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Sees. „MW» Chroertets* b»tnHt in Decher Ruft machung die angrdltck wörtlich« Wiedergabe einer Vorlesung, die ein hochstehender deutscher Offizier vor Führern der Partei über Deutschlands angebliche Ziele in Spanien gehalten habe. Danach habe Deutschland sich in Spanien eingemischt, um es al» Prüffeld für Deutschlands militärische Methoden zu be nutzen, ferner als ein Mittel, um lebenswichtige Stellungen zu erringen und um Englands und Frankreichs Strategie in einem möglichen Krieg schon im voraus zu durchkreuzen. Der Offizier habe angeblich weiter gesagt, daß das deutsche Ziel darauf hinauslaufe, Portugal von England zu trennen. Not. falls könne die mächtige Armee, die Franco nach einem Siege in Spanien haben werde, hierfür in die Waagschale geworfen werde. Unterstützt von der weit verbreiteten Stimmung in Portugal zugunsten eines nationalistischen Spaniens würde diese Armee in der Lage sein, und zwar wirksamer als diplo matische Mittel es sein könnten, in Portugal ein Regime an die Macht zu bringen, das für Deutschland annehmbar sei. „News Chroniele* bringt zu dieser unglaublichen Unter stellung einen eigenen Artikel, in dem zunächst gesagt wird, daß weder die englische «och die portugiesisch« Regierung diese brutale Enthüllung deutscher Ziele in Spanien durch einen der größten Männer in der deutschen Armee ignoriere« könnte. In seiner Vorlesung habe der deutsche Offizier enthüllt, daß das Ziel der Einmischung in Spanien das sei, in einem als unver- weidlich angesehenen Kriege Großbritannien und Frankreich in di» Zang« »u nehmen. Der Offizier hab« gesagt, daß di« Vatwrien m der Näh« von Algeciras und gegenüber von Gibraltar große Dienste leisten würden, wenn es dazu komme, die englisch-französische Lebenslinie zu durchschneiden. Weiter habe er gesagt, daß man den Grundstein für eine Kampffront gelegt habe, die teils deutsch, teils italienisch, teils national spanisch längs der Pyrenäen gegen Frankreich laufen würde. Das sei verteufelt offen und beschranke sich nicht auf England und Frankreich allein, sondern gehe ebenso Portugal an, was durch Auszüge aus dieser angeblichen Vorlesung nachzuweisen versucht wird. Angesichts dieses Beweismaterials sei Ehamber- lains Regierung einer schuldhaften Vernachlässigung britischer Lebensinteressen überführt. Durch ihre Spanienpolitik helfe di« Regierung Ländern, deren geheimes Ziel es sei, die Kon trolle über strategische Stellungen zu erhalten, durch die sie in di« Lage kämen, England in die Knie zu zwingen. Die portugiesische Regierung werde gleichfalls gewarnt. Sollte sie Francos Sache unterstützen, so würde sie damit Kräfte ermutigen, die notfalls bereit seien, die Unabhängigkeit des Landes durch Gewalt zu beseitigen. Die Veröffentlichung dieses Dokument» niüsse di» Augen Chamberlain» öffn«». * * * Paris, 12. Juli. Der außenpolitischen Mitarbeiterin des „Oeuvre*, Frau Tabouis, für die es schon seit langem kein« Geheimnisse mehr gibt, ist es wieder einmal gelungen, ihrem bescheidenen Leserkreis mit einer „Bombensache* aufzuwarten. Sie hat sich nach langer Trance zu der Erkenntnis durchge- rungen, daß der Duce augenblicklich gegen den Führer mächtig aufgebracht wäre. Gr beschuldige ihn, den Spanienkrieg ab sichtlich hinauszuschieben, damit Italien aus diesem Krieg voll kommen erschöpft hervorgehe und es ihm für die Zukunft un möglich sei, sich von Berlin zu trennen. Weiter beschuldigt Mussolini den Führer, die Inkraftsetzung des italienisch-eng lischen Abkommens hintertreiben zu wollen. * Weitere Brandsttstungsversuche. Rom, 12. Juli. Eine sowjetspanische Mitteilung will von Geheimabkommen zwischen Italien und Rationalspanien wissen. So soN Italien in Burgos mitgeteilt haben, daß es nur 10 OVO Kriegsinvalide aus Spanien zurückziehen werde, während es die wahren Kämpfer in die spanische Fremdenlegion verteilen und die Offiziere und Techniker als Zivilisten in Spanien be- lassen werde. Hierzu schreibt „Giornale d'Italia", diese An- klagen gegen Italien seien frei erfunden. Sowjetspanien wolle lediglich die Aufmerksamkeit von der Naturalisierung von Freiwilligen auf der eigenen Seite ablenken und sich mit dieser Falschmeldung lediglich «in Alibi verschaffen, um die eigenen Verstöße und Quertreibereien gegen den englischen Plan abzu- wälzen. , Rom, 12. Juli. Wie vorauszusehen war, verdreht die fran zösisch« Presse die Gedankengänge Mussolinis in seiner Vorrede zu den Akten des Großen Faschistischen Rates. „Messaggero* schreibt hierzu, es handle sich um den Versuch, die öffentlich« Meinung Frankreichs gegen Italien aufzuputschen. „Popolo di Roma* betont, die europäischen Stoßtruppen Stalins — die Saboteure des englischen Planes oder des italienisch-englischen Abkommens, die Vorkämpfer der französischen Intervention in Spanien — wollten seit drei Jahren nicht» andere», als Europa in Brand stecken. „Pflichte« der französische« Regier««-." Nn« Mahnung, die im Wind« verhallen wird. Paris, 12. Juli. Journal des Debats" ermahnt im Zu sammenhang mit der Spanienfrage die französische Regierung, sich ihrer Pflichten zu erinnern und mit gutem Beispiel vor- anzugehen. Dies umsomehr, als die früheren Kabinette der Volksfront die Nichteinmischungspolitik in einer Art und Weise verletzt hätten, die Frankreich keine große Ehre gemacht habe. Es sei notwendig, den Einfluß der Sozialdemokraten und Kommunisten in Frankreich auszuschalten. Der ehe malige Ministerpräsident Blum schicke sich im „Populaire* an, eine Sabotage des in London angenommenen Planes vorzu bereiten und erkläre offen, daß man die erste beste Gelegen heit zur Wiedereröffnung der Pyrenäengrenze zugunsten der Roten ausnutzen müsse. Diesen Manöver» der Extremisten müsse «in Ende gemacht werden. * Rom, 12. Juli. Außenminister Graf Eiano hat den französischen Geschäftsträger Blondel empfangen. Wie ver- lautet, galt die Unterredung dem Zwischenfall an der franzö sischen Grenze, bei dem ein Franzose bei einer Grenzver- letzung durch einen Schuß der italienischen Wache verletzt wurde. Wieder Kritik a« Chamberlain. London, 13. Juli. Im Oberhaus erklärte gestern Lord Addison (Labour), wenn England auch nicht die notwendigen Lebensmittel selbst erzeugen könne, so sei das kein Grund, große Gebiete unbearbeitet liegen zu lassen. Durch die Politik, für die sich Chamberlain in seiner Ketteringrede ausgesprochen habe, sei ein Niedergang von unglaublichem Ausmaß über Eng land yereingebrochen. Auch der konservative Lord Cranworth erklärte die Maßnahmen der Regierung für enttäuschend. Der parlamentarische Sekretär des Landwirtschaftsministerium, Lord Feversham, erwiderte, wenn man die weiten Grasflächen Eng lands umpflüge, so würde man zwar mehr Nahrungsmittel selbst ziehen können, aber England würde für andere Dinge von der Einfuhr abhängig werden, die es jetzt selbst habe. GudetendeutscheLehreriuPrag überfallen Pro-, 18. Juli. M» gestern nachmittag di» sudeterrdeut- sch«n Junglehrer Mahal und Duschek sowie die Iunglebrerin Anna Tragl aus Trautenau hier über den Wenzelsplatz gingen, wurden sie plötzlich angefallen. Sofort sammelten sich etwa 100 Leute um die drei Deutschen und nahmen eine drohende Haltung gegen sie ein. Als man versuchte, den Deutschen die Strümpfe auszuziehen und ihnen die Wanderjoppe herunter- zuretßen, kam der Kreisamtswalter Ludwig aus Benisch vorbei und verständigte einen Polizisten, der ihm jedoch mit dem Be merken, daß er nicht deutsch verstehe, den Rücken zukehrte. Erst nach längerem Zureden gelang es Ludwig, den Polizisten zur Amtshandlung zu bewegen. Als die Menge Ludwigs Be- mühungen bemerkte, stürzte sie sich auf ihn und riß ihm das Abzeichen der SdP. herunter. Die drei Ueberfallenen hatten sich inzwischen in eine Drogerie geflüchtet, wo schließlich eine Niederschrift über den Vorfall abgefaßt wurde. * Prag, 12. Juli. Zu Stellvertretern des Oberbürger meisters wurden ein tschechischer Nationaldemokrat, ein So zialdemokrat und ein Kommunist (!) gewählt. V Neue tschechische Maßnahmen gegen Polen. Warschau, 13. Juli. Bei Märisch-Ostrau wurden fünf Mit- glieder des Polenbundes verhaftet, die sich bei den Schul einschreibungen für die polnische Sache eingesetzt hätten. Die Verluste der Tschechen bei den letzten Schuleinschreibungen sind so stark, daß wahrscheinlich eine Reihe tschechischer Schul- klassen geschlossen werden müssen. — In einer Kundgebung des Polenbundes in Neu-Oderberg wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt, die polnische Bevölkerung werde von ihrem Kampf nicht ablassen, bis sie ihre Rechte auf der Grundlage des polnischen Besitzstandes vom Jahre 1918 wieder erlangt habe. , Rom, 13. Juli. Der Außenminister hat gestern den tschecho-slowakischen Gesandten empfangen. Monsignore Burzko lächelte . - - Rom, 12. Juli. Da» „Regln« Faseista' spricht sein» Verwunderung darüber au», daß an dm Feierlichkeiten zu Der Moskauer Sender, der sich täglich bemüht, in allen europäischen Sprachen seine albernen Lügen an den Mann zu bringen,, hatt» ^nd» Juni au« seinem schmutzigen polttischm Hand««»» «in« R»d« h«vorg»zog«n, die angeblich der Gem«! vm Mich»«« »« dem Fühveekorp» dm «SVAP. HM Spanien gehalten haben sollt«. Da» ist ein schon öfter» geübt« unsauberer Trick, Reden maßgeblicher Männer vor einem ge- schlossenen Kreis zu erfinden. Dadurch soll die Sache beson- der» pikant gemacht werden, denn eine Indiskretion* aus Kreisen, die etwas bedeuten, ist ja besonders anziehend für alte Waschweiber. Selbst Blätter vom Schlage des Pariser „Oeuvre* hatten sich bisher einen Rest von journalistischem Reinlichkeit», gefühl erhalten und vermieden, die drahtlosen Moskauer Lum- pereien in Druckerschwärze umzusetzen. Aber seit einiger Zeit sind bei diesen Blättern die letzten Hemmungen gefallen. Denn infolge der versöhnlichen Haltung der Mittelmächte und der durch sie hervorgerufenen vernünftigen Politik des jetzigen bri tischen Premierministers ist die Gefahr, daß ein dauernder Frieden ausbrechen könnte (wje man in diesen Kreisen sagt), sehr groß geworden. Und da» wär» das Schlimmst», was den Hintermännern ein« gewissen Paris« und London« Press» passieren könnte, denn st« find ja alle gewerbsmäßig« striegs- verdiener, und ihr Weizen blüht um so besser, je mehr « Blut gedüngt ist. Also das Pariser „Oeuvre* entledigte sich des letzten Schimmers des Anstandes und druckte am 2S. Juni di» sowjetistische Sudelei mit Ausschmückungen ab. Den sonst gleichgesinnten London« Blättern — zur Ehr» der englischen Press« sei gesagt, daß es sich nur um einen ganz geringen Bruchteil der Zeitungen handelt — war die Angelegenheit doch zu schmutzig, sie unterließen es also, den fetten Bissen ihrem Publikum vorzusetzen. Unterdessen machten aber die Derhand- lungen üb« Spanien in London unvorhergesehene Fortschritte und hielt Premierminister Chamberlain vor seinen Partei freunden in Kettering seine bekannte Friedensrede. Das ging den Rüstungsjuden zu weit. Das schmutzige Märchen von Moskau wurde also nach Wochen aus der Versenkung hervor gezerrt und auf neu aufgeputzt in dem jüdischen „News Ehronicle* abgedruckt. Das Blatt hat üb« ein« Million Auf lage, so daß man sich schon einig« Wirkung versprechen konnte. Die Absicht ist klar, man braucht die Sudelei, die wir niedriger hängten, nur zu lesen. Nun fragt es sich, was die ausländische Weltpresse, vor allem die englische, zu dies« neuesten Brunnenvergiftung sagt, di« von dem „Oeuvre* In diesem Augenblick noch durch «ine frech« Lüg« üb« da» Ver hältnis zwischen dem Führer und dem Duce verstärkt wird. Wir hoffen, daß sie sich so anständig verhält, wie damals im Januar 1937, als es der Unterstaatssekretär im Kabinett Blum, Diennot, für zeitgemäß hielt, zusammen mit dem damaligen Paris« Sowjetbotschaft« Potemkin der Welt di« Greuelhetze von der deutschen Landung in Marokko und den deutschen gegen Gibraltar gerichteten Geschützen aufzutischen. Damals war es mit dos Verdienst der anständigen Londoner Presse, daß dies« Lügenmeldung der Hals umgedreht wurde, noch be- vor st« zur Auswirkung kommen konnte. Dr. O. Ehren des Ketzers Johann Hus auf dem Kongreß der tsche- chischen Sokoln in Prag die katholischen Vertreter teilnahmen, obwohl doch Hus wegen seiner vom kirchlichen Dogma ab- weichenden Lehren verbrannt worden sei. Der kirchliche Ver treter, Monsignore Burzio, habe wohlgefällig gelächelt und begeisterten Beifall gespendet. Man wisse nicht, schreibt das Blatt, ob Burzios Wohlgefallen dem Scheiterhaufen des Jahres 1415 oder der heutigen Verherrlichung des einst von der Kirche als Ketzer verbrannten tschechischen Nationalhelden gelten sollte. Dazu möge sich der „Osservatore Romano*, da» Blatt de- Vatikan», dem das Schicksal d« Katholiken in der Tschecho-Slowakei so sehr am Herzen liege, äußern. Deutschland kauft jetzt nicht in Brasilien. Berlin, 12. Juli. Der Baneo do Brasil hat den Ankauf von Derrechnungsmark, die aus den deutschen Käufen von brasilianischen Produkten anfallen, eingestellt. Dadurch ist es Deutschland einstweilen unmöglich gemacht worden, noch weiter als Käufer von Kaffee, Tabak, Kautschuk, Holz, Fleisch, Orangen, Bananen usw. auf dem brasilianischen Markt auf- zutreten. Dies» Erzeugnisse werden, soweit nicht überhaupt auf sie verzichtet wird, au» anderen Ländern bezogen.