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Laben die 400 Meter breite Querseite der Frtesrnwiese zu burcklaufen, so baß zwei fliegend« und zwei Pendelwechsel not wendig sind. Sachsen halte zunächst vor Baden und Rieder- rhein dir Führung. Aber schon nach 800 Meter übernahmen die Württemberger di« Spitze, um st« bi« in» Ziel hinein nicht abzugeben. Roch während de« Kampfe» besetzten 8000 Hitler- Jungen im „Wagenrennen" die beiden äußeren Drittel des Felde», während in da- Mittelfeld 2000 Angehörige de» BDM. einliefen. Die Hitler-Sugend zeigte fröhliche Lagexspiele, die 2O00 Mädchen boten gymnastische Hebungen. Line weitere Steigerung waren die abschließenden Massenvorführungen der ZS 000 Turnerinnen in ihren blauen Kitteln und der 30000 Turner in Weiß. Mit federnden Schritten liefen die Frauen in langen Rei^n in da» Feld. Jede Gruppe löste tosende und verdiente Beifallsstürme au». Die SO 000 Männer zeig- ten eine Körperschule. «Ofer Oktdrmk i» SR-Umd. Loudon, 1. Aug. Die Degeisterungsszenen, di^ sich gestern in Breslau während des Festzug«» drr Turner in Anwesen heit de» Führer» ereignet haben, haben hier tiefen Eindruck gemacht. Die Blätter bringen Bericht«, in denen geschildert wirb, wie beim Marsch die subetenbeutschen Turner plötzlich die U-Wachletten durchbrachen und dem Führer spontane Huldigungen darbrachten. „Times" schreiben, anderthalb Stunden lang hätten die Turner eine Huldigung dargebracht, wie sie nie dem Oberhaupt eines anderen Landes dargebracht worben seien. Der D«ee sm de» USHrer. Berlin, 31. Juli. Mussolini hat dem Führer auf fein Glückwunschtelegramm zu» S«bnrt»tag folgende» Antwort telegramm gesandt: .... — „Führen Ich danke Ahnen herzlich für Ihre «ück- »Lnsch« z» meine» Geburtstag«. Da» vergangene Sahr hat »Ade» denkwürdig«, Begemumgen in Berlin und in Rom di« Festig«»- der Freundschaft zwischen unseren beide« Völker» «rl«t. G» ist «ei»e Ueberze»a«»g, daß a»f der Lt»ie dieser Achse die Belange »«serer beide« Länder sowie der ««ropLische Friede begründet liege». Sch send« Sh«en »ei»e freundschaftlichsten Grüße «ud Glückwünsche für de» Erfolg Ihrer Tat und für die Ankunft Ihrer Bewegung, die so viä «erwa-dte» uttt der rmsere, hü. M »s s»l i«i.^ Die Giegerehrrtng. E» war ergreifend, als die SO 000 am Schluß ihrer Dor- führungen das Lied „Heiliges Deutschland, Land unserer Väter" sangen. Dann marschierten in die Reihen der Man- ner die Sieger und Siegerinnen des ersten Turn- und Sport festes Groß-Deutschlands und blumengeschmückte Mädchen zur zur Siegerehrung^ ein. Der Deutsche Meister im Zwölfkampf, Han» Friedrich-München, als Vertreter aller Sieger und die Doppelfiegerin der deutschen Leichtathletikmeisterschaften, Gisela Ma»erm«y«r, als Vertreterin der Siegerinnen, begaben sich auf di« Führertribüne. Nun ist der Augenblick gekommen, den die SO 000, die in acht sonnendurchglühten Tagen mit allem Einsatz ihrer Kräfte um den schlichten Eichenkranz ge kämpft haben, mit heißem Dank herbersehnten. Adolf Hitler selbst ehrt die Sieger, indem er den beide» prächtig«» Kameraden, die als die Vertreter der Tausende i« Gickmekranz vor ihm stehe», Dank und Anerkenn««- aus- spricht. Diesem Dank leiht der Gauleiter Josef Wagner Worte, gerichtet an da» Deutschtum der Erde. „Wenn da« Herz des Volke» spricht", sagt« «r u. a-, „um unvergängliche Gefühle in freudigem Zubelsturm zum Ausdruck zu bringen, ist es nicht schwer, das rechte Begrüßungswort zu finden, weil es schlicht und einfach sein kann, wie das natürliche Empfinden unserer Nation. Dem urwüchsigen Ausbruch der Freude werd« ich al« Gauleiter und Oberpriisidenten dieses deutsch«» Grenzgaues gerecht, indem ich al, der Mund der vielen Ihnen zuruf«: „Mein Führer, seien Die uns herzlich will- kommen!" Der Gauleiter ging dann auf die Arbeit de» Reichsbundes - ein, der unsagbar stolz auf diese Stunde sei, da des Volkes Führer durch sein« Anwesenheit das Fest kröne. „Die Gemeinschaft alles Deutschtum» dieser Erde," fuhr der Gauleiter fort, der dabei an das vorjährige Sängerfest m Breslau erinnerte, „ist nicht eine Sache de» Wortes oder der Theorie, sie ist Ausdruck eine» unverfälschten Gefühls und Er kennens und der daraus entstehenden unermüdlichen Kraft, die alle Deutschen der Welt in die Lage versetzt, jede Gefahr zu überdauern . . . Die leidenschaftliche Liebe aller Deutschen zum angestammten Volk und zu dem Manne, der die Verkörperung de« jungen deutschen Volkes ist, ist der Ausdruck unwandelbarer Treue und zugleich höchster Entschlossenheit. Das Deutschtum der Erde hat sich gefunden . . . Da» deutsche Volkstum der Erde grüßt beim Feste de« Frieden«, der Kraft und des völkischen Bekenntnisse« seinen größten Sohn Adolf Hitler! Für die Sieger und alle, die um den Sieg kämpften und die vielen Millionen deutscher Turner und Sportler legte anschließend der Reichrsportsührer v. Tschammer «. Osten ein glühendes Bekenntnis der unverbrüchlichen Treue ab. „Da» leibestüchtige deutsch« Volk grüßt Sie, mein Führer/ mit heißem Herzen und voll tiefem Dank. Dor Ihnen stehen, geschmückt mit dem schlichten Ehrenkranz, die vielen tausend Sieger, denen das Glück dieser Stunde Lohn für jahrelanges Schaffen fürs Vaterland ist. Sie sind umringt, mein Führer, von vielen Hunderttausenden von Turnern und Sportlern, die unter der Fahne ihre» Volkes hier zusammengeströmt sind, um ein Bekenntnis abzulegen für die Sache der Leibesübungen. Drei Ströme sind cs, die sich in diesem Bekenntnis ver- einigen. Der erste: Da« ewige deutsch« Wissen um den Leib als Quelle der Gesundheit, Kraft und Lebensfreude. Der zweite: Die Hingabe an das Volk als dem Träger des heiligen Blut- erbe« der deutschen Unsterblichkeit. Der dritte: Die Derpflich- tung auf den Nationalsozialismus als die ordnende Formel und bauende Kraft der deutschen Geschichte." Zur Einheit zusammengeschweißt, ist der Deutsche Reichs- bund für Leibesübungen heute fähig geworden, von Ihnen, mein Führer, als Stoßtrupp der gewaltigen Idee eine« Volkes in Leibesübungen eingesetzt zu werden. Wir versprechen Ihnen deshalb in dieser Stunde: Wir wolle» nicht ruhe» noch «che», bl» di« Leibesübungen wirklich Gemeingut de« ganzen beutschen Bölke» und damit zu einer unerschütterlichen Quell« deutscher Volkskraft geworden find. Sie hatten, mein Führer, viele Jahre einen dornenvollen Saatgang zu gehen. Heute aber ist ein Erntetag. Das ganz« leibestüchtige deutsche Volk hat sich Ihnen hier in dieser Stunde voll tiefer Innerlichkeit, aber auch voll harten Willens zu einem Erntekranz zusammengewunden, und Vieser Erntekranz wird im Zeichen der Not, wenn Sie es befehlen, zum brennenden Vpferkranz für das Leben des Volkes und den Bestand des Reiches. Die Männer, die im Zuge dieses Festes mitmarschierten, vermögen Volk und Land wehrhaft zu schirmen und die Frauen, die im Zuge dieses Feste» schritten, find fähig, ihres Opfers Teil tapfer und kraftvoll zu tragen. Fühlen Sie, mein Führer, die Welle der Liebe, die aus diesem Bekenntnis zu Ihnen herauf brandet, hören Sie, wie die Stimmen unserer Herzen zu Ihnen rufen: Unser geliebter Führer Adolf Hitler Siegheil! Mit donnerndem Echo fielen die Hunderttausende ein, die überwältigt von der schlichten Größe dieses Augenblickes die Lieder der Nation sangen. Das Fest des Friedens, der Kraft und des völkischen Bekenntnisses war verklungen. Staatssekretär Kleinmann Überreicht« dem Retchssport- ,füh«r «ine Bronzeplastik al- Zeichen d«- Dmcke» der Reick»- oahn-Tumer und -Sportler Mr die vom Reick-sportführ« geleistet« Aüb«it auf dem Gebiet« der Leibesevziehung. Der Führer verläßt Breslau. Um 19.45 Uhr verließ der Führer Breslau mit dem Flug zeug. Die Fahrt von der Friesenwiese durch die ganze Stadt, vorbei an unübersehbaren, begeistert zujubelnden Menschen massen, die die Straßen säumten, Balkon«, Fenster und alle erhöhten Punkte besetzt hielten, war wieder ein Triumph für den Schöpfer Großdeutschlands. Die Ehrenbezeugung im Flug- Hafen erwiesen ein Bataillon der Wehrmacht, eine Abordnung der U und eine Ehrenhundertschaft der Polizei. Unter er neuten stürmischen Heilrufen verabschiedete sich der Führer vom Reichssportfiihrer, vom Gauleiter und vom Komman- dieren General, General d. I. Busch, sowie von den anderen auf dem Flughafen erschienenen Persönlichkeiten von Partei und Wehrmacht. Baw darauf verließ auch Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Luftwege die schlesisch« Hauptstadt. Die Ausgabe Lord R««eima«s > wußtlos geschlagen. Nachdem Dr. Stelzig wieder zu sich ge kommen war, veranlaßte er zwei Wachleute mit ihm in die i «inen Weinstube zu gehen. Die Tschechen dort sagten wahrheits widrig aus, sie seien von Stelzig herausgefordert worden. Daraufhin wurde Dr. Stelzig mehrere Stunden auf einer Polizeiwache festgehalten. Zwei Schwedinnen haben als Zeu- ginnen bestätigt, daß Dr. Stelzig ohne Grund überfallen wor den sei, und daß die Tschechen gerufen hätten: „Schlagt den Deutschen nieder!" — Bei Trautenau wurde gestern Nacht der sudetendeutsche Malermeister Mathes schwerverletzt aufgefun den. Mathes, der weiße Strümpfe trug, war ohne jede Ursache von einem betrunkenen Fleischergehilfen angerempelt worden. Zwei Soldaten, die gleichfalls angetrunken waren, haben sich dann auf Mathes gestürzt und einer der Soldaten hat ihn durch Messerstiche in den Rücken schwer« verletzt. Der Zustand von Mathes ist sehr bedenklich. »Schlagt de« Deutsche« nieder!" Vraa, 31. Juli. In der Nacht zum Sonnabend wurde d«r deutscke Arzt Dr. Stelzig, al» er in Begleitung eine» Freun de» eine Weinstube in der Altstadt verließ, von Nachkommen- den tschechischen Gästen dieser Weinstube überfallen und b«- Der D«ee über die Rassensrage. Rom, 31. Juli. Mussolini, der zur Zeit auf seinem Sommersitz weilt, besuchte das faschistische Jugendlager in Forli. Er richtete dabei an die Gauleiter, die ihn begleiteten, folgende Worte: „Wißt und jeder soll es wissen, das wir auch in der Rassenfrage unbeirrt vovwärtsschreiten werden. Sagen zu wollen, daß der Faschismus irgend jemandem oder irgend etwas nachgeahmt hat, ist einfach absurd." Anschließend unter- nahm Mussolini an Bord eines von ihm gesteuerten drei- motorigen Bombers einen Flug längs der Adriatischen Küste Wieder Kriegshetzer am Werk! Ei« Angriff gegen die Politik Daladier» und Lhamberlai»». Rom, 31. Juli. In schärfster Weise wendet sich „Giornale d'Italia" gegen einen in oer Pariser „Revue des dvux Mondes" erschienenen Artikel, in dem die Lag« in Deutsch land in scharfmacherischer Weise därgestellt und unter Bezug nahme auf den kürzlich erfolgten Gegenbesuch des General stabschefs der faschistischen Miliz General Russo von bedrohlichen Kriegsanzeichen die Reoe ist. Es handle sich um ein hinterlistiges Manöver im Zusammenhang mit den Er klärungen Ghamberlains, der eine Klärung der englischen Beziehungen mit Italien und Deutschland für wünschenswert halte. Die „Revue" wüÄe besser daran tun, vor der eigenen Tür zu kehren, anstatt das Gespenst eines von Deutschland vorbereiteten Krieges an die Wand zu malen. Die Theorie des Präventivkrieges sei doch in Frankreich erfunden worben. Habe sich nickt der ehemalige französische Lustfochrtminister Tot für diesen Präventivkrieg eingesetzt und wolle ihn Iouhaux nicht beschleunigen, indem er zum Boykott der autoritären Staaten auffordert? Und was sei das Ziel des kürzlich in Paris zusammengetretenen „Universalkongreß für den Frieden" anderes, als einen Krieg gegen das nationale Spanien, g«en Italien, Deutschland und Japan zu entfesseln und der ehrnchen Politik Ghamberlains und den Bestrebungen Daladiers entgegenzuwirken? Wenn man hinzufügt, daß Iouhaux erklärt habe, daß man seine Stoßtrupps im Oktober oder November zur Aktion aufrufen weüe, so spreche dies alles eindeutig für eine Drohung von Seiten Frankreichs und für ein geplantes Einschreiten von Seiten gewisser Demo kratien, die sich mit den Volksfronten verbündet hätten. Aufsatz, in dem daraus hingewiesen wird, daß 1920 der damalige Staatspräsident Masary» für Schlesien eine Auto nomie garantiert Hobe. Trotzdem sei die Selbständigkeit des schlesischen Gebietes aufgehoben worden. Wenn man 1920 gewußt hätte, daß Schlesien dem Marisck-Ostvauer Gebiet -u- geteilt werden würde, wäre niemand für die Einverleibung in die Dschecho-Slowockel eingetveten. In der Erklärung des Duce darf man offenbar die Ant wort auf eine Ansprache sehen, die Papst Pius XI. am Freitag vor Schülern gehalten hat. Er hatte dabei festgestellt, man vergesse heute, daß das Menschengeschlecht „nur eine einzige große, umfassende Rasse" sei. Weiter hatte er gesagt, man müsse sich fragen, wie es jemals „Italien so schändlich nötig gehabt habe, Deutschland nachzunichmen". „Giornale d'Italia" erklärt, daß die Stellungnahme der faschistischen Politik zum Rasseproblem natürlich der demo kratischen Presse einen willkommenen Anlaß geboten habe, um den Faschismus anzugreifen. Dabet übersähen die Kommen- tare geflissentlich, was in den eigenen Ländern vovgehe. Könne man auch nicht die Bevölkerungsverhältniss« der sog. autoritären Mächte mit denen der großen Demokratien oer- gleichen, die angesichts ihres Geburtenrückganges zur Der- teidigung ihrer unermeßlichen territorialen Besitzungen eines Zustroms fremder Kräfte bedürften, so könne man doch sowohl bei Frankreich wie bei England und den Bereinigten Staaten deutliche Anzeichen einer Rassepolitik feststellen. — „Tribuna" betont, daß das Raffenbewußtsein einen neuen revolutionären Zyklus der faschistischen Bewegung eröffne. Der Faschismus «Mär« sich mit aller Entschiedenheit rassisch. Abkomme« zwischen dem Balkanbund ««d Bulgarien. Saloniki, 81. Juli. Der griechische Ministerpräsident Metaxas als Präsident de» Ständigen Rates de» Balkanbundes und der bulgarische Ministerpräsident Kjosseiwanoff unter zeichneten heute ein Abkommen, das als wichtigsten Punkt die Aushebung der militärischen Bestimmungen des Vertrages von Neutlly drtrwt. Dem Abkommen stimmten auch alle übrigen Mitglieder d«» Balkan» zu. Bulgarien setnersett» verzichtete auf bi« Bestimmung«« d«» Vertrag«» von Lausanne Über Thrakien, da» nach diesem Vertrag für neutral erklärt war und von Griechenland nicht befestigt werden durfte. Da» Ab kommen enthalt weiter gegenseitige Nichtangriffsverpflich- tungen. Pari«, 1. Aug. Vie Unterzeichnung de» Abkommen» von Saloniki wirb von den meisten Zeitung« freundlich hervor- gehoben. Die logische Ergänzung de» Abkommen- müsse — Auf einem Kongreß der Liberalen erklärte der liberale Abgeordnete Lord Samuel, man solle die Macht der Genfer Liga nicht überschätzen und sich mit Deutschland verständigen. England würde einen schweren Fehler begehen, wenn es den Fragen der Kolonien und der Ausdehnung des deutschen Handels auf dem Kontinent gegenüber eine feindselige Einstel- lung einnehmen würde. Prager ^Begrütznugsartikel". Prag, 31. Juli. Die dem Außenministerium nahestehende „Lidooe Noviny" schreibt in einem „Begrüßungsartikel" für Runciman, man tue so, als ob es in Europa nur einen Streit zwischen der tschecho-slowakischen Regierung und der deutschen Minderheit gäbe. Daraus entsteh« die „groteske Situation", daß das „allmählich vom Pangermanismus ver schlungene Europa" einem Teil Europas einrede, es möge sich doch im Interesse des Friedens auch ein wenig verschlingen lassen. Wenn man uns zurede, daß wir alles geben sollen, was man von uns verlangt, so können wir auch fragen, was für ein Beispiel die geben, die uns zur Nachgiebigkeit raten, vor allem England. Was die indische Minderheit von 350 Millionen Menschen betreffe, so habe Lord Halifax als gewe sener englischer VizekLnig reiche Erfahrungen darin, was es heiße, eine Minderheit zu befriedigen. Die indische Verfas sung sei keinesfalls das Ende des englisch-indischen Streites. England, so fährt das Blatt im gleichen Tone fort, könne freilich darauf Hinweisen, daß es nachzugeben verstehe. Es ließ von General Franco mehr als 60 Schiffe zerschlagen und erklärte stolz, es sei zu mächtig, um sich deshalb schämen zu müssen. Wenn das für England gilt, so gilt für die Tschecho slowakei das Gegenteil. England kann viel aufs Spiel setzen, die Tschecho-Slowakei sehr wenig. Dieser Vergleich zeigt, daß uns jemand zur Einigung rät, der sich selbst in vielen Fällen von der völligen Unmöglichkeit einer Einigung überzeugt und der die wenigen jämmerlichen Einigungen, die er erlangte, mit Opfern bezahlte, die sich wohl das reichste Land der Welt er lauben kann, an denen aber ein Land wie das unsere ver bluten würde. Weiter schreibt das Blatt: Alle Unserer Freunde und Feinde müssen damit rechnen, daß es keine Kraft und nicht ge- nug Machteinfluß gibt, der uns zwingen könnte, Lebens- interessen aufzugeben, für deren Verteidigung sind wir auch zu den entsetzlichen Opfern bereit. Wenn Chamberlain be tont, daß Lord Runciman in persönlicher Eigenschaft komme und die britische Regierung keine Verantwortung übernehme, dann kann auch die Verantwortung unserer Regierung ihm gegenüber nicht größer sein. Die Engländer kümmerten sich auch um das Einverständnis der Henlein-Leute mit Lord Runciman. Für uns war es selbstverständlich unzulässig und unerträglich, daß die Sudetendeutsche Partei, die nicht mehr als eine politische Partei ist, auf ein gleiches Niveau mit der tschecho-slowakischen Regierung gestellt wurde. Bei der ge gebenen Lage war es vernünftig, die englische Anregung an zunehmen, aber die Funktionen des Vermittlers mußten be grenzt werden. Peinliche Frage a« Prag. Prag, 31. Juli. Abg. Ernst Kundt als Führer der sude- tendeutschen Parteidelegation hat den Ministerpräsidenten Dr. Lodz« um Beantwortung u. a. von folgender Frage ersucht: Hält die Regierung die Grundsätze der nationalen Regelung, die in dem der SdP. am 30. Juni 1938 offiziell überreichten Teil des Nationalitätenstatuts nisdergelsat sind, und die Grundsätze des Sprachenrechtes, die der Partei am gleichen Tage in Form eines Gesetzentwurfes übergeben wuwe, weiterhin aufrecht? Wie der tschechisch, slowakische Gtaat entstand. Masaryk hatte die Autonomi« garantiert. Der Mitarbeiterstab. London, 30. Juli. Nach den „Times" wird Runciman folgende Mitarbeiter zur Verfügung haben: Das frühere Par lamentsmitglied Geoffrey Peto (früher Lord Runcimans Pri vatsekretär), den Leiter der Wirtschaftsabteilung im Foreign Office Aston Gwatkin, Mister Stopford, sowie Lord Runci mans jetzigen Privatsekretär und den Dolmetscher der Prager britischen Gesandtschaft. Da» Blatt bemerkt, die Lücke zwi- chen dem tschecho-slowakischen Angebot und der sudetendeut- chen Forderung werde immer deutlicher. Die Verhandlung habe das Ziel, daß die Bolksgruppenautonomie gewährt und gleichzeitig die Unversehrtheit de» tschecho-slowakischen Staates erhalten «erde. Lor- Ruuriman» solle feststelle«, ob diese beide« Ziel« zu vereinbaren sei««.