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MS Schwae-Oit-e ve WyeHee KWNA MWMS Ur ROckaab» >mv«rl<m-t «In-rrrlchler Schrlflstück«. »W. wemlmml die SidW«»ung dein« Deranlworvmg. Sa»pl-«schäll»stell« r Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift: Volkssreund Auesachst». Vefchitftäftelkut Lößnitz <AmI Aue) 2S40. Schneeberg 310 und Schwarzenberg M4. - 'enthaltend dl« ««Utchen BeknnMixch»»«« des Amishauplmannr und der » -- '^ain, LSWtz, N«^ fr —-77^-7-^ - enthaltend dl« ««Utche« B,k»»«»,ch««,«, des Amtshoupti »^4 AÄZbvtüH * Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Trvnhain, Lt «Ker °°nn- und ^ °<». Md Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. ar«-«,,»»»«, tetxlchl. dn «nttrrechmden L'iirde- 1 . " " - , »'M d^la«! Au« UuterdaUungebla», SchneHraer t - Anr«sg«r, Schioarzenberaer Ametarr, Ldhniher Sladl- auzeigrr) tret Stu, »loHl. Bolinkdn und LraN« döllin monoUtch 1^4 5'—, - . durch dl, PdN Mchl- aller Lella,«n monatlich r.1»RM-„schlLustrllpdlldr. Mn»«laul»mir lvPl» I Es werden außerdem veröfsentlicht: Bekanntmachungen der Amtsgerichle in Aue, Schneeberg. Schwarzenberg, ÄM^ldmonalllch A Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg, lchl. 'ollrr Beilagen manMi j Verlag L. M. «arlner» Aue, Sachse«. dl» a-AachrulUagertchilneud« Nummer dl» oormIUag, l> Uhr t» dm Srs-dDstellen. D« Prut« Illr dl« rr MIN dr«u« MUlmelermU, IN « ^.jürdmSomwdrNImTvt-Milllmelet»^, aElch^MA ASe<m«In« Bedingungen lauIPrevNst« S Bel Derse-una van hader Land dein, Latin», au, lausend« Lerblm», vel Unlerdrechungm dM'Be- i»LkiA>«Ifi,dm dchn, Ansprüche. M 217. Freitag, den 16. September 1938. Iahrg. 91. LeHvuÜte UerausLoräerunsen. Wiederholt Prag de« 21. Mai? . Truppenbewegunge« im Grenzlaud. Karlsbad, 16. Sept. Die Einziehung »an Reservisten hat am Mittwoch und Donnerstag solche Forme« angenommen, daß in vielen Betrieben schon mehr alsdie Hälfte des Per- sonals im Heeresdienst ist. Dies« Maßnahme erstreckt sich ans La» gesamte tschecho-slowakische Staatsgebiet und ans sämtliche Jahrgänge von 1894 ab. Die Kasernen reichen trotz engster Belegung nicht mehr ans, daher find Turnhallen, Sasthaussäle und Markthalle« für die Truppe« requiriert worden, ferner aqch Schulen. Di« Straße« im ganzen Gebiet find durch motorisiert« Truppenteile, unter denen sich besonder« viele Panzerivag«« befinde«, verstopft. I» de« Grenzgebiete« herrscht besonders lebhaftes mili tärische, Treiben. Ja die ausgebauten Stellungen werde» MUnktionstransporte geleitet. Fast alle Brücke« «nd wichtigen Straßenkreuzungen find wie am 21. Mal »»ilitLrisch besetzt, und es finden überall Passanten- und Wagendurchsuchunge» statt. Fast alle Lastwagen, Omnibusse sawie zahlreich« Per- sonenwage» und Motorräder find für den Heeresdienst be- schlaguahmt worden, ferner Wage« und Gespann« sudeten- deutscher Bauer«. Sm Gebiet von Rumburg, Teplitz, Mährisch-Pstra« und Barnsdorf find viele Straßen durch spanische Reiter und quergestellte Wagen gesperrt und gesichert. Moniere reiße« di« Straßen auf u«d lad«« di« Sprengkammer« a« d«« Brücken. In die Sperrmauer der Talsperre von Aussig find Sprengkapsel« eingesetzt. Da die Talsperre durch die Regen- fälle vollständig gefüllt ist, würde eine Sprengung für das sächsisch« Elbrgebiet die verhängnisvollsten Folgen haben. Aus dem Bahnhof Neuhütte-Lichtenwald an der Strecke Rumburg— Lelpa wurde« zwei Süterzüge mit Tank» «ud Kampfwagen entladen. Die Schöberstellung, von der aus man einen be herrschende« Einblick in deutsches Gebiet hat, ist durch zahl reiche Truppenteile besetzt worden. Die Schulen find fast im gesamte« sndetendeutschen Gebiet geschloffen, da die deutschen Elter« ihre Kinder nicht zur Schule schicken. Die Familien der tschechischen Beamten nnd Greazler find -um größten Teil in» Landesknnere abgeschoben worden. Soweit Lehrer »nd Beamte an Ort und Stelle verblieben find, wurde« sie be waffnet «nd der Gendarmerie zugeteilt. Die Stenerämter und Gerichte find in zahlreichen Orte« geschlossen, well von de« Beamten niemand mehr anwesend ist. Umfangreiche Truppenzusammenziehungen aller Waffengattungen wurden bei Fleiffen und Ioachimsthal vorgenommen, ebenso bei Alt- tacha«, Sraslltz, Falkenau, Karlsbad und Eger. Den Bürgermeistern aller Orte wurden die Mobilisierung-- Plakat« zngesandt, jedoch di« Weisung gegeben, sie au» außen politischen Gründen vorläufig nicht ausznhändigen. Auch zahlreiche sudetendeutsche Bürgermeister habe» diese Plakate erhalten. Die augeordneten Maßtzahmen ähneln denen, die am 21. Mal getroffen worden fintz! Plaue« t. B., 16. Sept. 51 Goldate« slowakischer Rationalität Lnd über die Reichsgrenze gekommen, da sie nicht auf Sudetendeutsche schießen wollten, und haben sich den deut schen Behörden gestellt. — Auch in Südmähren find slowakische Soldaten auf deutsche» Gebiet übergetreten. ' Tin in Ebersbach eingetroffener Soldat deutscher Ratio- nalität berichtet, daß bei seiner Truppe alle Sudetendeutschen entwaffnet und als Geiseln in Baracken untergebracht worden eien. Sie würben mit Maschinengewehren bewacht, und es ei ihnen gedroht worden, daß sie bei Unruhen im sudetendeut. chen Gebiet erschossen würden. — Wie ein Flüchtling aus siümburg berichtet, ging dort die Gendarmetie mit aufge pflanztem Bajonett und Gummiknüppel« gegen die Bevölke rung vor, wobei 15 Sudetendeutsche erheblich verletzt wurden, darunter auch ein 70jähriger. Das, Sägewerk in Rumburg sei von tschechischen Kommunisten mit Benzin übergossen und an- gesteckt worden. Gs sei völlig niedergebrannt. — In einem Bericht aus Waldenburg (Schlesien) heißt es: Wie nicht anders zu erwarten, spielen bei der Niederknüppeluna der Sudeten- deutschen die Juden eine besondere Rölle. Kommunistischer Mob wurde gegen die wehrlose Bevölkerung eingesetzt, Geiseln werden als Deckung beim Vorgehen gegen die Bevölkerung be nutzt, für Sudetendeutsche richtete man besondere Straflom- panien ein. In Hohenstein wurde ein schwer verunglückter deutsche Motorradfahrer, als er ins Krankenhaus eingeliefert werden sollte, von tschechischen Soldaten durch Kopfschüsse ge- tötet mit dem Bemerken, daß es „um dieses deutsche Schwein* ohnedies nicht schade wäre (II). . . * * * Herr Benesch treibt die Dinge auf die Spitze. Haftbefehle gegen Henlein und di« Führer Ler SdP. Prag, 16. Sept. Da» politisch« Kabinett hielt gestern zwei Sitzungen ab. Die erste begann um 16 Uhr unter dem Vorsitz de» Ministerpräsidenten Dr. Hodza. Daran schloß sich «m 17 Uhr eine Sitzung beim Präsidenten der Republik Benesch an. Ls wurden, wie er heißt, „alle «eitere« Maßnahmen zur Auftechterhaltung der Ruhe «nd Ordnung beschloss«« «ud «ach all«« Ritzungen hin angeordnet*. Weiter vertautet, Laß „im Hinblick daraus, daß Konrad Henlein zw«i Kundgebungen an die sudetendeutsch« Bevölkerung über den Deutschlandsender verbreiten ließ, das Einschreiten gegen Konrab Henlein in dieser Angelegenheit den zuständigen Staatsorganen über tragen wird*. Das heißt also, daß gegen de« Führer der Sndetendeuffche» Strafanzeige unter Berufung auf da» Straf gesetz «nd auf da« berüchtigte „Gesetz zum Schutze der Repu blik* von der Staatsanwaltschaft erhoben werden wird. Die dem Staatspräsidenten Benesch nahestehende Zeitung „A-Zet* teilt mit, daß Haftbefehle sowohl gegen Konrad Hen lein al» gegen die gesamte Führung der SdP. erlasse« worden seien. Gestern ist über weitere fünf Bezirke das Standrecht ver- hängt worden, und zwar über die Bezirke Komotau, Schluk- kenau, Rumburg, Warnsdorf und Reichenberg. * . * Der Egerer Bezirksletter der SdP. erschösse«. - of, 16. Sept. Aus Eger hier eingetroffene Journalisten berichten: Bei den Bluttaten des tschechischen Militär« wurde auch der Bezirksleiter der SdP. in Eger, Hausman«, erschossen. Polizei und Militär zogen durch die Stadt «nd »lachten Jagd auf Abzeichen der Suoetendeutschen Partei «nd ans Kleidungs- stücke, aus denen eine Zugehörigkeit zur SdP. erkennbar wäre. In der Grabenstraße wurden drei Arbeiter beschossen, al« sie ihre Werkzeugbude betreten wollten. Der Zugverkehr ist »ach den meisten Richtungen unterbrochen, ebenso der Omnibus verkehr. Das Verlassen der Stadt ist nur unter Lebensgefahr möglich. Scho« über 1800« Flüchtlinge a«s Gudetenland. Berlin, 16. Sept. Die Zahl deer sudetendeutschen Flücht linge ist schon auf über 15 000 angewachsen. An zahlreichen Grenzorten kamen ganze Familien an, die zum Teil tagelang ohne Lebensmittel in den Kellern ihrer Häuser gesessen hatten, weil draußen Straßenkämpfe tobten. Sie sind verhärmt und elend, und haben ihr ganzes Hab und Gut im Stich lassen müssen, um wenigstens ihr Leben vor den Terrorhorden der Tschechen zu retten. Unter den Flüchtlingen befinden sich sehr viele junge Leute, die von den Tschechen gegen ihre deutschen Volksgenossen eingesetzt werden sollten. Gin Teil von ihnen wurde durch tschechische Soldaten und Gendarmen an den Arbeitsplätzen abgeholt und sollte auf Lastwagen in die Kasernen gebracht werden. Wem es in dieser Lage noch mög lich war, entzog sich den Häschern und flüchtete in die Wälder, um auf Schleichwegen über die Grenze zu gehen, . Zur zweiten Gruppe der Flüchtlinge gehören die Amts walter der SdP., gegen die Haftbefehl ergangen ist.. Sie hatten vorher ihre Familien über die Grenze gebracht, sind aber jetzt meist von ihnen getrennt. Generalstreik i« S«detenbe«tschla«d. Reichenberg, 16. Sept. 2« vielen Orten des sudeten deutschen Gebiete» wurde gestern au» Protest wegen de» Ein satzes von Panzerwagen «nd Maschinengewehren gegen die Be. völkernng der Generalstreik ausgerufen. Die Betriebe liegen still. Auch die Zeitnnge« erscheinen nicht mehr. Die Arbeiter, schäft wurde in viele» Orten von Polizei au Gendarmerie mit Schußwaffen bedroht «nd geschlagen. Wie uns aus Dresden mitgeteilt wird, bringen die Züge, die aus der Tschecho-Slowakei kommen, zahlreiche sudeten deutsche Flüchtlinge, die z. T. nur das nackte Leben gerettet haben. Sie erzählen von der Schreckensherrschaft, der sie ent gangen sind, und von tschechischen Drohungen wie: „Mr «erde» Alt ««re« Köpft« Fußball spielen, ihr deutschen Schweine!* und „Ihr «erdet alle verrecke«, ihr deutschen Hunde!* D« Sfadthaste in Ehrenfriedersdorf dient jetzt als Durch- gangslager für Sudetendeutsche, die vor der tschechischen Will- kür über die Grenze geflohen sind. Gestern sind rund 1000 Flüchtlinge dort verpflegt worden. In langen Kolonnep kamen sie unter Führung von Amtswaltern der NSV. von Annaberg, Buchholz und den umliegenden Ortschaften an- maschiert. Auch hier handelt es sich vielfach um Männer jeden Alters, die, gleichgültig ob sie militärpflichtig sind oder nicht, Gestellungsbefehle erhalten haben. „Wir denken gar nicht daran, sagen sie, für die Tschechen die Knarre in die Hand zu nehmen und auf unsere deutschen Brüder zu schießen. Lieber haben wir zu Hause alles stehen und liegen gelassen und sind über die Grenze. Es war höchste Zeit, denn wer nicht schnell genug machte, daß er wegkam, den haben die Tschechen gefaßt.* Aus anderen Grenzorten im Reiche liegen zahlreiche ähnliche Meldungen vor. In Olberuha« traf u. a. die Familie des Prinzen von Hohenlohe ein, auf dessen Schloß in Nordböhmen noch vor kurzem Lord Runciman am Wochen- ende Gast gewesen war. In dem Flüchtlingslager in Klingenthal befinden sich über 1000 Sudetendeutsche. Die Bevölkerung, die Behörden und die NSV. helfen, wo sie nur immer können. Männer, die vor der tschechischen Aushebung schnell fliehen mußten, sind in Sorge um ihre zurückgebliebenen Angehörigen. Das Massenlager der Frauen bietet ein Bild des Jammers. Wei- nende Kinder und Frauen, die mit ihren Gedanken in der Heimat sind, in ihrer Häuslichkeit, die sie verlassen mußten. Heute war es möglich, die meisten Frauen und Kinder in Privatquartieren unterzubringen. In Klein^aubernitz (Oberlcmsitz) wurde gleichfalls ein Sammellager für sudetendeutsche Flüchtlinge eingerichtet, in dem bisher 220 Flüchtlinge untergebracht wurden. Die Flücht linge sind auf dem Grenzabschnitt zwischen Zittau und Soh land (Spree) herübergekommen. In Waldenburg (Schlesien) sind bisher 9000 Flüchtlinge eingetroffen. * . Die Prager Banken stellen die Zahlungen ein. Prag, 16. Sept. Das Vertrauen in den Bestand der Tschecho-Slowakei und in die Sicherheit des Staates ist im Laufe der letzten 24 Stunden stark gesunken. Die Abhebungen bei den Prager Großbanken und ihren Filialen im Lande haben zugenommen. Sie erstreckten sich bereits auf einen wesentlichen Teil der Grsamteinlagen. Zahlreiche Konten inhaber förderten ihr Geld zurück, wurden aber abgewiesen. Die . wenigen Bankfilialen, die noch Auszahlungen vornehmen konnten, beschränkten die Abhebung auf 2000 Tschechenkronen je Konto. Devisen sind nicht mehr zu bekommen. In der Nationalbank fand eine Sitzung der Direktoren der Prager Großbanken statt, die in Gefahr sind, illiquide zu werden, da die Nationalbank sich weigert, Rediskont auf Staatspapiere zu geben. Wie verlautet, beabsichtigen die Banken, ein all- gemeine» Moratorium zu erklären.