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M. r28 WMWek »MM Wie Prag die Wett bete»«. Sie tschecho-slowaktfche Mobilmach«»g erfolgt» »or B«t«u»tgobe de» deotsche» Me»orm,b«»» Barlt«, 29. Sept. «e tschachlfche Negier»»- hat t» N»»df»»r bekanntgegebe«, baß ihr« Mobilmachung, beschlas. se» am Freitag, 28. September, geg«» 20 Uhr abend, «b verkündigt durch den Prager Rundfunk um 22.20 Uhr de* selbe» Lag«, mit Biffen, aus Aurate» und mit Austimmuug de, englischen and französische« Regierung beschlossen und verkündet würde. Die deutsch« Press« hat sofort festgestellt, daß hier eine große Berantwortvng »orliege, zvmal diese Mobilmachung damit begründet worden «ar, daß die Sode* Lerger Besprechungen zusammengebroche« »nd -er, Lhamber- lakn bereit» abgereist sei. Die Tschechen versuchte« also, die Lerantwortung für diesen verhängnisvolle« Entschluß deu Engländer« und Franzose« -«-«schieben. Nachdem bereits eine amtlich« englisch« Bekanntmachung diese Fälschung in einigen wesentliche« Punkte« berichtigt hat, veröffentlicht «na die „Tim«s* das Ergebnis einer Untersuchung, di« ihr diplo- «atischer Mitarbeiter in diese, Frage ««gestellt hat. Zuvor die zeitlichen Daten des 23. September in Godes- berg und Prag: Godesberg: Um 15.36 Uhr erhielt Chamberlain die Ant wort de» Reichskanzler» auf seinen Brief vom Vormittag. Am späten Nachmittag ging «in -weites Schreiben Chamber- lains beim Führer ein, das dann das deutsche Memorandum zur Folge hat. Um 22.30 Uhr trifft Chamberlain im Hotel „Dreesen* zu einer Abschiedsbesprechung mit dem Führer ein. Diese dauert bis 1.30 Uhr des 24. September. 3m Verlauf derselben wird ihm das deutsch« Memorandum vorgelegt. Der Inhalt desselben, der angeblich die Tschechen zu einem „Nein* zwang und eine gänzliche neue Lage schuf, konnte von Mr. Chamberlain also keinesfalls vor 1.30 Uhr nach London und erst recht nicht nach Prag gegeben werden. In Prag sind folgende Daten des gleichen Tages von historischer Bedeutung: 18.16 Uhr erscheinen nach tschechischer Angabe der englische und französische Gesandte bei der tsche chischen Regierung und geben jene Erklärung ab, gegen deren tschechische Lesart sich amtliche englische Stellen zur Wehr setzten. 20 Uhr fällt bei der Prager Regierung die Entschei dung, mobil zu machen. 22.20 Uhr wird die Mobilmachung durch den Prager Sender bekannigegeben, d. h. 10 Minuten, bevor Chamberlain überhaupt erst im Hotel „Dreesen* ein getroffen ist. Daraus ergibt sich, daß die tschechische Mobilmachung 1« keiner Weise von dem Ergeb«!« der Godesberg«, Bespre- chungen, vor allem nicht vom deutschen Memora«. dum beeinflußt worden sein kann. Sie war vorweg genommen, ehe Chamberlain und der Führer zum Abschluß ihres Meinungsaustausches gekommen waren. E» ergibt sich ferner daraus, daß man tschechischerseits mit diabolischer Skrupellosigkeit die spannungsvolle Zwischenzeit zwische« der ersten und der zweite» Unterredung der beide« Staatsmänner ausgenutzt hat, um mit diesem Beschluß kaum zurücknehmbare Tatsachen zu schaffen. Was aber die Abwälzung der Verantwortung betrifft, so stellt die „Times* fest: Di« Tschechen hätten unmittelbar vor oder während der Godesberger Besprechungen neuerlich in London auf Mobilisierung gedrängt. Im Foreign Office habe man darauf die Meinung gefaßt, daß England dem tschechischen Drängen auf Mobilmachung nicht weiter wider stehen könne, wenn man nicht die moralische Verantwortung oaftir auf sich nehmen wolle, daß man dann den Tschechen bewaffnete Hilfe gewähren müsse, wenn es zu einem deutschen Einmarsch käme. D. h.: Englnad konnte weder einen Rat für noch gegen die Mobilisierung erteilen. Aber die englische Regierung habe, wovon die tschechische Bekanntmachung nichts sagt, hinzugefügt, die Mobilisierung gehe allein auf tschechische Verantwortung, sie habe ferner eine Warnung vor den ern sten Folgen hinzugefügt. Auch das verschweigt der tsche chische Rundfunk. Dieser Meinungsaustausch der Tschechen mit dem Foreign Office und der Schritt des englischen Ge- andten in Prag habe demnach ohne Wissen Chamberlains tattgefunden. Außerdem habe weder das Foreign Office noch >ie Prager Regierung zu diesem Zeitpunkt Kenntnis davon gehabt, was zwischen Chamberlain und dem Führer vor sich ging. Die Bestimmungen der Vorschläge Hitlers seien im Foreign Office noch nicht bekannt gewesen, als dort die Nach richt von dem endgültigen Beschluß der Tschechen eingetroffen sei, mobil zu machen. „Es ist daher", so schließ die „Times" ihre sorgfältigen Untersuchungen, „evident, daß diese Entscheidung nicht nur ohne das Anraten und die Zustimmung, sondern auch sogar ohne Wissen der englischen Regierung getroffen wurde." * Die tschechische Verantwortung steht damit für die Ge schichte fest. Wieder ist Prag in einer Stunde, wo es um Krieg oder Frieden geht, bei einer Fälschung und einer In trige ertappt worden. Daß allerdings das Foreign Office in Abwesenheit des englischen Ministerpräsidenten, bei dem doch in diesem Augenblick die ganze englische Entscheidung lag, dem Prager Drängen gegenüber von seinem früheren Stand punkt abging, und weder ein Ja noch ein Nein aussprach, muß ebenfalls festgehalten werden. Wer dafür verantwortlich ist, wissen wir nicht. Er trägt aber dafür die Verantwortung, daß — wie Garvin kürzlich schrieb — die englische Haltung vor der Geschichte nicht in voller Klarheit dasteht. Allgemeine Sicherheitsmaßnahmen in Belgien. . Brüssel, 20. Sept. Wie das Verteidigungsministcrium mitteilt, hat die belgische Militärbehörde die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen für das gesamte belgische Gebiet be- schlossen. S» handelt sich um das sogenannte „dispositiv d« eouverture ftderal*. Dies« Maßnahme umfaßt gleichzeitig die Besetzung sämtlicher belgischen Grenzen. Ore Taöaköa/Zerr H^rre/runF »A 6« werden rn ck's Le^msnla- kron-rÄume ennre» *m» ,«*smmr«eiaHnrvrr»^i»e»w»a»nnaannepr*«an i-v-ff«. ».neen.n «emarmn« * ei«H«nrr«ss«»«ma» * «in« «i M.^ül Mlin MM«! >F-gsn uns«r«s'I«cknl«Lk«n Ltsmm- * völlig n«uin Uitkodsn k,sg«»Ull1. dlsiir ^irckun, öiwki d»V wW «««MlEl oft». vis» Llg«^«N«n *«5dsn in d«n Ek», in ^amdu^gö«ks«nl«ld v»s ung»»»knlick und r«in« LMPn. Ilan uad^uir. 5«drll<it>on,- ^undswck vl^ vH» »klW o!» cig»>Hii«n Mizollen, di« ru»rM d!