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Ar. 17». 3. August 1SS8. Erzgebirgischer Dolksfreund ». , Das Handwerk auf der Jahresschau »Sachsen am Werk". Mr kennen wohl Sachsen al» Industrie- und Bauernland, dürfen darüber aber nicht vergessen, daß Sachsen auch da» Land einer alten Handweck»traditton ist. So ist e» auch heut, noch reich an senen Handwerk-berufen, die im besonderen landschaftlich verwurzelt und mit der volkstümlichen Eigenart verbunden sind. Und andererseit» war e» wohl vielfach di« schöpferisch gestaltende «rast de» Handwerk», welche die Voraussetzungen für die vielgestaltig« Entwicklung von In dustrie und Handel geboten hat. Wie z. B. früher der ländliche Handwerker da» schönste Beispiel landschafttverbundenen Bauen» im Umgebtnde- hau» geschaffen hat, so sucht er sich auch heute in den Bau- formen der landschaftlichen Umwelt, den klimatischen und den besonderen Bedingungen anzupasfen. In der Pflege der landschaftsverbundenen Bauweise berühren sich wesentliche Arbeitsgebiete de» „Heimatwerk Sachsen" und Ausgaben- gebiet, de» Handwerk». auch zur Bolk»kunst in der Sptelwaren-Erzeugung und im -klöppeln. Besondere» Augenmerk hat da» Vogtland dem land schaftlich eigentümlichen Schaffen beigemesse«. Neben Hau»- rat, Applizterarbetten und Bandweb« find« wir hi« im besonderen die Musik-Jnstrumenten-HersteNung. Mr können der Herstellung der Geige und manch anderer Musikinstru mente folg«. Mr sehen die Feinabstimmung der Bla^ instrumente und wir gewinnen «in« Maßstab, welch« Fleiß«» und welcher kunstvollen Fertigkeiten «» bedarf, um «in Meister werk dieser Art herzustellen. Hier find« wir Wunderwerke handwerklicher Feierabendkunst, Prachtvoll eingelegte Miniatuv- tnftrum«te bi» zur Neinst«, völlig auSgebtldet« Teige im Gewicht von 1,5 Gramm. Ist hiermit die Linie der landschaftsgebundenen Hanb- werksberufe bereits angeschnitten, so finden wir sie fortgesetzt im Lausttzhau», wo der Töpf«, der Leinweber und der Stoff- Blaudruck« tätig find und di« Entst«hung ihr« Erz«ugntss« d« Besuch«« praktisch vor Bug« führ«, und dam» im Er»g«Ltrg»hau», wo Sptelzrugmach«, Schnitz« und Ko»ö- fwcht« an d« Arbeit find. Ganz besonder«« wert hat da» Handwerk auf da» weite Arbeit»gebiet der Helmgestaltung gelegt. Die Welt anschauung unser« Zett verlangt nach einem gesund« und ehrlich« Lebendsttl. Damit werden auch a« di« Wohnung»- gestaltung völlig neu« Anforderung« gestellt. So hat gerade diese» Gebiet ein« besonder« Bedeutung und di« gestaltend« Hand de» Handwerk» hi« eine Lesond«» wichtig« Aufgabe, BeisPtelSleistung« find« wir in der Hall« de» Handwerk». Wenn e» darüber hinau» die Führung de» Handwerk» über nommen hat, zusammen mit dem Rassenpolitisch« Amt und der Gebi«t»führung der Hitlerjugend und unter Förderung durch da» heimatwerk Sachsen" und da» sächsische Wtrt- schaftsministertum diesem Aufgabengebiet in dem Eigenheim de» Freigelände» noch «in« besondere Prägung zu geb«, so zeugt da» dafür, daß da» Handwerk nicht nur wirtschaftliche» Streben zeigt, sondern bereit ist, den großen politischen Ziel« und kulturpolitisch« Aufgabe» d« Zeit zu di«»»«. A. N. E» ist dem Handwerk zu dank«, daß «» in Zusammen arbeit mit dem Heimatwerk Sachsen opferbereit au» eigen« Mitteln im „Er - gebirg » hauS" der Jahresschau «in Bei spiel modernen landschaftsverbunden« Baum» geschenkt hat. Scho« allein di« Aufgabe selbst stellt« besonder« Anfor derung«. «» vereinigt Au»sttllung»räum« mit Handwerk*- räumen und einer Gaststätte zu einer harmonisch« Aurstel- lung»«tnh«tt, wie si« seit« besser erzi«lt Word« ist. Diesem Musterbau Pass« sich di« verschied«« ander« Bauten de» Heimatwerk«» Sachsen im Freigelände an. Auch bei ihn« überwieg« di« handwerklichen Leistung«. Da» „Lausttzhau»" — in Form de» Umgebindehause», der Bau» tradttion der Lausitz — und da» hasperlhau»" «in der besonder« Aufgabe sorgsam angepaßter Zweckbau — zeig« die Zusammenarbeit de» befähigten, handwerklich fühlend« Architekten mit dem dm Werkstoff beherrschend« vollendet« Handwerker und bieten al» Ergebnis überall» erfreulich« Leistung«, an dm« die sorgsam«, liebevoll« Hand d«» Hand werker» nicht fortzudenken ist. Um da» Bild de» Bauschaff«» abzurunden, zeigt da» Baugewerbe in einer «igen» hierfür errichtet« Hall« Hoch- und Diefbaut« der verschiedenst« Art, Landwirtschaftt- und Industriebauten, öffentliche und Wohnungsbauten mit vetstung-betsptel« au» all« Gebiet« de» Baugewerbe» und Bau-Nebengewerbe». So zeigt sich da» Handwerk st» all« Teil« einerseits verwachs« in der Tradttton, andererseit» »nit dem «streben der Zett Verbund«. Et« Gang durch di« Hall« zeigt Beispiele prachtvoller Neberlteferunge», fei« «» nun Bauwerke oder sonstige Erzeugnisse der Handwerkskunst. Wir sind« neben alt« Lopfwaren formenschvn und gediegen ausgeführte Erzeugnisse der Gegenwart, finden alte schöne Webarbeiten neben solch« der heutigen Handwerkskunst, find« alle» Gla» nebm neuem Gla» und e» ist schließlich da» Goldschmiedehandwerk, welche» di« au» dem sächsischen Bod« gefundenen Halbedelstein« in schöner moderner Fassung wieder zu vollendet« Schmuck stücken gestaltet. E» ist selbstverständlich unmöglich, di« vielen verschieden artigen und reichhaltigen Berufszweige de» Handwerk» hier im einzelnen aufzuführen, aber «» lohnt, sich die Ausstellung auch einmal unter diesem Gesichtswinkel zu betracht«. E» ist auch unmöglich, dies« Vielfalt geschlossen im Rahm« de» beschränkt« Raume» zur Geltung zu bring«. Deswegen hat da» Handwerk in einer besonder« Halle «in« Wechsel schau eingerichtet, welche in angemessenen Zeitabschnitten immer neue verschiedenartige Leistung« zur Ausstellung bringt. Deutlich tritt un» auch in vielen Wirtschaftszweig« di« richtunggebende Vorarbeit des Handwerks für die gewaltige wirtschaftliche Entwicklung entgegen. Da sind e» an der «in« Stelle in dm Hallen de» „Heimatwerk Sachs«" di« Posa mentenmacher an ihrem Posamentterstuhl, welche un» ein« Einblick in ihre HandferttgkettSarbett geb«, an anderer Stell« find« wir mitten unter d« modernsten Webstühlen einen alten Damastwebstuhl, Handwerk-arbeit, die di« Voraus setzung« zur Industriell« Auswertung gebot« hat. Di« Hallen d«S Erzgebirge» zeigm musterhafte Eisengttter, Silber- und Zinnarbeit« aller und neuer Zeit, zeigen die Verbindung über die Heimarbeit zur Industrie in den Textilien und in der Holzwarmherstellung und zugleich Die enge Safte. Schräg fällt die NachmittagSsonn« in die eng« Gafft. Di« gewölbten Fensterscheiben werf« Ihr« Schein aus die Schat tenseite. Großvater sitzt im Lehnstuhl vor der Lür und stecht dem Tochterktnd zu, da» mit dm Blumen zwischen dm Pflastersteinen spielt. Gegenüber hängt d«r Nachbar sein« lange Pfeife au» dem Fenster, blau« Wolken paffend. Da schmettert ein ferner Trompetenton. S» rumpell heranr die Postkutsche. „Grüß Gott, Schwager Postillion!" — „Schönen Dank auch!" — Und vorbei. „Sieht was von der Welt!" nickt der Nachbar au» dem Bogenfenster. ,Hm, hm — macht Wohl noch gut sein« drei stawbig« Meilen bi» zur Nacht!" So war «» «inst. Heut« flitzt de» Lnkel» Sohn nach Feierabmd lächelnd fein« zwanzig bi» dreißig Kilometer weit, um irgmdwo in einem mode« eingerichteten Landhaus am Gee «ine Tasse Kaste« zu trinken. Dann bringt ihn fein blanker Wagm in einer knapp« halb« Stund« wi«d«r nach Hause. Der Urgroßvater würde di« Hände über dem Kopf zu sammenschlagen — wie ist alle» ander» geworden: Licht reklame, Rundfunk, Kino, Autobus, Straßenbahn, unter der Erde und über der Erde Tempo, Tempo, Asphaltstraßen — gewiß, «» sind viele neue, breit« Straß« gebaut. Doch: Unzählige Straß« sind »roch au» Urgroßvater» Tagen für Handwagen und Kutschen geschaffen, aber nicht für da» Tempo unsere» Verkehr»! Fahrt langsam und vorsichtig in solch« Straß«! E» könnte sonst sein, daß ihr frühzeitig zu euren Urgroßvätern versammelt werdet! , H. M. Parole für den Betriebsappell am 4. August Da» deutsche Boll ist ein tiefkünstlerstche» Boll, da» auch auf dem Gebiete der Filmkunst dazu beruf« ist, «ine Vor machtstellung in der Welt zu erring«. Dr. Goebbels. * Erleichterungen für Führeranwärterinnen im Reichs» arbeitsdiemst. Der Reichsarbeitsfiihrer gibt Sonderbestim mungen für die Ausbildung und Laufbahn älterer Führer- anwarterinnen bekannt. Danach wird für Führeranwärterinnen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder zweijähriger Be rufsarbeit eine Probedienstzeit als Gehilfin eingeführt. Die Länge dieser Probedienstzeit richtet sich nach Alter und Vor bildung der Führeranwärterln, bei 20—23jahrigen beträgt sie beispielsweise sechs Monate, davon drei Monate Mitarbeit im Lager, anschließend drei Monate Lehrgang. Nach erwiesener Eignung erfolgt die sofortige Einsetzung als planmäßige Ge hilfin, Lagerlebrerin oder Sachbearbeiterin. Für die 23—35 Jahre alt« Führeranwärterinnen führt der Erlaß besondere Erleichterungen ein. Er bestimmt nämlich, eine SOprozentige Gehaltszahlung schon während der Ableistung der Probedienst, zeit im Lager, so daß auch bereits länger in einer Berufsarbeit stehenden Frauen die Möglichkeit einer Mitarbeit im Arbeits- dienst für die weibliche Jugend gegeben ist. A« der Grenze im Oste«. Bon d«r Großfahrt schreibt ein Mädel der Auer BDM^ Radgruppe: Lieb« Gertraud! s Wie Du sicher schon in der Zeitung gelesen hast, war« wir gestern, am 30. Juli, in Marienwerder. Nach dem Mittagessen machten wir un» auf den Weg nach Groß- Weid«. Mr fuhr« üb«r Kurz«brack. Dort kamen wir da» erst« Mal an die polnische Grenz«. Gin deutsch« Grenz« erzählte uns allerhand sehr lehrreich« Dinge; -. B. durch- schneidet die Grenze in dem Gebiet siebenmal den Weichsel- dämm. Eigentlich sollt« die Grenz« nach d«m Diktat von Versailles in der Mitte de» Fluße» gehen. Aber in Wirk lichkeit dürften di« Deutschen nur an einer Stell» zur Weichsel. Und dann denke Dir, innerhalb de» deutschen Lande» stehen drei polnische Häuser, sogar da» Zollamt ist auf deutschem Gebiet! In Groß-Weid« kam «» noch schlimmer, wie un» ein Grenzführ« sagt«, wurde die Grenz« ganz willkürlich ge zogen. Bei einem Bauerngut geht sie sogar durch den Hof und bet andern liegt da» Feld in Polen und da» Gut in Deutschland. Die fünf Weichseldörfer, die recht» der Weichsel liegen, find polnisch, weil bei der Abstimmung 1920 Stimmengleichheit herrschte. Nachdem wir in Groß-Weid« übernachtet hatten, ging e« heut« morgen nach Weißenberg, wo wir da» Destpreußenkreuz sahen, da» nach d« Ab stimmung 1920 errichtet wurde, da die Kreise Marienwerder, Marienburg, Stuhm und Rosenberg sich eindeutig zu Deutschland bekannten. Und dann waren wir am Drei, länderstein, dort laufen die Grenz« von Deutschland, Polen und dem Freistaat Danzig zusammen. Nachher ging di» Fahrt 10 Kilometer immer durch den Wald auf so sandigen Wegen, daß wir andauernd dachten, jetzt landest du im Graben. Doch bald war die Strecke überwund«, und nun ging e» auf schnurgerader Asphaltstraße nach Marienburg. Schon von weither grüßte un» die stolze Feste. Am Nachmittag sahen wir sie uns von innen an. Wir waren alle begeistert von den Kapellen und d« Sälen mit der reichen Wandbemalung und den bunten Fenstern. Da» solltest Du wirklich auch einmal sehen. Jetzt find wir wieder in der DIH. und warten auf das Abendbrot. Morgen geht unsere Fahrt nach Danzig, wo eine Hafenrundfahrt geplant ist, und am nächsten Tag fahren wir wieder ab goppot mit dem Seedienst Ostpreußen. Bon Swinemünd« bringt un« dann der Zug in die Heimat. Nun freuen wir uns aber doch, obgleich wir viel Schöne» und Lehrreiches gesehen haben, daß wir bald wieder nach Hause kommen. Auf ein frohes Wiedersehen! Deine Christa. * Die Eröffnung der 15. Groß« Deutsch« Rundfunkaus- stellung am Freitag, 5. August, 11 Uhr, in der Ehrenhalle des Berliner Ausstellungsgeländes wird von allen deutschen Sen- de« übertragen. Nach Begrüßungsworten von Oberbürger- meist« Dr. Lippert spricht Reichsminister Dr. Goebbels. Geheimnisse -es Blitzes wo bi« Ionisation der Luft, b. h. di« Abspaltung von Elek- tron« von den Sauerstoff, und Stickstaffatomen, schon wieder gering« geworden ist, vermindern sich Schnelligkeit und Glanz. Ungeheuer ist die Stromstärke. Hat der erste Rückstrom die Wolke wieder erreicht, so tritt eine Pause ein, etwa eine dreißigstel Sekunde lang. Dann läuft der -weite Führungsstrom nach unten, nicht mehr in Sprüngen, sondern in gleichmäßigem Flusse. Die Geschwindig keit ist zehnmal geringer als beim ersten F-ührungsstrom. Da aber die Paus« schien, braucht er diesmal bloß eine tausend- stel Sekunde für den gleichen Weg. Nur bei sehr langen Blitz- bahnen kommen an einzeln« Stellen wieder Entladungsstöße wie in der ersten Blitzbahn vor. Dann kann nämlich der Kanal an einigen Stellen schon wieder zerstört und der Blitz deshalb gezwungen sein, diese Strecke von neuem zu graben. Bei diesem -weiten wie bei allen folgenden Entladungen fehlen die Verästelungen. Das ist auch der Grund dafür, daß wir sie mit unseren Augen nicht wahrnchmen. Wie beim ersten, so leuchtet der Rückstrom auch bei all« folgenden Entladungen immer bedeutend Heller als der Füh- rungsstrom. Die beim Blitz austretenden Stromstärken schwanken -wischen 160 000 und Ampere; jener geradezu ungeheuerliche Wert kann beim ersten Rückstrom erreicht werden, während dieser für den Fühvungsstrom gilt. Die Stromstärke ist übrigens abhängig von der Blitzgeschwindigkeit. Die rötlich-violett« Farbe des Blitzes hat schon früher durch spektroskopisch« Untersuchungen ihre Erklärung gefunden. In Hrem Spektrum treten die leuchtend« Linien des Sauer- stoffe» auf. Der Blitz ist ja durch elektrische Entladungen glühend gemacht« Luft, also glühender Sauerstoff und glühen- der Stickstoff. Der elektrische Funke zerfetzt aber auch den Wassevdampf, der in der Luft gerade bei Gewittern reichlich Vorhand« ist, und bringt den Wasserstoff dann zum Leuchten. Dem gegen die Erde gerichtet« „Fühvungsstrom" folgt also immer ein aufwärts gerichteter „Rückstrom. Der erste Führungsstrom bahnt dem Blitze den Weg. Er allein besteht aus Entladungsstößen, die ruckweise Vordringen, und zwar je rund 50 Meter weiter. Zwischen den einzelnen Entladuirgen holt der Blitz sozusagen kurz Atem, um seine schwere Arbeit weiterzuführen. Diese Entladungen haben meistens etwas verschiedene Richtungen. Dadurch kommt die Zickzackform des Blitzes zustande. 1V 000 Kilometer in der Sekunde... Der Blitz besteht also jeweils aus einem etwa 50 Meter langen Streifen leuchtender Lust. Die elektrisch« Entladung dringt aber mit der unvorstellbar großen Geschwindigkeit von 10 000 Kilometern in der Sekunde weiter vor. Der Weg von der Wolke zur Erde ist nun durchschnittlich drei Kilometer lang. Weil aber zwischen dm einzelnen Entladungsstößen, wie schon erwähnt, immer kurz« Pausen liegen, braucht der Blitz ungefähr den hundertsten Teil einer Sekunde für seinen erst« Abstieg aus Wolkenhohe zum Erdboden. Die Blitze bilden meistens Verästelungen aus. Sobald auch nur eine dieser Verzweigungen den Erdboden erreicht, fließt der Rückstrom in ihr sofort zur Wolk« zurück, und zwar in der unfaßbar kurzen Zeit von einer zehntausendstel Se- kkunde. Dabei wird sogar eine Sekundenge'schwindigkest von 20 000 Kilometern erreicht. Sobald auch nur an einer einzigen Stelle die Verbindung mit dem Erdboden gewonnen ist, stellen die übrigen Verästelugen nicht nur ihr Wachstum gegen den Erdboden sofort ein, sondern sterben sogar rasch wieder ab. Der Rückstrom erreicht seine größte Geschwindigkeit und seine stärkste Leuchtkraft gleich über d«r Ewbod«. Höh« htmmf, - Die Blitze find eine der großartigsten Naturerscheinungen, aber auch eine der rätselhaftesten. Die Schwierigkeit ihrer Erforschung liegt hauptsächlich in der unfaßbaren.Geschwindig keit, mit der die elektrischen Entladungen erfolgen. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, hat Professor Schönland von der Universität in Johannesburg (Südafrika) sich einer be sonderen, mit bestimmter Schnelligkeit sich drehenden Kamera bedient, die in rascher Aufeinanderfolge immer je zwei Blitzbilder liefert. Aus der Lage dieser beiden Bilder zueinander ließen sich Schlüsse ziehen auf Geschwindigkeit und Zeitdauer wie auch auf den Mechanismus der Blitzentladung. Mit den Ergebnissen seiner mehrjährigen Untersuchungen ist der Gelehrte vor kurzem an die Oeffentlichkeit getreten. Sie enthüllen viele von den Geheimnissen, die diese gewaltige Naturerscheinung umgeben haben. Der Blitz holt Atem. Schon lange wußte man, daß jeder Blitz aus einer raschen Aufeinanderfolge von Entladungen besteht, die abwechselnd von der Erde zur Wolke (oder von Wolke zu Wolke) und wieder zurück laufen, und -war in dem Kanal, den sich die erste Blitzentladung durch die Luft gegraben. Sein Durch- Messer wird auf einige Zentimeter öder höchsten Dezimeter geschätzt. Stacker Wind verschiebt diese Bahn von Entladung zu Entladung etwas, doch bleibt ihre Form. Es stnd bis -u 40 Entladungen festgestellt worden, die durch Zwischenzeiten von wenigen Hundertsteln einer Sekunde voneinander ge schieden sind. Wie unser Auge im alten Kino die einander rasch ablösenden Bilder al» einziges, aber etwas zitterndes Bild wahrnahm, so verhält es sich auch mit dem Blitz.