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klUWWer Alkssmö - »ntkallenL die amtlirtien Be1»au»1»»kS»aoi» L«s Am!«kaunlmann« und d« I " 1 « enthüllend die amtlich,» Deka»»t»»ch««g«» Le« Amlrhauplmannr und d«5 " Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Srünhain, Lößnitz, Neuftüdtel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ichitleblrlib« »«tu, «»i,ia<b«. V»Nch««d»K»»>», velmla eir. trrra «lM«k. A»«1» SL, t. Sa. Verlag L. M. SüMer, Aue, Sachse«. SaUptaaschlttisslell«: Au«, Fernrus Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift: Volksfreund Auesachlen. SefchaslsfteNen: Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg SM. UmUe«»»»»atz»« sür dl« „v«d«UI<i-«ch««>«»« Nu»mn dl» oorniltch» «Uhr t» »« ailchiinft»««». v« Pr»i» ldr dl« lv mm dr«ll« wwlnilnrill« V« „Sr,«dl,,tich< D»lk»Ir«I»»" «rlchwl N^I» auder Sonn- und Fiftlaa». »«j»,»»r«t, («tnlchl. d« «»«-Kchndm »«iUd»- d«Ua,«: Au« Uut«rhalluiv»I-ll. Schi«b^«r Aoz«h>«r, S<dwar,»nb<»«r Aiüch««, Ab»»« Sladl- »««>««) l»»> Sa»» «lnM. 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Was aber noch bemerkenswerter ist: Der Ministerpräsident hat darauf hin- gewiesen, daß durch eine so geartete Zusammenarbeit die euro- päischen Fragen ohne Eingreifen des Schwertes geregelt wer- den könnten. Man muß jedoch einen Vorbehalt machen: Eine solche Außenpolitik schließt eine Innenpolitik ein, die die Re- gierung ins Auge zu fassen sich noch weigert. Daladier hat in seiner Mehrheit und selbst in seiner Regierung noch zu viele Männer, die bereit sind, jeden Willen zu einer europäischen Verständigung zu sabotieren. Wenn man die Strategie ändern will, muß man den Generalstab ersetzen. Es ist schön, den Fanatikern eines sog. Präventivkrieges eine strenge Lehre zu erteilen, aber es würde noch besser sein, sie von der Regie- rungsmehrheit und aus der Regierung selbst auszuschalten und sie endlich auf den einzig richtigen Pmtz zu verweisen, nämlich in Acht und Bann der Nation. müsse, sich in den Besitz der Einfallstore in alle Nachbarstaaten zu setzen. Diese knappe Uebersicht zeige, so führt das Blatt aus, deutlich, wie es Frankreich gelungen sei, seine Grenzen auf Kosten der Nachbarn zu erweitern. „33 mal hat Frank- reich Europa einen Krieg aufgezwungen, 33 mal hat es durch seine Habsucht den Boden Europas mit Blut getränkt, während französische Bataillone durch List oder Gewalt fremden Boden zerstampften; 40 mal hat Frankreich ohne vorherige Kriegs erklärung Staaten oder Städte, die zu schwach waren, um sich zu wehren, einfach überrumpelt, bombardiert oder an sich gerissen und dabei die unerhörtesten Verletzungen des Völker rechts begangen". Eine recht zweifelhafte Begründung stelle die von Frankreich zu seiner Entlastung vorgebrachte Aus rede dar, wonach in jenen Zeiten die Genfer Liga den Krieg noch nicht verboten hätte, denn man könne doch schwerlich an- nehmen, daß das, was für Frankreich recht gewesen sei, nicht auch den anderen billig gewesen wäre. Man müsse also die Frage stellen, weshalb Frankreich stets der Anstifter gewesen sei und weshalb heute, wo es doch angeblich nicht mehr erlaubt sein solle, die Welt in Brand zu stecken — das Krisgsgespenst Keine Olympische« Spiele i« Tokio! Tokio, 14. Juli. Kultusminister Kido hat h«ut« den Entschluß der Regierung bekanntgegebe«, die Olympischen Spiele Tokio 1940 nicht stattfinden zu lasse«. von Frankreich bei jeder Gelegenheit heraufbeschworen werde. Von Richelieu bis zur Volksfront habe sich Frankreichs Ziel, sich in den Besitz von Einfallstoren nach den Nachbarstaaten zu setzen, nicht geändert. Dabei sei es einerlei, wie das Blatt abschließend bemerkt, ob das Ziel durch Krieg, durch die Gauklerspiele in Genf, durch den Kriegsspuk der Demokratien, durch die Verleumdungshetze gegen den Faschismus oder schließlich doch wieder durch einen Krieg erreicht weichen solle. Ein ausgedehnter Nationalfeiertag. Paris, 14."Juli. Gestern haben hier die Festlichkeiten des Nationalfeiertages eingesetzt, die sich diesmal in Anbetracht des englischen Königsbesuches über acht Tage erstrecken werden. Bereits in den Nachmittagsstunden begann die Bevölkerung ihrer Gewohnheit gemäß in den Straßen zu tanzen. Die Mehr zahl der Kaffeehäuser hat ihre Terrassen bis zur Mitte der Fahrstraßen ausgedehnt. Allenthalben spielen Kapellen zum Tanz auf. Eine ganze Woche wird das so weitergehen, von nachmittags 3 Uhr bis morgens 6 Uhr. Und am 18. Juli wird nicht getanzt. , Die Probleme -es Augenblicks. Journal des Debats" schreibt: Daladier habe den fried lichen Absichten Deutschlands, die so oft vom Reichskanzler öffentlich versichert worden seien, ehrenvolle Anerkennung ge- zollt. Frankreichs Feinde hätten auf den Schlachtfeldern die militärische Achtung der Franzosen errungen. Man wolle nicht zögern, dies ausdrücklich zu sagen, und die Franzosen glauben auf der anderen Seite, daß man ihnen nicht die gleiche Aner- kennung verweigern werde. „Wenn ihre Kräfte und die unsrigen, statt sich im gegenseitigen endlosen Kampfe abzu- nutzen, zur Organisierung des Friedens sich vereinigen würden, dann könnte dies nur zum Heile Europas und vielleicht der ganzen Menschheit sein." Zum Schluß meint das Watt, man müsse zwar zugeben, daß man französischerseits mehr Vertrauen zum auswärtigen Frieden haben würde, wenn das Vertrauen auf die innerpolitische Lage größer sein würde. In der „Information" mein Fernand de Brinon, die Worte Daladiers seien eine Sprache, die von allen Franzosen unterschrieben werden könnte, da es die Sprache eines großen und stolzen Landes sei. Gleichzeitig mit dem französischen Mini- ster habe auch Lord Halifax vor den Londoner Zeitungen zu den Probleme» des Augenblickes Stellung genommen. Das Blatt teilt diese Probleme folgendermaßen ein: 1. seien die Verhandlungen zwischen den Sudetendeutschen und der Prager Regierung leider noch nicht an einem befriedigenden Punkt an- gelangt, sie seien sogar noch weit davon entfernt. Es komme daraus an, die Autonomiebestrebungen der Sudetendeutschen mit der Souveränität des tschechischen Staates in Einklang zu bringen. 2. In Spanien wäre ein baldiger Waffenstillstand die beste Lösung, um einem wirklichen Frieden die Wege zu eröffnen. 3. Vor allem sei die möglichst baldige Inkraftsetzung des Abkommens zwischen Italien und England zu wünschen. Diese Inkraftsetzung aber könne nur im Geiste einer allge- meinen Versöhnung erfolgen. Wieder Edensche Außenpolitik? „Jour" schreibt aus London, in amtlichen englischen Kreisen erkläre man, daß die Tür für englisch-deutsche Ver handlungen weiter offen bleibe. Die erfolgreichen Finanzbe- sprechungen und die Aussicht auf neue Handelsverhandlungen seien ein Faktor von unbestreitbar positivem Wert. Eine Rege lung des sudetendeutschen Problems, die eine enge Zusammen arbeit zwischen England, Frankreich und der Tschecho-Slowakei ermögliche, würde eine günstigere Stimmung für eine Wieder aufnahme der politischen Verhandlungen mit dem Dritten Reich vorbereiten. — „Oeuvre" schreibt, die wahren Führer der englischen Opposition seien Baldwin und Churchill. Sie ver- suchten, Eden aufs neue in den Vordergrund zu bringen und griffen daher ununterbrochen das britische Kabinett an. Die englische Negierung sehe sich gezwungen, um ihren eigenen De- stand zu sichern, in gewisser Hinsicht eine „Edensche Außen- Politik" zu betreiben. Eine italienische Zusammenstellung. Rom, 13. Juli. Unter der Ueberschrift „Die Franzosen als Kriegsanstifter" veröffentlicht „Tsvere" eine Zusammen- stellung der 33 Angriffskriege und der 40 ohne Kriegs- erklärung erfolgten vereinzelten Kriegshandlungen, Vie Frankreich seit 1618 nach dem von Richelieu aufgestellten Grundsatz geführt hat, wonach Frankreich, um seine Vormacht stellung zu behaupten, immerfort rüsten und dafür sorgen Die Preisspiralen auf -em Rückzug. „Sanz gleich, ob echt oder gefälscht." Die scharfe Zurückweisung der ungeheuerlichen Behaup- tung des „News Chronicle" über den angeblichen Dortrag eines hohen deutschen Offiziers vor Führern der Partei über Ziele Deutschlands in Spanien hat in den Kreisen des Aus- landes, die es angeht, ihre Wirkung nicht verfehlt. Sie hat- ten augenscheinlich nicht erwartet, daß es gelingen würde, so gründlich die Hintergründe dieser Veröffentlichung aufzu- decken und damit so schnell einen neuen Störungsversuch der Moskauer Bolschewisten im Keime zu ersticken. Die LUgenmeldung ist, wie der „E. V." schon ausführte, ein Teil eines schon vor längerer Zeit vorbereiteten Planes, den Bolschewisten in Spanien zu Hilfe zu kommen, die Eini gung im Nichteinmischungsausschuß, der auch Sowjetrußland wohl oder übel seine Zustimmung geben mußte, zu hinter treiben und auf allen nur möglichen Wegen der Spanien politik Chamberlains Schwierigkeiten zu bereiten. Dafür liefert „News Chronicle" selbst den besten Beweis. Das Blatt weiß heute gegen die deutsche Darstellung der höchst inter- essanten Zusammenhänge Uber das Entstehen dieser Lügen- Meldung sachlich nichts entgegenzusetzen, denn niemand wird eine von diesem Blatt veröffentlichte Aeußerung des eng- lischen Oppositionsliberalen Roberts ernst nehmen, in dem dieser sich verlegen windend sagt, das Dokument über den an geblichen Vortrag habe „alle Anzeichen der Echtheit-an sich". Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, daß „News Ehro- nicle" davon zu berichten weiß, daß eine große Anzahl von Oppositionsabgeordneten dieser Enthüllungen wegen An fragen im Unterhaus stellen wollte, d. h. also, man hat bereits vor Tagen eine Unterhausdebatte vorbereitet, um an Hand einer aus Moskau stammenden Lüge über die englische Oppo sition der Spanienpolitik Chamberlains und dem Zustande kommen einer Eingung in der Freiwilligenfrage jede nur mögliche Schwierigkeit zu bereiten. Deutlicher kann man die eigene Taktik nicht verraten. Eine besondere Frechheit glaubt sich das französische Ge- werkschaftsblatt „Le Peuple" leisten zu müssen,, dem natürlich die deutschen Enthüllungen über die Moskauer Herkunft der vergifteten Pfeile sehr wenig bequem sind. Das Blatt schreibt einfach, es sei ganz gleichgültig, ob die Unterlagen für die Veröffentlichung im „News Chronicle" echt oder gefälscht seien und ob der betreffende deutsche Offizier derartige Aeu- ßerungen getan habe oder nicht, . . . ihre Bedeutung bleibe die gleiche! Damit gibt diese Zeitung zu erkennen, daß den Bolschewisten und Marxisten jedes Mittel und jede auch noch so grobe Lüge recht ist, um den Roten in Spanien einen Rettungsanker zuzuwerfen. „Epoque", die sich sonst mit „Peuple" in den Haaren zu liegen pflegt, haut in dieselbe Kerbe/ Sie erklärt harmlos, sie wolle die Echtheit des Doku- mentes (das sie ihren Lesern vorsetzt) nicht garantieren, be- handelt es aber als völlig echt, um schließlich schmutzige Schlußfolgerungen daraus zu ziehen. Wie man Mit allen Mitteln versucht, das Abkommen über die Nichteinmischung und die Zurückziehung der Freiwilligen zu hintertreiben, zeigen die Berichte von zwei Franzosen aus Rotspanien, die erzählen, daß den dort kämpfenden Ausländern unter Vorwänden die Ausweispapiere entzogen würden. Dafür erhielten sie neue Ausweise, die auf geläufige spanische Namen läuteten und die spanische Nationalität des Inhabers bezeugten. In der Absicht, die ausländischen Freiwilligen vor dem In krafttreten des Planes in Spanier umzuwandeln, seien auch die Ausländerbrigaden aufgelöst und ihre Mitglieder mit funkelnagelneuen spanischen Familiennamen in rotspanische Regimenter eingegliedert worden. Nur zwei Brigaden von Ausländern sollten zur Täuschung einer etwaigen Kontroll kommission beibehalten werden. Gerade auch diese interessante Mitteilung beweist, welch ungeheuere Angst die Roten vor einem Inkrafttreten des Beschlusses des Nichteinmischungsaus schusses haben, der — wie Herr Blum ganz offen erklärt hat — mit allen Mitteln durchkreuzt werden muß. Während dieser Herr Blum offen eine Ärbotage des in London angenommenen Planes vorbereitet, will man durch die Veröffentlichung eines nicht vorhandenen Schriftstückes in dem „News Chronicle" eine Unterhausdebatte in Gang setzen, in der der Spanienpolitik Chamberlains durch angebliche "finstere Ziele Deutschlands ein schwerer Schlag versetzt werden soll. Glied auf Glied reiht sich folgerichtig in dieser Kette der deutschen Beweisführung. Es wird diesmal den dunklen Elementen, die die Befriedung Europas und eine Lösung der spanischen Frage zu hintertreiben versuchen, unmöglich sein, nur ein einziges Glied aus ihr Her auszureißen. Während das „Oeuvre" gemäß seinem Moskauer Auftrag munter weiterhetzt und dreist behauptet, daß der sog. Bericht eines deutschen Offiziers „in England womöglich ein noch größeres Aussehen eregt habe als in Frankreich", stellt die radikalsoziale „Ere Nouvelle" eindeutig fest, daß diese angeb. lichen Erklärungen offensichtlich eine Fälschung seien, deren wahrer Ursprung zu ermitteln wäre, wenn die Behörden alle ihnen zur Verfügung stehenden Untersuchungsmittel in Anwen dung bringen würden. Das Blatt schließt Mit der Aufforde- rung, in Paris und London solle unverzüglich mit den Nach forschungen begonnen werden. * - * Was es alles gibt. Diesmal vom „Star". Der junge Mann, der als Korrespondent des Londoner „Star" in Zürich Geld macht, berichtet nach Hause, die Tiroler Bauern hätten gegenwärtig Rekordeinnahmen da durch, daß sie jüdische Flüchtlinge „über die vereisten und lebensgefährlichen Abhänge, über die höchsten Gipfel" usw. ins Ausland führen. Und dieser boshafte Dummkopf schreibt seinem Blatt weiter solchen haarsträubenden Blödsinn wie den: „Die Flüchtlinge übernachten in Schnee- und Eishöhlen, wo sie zu Hunderten durch Hunger, Müdigkeit, Sonnenstich und Schneeblendung umkommen. Da schleppt eine unglück liche jüdische Flüchtlingsmutter auf Skiern ihr einjähriges Kind drei Tage lang in einem elektrisch geheizten Rucksack, über die höchsten Gipfel, da wird ein achtjähriges Kind auf einem Stuhl über die Dreitausender getragen" usw. — Der „Star" wird im gleichen Hause fabriziert wie der „News Chronicle", was alles sagt. . ,