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WUMer NWM Iahrg. 91. Nr. 224. W ! « -M Sonnabend/Sonntag, 24 /25. September 1938. v« ^^p»«»,Uch^w»t»,N>»>>»- »I»» B«z»,»»««<» <«u>!chl. «« «MiXd«»«» L«rtrt» »«>!»»«: Auer Umerhattuugeblalll Schneider»«» Amelger, Schwarzenberaer Anzeiger, L»k«Ib«r Ski!» oiuelger) sre> Sau» «InW. Bolen l»I>u und Trannpar!- dosten monalttch 1^» RM, doldmonoUlch RM, durch dl, Pnd «lnlchl. aller Beilagen manatllch r.1»AW aurschl.Zullellgedldr. Slnz,Inmn>«r IS Pla. FI« Bdchgad» »uoerlanai ^»gnelchler SchrMtcke ich», dderndmnl dl« SchrMiU»»« d«ln« D«r<mln>vrl>n>g « «ck-alt«» di« «Ech«, B<»«u«tt»«ch«»««« d« Amt»ha»pt««», «d X, ^UgevMH d BqlrKrrxrdond, Schwärzend«-, der BürgermÄk« u» G«ü«daM, sißich. >md Schneeberg, der Sixanzämkr in An« und Schwärzend«». S» werden außerdem oerösfenllicht: Beliannlmachungen der Amisaericht« in Au». Schneeberg, Schwarzinberg, Ivhanngeorgenstadi, des Oderbürgermeillers zu Au« und des Ersten Bürgermeisters zu SchMaqmdtrg. Berio« «. M. Shriner, Aue, Sachse«. «nn»hnch»ch«A»Bn«nr Au^ gernruf Sammel-Nr. LS41. GrchKmftheMt v-üchromd «»chM« veschDstssrellenr yöhnid tAml Au«) 2S4O. Schneeberg 310 und Schwarzenberg Ä«4. V«r w«w u» u» « nun drill« WIIlmI«r»chl« « 4 ch, »r d«n « mm br«I,.» T«ri-Mllllm«^r Äi , amwch 1t . Allg,m«ln« Bedingung«» lau>Pr«l,»I>« j Aachladftaff«! 8 v«i Birfllguug oon hader Sand deln« Saltung au, laichnd«» ««Keel«. b«l Unlerdrechungen de, IchMch,«,»«, d«l» >»I,r»ch«. «»-' veWa wr. »-» Li»« »E »er—-korU-runz, Seit gestern abend Mobilmachung in der Tschecho-Glowakei. Konrad Henleins Antwort r Kei« Deutscher darf ans Deutsche schieße«. Niemand will für Benesch bluten. Prag, 24. Sept. Di- Meldung von der Mobilisation visten sei zwischen A teilen wäl ll der Desertionen immer mehr, da «ie- Fälschungen Berlin, 24. Sept. Dr. O. -ur Fälschungs- und Täuschungsmethoden in den letzten Wochen sprichwörtlich geworden sind, leistete sich am Freitag in später Abendstunde erneut vor aller Welt eine primitive und dreiste Fälschung, deren Charakter die ganze Welt schon nach wenigen Minuten feststellen konnte. Um für den herausfordernden Mobilisationserlaß der Prager Kriegshetzer die nötige Stimmung im tschechischen Dolk zu erzeugen und die ungeheure Deprimierung und die Unzufriedenheit mit der Regierung zu bemänteln, erklärte um 23.40 Uhr der tschechische Rundfunk über Prag l und bald darauf auch über die anderen Sender: „Chamberlain ist vor- zeitig nach London zurückgekehrt. Die Beratungen führte« z« keinem Erfolg." Zur gleichen Zeit aber waren die Besprechun. gen noch mitten im Sange, und erst in der zweiten Morgen- stunde verabschiedeten sich Chamberlain und der Führer. Prag hat also wieder einmal die Wahrheit des Sprichwortes erfahren: ,Hügen haben kurze Beine". Mit den gleichen Methoden versuchte der tschechisch« Rund funk eine Erklärung de» französischen Ministerpräsidenten Daladier in eine bedingungslose Unterstützung der Tschecho slowakei umzufälschen, offenbar, um der Bevölkerung die Mobelmachung zu versüßen und ihr die Illusion zu geben, daß sie in einen aussichtsreichen Kampfe gehen. In Wirklich keit ist die von Daladier abgegeben« Erklärung eindeutig gegen Pvag gerichtet, da ausdrücklich betont wurde, daß nur im Falle einer unprovozierten Angriffes der Tschecho-Glowakei Hilfe werben könne, der Fall der Provokation durch die Tschecho- MGs. beschieße« deutsche« Zollamt. Liebau, 24. Sept. Schwere Maschinengewehre der tsche ¬ chischen Verbrecher warfen am Freitag mittag in kurzen Ab ständen ihre Feuerstöße auf das SOO Meter vor, Liebau in politischen Glücksspielern ist das Schicksal der tschechischen Bevölkerung und natürlich erst recht das der anderen Nationen in den heutigen Grenzen des Staates völlig gleichgültig. Sie werden ihre werten Personen schon rechtzeitig in Sicherheit bringen, und machen sich.keine Gedartten darüber, was aus denen wird, die sie gewissenlos ins Unglück Hetzen. Vorläufig richten sie sich an den Lügen auf, die sie selbst durch den Rund funk die ganze Nacht hindurch in die Welt sandten und von denen sich bei Tageslicht nicht das geringste bewahrheitete., Weder sind die Godesberger Verhandlungen „abgebrochen" worden, noch hat Daladier den Tschechen die Unterstützung Frankreichs versprochen. Da» einzige, wa» Herr Benesch und Konsorten in den ver- gangenen Stunden für sich buchen konnten, ist die plumpe Drohung der Sowjets gegen Polen, die den Charakter eines Ultimatums trägt und den Zweck hat, Polen davon abzuhalten, seine völkische Pflicht seinen Volksgenossen an der Olsa gegen- über zu erfüllen. Die Antwort aus Warschau zeigt eine Ge lassenheit, die vorbildlich ist. Gelassenheit, mit diesem Worte ist auch die Aufnahme der tschechischen Mobilmachung bei der deutschen Reichsregierung, und dem deutschen Volke gekennzeichnet. Der Führer wird, auch in der Lage, die sich aus den Vorgängen in der ver- gangenen Nacht ergibt, das Richtige treffen. Dieses Ver trauen, da» überall besteht, ist der Grund, weshalb allenthalben in Deutschland und besonders auch in den Grenzgebieten eine im Bezirk Freistadt, wo es bereits wiederholt zu schwersten tschechischen Grenzverletzungen gekommen ist, eröffneten tsche- Gelassenheit. Während gestern abend der Führer und der britische Ministerpräsident in Godesberg über die Erhaltung de» Frieden» in der Welt berieten, hat es sich Schwejk nicht ver kneifen können, einen neuen Brandstiftungsversuch zu unter- nehmen, den er offenbar in diesem Augenblick für sehr wirk- sam hält. Das Trifolium Benesch, Syrovy und Krejci, zu dem sich noch der ,Handeskommandant von Böhmen", der Russe Vojcechovsky gesellt, hat die tschecho-slowakische Armee mobilisiert. Seit gestern abend X11 Uhr gleicht das Land jenseits der Sudetenberge einem aufgestöberten Ameisen haufen, nur mit dem Unterschied, daß in dem Verhalten der sympathischen Insekten vermutlich von weniger Kopflosigkeit und von mehr Planmäßigkeit zu spüren ist, als in dem der tschechischen kleinen und großen Machthaber. Die Antwort Konrad Henlein» auf die Mobilisierung dürfte wesentlich dazu beitragen, da« Chao» zu vergrößern. Hinter dem neuesten Prager Streich grinst die blutige Fratze Moskaus. Es glaubt, der Dolschewisterung Europas und.der Welt einen gewaltigen Schritt näher zu kommen, wenn e»,. ihm gelingt, jetzt hie. Kriegsfurie zu entfesseln. Die! Leute in Prag haben sich Stalin und Dimitroff verschrieben.- Sie wollen die friedliche Lösung der Frage der Volksgruppen Prag, 24. Sept. Die Meldung von der Mobilisation der gesamten tschecho-slowakische« Wehrmacht hat im ganzen tschecho-slowakische« Staatsgebiet wie eine Bombe eingeschlagen und eine ungeheure Panik ausgelöst, gehntansende gaben i« den Straße« Prag» ihre« Absche« gegenüber den Krieg». Hetzern auf der Prager Burg Ausdruck. Bei den Truppe«» In Reichenberg seien den ganzen Donnerstag abend hindurch Truppen aus Prag eingetroffen. Die Mehrzahl der Reser visten sei zwischen 30 und 50 Jahre alt gewesen. Die Leute hätten den Eindruck gemacht, als wären sie direkt von ihrer Arbeit aus Fabriken und Büros fortgeholt worden. Einige von ihnen hatten Uniformen angehabt, die ihnen offensichtlich nicht paßten. Die ,Hinzer Dolksstimme" meldet: Am Freitag früh wurde der Landwirt Alois Haiboeck, der mit seiner Tochter auf seinem Felde auf reichsbeutschem Gebiet in der Gemeinde Kerschbaum, Bezirk Freistadt, Arbeit verrichtete, von der tschechischen Grenzbesatzung unter schweres Maschinengewehr- mand für Benesch bluten will. Wie der Prager Sonderberichterstatter de» Berliner „12- Uhr-Blattes" berichtet, ist dem Prager Kriegsmlnisterium eine Denkschrift überreicht worden, in der ganz offen die Lage be- sonder» der Truppenteile erörtert wird, deren Rekrutierung», gebiet Minderheitengebiet ist. E» wird zum Ausdruck gebracht, daß nach den bisherigen Feststellungen kaum 60 v. H. der Wehrpflichtigen den Gestellungsbefehlen Folge leisten würden. Das tschechische Bolt muß Benesch« Katastrophenpolitik bezahle«. Mailand, 24. Sept. Die Turiner „Stampa" rechnet mit dem ungeheuerlichen Spiel Deneschs und seiner Konsorten mit dem Feuer scharf ab. Benesch Kat, so sagt das norditalienische Blatt, eine Komödie gespielt, die sich in eine Tragödie ver wandelt. Kaum hatte er die Bedingungen der französisch britischen Vereinbarung angenommen, so begann er die Machenschaften, um da» Wasser zu trüben und die Verhand lungen mit Deutschland unmöglich zu machen. Er bildete eine bolschewistenfreundliche Regierung mit der entschiedenen Ab sicht, das Land in Kriegszustand zu setzen. Die sudetendeutschen Gebiete, die nach dem Chamberlain-Plan innerhalb weniger Tage zum Reich zurückkehren sollten, bekamen sofort die eiserne Faust zu spüren. Die schutzlose Bevölkerung wurde nieder gemetzelt. Man zählt bereits Dutzende von unschuldigen Opfern einer kalten und grausamen Unterdrückung. Die Sabotage jeden guten Willens kann nicht deutlicher seein. Der Plan, von dem Benesch, der ««selige Man«, sprach, ist der Plan der Katastrophe, deren Rechnung da» tschechische Volk zu bezahlen haben wird. Da» italienische Volk steht den Ereignisse« ruhig gegenüber. E» weiß, daß der Duce herrsche und sich nicht von den Ereignissen beherrsche« lasse. Die Refervistenernziehuugen. London, 24. Sept. Die Prager Korrespondenten des „Daily Expreß" melden, auf Anordnung des neuen tschechi schen Ministerpräsidenten General Syrovy seien am Donners tag abend hinter der sogen, „tschechischen Maginot-Linie" die bisher dort schon in großem Umfange durchgeführten außer ordentlichen militärischen Maßnahmen neuerdings noch be schleunigt worden. Sonderzüge mit Truppen und Kolonnen von Lastwagen rollten durch Dörfer und Städte des böhmischen Landes in Richtung auf die Grenze. Auch die tschechischen Grenzbefestigungen an der polnischen und der ungarischen Grenze seien voll bemannt. Die Tschechen hätten jetzt wohl SOO 000 Mann unter Waffen und könnten weitere 300—400000 Mann schnell «in- berufen. Gegen 23 Uhr am Donnerstag wären bereits die ersten Reservisten, die am Mittwoch einberufen worden waren, in den Grenzstädten eingetroffen. Auf der Fahrt von Troppau nach Reichenberg passiere man überall Barrikaden in viel grö ßerem Umfange, als sie seinerzeit im Mai errichtet wurden. Sie beständen zum Teil aus umgeworfenen Eisenbahnwagen. Prag, 23. Sept. — Staatspräsident Benesch hat die Mobilmachung der gesamten tschecho slowakischen Armee angeordnet. Konrad Henlein hat darauf an das Sudetendeutschtum folgenden Aufruf erlassen: „Benesch hat in seinem Hasardspiel die letzte Karte auf den Tisch geworfen. Gr hat, gestützt auf eine verfassungswidrige Militärregierung, die allgemeine Mobilmachung verkündet. Ihr, meine Volksgenossen in der Heimat, wißt, worum es geht. Kein Deutscher wird auf Deutsche schießen, kein Magyare auf Magyaren, kein Pole auf Polen. Benesch hat kein Recht, euch zum furcht baren Brudermord zu zwingen. Seinem Mobilisierungsbefehl wird kein Deutscher Folge leisten. Zn kurzer Zeit werdet ihr frei sein!" in ihrem Lande unmöglich machen, der Herr Benesch im übrigen schon mit der gestürzten Regierung zugestimmt hatte. Der Prager Rundfunk, dessen Aber auf einen Wortbruch mehr kommt es dem Präsidenten der tschecho-slowakische«. Republik anscheinend nicht an. Den einem Grenz,ipf-l vorgeschobene deutsche Zollamt. Trotz der kEr^nommen. Kahlreiche UUse lW einwand, außerordentlich exponierten Lage versuchen die deutsch.« Zoll- unter S^cklAsung der landwirt^ beamten, da» Amt zu halten. schaftlichen Geräte flüchten und hat sich seither nicht mehr zur * Feldarbeit begeben, da die Tschechen bei jeder Annäherung Galt der Hauptstoß der Tschechen bisher dem Sudeten- vonneuem -dasFeuer eröffnen. In Leopoldschlag, ebenfalls deutschtum im Norden Böhmens, so häufen sich jetzt die An- griffe auf da» Deutschtum im Süden des Landes, wa» eben falls zu Verletzungen der Reichsgrenze führte. Slowakei aber schon jetzt vor aller Welt gegeben ist. ruhige Gelassenheit herrscht.