!. Österreichischen Franz Joseph-Orden», Hasselhorst den König!. Preußischen Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenge» in Dresden, q Sonnabend, 14. März Der vom Wirbelsturm in der Gegend von Melilla derursachie Schaden wird auf IS Mill. Frr». veranschlagt. U. a. sollen SS Schiffe Schiffbruch gelitten haben, darunter rin spanische» Kanonenboots Bei einem Eisenbahnunglück in Exeter iu Reu- südwale» wurden 1S Personen getötet und IS verletzt. Die „Kordd. Allg. Ztg." äußert sich in einem kurzen ruhigen Aufsatz zu den deutsch,russischen veziehungen. Rach dem „Verl. Lokalauzeiger" gilt e» al» au», geschloffen, daß e» zu einer ganz Deutschland umfassenden einheitlichen Regelung für den Waffengebrauch de» Mili tär» iu Frieden»zeiten kommt. Die Zweite hessische Kammer hat die Besoldung»« Novelle nach dem «u»schußantrag mit großer Mehrheit angenommen. * Da» Münster von Reuß, ei« ehrwürdige» Denkma de» Mittelalter», ist in Brand geraten. Der Turm i! eingestürzt und die kostbare Orgel zerstört worden. Da Mittelschiff wurde gerettet. Der österreichische Lande»verteidigung»minister be gründete gestern im Abgeardnetenhause in langer Rede eingehend da» Gesetz zur Erhöhung de» Rekruten- kontingent». Sonnino hat die Bildung de» neuen italienischen Kabinett» abgelehnt. Man rechnet jetzt mit einem Mini sterium Salandra. Marqui» di San Giuliano soll ent schloßen sein, da» Portefeuille de» Auswärtigeu uicht wieder anzunehmen, fall» Giolitti nicht wieder die Leitung de» Kabinett» übernimmt. ö*Etst N«b enblätter: Landtagsbeilag«, Ehnodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank-Verwaltung, Übersicht«» do» st, E. Statistische» LandeSamtS über Ein- und Rückzahlung«» bei den Sparkaffen, Grundsätzliche Entscheidungen de» S. S. Landesversicherungsamt«, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Leaeded» BrandverficheruugSanftaU, verkaustliste von Holzpflaazen auf de» K. S. StaatSsorstrevierea. Bei der Berat»«« de» Heeresbudget» i« der fran zösischen Kammer stellte der Minister die vertrauen»- frage. Die von ibm gebilligte Tagesordnung wurde mit -I« «vu I-- Stimm.» .»x„mm°». Der französische Senat votierte gestern bei der Be ratung über die Rentenbesteuerung gegen Caillaux. dem Falle nicht, w enn sie nationalen Interessen entspricht. Leider sprachen jedoch.diesen Gedanken auch einige konservative Zeitungen aus, wobei sie auf das Ende der Legende von der russisch-deut schen Freundschaft hinwiesen. Demgegenüber muß vor allem festgestellt werden, was unter dynastischer Politik und gegenseitigen Sympathien der unmittelbar benachbarten Nationen zu verstehen ist. In früheren Zeiten, als in den internationalen Beziehungen die jetzt vorhandenen Faktoren noch nicht mitwirkten, als eine Presse kaum vorhanden war und das allgemeine kulturelle Niveau noch äußerst niedrig war, konnte von keiner anderen Politik als von einer dynastischen die Rede sein; daher ist die Behauptung vollkommen begründet, daß, wenn die Annäherung Rußlands an Deutschland sich glücklich gestaltete, freundschaft liche und verwandtschaftliche Bande zwischen den russischen und preußischen Herrenhäusern viel dazu beigetragen haben. Wo rin bestehen denn die aggressiven Absichten Rußlands Deutschland gegenüber? Wir sind beim besten Willen außer stande, darauf zu antworten. Uns dient dabei als Trost, daß auch in deutschen Zeitungsartikeln in d eser Hinsicht keine be stimmten Hinweisungen zu finden sind. Wenn Rußland um die Entwicklung seiner Kriegsmacht bemüht ist, so tut auch Deutschland dasselbe, ohne dadurch seitens der russischen Presse Beschuldigungen hervorzurufen. Können denn die deutschen Zeitungen auch nur eine Großmacht nennen, welche erklärt hätte, daß sie ihre Kriegs macht bis zur äußersten Grenze gebracht habe und keine weiteren Anstrengungen in dieser Richtung machen wolle? Die deutsche Presse selbst, wenigstens ihr größter Teil, weist aufs energischste die Zulässigleit einer Verringerung des deutschen Flottenbaupro gramms zurück, wenn ein solcher Antrag von liberaler eng lischer Seite ausgehen sollte. Wäre es nicht besser, wenn die deutsche Presse, anstatt verwickelte Voraussetzungen über die Beweg gründe auszustellen, von denen die russische Regierung sich leite« läßt, indem sie an der Vermehrung und Vervollkommnung Ihrer Kriegsmacht arbeitet, sich bemühen würde, Reibungen und Miß- Verständnisse glücklich zu beseitigen, welche immer zwischen Nach barstaaten, ob sie auch durch lange währende Freundschaftsbande vereinigt sind, entstehen können? Tie deutsche Presse beklagt sich über die Hetze der russischen Presse gegen Deutschland. In dieser Beziehung kann man nur sagen, daß unter den deutschen Publi- Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigunaSteile 30 Pf, die Sspattlge Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. zisten eine nicht geringe Zahl von Elementen vorhanden ist, die Rußland mißgünstig gesinnt sind. Es folgt jedoch daraus nicht, daß die Regierungen Rußlands und Deutschlands die Absicht haben, über die Legende von der russisch-deutschen Freundschaft ein Kreuz zu machen. Berlin, 13. März. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" bringt in ihrer heutigen Ausgabe folgendes: Die „St. Petersburger Börsenzeitung" bringt nach telegraphischer Meldung einen Artikel in Sperrdruck, d.-r sich über den hohen Stand der russischen Heereseinrichtungen ver breitet und deren offensive Äriegsbereitschast neben der Erwähnung der friedlichen Tendenzen der Politik des Zaren unterstreicht. Wir fühlen kein Bedürfnis, an dem gewiß berechtigten Lobe des rus sischen HeereS Kritik zu üben, vermögen aber auch keinen Grund zur Beunruhigung daraus herzuleiten. Vielmehr ist die Zu versicht begründet, daß dergleichen auf oen Ton kriegerischer Über legenheit gestimmte Erörterungen die guten Beziehungen der beiderseitigen Regierungen ebenso wenig stören können, als eS der unbegründete Alarmruf getan hat, der neulich in einer St. Petersburger Korrespondenz eine» deutschen Blattes enthalten war. Überhaupt wäre es verkehrt, eine ent scheidende Bedeutung für die Gegenwart darin zu erblicken, wenn sich von Zeit zu Zeit mit Hilf« von Tinte und Druckerschwärze die alte Erfahrung bestätigt, daß durch nationalistische Erregungen die feststehende Ehrlichkeit der offiziellen Friedenspolitik zu kom promittieren versucht wird. Wir stimmen mit der „Rossija" ganz darin überein, daß die Regierungen der beiden benachbarten Kaiserreiche nicht dieAbsicht haben könne«, über die „Legende" von der russisch.deutschen Freund schaft ein Krenz zn machen. Weiler wird der „Leipz. Zeita." au» Berlin 13. März, gemeldet: Die heute au- St. Petersburg ge meldete AuSlasfuug der offiziellen „Rossija" wird in hiesigen amtlichen Kreisen dahin aufgefaßt, daß die russische Regierung Wert darauf legt, liarzu- stellen, daß sie den verschiedenen unfreundlichen Äußerungen russischer Blätter, namentlich auch der „St. Petersburger Börsenzeitung" gegen Deutsch land nicht nur fernsteht, sondern sie im Interesse der Pflege der Beziehungen zwischen beiden Mächten aus drücklich mißbilligt. Handelsvertragsfragen. Berlin, 13. März. Hiesigen Blättern zufolge soll der frühere russische Premierminister Graf Witte in einer Unterredung mit einem deutschen Zeitungsvertreter erklärt haben, daß Deutschland die Verlängerung des deutsch-russischen Handelsvertrages bereit» angemeldet habe, und daß Rußland in Unterhand ungen darüber eingetreten sei. Wie die „Leipz. Zeng." ierzu von unterrichleter Stelle erfährt, treffen diese Meldungen nicht zu, da Deutschland noch keinen Schritt in Sachen de» Handelsverträge» mit Rußland getan hat. Englische Stimmen. ESln, 13. März. Der „Köln. Ztg." meldet man u- London, 13. März. E» gibt, schreibt der „Daily Graphik" angesichts der neuesten, besonder« vo« „Times" u«d „Daily Mail" hier stark hervorgehobene» russischen Born Königlichen Hofe. Dresden, 14. März. Se. Majestät der König wohnte früh denNeitbesichtiguugenbeim I.Feldartillerie- Negiment Nr. 12 bei. Dresden, 14. März. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg wohnten gestern abend 8 Uhr dem vom Sächsische, Heimatschutz im Vereinshause veranstalteten Vortrage deS Hrn. Prof. Fuchs-Tübingen über „Kleinhaus und Mietskaserne" bei. Heule nachmittag 4 Uhr besuchten Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzesfin Johann Georg die Veranstaltungen zum Besten de» Dresdner Hilfsvereins in den Räumen deS AuSstellungSpalastes. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wird ^7 Uhr ebenfalls daselbst erscheinen. Dresden, 14. März. Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde wurde heute morgen 8 Uhr vom Hornistenkorps deS 2. Jägerbataillons Nr. 13 aus Anlaß ihre- Namenstages eine Morgenmusik dargebracht. uns nicht verwundern, wenn eine derartige Behauptung von der »rutschen radikalen Presse ausgehen würde, denn es ist ganz natürlich, daß der zeitgenössische Radikalismus bi« sogenannte istilche Politik nicht nachempflnden kann, auch in In dem Gesuche ist anzugeben, für welche Gattung von Schulen der Bewerber die Befähigung zur Erteilun des Zeichenunterrichts erlangen will. Diejenigen, welche sich der Fachlehrerprüfung im Schreiben unterwerfen wollen, haben ihre Gesuche um Zulassung nebst den nach 8 28 der Prüfungsordnung vom 1. November 1877 beizufügenden Zeugnissen bis zu gleichem Zeitpunkte bei dem Bezirksschulinspektor ihres Aufenthaltsortes anzubringen. Die Bezirksschulinspektoren haben die Gesuche neb Unterlagen bis zum 6. April 1914 an den Prüfungökommissar, Bezirksschulinspektor Obcr- schulrat vr. Prietzel in Dresden, einzusenden. Dottsches Rei«. Deutsch französisches Kleinasien-Abkommen. Berlin, 13. März. Die „Kölnische Zeitung" meldet au» Berlin: Die Meldung des „Petit Parisien", wonach der Notenaustausch zum endgültigen Ab- chluß der deutsch-französischen Vereinbarungen iber die Fragen der kleinasiatischen Verkehrspolitik noch m Laufe der Woche vollzogen werden foll, ist nach Er kundigung an unterrichteter Stelle verfrüht. Deutschland nnd Rußland. Halbamtliche Bekundungen au» St. Petersburg und Berlin. St. P etersburg, 13. März. Au» Anlaß der letzten Auslassungen der deutschen Presse über die russisch- »rutschen Beziehungen schreibt die offiziöse „Ros- ija" u. a.: Die gewissenhaftesten unter den deutschen Zeitungspessimisten begnügen sich nicht mit der nackten Behauptung einer ver meintlichen Abkühlung der deutsch-russischen Beziehungen, andern suchen ihren Lesern den Grund dieser traurigen kr cheinung zu erklären. Daß die« eine mehr al« undankbare lu gäbe ist, beweist der Umstund, daß diese Journalisten sich ae- nöt at sehen, von der Behauptung auszugehen, daß die hi- torische russisch-deutsche Freundschaft o» k»oto bereit« seit angem keine reelle politische Größe sei, da sie autschlirßlich zwi- chen den russischen und preußischen regierenden Häusern und nicht zwischen den beiden Nachbarnationen bestand. Wir würden und Schreibe« finden im Juni statt. Gesucht um Zulassung zur Fachlehrerprüfuna imjdyna