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EWWA WWW v«- „ar,ß«dirgllch, Bilkilron»" «rlck«lnl »W<d auk«r sonn, und Fiftlaos. («inschl. d,r «ntl-richikd«» B«»Uk5- ^«»aa«: Auer Unlerhaliungsbla«, Schneeberger «nielger, Schwarzenberger Anzeiger, vibnlk« Slabl. anzelger) tret Kau, einlchl. Bolen lohn und Iraiwmri- lwllen monalUch AM. Haldmon-Mch ».w AM, durch die Post «inlchi. aller Beilagen monatlich 2.1h RW aurschl.AuIlellgebüdr. Sinzelnummer IVPIg. Für Rückgabe unoerlangl «ingerelchler Schrislüücke usw. übernimm! di« 8ckNM«I!ang keine Beraniworlung. « enthallend die amtlichen Bebannimachunge« des Amlshauplinanns und des Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Srünhain, Lößnitz, Neustädtel und Schneeberg, der FinanzSinler in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem verbileniltcht: Bekannimachnngen der Amlsgerichke in Au«, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten. Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag C. M. Gärlaer, Aue, Sachse«. SanvrgeschSslsfieNet Aue, ^ernrus Sammel-Nr. 254!. Drahlanschrist: Dolksfreund Auelachsen. GeschtislssteNrnr Lvhnik (Ami Aue) 2940. Schneeberg 3!0 und Schwarzenberg 3!S4. «»zelMU-Auueö** iür di, «« Nachmittag,rich,tn,nde Aumm« bi, oomtjUa,, » Uh- in den «elchülttslellen. Der wrals Ilir di« re mm dnlt« Millimtlerzrii« UI « H.sütd«n rommbreiUnTerl-MillimekrroH, m»I»ch irch.AllgrMim Didln,ungen laul Pnt^lfie b Nachlahghst»! ü Bei B«rsüawig oon hob« Kand kein« Kailung au, lml«nd,n B«rtrüg«n, bei Unierbrechungen d«, »«- ichüftedeiriebe, krin« Anlprüche. P»McheU»M»>,I,i Leipzig Ar. 1222«. Siad,Han» - Äonlo: Au, I. Sa. Nr. 222. Donnerstag, den 22 September 1938. Iahrg. 91. " ^--^«MS»»-i»W»»»»Si«,NiII i iliillWiNIIIi I i Urtlertatrne» üksr allen 8traüen. Das Egerland ist frei. Vie Su-eteudeutfche« übernehmen dort de« Ordnungsdienst. Dietschecho-slowakische Regierung zuruckgetreten. Eger, 22. Sept. Zn der Nacht Hum Donnerstag und in der Frühe dieses Tages haben die Sudetendeutschen im ganzen Egerländer Gebiet bis hinunter zur tschechischen Sprachgrenze den Ordnungsdienst, zunächst noch zusammen mit den Organen des tschecho-slowakischen Staates, in eigene Hände übernommen. Das ganze Land ist in einen Taumel unbeschreiblicher Freude geraten. Hakenkreuzfahnen wehen von den Häusern, die Bevölkerung ist auf den Straßen. Alles fällt sich vor Freude um den Hals. Es gibt unbeschreibliche Szenen ergreifenden Jubels. Die Sudetendeutschen, die so viele schwere Jahrs mit bewundernswerter Ausdauer durch gestanden haben, hielten auch in den letzten Stunden vor ihrer Befreiung in vorbildlicher un- mustergültiger Weise Zucht und Ordnung. Die Organe des tschecho-flowakischen Staates, Gendarmen und Polizeibeamte und andere, versehen gemeinsam mit den Sudetendeutschen den Ordnungsdienst, d. h. diesen Organen sind Sudetendeutsche beigegeben, doch treten sie selbst kaum noch in Erscheinung. * Berlin, 22. Sept. Nach aus Prag vorliegenden Nachrichten ist die tschecho - slowakische Regierung zurückgetreten. Es sind Bemühungen im Gange, eine neue Regierung auf breiterer Grundlage unter Einbeziehung hoher Militärs zu bilden. Militärdiktatur löst Hodza ab. Gin Kabinett der nationale« Konzen tration. — Kommnniftendemonstratione« halte« a«. Prag, 22. Sept. Am Donnerstag früh verschärfte sich die in den letzten Tagen immer stärker gewordene Spannung in Prag so sehr, daß in zahlreichen Betrieben die Arbeiterschaft die Arbeit niederlegte «nd sich erneut ungeheure Demo«, strationszüge zur Burg, dem Dienstsitz des Staats- Präsidenten Benesch, formierten. Unter dem Eindruck der «n- geheuren Demonstrationen entschloß sich die Regierung Hodza, wie um 11 Uhr bekanntgegeben wurde, zum Rücktritt. Es wurde gleichzeitig mitgeteilt, daß im Laufe des Nachmittags eine Regierung der nationalen Konzentration gebildet werden würde «nd darüber zur Zeit Besprechungen beim Staatspräsi denten stattfinden. In dieser Regierung der nationalen Konzentration sollen in erster Linie eine Reihe von Generälen einbezogen werden. Als Ministerpräsident nennt man den Armeeinsekteur General Sirovy, der als als besonderer Freund der Sowjetunion gilt und dort seine Ausbildung erfahren hat. Man nennt ferner als künftige Mitglieder der Regierung den volkssozialistischen Senator und Oberbürgermeister von Prag Zenkl, der über den Prager Rundfunk heute eine Ansprache an die Bevölkerung hielt. Die Mitteilung des amtlichen tschecho-slowakischen Presse büros verschleiert 5en Regierungsrücktritt, indem von der be vorstehenden Bildung einer neuen Regierung gesprochen wird. Die Sokolverbände wurden Donnerstag früh durch den Rund funk alarmiert und erhielten Auftrag, sich in Uniform an den Sammelplätzen zu melden. Sie sind in starkem Maße im Ordnungsdienst eingesetzt worden. Die Prager Burg, aber auch die Gegend der deutschen Gesandtschaft werden seit Don nerstag früh nicht mehr durch Polizei, sondern durch Militär gesichert. In Prag herrscht allgemein der Eindruck, daß es sich bei der neuen Regierung um «ine Militärdiktatur handeln werde. Gegen Mittag wälzten sich au» den Vorstädten erneut riesige Demonstrationszüge mit Hochrufen auf di« Sowjetrepublik «nd roten Fahnen durch die Straßen der Stadt. Obwohl an d«r Karlsbrücke sich ihnen Militär entgegenstellte, gelang er ihnen, auf das andere Mol- dauufer zu gelangen und ihren Weg zur Burg fortzusehen. Fast 28V0V qknr deutsches Gebiet im Sudetenlaud. Bei der endgültigen Bereinigung der tschechischen Frage wird Umfang und Lage der geschlossenen sudetendeutschen Siedlungsgebiete eine wichtige Rolle spielen. Sie liegen be kanntlich entlang der deutschen Grenze bis weit nach Mähren hinein. Schon aus dieser Tatsache geht hervor, daß sie zu Deutschland gehören. Im ganzen beträgt das Wohngebiet der Sudetendeutschen 27 797 gkm. Der weitaus größte Teil da von, nämlich 25 775 gkm, bildet ein in sich geschloffenes Sied lungsgebiet, das unmittelbar mit dem Reich zusammenhängt; diese Fläche ist ungefähr so groß wie das Gesamtgebiet von Sachsen und Thüringen. Selbst dann, wenn man die tschechische Volkszählung von 1930 zugrundelegt, ergeben sich im ganzen 3466 Gemeinden mit weitaus überwiegender, teilweise fast ausschließlicher deutscher Mehrheit. Von diesen Städten und Dörfern liegt wiederum der bei weitem größte Teil, nämlich 3338, im ge- schlossenen Siedlungsraum der Sudetendeutschen. Diese Ge- meinden enthalten über 87 Prozent aller Sudetendeutschen und noch nicht einmal 4 Prozent aller Tschechen. - Das tat sächliche, d. h. historische Verhältnis freilich ergibt sich erst dann, wenn man berücksichtigt, daß seit Kriegsende Hundert tausende von Tschechen im sudetendeutschen Raum zum Zweck« der Unterdrückung und Aufsaugung der Deutschen angestedelt wurden. Welche Verluste auch an Volksvermögen das Sudetendeutschtum durch diese Maßnahme erlitten hat, ist bekannt. > . > Die oben erwähnte tschechische Volkszählung vor acht Jahren gibt nur 3 231 000 Sudetendeutsche insgesamt zu. Diese Zahl ist falsch. Die wirkliche Zahl von 3H Millionen wird selbst von Prag nicht mehr bestritten. Die Gesamt- zahl der Sudetendeutschen entspricht ungefähr der Einwohner schaft Irlands und übertrifft weit eine Reihe europäischer Staaten an Einwohnerzahl. » E. D. * gwei große Schritte vorwärts. An diesem prächtigen Sonnentage kommt die ersehnte Nachricht, daß drüben im Egerland, dem Stammland tapferster Regimenter der ehemaligen österreichischen Monarchie, der An- fang mit der tatsächlichen Befreiung Sudetendeutschlands nun- mehr gemacht wurde. Dort, in der engeren Heimat Konrad Henleins, sind die Deutschen seit heute früh die Herren in ihrem Lande. Sie teilen diese Herrschaft zwar noch mit Ver tretern der bisherigen Staatsgewalt, aber das ist nur eine Uebergangserscheinung, die vielleicht notwendig ist, damit die Ordnung auf allen Gebieten, nicht zuletzt auf dem bürokratisch- verwaltungsmäßigen, wiederhergestellt oder, wo sie nicht beein trächtigt war, reibungslos erhalten wird. Di« Freud« über die Wandlung der Dinge an der Eger wird erst vollkommen sein, wenn auch in den anderen Teilen des geplagten 'Landes jenseits des Gebirgskammes' die grau- sigen Pläpe Moskaus, nach denen das sudetendeutsche Grenz land mit Feuer und Sprengkörpern ebenso verwüstet werden soll, wie die Gebiete an den eigenen Westgrenzen, zu Nichte gemacht sind, und wenn die Gesamtheit der nunmehr weit über 100 000 Flüchtlinge von der kaum tragbaren Last der Sorge um ihre zurückgebliebenen Familienmitglieder und ihre Habe befreit sein werden. Während die ersten Strahlen des Gottesgeschenks der Frei heit über dem Südetenlände liegen und die unbeirrbare und unbeugsame Haltung des Führers das Schicksal deutscher Men- schen zum Guten wendet, erfüllt sich folgerichtig das Geschick der tschechischen Machthaber in Prag. Es hat ihnen nichts ge- nützt, daß sie sich der Gunst der „Volksfrontbewegungen" aller „Demokratien" bis zuletzt erfreuten. Noch gestern abend trat der ehemalige britische Außenminister Eden in einer Rede für j die kriegerische Lösung der tschecho-slowakischen Frage ein. Seit- idem hat über Nacht die große Wandlung begonnen, die sich, wie alle Friedensfreunde hoffen, heute in Godesberg fort- setzen wird, so daß die Kriegsgefahr endgültig gebannt und die Freiheit aller Sudetendeutschen mit einem Schlage Wirklich- keit wird. Dr. O. Der Uebergang der Gemalt im Egerland. Eger, 22. Sept. (Vom Sonderberichterstatter des DNB.) Am Nachmittag des Mittwoch sickerte in den Städten des Egerlandes das Gerücht durch, daß die tschecho-slowakische Regierung die englischen Vorschläge angenommen habe. Die Nachricht löste einen unbeschreiblichen Jubel aus. Sofort eilte die Bevölkerung auf die Straßen und die ersten Hakenkreuz, sahnen wurden gehißt. Gleichzeitig fetzte sich die Egerländer Bevölkerung mit den tschechischen Staatsorganen in Verbin- düng und machte ihnen den Vorschlag, den Sicherheitsdienst zu übernehmen. Zu diesen Verhandlungen waren die Bezirks- hauptmanner, die Präsidenten der Kreisgerichte, die Stations kommandanten der Gendarmerie und die Kommandanten der militärischen Behörden hinzugezogen. Im großen und ganzen waren sie nach telephonischer Rücksprache mit dem Prager Innenministerium weitgehend zu Zugeständnissen bereit. Schwierigkeiten machten allein die Polizeipräsidenten, die sich aber schließlich doch der besseren Einsicht fügten. Die tsckechi- schen militärischen Posten an der Egerländer Grenze und die Gendarmerieposten sowie auch die' Follstellen wurden bis auf weiteres zurückgezogen, während sich der Mob der Roten Behr bei Nacht und Nebel bereits in Sicherheit gebracht hatte oder versteckt hält. Gegen 2 Uhr übernahmen sudetendeutsche Ordner auch den Grenzdienst an den Uebergangsstellen. Eine telephonische Verbindung nach dem Reich war jedoch nicht möglich, da die Leitungen unterbunden waren. Ms wir jn den frühen Morgenstunden in das Egerländer Gebiet einfuhren, waren die Menschen schon wieder auf den