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Bormarsch -er Trappe« in Zone IV. das Gebiet bi» zur Lint« südlich Iechnitz—Postelberg—Leitmeritz—Libosch— Böhmisch-Aicha. — An der schlesischen Grenze: Am 8. Oktober deutsche Zeitung mehr zu Gesicht Trübau, Bodenstadt und Neu-Titschein. Die «e«en -ratsche« Gebiete Ausi ab : auf dem weiten Ringplatz der 700 Jahre alten deutschen Stadt Freiwaldau. Großer Jubel herrschte, als aus Lastwagen reichsdeutsche Tageszeitungen verteilt wurden, um die sich dis Menschen, die so lange keine deutsche Zeitung mehr zu Gesich Gudetendeutsche aus d er tschechische« Armee entlasse«. Karlsbad, 7. Okt. Gestern sind die ersten von den Tschechen auf Grund des Münchner Abkommens entlassenen sudeten- deutschen Soldaten in Karlsbad eingetroffen. Rund 400 Mann, die in der Nähe von Prag in Garnison standen, wurde am Sonnabend voriger Woche der Befehl verlesen, daß sie ent lassen würden. Daraufhin wurden ihnen ihre Waffen sofort abgenommen. Immerhin dauerte es aber noch volle drei Tage, ehe sie ihre Entlassungsscheine erhielten. In einem Sammel- transport wurden die Sudetendeutschen dann bis zur letzten Eisenbahnstation vor der deutschen Zone gebracht. Von dort aus mußten sie sich zu Fuß über die Demarkationslinie begeben, wo sie von ihren Kameraden aus dem Altreich herzlich begrüßt und vor allen Dingen reichlich verpflegt wurden. Die Heim kehrer berichten, daß die Stimmung in der tschechischen Armee immer schlechter wird. Gehorsamsverweigerungen wegen Aus bleiben der Verpflegung sind keine Seltenheit. Unter den ent lassenen Sudetendeutschen herrscht naturgemäß unendliche Freude. Sie brennen darauf, nun möglichst bald in ihre Heimatorte zu ihren Angehörigen zu kommen, von denen sie seit Monaten keine Nachricht bekommen haben. Es sind bereits mehrere tausend Mann über die Demarkationslinie gekommen. ab 12 Ah« da« Gebiet um Hohenelbe und Trauten««, das Braunauer Land, das Gebiet um Mährisch-Schönberg, südlich Freudenthal und Troppau einschließlich des Hultschiner LSnd- chens, am 9. Oktober ab 12 Uhr das Gebiet südlich und ost wärts von Trauten««, um Schildberg, um Mährisch-Neustadt, Bärn und südlich Troppau, am 10. Oktober ab 10 Uhr bezw. 12 Uhr das Gebiet de« Adlergebirges, um Zittau, Mährisch Prager Hoffnungen auf den ne«,« Außenminister. Prag, 7. Okt. „Bohemia" erklärt zum Rücktritt Beneschs: Schweigen ist heute Balsam. — „Narodny Politika" schreibt: Der RUckritt Beneschs war notwendig, um eine gefährliche Staatskrise zu vermeiden und um eine Zuspitzung der innen- politischen Verhältnisse zu verhindern. Zur Lösung hab« tm übrigen die Armee entscheidend beigetragen. — „Teske Slovo" sagt, es habe vielleicht der Zufall gefügt, daß Außenminister Thoalkowsky von Berlin in die Hauptstadt des zweiten totali tären Staates, Rom, gegangen sei. Jetzt, wo die Notwendig- leit besteht, eine andere Richtung in der Außenpolitik ein- zuschlagen, könne er zweifellos dem Staate gute Dienste leisten. Thoalkowsky sei ein Mann der diplomatischen Praxi», er habe keine kleine Aufgabe zu lösen. bekommen hatten, förmlich rissen. Als die Abenddämmerung einsetzte, flammen in Stadt und Land in den tannengeschmück- ten Fenstern Tausende und aber Tausende Lichter vor den Bildern des Führer, auf. Riesige Hakenkreuze an Kirchtürmen und HSuserwanden leuchten weithin sichtbar. Dann verstummt da» festliche Treiben. Eine Nacht de« Friedens senkt sich über ein freie, Land, gesichert von einer starken Wehrmacht. Ueber- all in den Stadt, und Dorfeingängen und auf den Drücken schreiten Posten im Stahlhelm und mit Gewehr ruhig auf und ab. Pi« Gulase^a»»««» de« RGB. fahre« mit. Reiße, 7. Okt. Das Wort, da» Reichsminister Dr. Goeb bels gelegentlich der Eröffnung des Winterhilfswerke, 1938'39 sprach, wonach hinter den Kanonen unserer Wehrmacht die Gulaschkanonen ins Sudetenländ einziehen, hat sich auch in dem Schlesien benachbarten gestern zur Hälfte besetzten Ab- schnitt IV bewahrheitet. Im Gau Schlesien hat sofort die NSB. die Betreuung der sudetendeutschen Brüder und Schwestern ausgenommen. Zugleich mit den Truppen hat sie ihren Einzug in das sudetendeutsche Gebiet gehalten. Noch gestern abend fuhren aus den vielen Proviantlagern längs der ehemaligen.Grenze die ersten Derpflegungstransporte ab, mächtige Lastwagenzüge, die alles geladen hatten, was zur Verpflegung der Bevölkerung notwendig ist. Ebenfalls fuhren für dte Verpflegung der Bevölkerung vier Feldküchen mit einem Fassungsvermögen von je 3000 Liter über die ehe malige Grenze. Im Zuge dieser Maßnahmen haben gestern die ersten 100 schlesischen NS.-Schwestern die ehemalige Grenze überschritten und ihre Fürsorge- und Betreuungstätig- keit ausgenommen. Besonders wird sich die NSV. der Klein- kinder annehmen, deren Ernährung bisher gänzlich unzu- reichend war. So sind u. a., um in dieser Hinsicht erste Hilfe zu leisten, allerorts Milchküchen eröffnet worden, aus denen die Kinder verpflegt werden. Der Plan der Besetzung bis zum 1«. Oktober. Perlt«, 7. Okt. Auf Grund der Münchener Abkommen« klang ihm wie ein einziger Aufschrei der brauserSe Begeist«. ru»grsturm der Massen entgegen. Der Ortsleiter von Friedland, Frttsche» begrübt« d«n Führer auf dem Balkon de, Ratha^e«. Der BezirMsmr von Friedland, Sittig, gedacht« Konrad Henleins, d«, Wegbereiter« und Einiger, de, Su-etendeutschtuins nach jahrelanger gwte. tracht und verhängnisvollem Hader. Ay bewegten Worten gab er unter dem jubelnden Beifall der Tausends deren Gefühle de« Dankes für den Führer AmSkruck. Der Führe, «i««t darauf -a, Wort m»d spricht »«» de« »««der der Bereinigung de» Sudetenleude« mu de« Reiche, die «ach viele«, Jahrzehnte« »oll Kamvf und Opfer endlich erreicht «erde« ko«»te. „Die Fahne, die heut« über ganz Deutschland weht", so ruft er, begleitet »»« de« tuende» Beifall der Friedländer an«, „soll de« deutsch«» Polke« ewig« Fahne und die Ratio« ihr ewiger Träger sei«! Da« Reich der Deutschen, da» wir uu« endlich lm nationalsozialistischen Staat aufgerichtet habe«, ist für uu« ha» höchste Glück i nf dieser Welt, und wir sind jederzeit zn« höchste« nvd letzte« Einsatz dafür bereit!" Witter aatworte« die Tansende mit überwältigenden, beispiellose« -eilr«fea auf diese Wort« de» Führer», und sie legen damit -«gleich da» Selölmis der Deen« ab. Der Führer schließt seine kurze Ansprache mit d«« Worte«: „Ich weiß, da» Reich, da« an« dem Kamps der national- sozialistisch«« B«w«g««g entstand, wird, sol«u»a« es Deutsch« gibt, nimmermehr verg«he«! Deutschland Siegheil!" Das Siegheil des Führers auf die.großdeutsch« Heimat der Sudet««deutschen wird von den Friedländern wiederum mit einem ungeheuren, alle bisherigen Vorstellungen spren- senden Begeisterungssturm ausgenommen, der sich noch ver- stärkt, als der Führer das Rathaus verläßt, seinen Wagen besteigt und langsam durch die Menge fährt und die Stadt in Richtung auf Neustadt verläßt. Nach der großen Kundgebung in Friedland öffnet sich auf der Fahrt nach Neustadt groß und eindrucksvoll die Landschaft des Isergebirges. In der beginnenden Dunkelheit leuchten hier und dort in den Gehöften und Häusern, die di« Kolonne des Führers passiert, Lichter auf. Wir sehe«, daß die Be wohner ihre letzten Kerzen angezündet und sie ins Fenster gestellt haben. Dort leuchten sie nun dem Führer entgegen, ein freudiger, tief ergreifender Gruß an ihn aus der Dunkel heit heraus. Hinter den Kerzen sind Blumen aufgebaut, grüßen die Bilder des Führers und Konrad Henleins. Diese bescheidene, aber ungeheuer schöne Illumination gibt «inen ergreifenden Beweis für die Liebe, Zuneigung rmd das Ver trauen der Sudetendeutschen zum Führer. In den Städten und Dörfern säumten di« Blumen die Straßen ein. Sie waren eine blühende, lebendige, farbige und schöne Begrenzung des Weges, den der Führer durch das gewonnene Land nahm. Auch die Grenzbevölkerung im Alt reich, deren Dörfer und Häuser nochmals auf kurze Strecken von dem Weg des Führers berührt wurden, zeigte die gleiche Begeisterung und den gleichen Jubel wie die deutschen Volks genossen im bisher tschecho-slowakischen Staatsgebiet. Noch ein Eindruck diese» Tages muß festgehalten werden, das ist der der grenzenlosen Not, die das reiche und schöne Gebiet der Sudetendeutschen bisher erdulden mußte. Ueberall sehen wir still liegende Fabriken, überall hörten wir, daß die Tschechen auch das Letzte weggeschleppt und weggestohlen haben. Aber schon kleben überall an den Straßenecken die gelben Plakate der NSB. Das Sudetendeutschtum weiß und sieht, daß der Führer nicht nur seine Truppe mit sich führt, um! das wiedergewonnene Land zu schützen, sondern daß gleichzeitig mit ihm auch die brüderliche Hilfe des ganzen deutschen Volkes kommt, und in kurzer Zeit ihrer Not ein Ende machen wird. Warschau, 7. Okt. Die Leitung der Komintern läßt nach --Erpreß Poranny" das Archiv der sog. mitteleuropäischen Büros der Komintern durch Flugzeuge nach Moskau bringen. In der Tschecho-Slowakei wird ein besonderer komm. Partei- apparat aufgebaut. Amsterdam, 6. Okt. König Leopold von Belgien wird am 21. November zu einem Staatsbesuch in Amsterdam eintreffen, wo er zwei Tage weilen wird. Am 23. November wird der König nach einem kurzen Besuch in Den Haag die Rückreise nach Brüssel antreten. alte Landeshauptstadt des österreichischen Schlesiens, Iägern- dorf mit 24 000 Einwohnern war vor dem Dreißigjährigen Kriege Sitz eines Brandenburgischen Markgrafen. Das Braunauer Ländchen liegt am Außenrande der Grafschaft Glatz am Adlergebirge. Es beherbergt die be rühmte Felsenstadt von Adersbach und Weckelsdorf. Die Bewohner dieses Landstrichs standen stets in vorderster Linie für ihr Deutschtum. Der Schönhengstgau ist die große deutsche Sprach insel in Mähren, nur durch einen ganz schmalen Streifen vom übrigen Deutschtum getrennt. Der Gau umschließt Vie alten Städte Zwittau und Mährisch-Schönberg und beherbergt 126 000 Deutsche, aber nur 6000 überwiegend zugewanderte Tschechen. Es ist kämpferisches Deutschtum dort, das beinahe jeden Groschen für seine Kulturarbeit, für Schulen, Turn- hallen usw. verwendet hat. Das Kuhländchen liegt östlich davon und hat rund 80 000 Bewohner, die sich zu 93 v.H. zum Deutschtum be- kennen. Mittelpunkt ist Neutitschein. Dort ist ein fruchtbares Bauernland, aus den: vor etwa hundert Jahren einer der Führer der Bauernbefreiung hervorging, Hans Kudlich, dessen Name heute noch hochgeachtet ist. Von hier aus nahm auch die Herrnhuter Bewegung ihren Ausgang. Der Abt Gregor Mendel, der die Erbqesetze der Menschen und der Lebewelt entdeckte, hatte im Kuhländchen seine Heimat. Nicht weil davon liegen die Kohlen- und Erzgruben des Ostrauer Reviers. Da» Hultschiner Ländchen wird von besonderem Jubel erfüllt sein. Es gehört« bi» 1919 zum Preußischen Kreise Ratibor. Aus angeblich strategischen Gründen wurde es zum Tschechenstaat gezwungen, obwohl sich bei der Abstimmung 94 v.H. für das Reich aussprachen. 'Prag wollte entdeckt haben, daß die Hultschiner wegen ihres Dialektes „echte Tschechen" seien. Man nahm ihnen die meisten Schulen. Mit großen Opfern ließ die Bevölkerung ihre Kinder nach Troppau in die deutsche Schule mit Autobussen befördern. Auch das wurde verboten. Eltern wanderten in die Gefängnisse, aber sie blieben deutsch, wie sie es immer gewesen sind. Die 50 000 Hultschiner sind arm an Geld und Gut, aber reich an deutscher Treue, die hier in den Wäldern des Dichters Joseph v. Eichen- dorff zu Hause ist. Die Stunde der Erlösung ist da. Bald werden über den Tälern und Höhen, über Dächer und Türme di« Fahnen der Freiheit nach 20jähriger Knechtschaft wehen. Da» ganze groß- deutsche Valk aber dankt seinem Führer Adolf Hitler. Die Zonen I bis IV wurden planmäßig besetzt. Die In ternationale Kommission hat inzwischen auch diejenigen Ge biete festgestellt, die vom 7. bis 10. Oktober unter den Schuß des Reiches treten. Damit rundet sich das vorläufige Bild der Besetzung und wir erhalten einen Ueberblick, welche Land schaften Böhmens und Mährens schon jetzt als vorwiegend deutsch anerkannt sind. In Süd-Mähren — also entlang der Grenze des früheren Oesterreich — gehört die Stadt Znaim mit 22 000 Einwohnern zu den neuen Gebieten, ebenso Mährisch-Krumau und Nikolsburg (wo Bismarck 1866 Frieden mit Oesterreich schloß). Westlich davon, im Böhmerwald, dehnt sich die deutsche Zone in der Richtung auf Böhmisch-Krumau aus. Vom Egerlande aus breitet sich das deutsche Gebiet um da» wertvolle Kohlenbecken von Brüx und das berühmte Hopfenland von Saaz. Im Norden, südlich vom Säch- juchen Erzgebirge, reicht die deutsche Zone der Besetzung bis hinunter nach Leitmeritz. Nach Süd osten umfaßt die Besetzungslinie die deut- schen Landschaften des Jeschkes, des Iser-, Riesen- und Adler- gebirges, der Mährischen Senkung und des Altvatergebirges. Hier sitzt überall schlesisches Volkstum, gewerbefleißig, genüg- sam und treu, in der Härte des Katnpfes geschult. Reichen- berg, Gablonz, Döhmisch-Leipa, .Trautenau, Braunau, Jägern- dorr, Hultschin, Troppau und Neutitschein bezeichnen diese Linie. Sie setzte sich dann südlich ins Mährische hinein fort nach Zwittau und Mährisch-Schönberg. L» ist ein schönes, dicht bevölkertes Land. Au» dsmJesch- kengebirge stammt übrigens der Konstrukteur de» Volks wagen», Dr. Porsche, Das Rieseugebirge, dessen Kamm bisher die Reichsgrenze bildete, wird nun im ganzen Reichs gebiet. Die Berggasthöfe, die die schlesische Bezeichnung Bauden führen, werden auf der böhmischen Seite nicht länger da» „Bouda" im Firmenschild tragen müssen. Ostdeutschlands höchster Berg, die Schneekoppe mit 1SSö Metern, gehört nun ganz zum Reich« wie das Volkstum, da» ringsum ansässig ist, ebenso der Altvater, der mit seinen 1490 Metern stolz wie ein König über der „Mährischen Pforte" thront. Die Elbe, die wenige Meter jenseits der alten Reichsgrenze ihre Quelle hatte, entspringt nun auf dem Boden Großdeutschland«. Das schlesische Land, von der Prager Republik vermal- tung»mäßtg mit Mähren verbunden, ist hier der Restbestand, den Friedrich der Große nach dem Siebenjährigen Kriege den Habsburger« ließ, um dafür da, strategisch wichtige Glatz zu gewinnen. Troppau m!t 36 000 Einwohnern ist dte und der daraufhin erfolgten Feststellungen d«« Internationalen Ansschusses werden dte deutschen Truppen bis zum 10. Oktober folgend« weitere Gebiete in Böhmen und Mähren besetzen: 1. An der Grenze de« Saue« Riederdona«: Am 8. Oktober ab 12 Uhr da« Gebiet »m Rikolsburg und zwischen Frain «nd Ren-Bistritz, am 9. Oktober ab 10 Uhr das Gebiet um Znaim «nd Mährisch-Kromau, am 10. Oktober ab 12 Uhr da» Gebiet westlich Neuhaus «nd den Brückenkopf südlich Preßburg. 2. An der Grenze des Saue» Oberdonau «nd im Böhmer- wald: Am 8. Oktober ab 12 Ahr da» Sebiet bi» zur Linie Steinbach—Böhmisch-Krumau—Winterberg—-Waldmünchen, die genannte» Orte «ingeschlosien. S. An der norvostvayrische« ««d sächsische« Grenze: Am 8. Oktober ab 12 Uhr da» Gebiet «m Reichenberg «nd Gablonz, am 9. Oktober ab 12 Uhr dar Gebiet bis zur Linie Bischof- teinitz—Wacherau—ostwärts Lubitz—Podersam—Saaz—Brüx— isch-Leipa—Wartenberg, am 10. Oktober VorN«, 7. Okt. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Trnppe« de» Generaloberst von Nundstedt hab«« t« G«btet»«bschuttt IV ih, Tagesziel: di« Linie Ober, ltndemies»—Freiwaldau—Olbersdorf errücht und sind heul« 8 Uhr zu« Wettermarsch «»getreten. Vie führe« heut, di, Besetzung he« Gobietrabschnitte« IV,« E«d«. «Frohe Fahrt in« Sudetenland" — unter diesem Leitwort stand der gestrige Einmarsch der Soldaten de, Generalobersten v. Rundstedt in die Zone IV. das landschaftlich so herrliche Altvatergebiet mit seiner kerndeutschen Bevölke. rung. Kurz nach 8 Uhr tritt am deutschen Zollhaus bei Zuck- mantel die Infanterie unter Marschklängen über die Grenze. Schon klingen dir Iubelrufe der glücklichen Bewohner dieser schönen Stadt, die früher „Freie Bergstadt Edelstadt" hieß und die wegen ihres Gold, und Silberbergbaues berühmt war, ent- gegen. Al» Generalleutnant Koch den Vorbeimarsch der Truppen abnimmt, steigert sich der Jubel zu einem hemmungs losen Ausbruch der Freude. Kolonne über Kolonne zieht vor- über, und sieghaft leuchten die Fahnen und Standarten im Sonnenlicht des herrlichen Herbsttage». Stolz und bewußt der Ehrung marschieren zwischen den feldgrauen Kameraden die tapferen Fretkorpsmänner dieser Stadt an den General vorüber. Die gestürzten Grenzpfähle und Trümmer der Beton- sperren beiderseits der Dormarschstraßen sind ebenso wie die marschierenden feldgrauen Kolonnen die Zeichen dafür: schlesi sches Land kommt zu schlesischem Land, deutsches Volk kehrt für immer heim zum großdeutschen Mutterland. Herrlich war auch der Empfang der Truppen auf ihrem Weg von Weidenau, Jauernig und Olbersdorf zu den Tages zielen, die fast bis zur Mitte des Altvatermassivs gesteckt waren. Imposante Bilder militärischer Machtentfaltung und soldatischer Straffheit wechselten immer wieder mit ergreifen, den Willkommensszenen. Der Loisl, der Franzl, der Seff in hr«n besten Röcken, die Steffi, die Poldi und Tont in ihren schönsten Gebirgstrachten, alle, alle stehen sie den ganzen Tag an den Straßen, Kinder jeden Alters dazu, und jeder Kolonne, jedem einzelnen Fahrzeug, ja jedem Flieger witt ein Sonder- empfang geboten. Wir fahren in Ziegenhals, so meldet ein Berichterstatter, mit den Truppen in die IV. Zone ein. Schon bald danach, bei Breitenfurt, müssen wir wenden: Eine Eisenbahnbrücke ist dort von den Tschechen gesprengt und liegt in den Fluten. Rings- um sind die Häuser von der Wucht der Explosion vollständig eingedrückt worden. Ueber die Notbrücke geht es weiter, vorbei an Trümmern von Betonklößen und Drahtverhauen. Höher hinauf windet sich die Straße. Kühler Wind weht von den Kämmen herab, Wir sind in Oberlindewiese, einem Grenz- punkt der heutigen Einmarschzone. Dort bietet sich das gleiche BildsinnloserZerstörung: eine Eisenbahnbrücke, die mitten in der Nacht ohne Warnung gesprengt wurde, umgeben von Häusertrümmern. 100 Meter paneoen verläuft die Bahn, strecke. Sie ist von Freiwaldau bis nach Lindewiese gesprengt und unbrauchbar gemacht. Oben, auf dem Hochscharramm, haben die Tschechen in den letzten Tagen die dort postierten Datteriestellungen in die Lust gehen lassen. Die Einwohner drängen nun zu uns heran und schildern die Not der letzten Wochen. Sie berichten von den Raubzügen und den Brutali- täten der tsch^chisch-kommunistischen Terrorgruppen. Die deutschen Regimenter werden überall auf den Markt- Plätzen von den Gemeindevertretern feierlich willkommen ge- heißen. Besonders eindrucksvoll verlief dieser Degrüßungsakt