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nach dem die angestellten, die durch die Arbeitslosigkeit in Not ge raten sind, zu haben. Nach einer kurzen Debatte wurde noch ein Zusatzanlrag ' angenommen, organisierten und die Nichtorganisierten Arbeiter bei der Verteilung der Unterstützungen gleichmäßig behandelt Mannigfaltig«-. Dresden, 3V. Januar. * Die Abgeordneten der Zweiten Stände- kammer werden am nächsten Mittwoch die bereits im vorigen Jahre in Aussicht genommene, aber wegen un günstigen Wetter- verschobene Fahrt nach dem Fichtelberge antreten. Ter von der Staat»bahnver- waltuna gestellte Sonderzug verläßt den Dresdner Haupt- bahnhof um 8 Uhr morgen- und trifft gegen 11 Uhr in Oberwiesenthal ein. Dat Mittagsmahl soll auf dem Fichtelberge, der Kaffee im Sporthotel Oberwiesenthal eingenommen werden. Nach 5 Uhr wird der Sonderzug Oberwiesenthal wieder verlassen, um die Abgeordneten nach Dresden zurückzubringen. * Aut der gestrigen Stadtverordnetensitzung sei folgendes erwähnt: Bei der letzten Sladtverordneten- ergänzungSwahl war in der Abteilung DI Hr. Gärtnereibesitzer Max Berthold alt Ersatzmann gewählt worden. Er hatte infolgedessen in die durch die Wahl deS Hrn. Stadtverordneten Simmgen -um Stadtrate frei gewordene Stelle einzutreten. Der Rat hatte jedoch be schlossen, aus Grund von 8 52 der Revidierten Städte ordnung Hrn. Berthold nicht einzuberufrn, wogegen dieser Rekurs bei der Königl. KreiShauptmannschast erhob. Dieser Rekurs ist für beachtlich erklärt nnd Hr. Berthold nunmehr vom Rate in das Stadtverordnetenkollegium eiuberufen worden. Den weiteren Antrag des Rekur renten, die vom Stadtverordnetenkollegium bis zur Einberufung deS Rekurrenten sei» dem 1. Januar ge faßten und noch zn fassenden Beschlüsse für ungültig zu erklären, hat die Kreishauptmannschaft abgelehnt. — Aus Anfrage au» dem Kollegium erklärte Hr. Stadtrat Köppen, daß der städtische AutobuS-Betrieb am 15. März, spätesten» am 1. April eröffnet werde. — Infolge der Besteuerung de» Milchhandel» im Umher fahren hatten die vereinigten Milchhändler von Dresden Stadt und Land eine Eingabe an den Rat gerichtet. Dieser hat im Anschluß hieran beschlossen, die Steuer künftig nicht mehr von solchen Händlern zu erheben, die lediglich an sogenannte „feste Kundschaft" verkaufe». — Weiler beschäftigte sich da- Kollegium u. a. mit der Ergreifung von Maßnahmen zur Linderung der Arbeitslosigkeit und der Bewilligung von wei teren 25000 M. zur Unterstützung von Arbeits losen. ES nahm zunächst davon Kenntnis, daß der Rat dem von der NatSvorlage abweichenden Beschlusse der Stadtverordneten zu den Bestimmungen über die Ge währung von Arbeitslosenunterstützungen beigetreten ist, und daß die Königl. KreiShauptmannschast durch Ver ordnung vom 17. Dezember v. I. bekanntgeaeben Hal, daß sie von der vom Rate angeregten Einberufung einer Konferenz zwecks Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zurzeit abzuseheu gedenkt. Ferner erteilte das Kollegium ter NatSvorlage gemäß seine Zustimmung dazu, daß sür die Arbeitslosenunterstützung weitere 25000 M. auS dem gemeinnützigen Fonds entnommen, daß die Auszahlung in der bisherigen Weise mit Rücksicht aus die Dringlich keit fortgesetzt und von dem bewilligten Betrage dem Arnienamte 3000 M. znr Derweudung nach Maßgabe der LeihamtSüberschüsse zur Verfügung gestellt werden, um auch die Möglichkeit der Unterstützung von Nicht- Montag, den 12. d. ist der angebliche Müller mit einer Droschke nach dem Bahnhof gefahren, um mit dem Zuge 5 Uhr 55 Min. nach Eöln -u reisen und seine Schwester zu holen. In sein Logis ist er erst am Mitt woch, den 14. d. M., vormittag» zurückgekehrt. ES wird vermutet, daß er in der Nacht vom 13. zum 14. d. M. im Wie-badener Gasthau» „Zur Sonne" mit einer Frauens person logierte und sich dort al- „Paul Müller, Schreiner au- Crefeld mit Frau" in den Fremdenzettel ein geschrieben hat. Der angebliche Müller wird wie folgt beschrieben: Etwa 25 Jahre alt, ungefähr 1,68 bi» 1,70na groß, ziemlich schlank, schmale», blasse- Gesicht, vorstehende Backenknochen und spitze- Kinn, stechender Blick, dunkel blonde» Haar, Anflug von dunklem Schnurrbart, kleine dunkle Bartkoteletten, gut gepflegte Hände. Er war bekleidet mit dunklem — vermutlich braunem — Überzieher oder Ulster, dunklen, weiten Hosen, kakaobraunem, der Länge nach eingedrücktem weichen Filzhut, Stehumlegekragen mit brauner Kravatte und braunen Handschuhen. Er trug lederne Hand tasche von hellbrauner Farbe, etwa 30 bi» 40 om lang und etwa 20 oru breit. Die Frauensperson wird beschrieben: Etwa 22 bis 23 Jahre alt, etwa 1,67 bi- 1,70 m groß, schmale- blasse- hübsche- Gesicht, Zähne im »Oberkiefer vorstehend, blonde- Haar. Sie war bekleidet mit graubraunem Jackettkleid, vielleicht auch Mantel von derselben Farbe, trug sogenannten Toqne- Hut, der vorn mit buntem Band garniert ist, abgetragene schwarze Schuhe, hat große Füße. Sie macht den Ein druck einer Dirne. Auf die Ermittlung und Fest nahme deS Raubmörders ist eine Belohnung von 500 M. ausgesetzt. * * Nachdem schon seit langer Zeit der Wunsch in der Gemeinde Dippelsdorf mit Buchholz vorherrschte, einen Ortsverein für die allgemeinen Interessen zu gründen, versammelte sich kürzlich eine stattliche Anzahl von Einwohnern beider Ortsteile im Gasthofe zu Dippels dorf zur Besprechung dieser Angelegenheit. Die Not wendigkeit eines OrtsverrinS für d e Gemeinde Dippels dorf mit Buchholz fand allseitige Anerkennung und die Gründung vollzog sich. Der Verein beabsichtigt nach seine» Grundgesetzen folgende Zivecke und Ziele: Neben der allgemeine» Förderung der Gemeinde will der Verein insbesondere auf Schönheiten und Vorteile dieser und ihrer näheren Umgebung Hinweisen, zu vermietende Wohnungen und Sommerquartiere Interessenten bckanutgebeu, Leuten, die sich ansässig mache» wolle», mit Rat an die Hand gehen, kurz, eS soll die Hebung des Ortes seine wichtigste Aufgabe sein. Daz» ist die unentgeltliche AnSkunftsstelle bei dem Vereinsmitglied Hrn. Ferdinand Lindner in Buchholz-Friedewald, Hauptstraße 32 (Billa Waldperle), errichtet worden. Do>^ auch n anderer Weise wird sich der Verein auf dem Gebiete der Gemeinnützigkeit zu be tätigen suchen. So ist es seine Absicht, auch zur Ver schönerung der beiden Ortsteile beizutragen. An» Sachsen. * Sachsentag Dresden 1914. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, H. z. S., hat an verschiedene Sachsen- Vereine, so in Wiesbaden und Mülheim (Ruhr), die ihm kürzlich Glückwnnjchdepeschen zum Geburtslage sandten, teils telegraphisch, teils brieflich Dank sage» lassen und zugleich de» Wunsch: „Auf Wiedersehen zum Sachsentag!" ausgesprochen. Bekanntlich ist der Kronprinz Schirmherr des SachsentageS, dieses großen Sachsen-HrimatsfesteS, das vom 4. bis 6. Juli in Dresden stattfindet, mit Aus flügen nach der Sächsischen Schweiz, nach Meißen and noch Moritzburg, wie mit sich daran anschließenden Sonder fahrten nach Bautzen, Leipzig rc. Ter große FesiauS- schuß, an dessen Spitze Sc. Exzellenz, Hr. Generalleutnant z. D. v. Seydlitz steht und dem mehr als 300 Personen aus allen Ständen angehören, arbeitet schon seit Monaten und wird nach Beendigung der WintergesellschastSfeste mit Nachdruck an die Vorbereitungen gehen. Inzwischen lausen besonder- auS dem Anslande immer mehr Anmeldungen ein. Tie Sachsenvereine de- Rheinlandes, au- Hamburg rc. haben schon zugesagt, mit Extrazügen nach Dresden zu kommen nud die Sachsen in Amerika sahren von New Aork geschlossen nach der Heimat. * Eine bemerkenswerte Übersicht über den Vermögens stand der Altersrentenbank bietet das dem jetzt tagende» Landtage zugegangene Königl. Dekret vom 11. November 1913. Danach belief sich der Versicherung»- bestand Ende 1909 aus 47 881960 M. Einlagekapital, und zwar aus 35 209 755 M. Berzichtkapital und auf 12 672 205 M. Vorbehalt-kapital. Mit diesem Einlage kapitale sind 1854 359 M. jährliche Rentenanwart- schäften und 3 052 866 M. jährliche Renten erworben worden. Die Kapitalanlagen der Bank stellten sich zur gleiche» Zeit auf 51013 465 M. Daß die Einlagen bei der Bank und die dadurch erworbenen Renten den Vor zug absoluter Sicherheit gewähren, ergibt sich darau», daß für die Erfüllung der von der Altersrentenbank übernommenen Verpflichtungen nicht nur diese Kapital anlagen der Bank haften, sondern auch der sächsische Staat, der überdies de» bei der AlterSrentenbank ent stehenden Aufwand trägt, sür jeden Verlust auszukommen hat. Die Bank kann aber auch wegen der Mannigfaltig keit ihrer Tarife und ihrer volkstümlichen Einrichtungen jedermann, ob alt oder jung, arm oder wohlhabend, zur Benutzung empfohlen werden. Eie gehört überdies zn den wenigen RenteuversicherungSanstalten, die daS ein gezahlte vorbehaltSkapital nach de», Tode deS Ver sicherten ohne jeden Abzug auch dann zurückgewähren, nenn der Versicherte lange Zeit an Rente bi» zu seinem Ableben bezogen hat. Zur Auskunft über alle einschla- aenden Fragen, sowie zur unentgeltlichen Abgabe von Vordrucken für Anmeldungen und von Aufklärung»-» schriftru sind die Königl. Alter»renteabaak in Dre»de«, Antonsplatz 1, und ihre zahlreichen, in den größeren Orten Sachsen- errichteten Geschäft-steilen auf mündliche oder schriftliche Anfrage jederzeit bereit. * E- ist wiederholt vorgekommen, daß Firmen nach Beendigung de» von ihnen veranstalteten an sich zulässi gen Saison- oder Jnventurau-verkauf» Ankündi gungen erlassen haben, wonach sie die von diese« Veran staltungen übriggebliebenen Bestände zu herabgesedte» Preisen zum Verkauf anbieten. Wenn auch da» Wort werden sollen. * Zum Vorsitzenden sür die im Monat März be ginnende zweite diesjährige Sitzungsperiode des hiesigen Königl. Schwurgericht- ist Hr. LandgerichtSdireklor vr. Kraner ernannt worden. * Die Korporationen der Königl. Sächs. Tech nischen Hochschule vereinigte» sich gestern abend im großen Saale des Konzerihauses „Zoologischer Garten" zu einer KaisergeburtStagSseier. Es war wieder das alte frohbewegte studentische Bild, mit all den bunten Kappen und Bändern, Pekeschen und Schärpen und blan ken Schlägern. Bon den Wänden grüßten aus schwarz- weiß-rotem Grunde die Banner und Wappen der einzelnen Korporationen herab und an der Stirnseite de- Saale» hob sich au» einem Lorbeerhai» die Büste Sr. Majestät des Kaiser». Der Leiter deS Kommerses, cnnck. rer. tsadn. Richter (Polyhymnia) erhob sich alsbald, um de» Ge burtstage» Sr. Majestät de» Kaisers etwa in solgenden Worten zu gedenken: Die vaterländischen Gefühle der Studentenschaft und die Verehrung für den Kaiser kommen an dessen Geburt-tag-feier zum beredten Ausdruck. Für die Höhe, auf die unser deutsche- Vaterland sich unter de« Kaisers Führung emporgeschwungen hat, zeugt am besten die Entwicklung unserer deutschen Indu ¬ strie. Sie hat sich den Platz an der Sonne er obert, nicht zuletzt durch die ständige Fürsorge de» Kaisers, der auch der Entwicklung der Technischen Hochschulen sein besondere» Interesse zuwandte. Die Technischen Hochschulen in Danzig und Bre»lau verdanken ihm ihre Entstehung. Vor allein aber wissen ihm die Technischen Hochschulen Dank für die Verleihung de» Promotion»rechte». De» Kaiser» Interesse für die Technik und ihre Hochschulen soll für die Studentenschaft ein Ansporn sein, die technischen Wissenschaften und damit die deutsche Industrie zu immer größerer Höhe bringen zu helfen. Ein donnernder Salamander galt Sr. Majestät dem Kaiser al» dem Beschützer und Förderer der technischen Wissenschaften. Nach dem Gesänge ver- fchiedener vaterländischer Lieder ergriff der zweite Bor- ' sitzende »tuck.-mz. Knappe (Arminia) da» Wort zur ^KönigSrede. Ter Redner, welcher der Deputation an- gehörte, die Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen die Glückwünsche der Studentenschaft zum einundzwanzigsteu Geburlätage überbrachte, wie» einleitend darauf hin, wie e» Se. Majestät der König verstehe, seinen Kindern die Liebe zum sächsischen Volke zu »ecmlttel«. Weiter gedachte er de» Monarchen al» deS Förderers der sächsischen Industrie. Sr habe Sei« Gesondert» Interesse vor allem dadurch ge zeigt, A»ß Er persönlich an der Einweihung der neuen Technischen Hochschule teilgenommen habe. Auch Er. Majestät des Königs, Allerhöchstwelcher Sich durch ein besonders enge» Band mit der Studentenschaft verbunden fühle, gedachten die versammelten Studenten mit einem Salamander. Die zahlreich erschienenen Professoren der Hochschule und die übrigen Ehrengäste begrüßte hierauf in kurzer Ansprache stuck, iog. Wendler (Teutonia). Alsbald erhob sich der Rektor der Technischen Hochschule, Se. Magnifizenz Geh. Hofrat Prof. Foerster, um im Namen der Professoren Dank zu sagen. Insbesondere dankte er den Korporationen, daß sie die Repräsentation der Hochschule übernommen hätten, und daß sie eS nicht an Opfern in Geld, Zeit uud jugendlicher Arbeit fehlen ließen, um den rechten alten Burschengeist an unserer Hoch schule hochzuhalten. Daß er auch ferner an der Hochschule lebendig bleibe und einen Fel» bilde gegen alle ReichS- feinde, daraus tranken die Professoren einen donnernden Salamander. Für die übrigen Ehrengäste sprach Geh. Nat vr. Vr.-Iag. Schmaltz, der insbesondere auch die Grüße Sr. Exzellenz de» Hrn. Kultusminister überbrachte. Der Redner gedachte weiterhin der Entwicklung unserer Dresdner Hochschule und insbesondere de» Neubaues der Mechanische» Abteilung. Er schloß mit dem Wunsche, daß auch die weiteren geplanten Baulichkeiten bald voll endet werden möchten, damit unsere Königl. Sächsische Technische Hochschule auch fernerhin eine der ersten Hoch schulen Deutschlands bleibe. — Beim frohe» Becher- klingen und beim Klange alter Burschenlieker blieben die Dresdner Musensöhne noch lange mit ihren Gästen vereint, auch als der offizielle Teil längst durch die Fidrlität abgelöst worden war, in welcher der Direktor des Zoologischen Gartens, Prof. Vr. Brandes das Präsidium übernahm. * Tie fünfte Strafkammer deS hiesigen Königl. Landgericht» unter dem Vorsitze des Landgerichts- direktorS vr. Kraner verurteilte gestern nachmittag, wie schon gestern kurz erwähnt worden ist, den Redakteur Franz Joseph Tietz in Pirna wegen ösfentlimrr Beleidigung zu 1000 M. Geldstrafe oder 100Tage» Gefängni». Der Angeklagte ist verantwortlicher Redak teur der sozialdemokratischen „Volkszeitung" sür len achten sächsischen NeichStagSwahlkreiS in Pirna. In ihrer Nummer 250 vom 29. Oktober v. I. befand sich unter „Mügeln" ei» Aussatz, in welchem dem Amls- gerichtsrat vr. Friedrich in Pirna Parteilichkeit zum Vorwurf gemacht wurde. Der Beweis für diese Be hauptung konnte in keiner Weise erbracht werden. Tietz erklärte, er sei nicht Verfasser deS Aussätze-, überuehme aber die Verantwortung. Tas Urteil ist aus Kosten des Angeklagten durch Abdruck i» der „Pirnaer Volkszeitung" zu veröffentlichen. * Ter Große Ausschuß des Dresdner Jugend- bundeS (Ortsausschuß für Jugendpflege) hält Donners tag, den 5. Februar, ^9 Uhr im Jugendheim, Seidnitzer Straße 12,1., eine Sitzung ab, in der u. a. der Jahres bericht des Vorstandes vorgetrage» und um die Ge nehmigung deS Haushaltplaues nachgesucht werde» wird. — Sonntag, den 8. Februar abend- 7 Uhr findet im Großen Saale des Verein-Hanses, Zinzendorfstraße 17, ein Volkstümlicher Jugendabend in Gestalt eines Winterabends im Erzgebirge statt. Hr. Ober lehrer Richard Bürckner wird dabei einen Vortrag: „Wiutersitte und Wiuterbrauch im Erzgebirge" halten. Ferner wird eine erzgebirgijche Hutzenstube gestellt und eine WeihnachtSkurrende auSgeführt werden. Auch wird ein Knabenchor erzgebirgische Lieder von Anton Günther singen. * Uber da- Thema „Die Jugendbewegung aus )em Lande" wird Hr. Lande-direktor Präsident v. Gla- enapp-Arolsen in der von der Okonomi'chen Gesell- chast i. K. S. für Freitag, de» 6. Februar, nach mittags 4 Uhr, in der Deutschen Schänke zu den „Drei Raben" in Dresden, Marienstr. 20, weißer Saal, ange- setzten Gesellschaftsversammlung einen Vortrag halten. Hierzu haben auch Nichtmitglieder kostenfreien Zutritt, sofern sie bis zum 6. Februar, mittag- 1 Uhr, in der Geschäftsstelle der Ökonomischen Gesellschaft, Lüttichaustr. 26, E ntritl-karte» entnehmen. Von V, 4 Uhr ab werden sie am Eingang deS Vortrag-lokale» gegen Erlegung von 50 Pf. für die Person verabfolgt. * Gestern abend gegen 7 Uhr gab der 30 Jahre alte Fahrstuhlmonteur Alfred Heschel auf dem Markgraf- Heinrich-Platz mehrere Revolverschüjfe auf sich ab. Heschel hatte mit einer hier wohnhaften Verkäuferin ein Liebesverhältnis uud war dabei von seiner Frau überrascht worden. Au» hinterlassenen Schriftstücken geht hervor, daß er die Absicht hatte, sein Lebe» ab- zuschließeu. Man fand bei ihm verschiedene Pfansjcheiue über Wertgegenstände. Die Verletzungen sind wahr scheinlich tödlich. Heschel wurde in da- Johannstädter Krankenhaus überführt. * Au- dem Polizeiberichte. Raubmord in Wiesbaden. 500 M. Belohnung. Am Montag, den 19. d. M., vormittag- gegen 10 Uhr wurde die Ehefrau Elisabeth Schweitzer geb. Schuld von einem am N. d. M. nachmittag- bei ihr eingezogenen Zimmer mieter erwürgt und dann mit einem Bindfaden am Bettpfosten aufgehängt. Geld in Höhe von 30 bi» 40 M. und ein dunkle- Damenportemonuaie mit Leder- lloppenverschluß wurden geraubt, auch nahm der Täter zwei Korridorschlüssel und einen HauStorschlüsscl mit. Sonst ha» er anscheinend nicht- gestohlen, eS ließ sich wenigsten» bi»her nicht» Nähere» ermitteln. Die Fra» Schweitzer und deren Ehemann» trugen Vormittag- Milch aus. Während sie mchrmal» nach der Wohnung zurückkehrle, blieb der Mann bi» >^12 Uhr au». Die Frau kassierte nun stet» Montag» von der Kundschaft da» Geld für die vorhergehende Wochenlieferung ein, wa» wohl der Täter in Erfahrung gcbracht bat. Die gerichtliche Leichenöffnung hat ergeben, daß der Täter die Ermordete am Halse gewürgt und ihr erhebliche innere sowie äußere Verletzungen deigebracht. hat. Da sich im Gesicht und an den Händen der Ermordeten Blut besand, so ist wohl mit Sicherheit anzunehme«, daß der Täter seine Kleider und hauptsächlich die Ärmel auch mit Blut befleckt Hot. Der Zimmermieter Hot sich nicht polizeilich angemeldet, wa» auch von der Vermieterin nicht ge schehen ist. Er nannte sich Karl Müller und gab an, Drech»ler zu sein. Noch de» von ihm zurück- gelassenen ArbertSkleidern ist zu schließen, daß er Holzarbeiter — vielleicht Schreiner — ist. Am