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I >»»^,,»-«»1'«-«« 1°' dt« Nachmittag »r1ch<«n»ii»« Namm« ki, vormittag, 9 Uhr ui d«n S«Ich»lUft«ll»». D« Prel, I-r dt, 22 mm bnU» WMi»,ln,M, tll 4 Zi,sürd«n S0mmdr,lt«nrerI-MMlmeI«r0^, amiiich 12 4. Nlig,m,ia« Vkdingang.v iaai PniiM« r NachiabM.i 1 s«> verlügunq von Hotze, Land »»in, Lallung an, Iaul-nd«n V'-ii-igen, d,i Unlerbrechungm d«, »«- Ichhtt-b-tti-d-z d,ln, AnIplLche. «»MO»»-«»»!»! Leipzig Nr. 1222«. 2« „arzgrdlrzyche Bol»,,rmend« »rlcheini ,««„ch nutzer öonn- und Festtaa». Bezug,,r«I, («inichi. der »niiprechenden Lezird^ Silage: Au« Unlerhallungiblatt, Schneederarr Anzeiger, Schwarzenberger Anzeiger, LdtznHer Sladl- anzelger) frei Kaus einichi. Bolenlotzn und Lranspori- ballen monattich 1L0 NM. tzalbmonattich »w NM, durch dir Poli «mW. aller Driiagen monattich 2.ISRW ausschl.Zuslellgeblltzr. Sinzeinummer lSPIg. ^iir RLchgod« unverlangi ringrreichirr Schrilllillck« usw. adernimmi di« Schriftieiiung kein« Deraniworiung. » enlhaltend die amtlichen B«Nannimachn«gen des Amishauptmanns und des Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Grlinhain, Lößnitz, NeuslSdlel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem veröffenilicht: Bekanntmochuiigen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag L. M. Särlner» Aue» Sachsen. «aevlHaschrflegallar Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift t Dolkssreund Auesachsen. «esch>ft»ft«ll«nr Lößnitz (Amt Aue) 2940. Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. ML -wer KWWWer MMM Nr 228. Donnerstag, den 29 September 1938. Iahrg. 9t. Staatsmannerbesprechung in München. Mussolini, Chamberlain und Daladier folgte« heute einer Ginladung des Führers. 3« schwerer Stunde. In Paris habe, so wird von französischer Seite mitgeteilt, die Nachricht von der Münchener Besprechung „wie eine Bombe eingeschlagen". Ein paradoxer Vergleich, denn von Berlin, 28. Sept. Der Führer hat den italienischen Regierungschef Benito Mussolini, den englischen Premier. Minister Neville Chamberlain, sowie den französischen Minister. Präsidenten Daladier zu einer Aussprache eingeladen. Die Staatsmänner haben die Einladung angenommen. Die Be sprechung findet heute in München statt. * Sowohl von der englischen wie von de, französischen Regierung waren gestern neue Vorschläge zur Lösung der tschecho-slowakischen Krise unterbreitet worden. In diesem Zusammenhang hat der englische Premierminister Chamberlain angeboten, zu einer Aussprache erneut mit dem Führer zu» sammenzukommen. Gleichzeitig hat Mussolini seine Hilfe bei der Suche nach eiuer sofortigen Lösung angeboten. Die tschecho-slowakische Krise duldet, schon im Hinblick auf deutsche Vorbereitungen, keinerlei Aufschub mehr, sondern die Lage erfordert kategorisch ein« sofortige Lösung. In Anbettacht dieser Sachlage und der Tatsache, daß die bisherige» Bor- schläge der Situation nicht gerecht werden, und bestimmt von dem Wunsche, «och «ine letzte Anstrengung zur Durchführung der friedlichen llebergabe des sudetendetuschen Gebietes an La» Reich z« machen, hat der Führer di« Regierungschef von Italien, Frankreich und England z« einer Aussprache eiuge» laden. Es ist zu hoffen, daß noch in letzter Stund« diese Aus- spräche zu einer Einigung über die sofort in Kraft zu setzende« Maßnahme« für die von der tschecho-slowakischen Regierung zugesagt« llebergabe des Ludetenlande» führe» wird. Mussolinis Empfang in Deutschland. Der Führer begrüßt feine» Gast Kufstein, 29. Sept. Heute früh 6.08 Uhr traf Mussolini in Begleitung des Grafen Ciano im Sonderzug am Bahnhof Brenner ein. Der Duce wurde im Zuge vom Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, im Auftrage des Führers herzlichst begrüßt. Um 8.05 Ichr traf der Sonderzug in Innsbruck ein. In den Straßen, die zu beiden Seiten des die Stadt durchschneidenden Schienenstranges liegen, hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden, um Mussolini sehen und begrüßen zu können. Der Bahnhof war in den Farben Deutschlands und Italiens festlich geschmückt. Der Sonderzug mit dem Duce hielt in Innsbruck von 8.05 bis 8.20 Uhr. Musso- lini zeigte sich fast ununterbrochen am Fenster und wurde von sämtlichen Anwesenden stürmisch begrüßt. Der Duce traf 9.24 Uhr in Kufstein ein, wo er vom Führer auf das herzlichste begrüßt wurde. Der Bahnhof in Kufstein war für die kurze Begegnung festlich geschmückt. Ganz Kufstein schien sich auf dem kleinen Bahnhof versammelt zu haben, um den Duce und Führer zu grüßen. Eine Ehrenkompanie der Wehrmacht erwies dem Führer und dem Duce bei ihrem Eintreffen die Ehren bezeugung. Das Musikkorps intonierte beim Eintreffen des Duce die Hymnen des faschistischen Italien. Die Kompanie präsentierte und unter dem brausenden Jubel und ununter, brochenen „Duce", und „Siegheil"-Rufen schritten der Duce und der Führer die Front der Ehrenkompanie ab und die dichten Reihen der Bevölkerung entlang, die auf das Gerücht vom Eintreffen der beiden Staatsmänner aus dem ganzen Gau herbeigeeilt waren. Der Führer geleitete sodann den Duce zu seinem Sonderzug, gefolgt von Graf Ciano, Rudolf Heß, dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, dem Reichsführer U Himmler, Reichs- Pressechef Dr. Dietrich und der ständigen Begleitung des Führers, sowie der Begleitung des Duce. Um 9.40 Uhr verließ der Sonderzug des Führers Kufstein in Richtung München. Wiederum begleitet von der tosenden Begeisterung der Kufsteiner, die glücklich waren, den Führer der beiden Nationen der Achse Rom—Berlin -uiubeln zu können. Die Ankunft in München. München, 29. Sept. Pünktlich um 10.50 Uhr traf der Sonderzug mit dem Führer und dem Duce im Münchner Hauptbahnhof ein. Generalfeldmarschall Göring begrüßte den Duce und den Führer, gum Empfang waren ferner erschienen der italienische Botschafter in Berlin, Attolieo, Botschaftsrat Graf Magistrat!, der italienische Generalkonsul in München, Minister Pittalis; von deutscher Seite Reichsstatthalter General Ritter v. Epp, die Reichsleiter Dr. Ley und Bormann, General Daluege, General der Flieger Sperrle. Mit dem Duce und dem Führer entstieg außer den bereit» genannten Begleitern der Oberpräsident Prinz von Hessen. , Dor dem Bahnhofsgebäude wurden der Führer und sein Gast von brausenden, nicht endenwollenden Heilrufen der nach vielen Tausenden zählenden Menschenmenge empfangen. Der Duce schritt mit dem Führer und Generalfeldmarschall Göring die Fronten der aufgestellten Ehrenkompanie der Wehrmacht und der Ehrenformationen der Gliederungen ab, worauf die Fahrt durch die Stadt im Kraftwagen unter dem orkanartigen Jubel der Bevölkerung angetreten wurde. Die Fahrt ging über den Karlsplatz, den Marienplatz, vorbei am Mahnmal an der Feldherrnhalle, über den Odeons- platz zur von.der-Tann-Sttaße. Unübersehbar waren die Massen, die trotz des Werktages zu beiden Seiten die Straßen und Plätze hinter den Absperrmanschaften säumten. Kopf an Kopf stand die Menge, alle Fenster waren besetzt, auf den Dächern standen sie, ganz Unentwegte oben auf den Bäumen, Menschen, Menschen, nichts als Menschen. Und immer -wieder rufen sie „Heil Führer!", „Heil Duce!" Vor dem Prinz-Karl- Palais, wo ein Doppelposten und eine Ehrenwache der Standarte „Deutschland" aufgezogen waren, hielt die Wagen- kolonne. Der Führer geleitete zusammen mit Generalfeld, marschall Göring, Rudolf Heß und Ministerpräsident Siebert den italienischen Regierungschef Benito Mussolini und seinen Außenminister Graf Ciano in das Palais, wo der Duce auch diesmal wieder während seines Münchener Aufenthaltes Woh nung nimmt, genau so wie bei seinem ersten Besuch, der fast auf de» Tag vor einem Jahr erfolgt war. Kurz darauf setzte dann der Führer, gefolgt von Generalfeldmarschall Göring und dem Stellvertreter des Führers die Fahrt in seine Wohnung am Prinzregentenplätz fort. Auch der Rest der Strecke wurde zu einer Iubelfahrt für den Führer, der immer wieder für die begeisterten Huldigungen der Münchener Bevölkerung dankte. * München, 29. Sept. Chamberlain traf 11.53 Uhr auf dem Münchener Flugplatz ein. Zur Begrüßung waren mit Reichsaußenminister v. Ribbentrop der englische Botschafter in Berlin, Sir Neville Henderson, Reichsstatthalter General Ritter v. Epp, Staatssekretär Freiherr v. Weitzsäcker, Staats- Minister Adolf Wagner, der Chef des Protokolls Freiherr v. Doernberg, Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler, Ministe rialdirektor Gauß sowie Gesandter Aschmann erschienen. Beim Verlassen des Flugzeuges hieß der Reichsaußenminister den britischen Premierminister im Namen des Führers willkom men. Dann begrüßte Chamberlain die zum Empfang erschie nenen Herren. Darauf schritt er die Front der Ehrenkom- panie der SS. ab, während die Musik die britische National- Hymne und die deutschen Nationalhymnen spielte. Premier- Minister Chamberlain begab sich sodann im Wagen des Reichs außenministers in sein Hotel. Münch«», 29. Sept. Daladier traf 11.16 Uhr auf dem Münchener Flugplatz ein, wo er vom Reichsaußenminister v. Ribbentrov im Namen des Führers auf deutschem Boden begrüßt wurde, gum Empfang waren ferner erschienen der Oie auk Tscheche« plane« Mas Bei Besetzung Gndetendeutschlands soll r i« die Lust ges Titschen, 29. S«pt. Auf dem Tetschener Schloß be finde« sich genau so wie auf der Komotauer Burg Hunderte von Sudetendeutsch«» i« Hast, die dort so unmenschlich miß handelt «erden, haß man nachts ihre Schreie bl» weit in die Stadt hinein hört. Me Mauern des Schlosses sind am Dienstag an fünf Stellen angebohrt und mit großen Mengen Skrasit geladen worde«. Nach Auskunft des tschechischen Wachposten» ist geplant, im Falle einer Besetzung des sudeten deutschen Gebietes das Schloß mitsamt den Gefangenen in die Lust zu sprenge»; Menscheujagd bei Bodenbach. Bodenbach, 29. Sept. In d«r Nähe von Bodenbach macht Rote Wehr, di« mit roten Armbinden, Stahlhelm, Ge wehren und Maschinenpistolen ausgerüstet ist, zusammen mit Gendarmerie Jagd aus Sudetendeutsche, die sich in den Wil- der« versteckt halte«, weil sie SeMungsbefehle erhalte« haben. Btt eine, solchen Menschenjagd wurde« drei Sudeten» deutsch«, Karl Galser, Fritz Breitenbacher, Karl Streibel, er- faßt, gefesselt und an «in Lastautomobil angebunden. Das Anto fuhr dann in vollem Tempo nach Bodenbach hinein. Die Gefesselten kamen zu Fall und wurden viele Hunderte von Meter« mitgeschlttst, wobei sie gräßliche Verstümmlungen und Verletzungen erlitte«. Auf der Polizeiwache schleppte «a« st« tu eisen Kttler. Am Abend wurde» fie, ohne haß sie ärztliche Bomben sollte man in dem Augenblick weniger sprechen, in dem der Führer noch einmal sich bemüht, einen Krieg zu vermeiden. Freilich ist es nicht am Platze, einem uferlosen Optimismus zu verfallen, denn die Lage ist nach wie vor ernst. Werden doch , die Kriegsparteien in den sog. großen Demokratien mit allen Mitteln versuchen, ihre Regierungen unter Druck zu setzen und eine „Friedenspsychose" von ihnen fernzuhalten. Man kann nur hoffen, daß sie sich nicht durch setzen, und daß in dem englischen und in dem französischen Regierungschef die Irrtümer beseitigt werden, an denen bisher eine Verständigung gescheitert ist. Es ist bekannt, daß diese beiden Männer mit Widerständen auch in den eigenen Kabi netten zu kämpfen haben, deren Grund nicht in der tschechischen Frage, sondern auf ganz anderen Gebieten liegen. Gelingt es, diese verderblichen Einflüsse (die schließlich immer, auch wenn Herr Eden das noch so sehr bestreitet), auf Moskau zurückgehen, zu bannen, dann erst kann Europa und die Welt aufatmen. französische Botschafter Francois-Poncet, der französische Generalkonsul in München Comte de Vaux de Saint Cyr und von deutscher Seite die gleichen Herren, die Chamberlain begrüßt hatten. Der französische Ministerpräsident schritt nach seiner Begrüßung unter den Klängen der französischen un deutschen Nationalhymnen die Front der Ehrenkompanie der ' ^-Standarte Deutschland ab und begab sich dann im Kraft- - wagen zum Hotel „Vier Jahreszeiten". Die vier Regierungsfuhrer beraten. München, 29. Sept. Die Besprechungen zwischen d«m Führer, dem Duce, dem britische« Premierminister und dem französischen Ministerpräsidenten haben heute mittag um 12.45 Uhr im Arbeitszimmer des Führers im Führerbau am König lichen Platz in München begonnen. * Gegen 12.15 Uhr hatte der Führer seine Wohnung am Prinzregentenplatz verlassen, um sich zum Führerbau am Königlichen Platz zu begeben. Auf der Fahrt bereitete ihm die Bevölkerung begeisterte Kundgebungen. Von den Balkonen de» Führerbaues wehen riesige Fahnen der vier Länder. Chamberlain traf in Begleitung des Reichsaußenminister» v. Ribbentrop ein. Er hatte sich direkt vom Flugzeug au» zum Führerbau begebe«. Wenig später kam Daladier, be gleitet von Generalfeldmarschall Göring und Reichsminister Freiherr v. Neurath. Um 12.30 Uhr trafen der Duce und Graf Ciano in Begleitung von Rudolf Heß ein. fenmord a« De«tschen. as Tetschener Schloß mit de« Gefangene« prengt werde«. Hilfe erhalten hätten oder verbunden worden wären, aus der Polizeiwache auf ein Lastautomobil geworfen und ins Landes innere verschleppt. Ihr Schicksal ist unbekannt. I» Turn wurde der Bürgermeister Augustin verhaftet und ins Landesinnere verschleppt, ebenso der Bürgermeister» Stellvertreter Dr. Hans Wichlital. In Oberlautensdorf wurden der Bürgermeister Richter und der Altbürgermeister Notar Watteaus chen^Häus«» geschleppt, schwer mißhandelt und Der Rechtsanwalt Dr. Büngener au» Letsche» wurde i» der Nacht zum Mittwoch am Onaderberg von tschechische« Soldaten ohne Anruf erschossen. Zwei anderen Sudetenbent- schen, die sich bei ihm befanden, gelang e» z« flüchten. Da» Quadergebiet wird von tschechischen Militärpatrouillen mit Spürhunden »ach geflüchtete» Sudttendeutsche» abgesucht. E- wurde durch Anschlag bekanntgegeben, daß alle im Quader» gebiet geflüchteten Sudetendeutschen erschossen würde«, die sich nicht innerhalb von sechs Stunden auf der Polizei selbst Der Walthersdorfe» Einwohner Karl Otto ist in St. Georgenthal von tschechischen Soldaten festgenommen worden. Wie seine Frennde, denen es gelungen war, zu fliehe», be» richte«, «mrde er von den Soldaten heftig mißhandelt und dann fortaeschlepot. Später wurde bekannt, daß Otto von de« tschachiW« Soldaten am Schöber erschösse« worde« ist.