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Mittwoch, den 3. Februar 1937 Nr. 28. Iahrg. SO Vom Vüdrer ins Neicdsksdinett derukon G W- Dr. Dorpmüller: Reichsverkehrsminister Dr. Ohnesorge: Reichspostminister. London, 2. Febr. Der König hat die Ernennung des Botschafters in Berlin, Sir, Erle Phipps, zum Nachfolger des zurücktretenden Botschafters in Paris, Sir George Clerk, ge„ billigt. Sir Eric Phipps witd in wenigen Monaten den Pariser Botschafterposten übernehmen. Autostraße Rom—Berlin. Die Strecke Mittenwald—Brenner kann 1988 begonnen «erden. Wie «, 8. Febr. Der italienische Fachmann auf dem Ge biet des Straßenbaues, Pietro Puricelli, der dieser Tage dem österreichische« Bundeskanzler Dr. Schuschnigg seine PlSne zur Eingliederung Oesterreich» in di« große Autostraßenver- diudung Berlin—Rom vorgetragen hat, teilt« jetzt «Sher« Einzelheiten über de« Pla« mit. E» soll voa Mittenwald über österreichisches Gebiet bi» zum Brenner eine Autostraße k« LSnge vo« 73 Km. gebaut werde«, die sich a« da» Retz der deutsche« Reichsa«tobah«ea anschließe« würde. 3« eine« Jahre könne mit dem erste« Abschaitt, die Strecke Mitte«. wald—Brenner, begouae« werde«, «achdem di« technische« und finanziellen Voraussetzungen geschaffen find. Die Straße soll au» Beton in einer Breite von 18 Metern erstellt «erde«. 3m Rahme« seiner umfassenden PlSne zur Schaff««g eine» europSischeu Straßennetze» sehe er, so sagte der italienische Fachmann weiter, für Oesterreich außerdem den Bau einer großen Straßenliu!« vo« Salzburg «ach Wie« vor. Sepla«t sei da«« «och eine zweite Straße vo« Wie« über Graz nach Billa ch, die die Großglockner- straße aufnehme« soll. Amtliche Anzeigen. Die Tage- und HausabfallwSsser aus dem Siedlungsgebiet der Gemeinnützigen Baugenossenschaft in Schönheide an der verlängerten Eduard-Flemming-Straße sollen durch die vor- handene Hauptschleuse der Fabrikgasse auf Flurstück Nr. 1516 des Flurbuchs für Schönheide in den Tannenbach eingeleitet werden. (88 23, 33 des Wassergesetzes.) Einheitliche Betreuung der Reichsdeutschen im Ausland. Gauleiter Bohle zum Chef im Auswärtigen Amt ernannt. Die Unterlagen können hier eingesehen werden. Einwendungen können binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier angebracht werden. Wer sich innerhalb dieser Frist nicht meldet, verliert das Recht zum Widerspruche. Bürgerlich-rechtliche Ansprüche bleiben hiervon unberührt. Schwarzenberg, am 28. Januar 1937. sW. Schö.2/37 Der Amtshauptmann. Ernst Wilhelm Bohle wurde als Sohn deutscher Eltern am 28. 7.1903 in Bradford (England) geboren und ver brachte seine Jugend in Kapstadt, wo sein Bater, Dr. ing. e. h. Hermann Bohle, seit 1906 als Universitätsprofessor tStlg war. Da- Erleben de» Weltkrieg«» im Ausland« und Die Linie Rom—Ankara. Stow, 3. Febr. Der türkische Außenminister Rüschtü Aras und der Außenminister Graf Liano sind gestern in Mailand eingetroffen. Wilhelm Ohnesorg« hat seit vielen Jahren auf Lie Entwicklung der Reichspost in stärkstem Matze Einfluß ge nommen. Seit dem 1. März 1933 bekleidet er das Amt des Staatssekretärs im Reichspostministerium. Er gehört zur Mten Garde des Führers und ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens mit der Mitgliedsnummer 42. Er wurde am 8. Juni 1872 als Sohn eines Telegraphenbeamten in Grä fenhainichen geboren. Wie Dr. Dorpmüller hat auch Wilhelm Ohnesorge von der Pike auf gedient. Schon mit 18 Jahren trat er als Eleve bei dör Oberpostdirektton Frankfurt a. M. ein. Später studierte er Mathematik und Physik. Bis Kriegs ende leitete er die Telegrapyendtrektion des Großen Haupt quartiers. Dr. Ohnesorge wurde mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet. 1929 übernahm er die Leitung des Retchspostzentralamtes Berlin-Tempelhof, bis er am 1. März 1933 als Staatssekretär in das Reichspost- ministerium berufen wurde. Er war Mitglied des Ver waltungsrates der Deutschen Reichsbahngesellschaft, des Kura toriums für Schwingungsforschung, des Ausschusses des Deut schen Museums und Vorstandsmitglied des Vereins deutscher Ingenieure. Viele Jahre stand er an der Spitze des Ver bandes deutscher Elektrotechniker. In ihm gelangt einer der hervorragendsten Kenner der Verkenrstechmk und des Post- wesenS an die Spitze der deutschen Reichspost. M dl, » A-chMII-, «um« -U «ruUta^ » Uhr u dm «»ülVIUL«. v« Pm« « »I, « mm dnl!« >1 d dm O0mmd»lIniI«i.MM>m«>»rra 4, mE» 12 Bjd>xgui>a« ImoPutrllk« r B- «Md-m, °m dod» Sm» ludu Saftm, m» Imsmdv, DrrlrSgm, b«l Uot-rdr«--»,« dm v» I<ddN,d«N,dm A,I,rach^ war er im Feldeisenbahndienst tätig. Von 1922 bis 1924 leitete er die neu errichtete Reichsbahndirektion Oppeln und vertrat in Verhandlungen mit Polen die deutschen Interessen 1924. Seit 1926 leitet er als Generaldirektor die Deutsch« Reichsbahn. Bei der Gründung des Unternehmens „Reichs autobahnen" wurde ihm der Vorsitz des Verwaltungsrates und des Vorstandes des neuen Unternehmens übertragen. Ein besonderes Verdienst erwarb sich Dr. Dorpmüller mit der finanziellen Gesunderhaltung der Reichsbahn trotz aller Schwierigkeiten, die die Nachkriegszeit der deutschen Wirt schaft gebracht hat. mlM Son» un» L»»»«»»r«t» <^n>ch>. d« «uwnchmwn D«»»» vuer UnIndaNung^luU. Sch-«»«-« vnzilgn. Schwammt««, VLjaH« SIo»l- Irl Sou, lnA. «olmlodn m» TrEP-l. Iwftrn monoMch 14» AM, »oldmonalllch »4» SiM »und dl, Poll «lnwl. all« «on^llch «.1IRW <m-lchl.3»-«llg«d!lhr. Sln^lnumm« WPI» F»k Nilckoad« mnmlon-l lagelaodl« SidrlstsNlck» Äv. »lxmlmal dle SchiMlrtlmig d^n« vnonlwmlm». KMÄUANWM Berlin, 2. Febr. Am 30. Januar hat der Führer folgenden Erlaß über die Einsetzung eines Chefs der Auslanosorgani- fation im Auswärtigen Amt unterzeichnet: 1. Zur einheitlichen Betreuung der Reichsdeutschen im Ausland wird ein Chef der Auslandsorganisation im Aus wärtigen Amt eingesetzt, dem zugleich die Leitung und Bear- beitung aller Angelegenheiten der Reichsdeutschen im Ausland im Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes übertrage» wird. 2. Zum Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt wird der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Ernst Wilhelm Bohle ernannt. Er ist dem Reichs- Minister -es Auswärtigen persönlich «nd unmittelbar unter- stellt. Sein Geschäftsbereich als Leiter der Auslandsorgani- sation der NSDAP, und seine Unterstellung als solcher unter den Stellvertreter des Führers bleibt unberührt. Er führt die Dienstbezeichnung: Chef der Auslandsorganisation im Aus- «ärtigen Amt. 3. Der Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt nimmt an den Sitzungen des Reichskabinetts teil, soweit sein Geschäftsbereich berührt wird. 4. Der Reichsminister des Auswärtigen erläßt jm Elnver- nehme« mit dem Stellvertreter des Führers die Durch- führungsbestimmungen zu diesem Erlaß. Dazu schreibt die „Nat.-soz. Parteikorr.": Dieser Erlaß des Führers wird für alle Reichsdeutschen im Auslando ein Ereignis sein, das sic mit Freude und Genugtuung erfüllt. Alle Fragen der Betreuung der Deutschen draußen sind nun in der Heimat in einer Hand vereinigt. Ei« neuer Schritt des Zusammenwirkens von Partei «nd Staat ist auf einem Gebiete unternommen worden, das allen Deutschen am Herze« liegt. Gauleiter Bohle ist durch diese Neueinrichtung im Auswärtigen Amt eine wichtige Aufgabe übertragen worden, deren Einzel heiten noch in Ausführungsbestimmungen festgelegt werden, die der Reichsaußenminister im Einvernehmen mit dem Stell vertreter des Führers erlassen wird.. Die.Aufgaben, die die Tageblatt * MUMMÜ dl« a«Mch« »««««»««ch««,« d«, «mtahauplmmms mW des Dezirksverband, Schwarzenberg, der Bürgermeister z« Srünhata, Lößnitz, Neustadt,l u«d Schiuedera, der Finanzämter w Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem verbffentstcht: Bekanntmachungen der Amlsgertchtt in An«, Schneeberg, Schwärzender« Johanngeorgenstadt, de» Oberbürgermeisters zu Au, und des Erst« Bürg,rm,lft«» zu Schwarzenberg Devlag E. M. Gärtner, Aue, Sachse». §"M!8«schüft»ft«N« r Aue, Fernruf Sammel-Nr. L54I. Drahlanschrifi r Bolkssreund Autsachs«. Geschäftsstellen: Lößnitz <Amt Aue) 2S40, Schneeberg 810 und Schwarzenberg 3124. Die Turiner „Gazetta del Popolo* gibt einen Ueberblick über die Entwicklung der italienisch-türkischen Beziehungen. Frankreich, England und Sowjetrugland hätten nichts unver sucht gelassen, die kemalistische Republik gegen Italien aufzu hetzen. Frankreich habe dabei ei« französisch-sowjetrussisch. türkisches Bündnis im Auge gehabt, da» de« bolschewistische» Streitkräfte« ei«e« Weg öffnen sollte, der fie im Kriegsfall« a« den Rhein führt. England habe neben den Franzosen, Jugoslawen und Griechen auch die Türken und Sowjetrusse« zur Belagerung Italiens im Mittelmeer einspannen wollen, während Sowjetrußland diese Gelegenheit habe wahrnehmen wollen, sich gleichzeitig die Meerengen zu erschließen und de« Faschismus abzuwürgen, nicht ohne die geheime Hoffnung, Vie Türkei zu „sowjetisieren. Dies habe alles seinen Höhe punkt gefunden in den Mittelmeerverträgen von 1935. Aber Italien habe schließlich den Sieg davon getragen «nd alle Ber- pflichtunge«, die türkisches Mißtraue« gegen Italien erwecken sollte», seien z«sammengebrochen. Inzwischen habe die Türkei aus de« verschiedensten Ereignissen erkannt, wo für st« die wahre Gefahr liege: Zm bolschewistischen Raßland. Deshalb nähere sich die Türkei heute wieder Italien. Das Blatt nennt drei Punkte, über die nunmehr eine Verständigung herbeigeführt werden utüsse: 1. Freiheit und Sicherheit für alle, besonders im östlichen Mittelmeer, i. 2. italienische Anerkennung der Rechte auf die Meerengen, die der Türkei in Montreux zugestanden wurden, mit der ein zigen und ausdrücklich verfügten Bedingung, daß sie niemals in den Dienst des bolschewistischen Imperialismus gestellt wer den, und 3. das nicht mehr erträgliche Schicksal der Völker des schwarzen Meeres und des Kaukasus, der Ukraine, der Krim, Georgiens und Aserbeidschans, die der moskowitische Bolsche wismus im Terror erstickt. Gltz-Rübenach zurückgetreten. Berlin, 2. Febr. Aus Anlaß der endgültigen Unter- stellung der Deutschen Reichsbahngesellschaft unter die Hoheit der Reichsregierung hat der Führer angeordnet, daß die Personengleichheit in der Leitung des Reichsverkehrsministe ri««» ««d des Reichspostministeriums wieder aufgehoben wird und die beiden Ministerien wie früher von je einem Reichs minister verwaltet werden. Z«m Reichsverkehrsminister hat der Führer de« Generaldirektor der De«tschen Reichsbahngesellschaft Dr. Julius Dorpmüller ernannt, der bis zur Durchführung der geplanten Neuorganisation gleichzeitig Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngesellschaft bleibt. Zum Reichspostminister hat er de« Staatssekretär im R«lchspostministeri«m, Dr. Oh«esorge, berufen. Dem aus seinem Amt ausscheidenden Reichsverkehrsmini- ster Freiherr v. Eltz - Rübenach hat der Führer in einem Schreiben seine« Dank für die geleisteten Dienste zum Aus- druck gebracht. , Dr Dorpmüller gilt schon seit langem in der ganzen Welt als Deutschlands „erster Eisenbahner". Er stammt aus einer Eisenbahnerfamilie und wurde am 24. Juli 1869 in Elberfeld geboren. Er studierte das Jngenieurbaufach und begann in Aachen seine Laufbahn bei den Preußischen SlaatS- eisenbahnen. Als Chefingenieur leitete er den Bau des 700 Kilometer langen Nordabschnittes der Tientsin-Pukow- Bahn, deren Betriebsführung er auch übernahm. Nachdem China 1917 in den Weltkrieg eintrat, wurde er aus dem chinesischen Staatsdienst entlassen und entzog sich der drohen den Internierung durch die Flucht über die Mandschurei, Sibirien und Rußland nach Deutschland. Bei Kriegsende demgegenüber die strenge deulsche Erziehung durch seine Eltern formten seine ersten Eindrücke von Deutschland unv legten in ihm den Keim für jene» stolze Bekenntnis zu« Reich, das durch da» Wirken de» Führer» und durch Ver mittlung der Auslandsorganisation der NSDAP, jetzt All gemeingut aller Ausländsdeutschen geworden ist. Bohle, der das englische Gymnasium in Kapstadt besucht«, kam 1920 nach Deutschland, um an den Universitäten Köln »nd Berlin und an der Handelshochschule Berlin StaatS- «nd Handels wissenschaften zu studieren. 1923 legte er das Examen al» Diplomkaufmann ab. 1930 gründete er in Hamburg «in« Großhandelsfirma «nd trat im November 1931 in die damal» in Hamburg gegründete Ausländsabteilung der NSDAP, ein. Seit 1933 ist «r mit der Leitung dieser Dienststelle betraut «nd mit dem Dienstrang eines Gauleiter» in den Stab de» Stellvertreters des Führer» berufen worden. Am 30. Januar 1937 hat der Führer Gauleiter Bohl« da» Goloen« Ehr«nz«ichen der NSDAP, verliehen. --- 1 Auslandsorganisation der NSDAP, bisher hatte und erfüllte, werden auch weiterhin von ihr unmittelbar wahrgenommen werden. Durch die staatlichen Aufgaben und Befugnisse, die der Gauleiter der Auslandsorganisation nunmehr übertragen erhielt, wird dabei erreicht werden, daß die politische Be- treuungstätigkeit der Partei sich mit den amtlichen Maßnahmen des Reiches und seiner Vertretungen zur fruchtbaren Gesamt leistung im Interesse aller Reichsdeutschen im Auslande ver- einigen. Aehnlich wie es bei dem Auftrage des Reiches an die Hitlerjugend der Fall gewesen ist, so wird auch mit diesem Erlaß des Führers die langjährige und erfolgreichste Arbeit einer Parteieinrichtung durch die Uebertragung staatlicher Aemtcr an ihren Leiter gekrönt und die Partei durch eine Erweiterung ihres sachlichen Wirkungskreises ausgezeichnet. Eine der Auswirkungen aus der neuen Tätigkeit, die die Auslandsorganisation nun erhalten wird, wird es sein, daß die Gesetze, die bisher nur für die Parteigenossen draußen wirksam waren, nun als Leitsätze für alle Deutsche im Aus- and« Geltung haben werden: Nichteinmischung in die politi- chen Verhältnisse des Gastlandes und aufrichtige Befolgung einer Gesetze, Bekenntnis zu einem aufrechten und zur Mit arbeit bereiten Deutschtum, rückhaltlose Einfügung in die aus- landsdeutsche Volksgemeinschaft. Die Parteigenossen in aller Welt werden in dem Erlaß des Führers eine stolze Anerken nung ihrer jahrelangen Arbeit erblicken dürfen, alle Deutschen draußen aber mögen in dieser bedeutsamen Regelung einen neuen Beweis dafür erblicken, wie sehr die Heimat an sie denkt und für sie sorgt. Das wird denen, die draußen oft. Haß und Mißgunst zu spüren bekommen, neue Kraft verleihen, sich als aufrechte Nationalsozialisten zum Deutschland Adolf Hitlers zu