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Nr. 1S1 Freitag, den 1. Juli 1938 Iahrg. 91 spanische Flugstaffeln die militärischen Objekte von Barcelona spanische Flugstafsein die militärischen Objekte von bombardiert. Der Sachschaden soll beträchtlich sein. I * zugeben würden, bah das gemeinsame Handeln auf „gewissem gegenseitigem Vertrauen, auf Treue und Loyalität" beruhen müsse. Man wünsche, baß sich in Zukunft die kommunistische Praxis ändere. Der „V. B." fragt, lnwlewett der französische Generalstab bereit und imstande sei, sich zu solchen bedenklichen Gebanken- gängen zu bekennen. Die Reichsregierung habe am 13. Oktober 1937 der belgischen Regierung eine feierliche Erklärung gegeben, in der es wörtlich heiße: „Die deutsche Reichsregierung stellt fest, bah die Unverletzlichkeit Belgiens für die Westmächte von gemein samem Interesse ist. Sie bestätigt ihren Entschluß, diese Unverletzlichkeit unter keinen Umständen zu beeinträchtigen und jederzeit bas belgische Gebiet zu respektieren, ausgenommen selbstverständlich den Fall, daß Belgien in einen bewaffneten Konflikt hineingezogen wird . . (Bei Rodaktionsschluß dauert die Pressefunkübertragung an.) Warschau, 30. Juni. Im „Goniec" veröffentlicht ein pol nischer Arbeiter und früherer Kommunist, der längere Zeit in der Internationalen Brigade gekämpft hat, seine Eindrücke. Obwohl den Barcelona-Bolschewisten zahlenmäßig stärkere Truppenfor mationen als General Franco, zur Verfügung ständen, hätten diese ihre Gegner regelmäßig besiegt. Dies erkläre sich daraus, daß auf feiten der Roten ohne Glauben an den Sieg gekämpft wirb, weil sie ständig Augenzeugen des eigenen Bankerotts seien. In diesem Kriege fielen weniger Menschen im Kampfe, die Mehr- zahl sei von den Bolschewisten ermordet worben. Bolschewistischer Tankangriff zusammengebrochen. Bilbao, 30. Juni. An der Teruelfront unternahmen die Roten einen vergeblichen Gegenangriff, bei dem sie zahlreiche Tanks einsehten, von denen fünf zusammengeschossen wurden. Bei Ribesalbes befreiten die nationalspanischen Truppen über 500 Personen, die in den Tälern festgehalten wurden. Die Luft waffe bombardierte den Flughafen Rabsa bei Alicante und zer störte militärische Anlagen. Ferner wurde der Flughafen Prat de Ilobregat bei Barcelona erfolgreich mit Bomben belegt. Bei Bechi liefen etwa 300 Zivilisten zu den nationalspanischen Trup pen über. Sie berichteten von Greueltaten der Bolschewisten, die ihre Wut über die Fortschritte der Francotruppen an der Bevölkerung auslassen. Hat London genug von den Moskauer Manöver»? London, 30. Juni. In der Sitzung des Hauptunteraus schusses des Nichteinmischungsausschusses wurde ein Ueberein kommen über die Finanzierung des Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien erzielt. Einige Punkte blieben noch offen, weil der Sowjetvertreter wieder Einspruch erhob. Der Ausschuß soll entschlossen sein, die Sowjetopposition nicht weiter zu beachten. Für Dienstag ist eine Vollsitzung des Nichtein- mtschungsausschusses einberufen worben. Luftangriff auf Barcelona. Parts, 1. Juli. Nach Havas haben gestern zwei national- Ter Stabschef der S«. bei der italienischen Kriegsmarine. Rom, 1. Juli. Der Stabschef der SA. Lutze und dis SA.°Abordnung haben in' Begleitung des Generalstabschefs der faschistischen Miliz, General Russo, gestern in Spezia dem Uebungsschießen einer Küstenbatterie auf bewegliche Ziel« betgewohnt und dann die Kaserne der Hafenmtliz besichtigt, wo eine Totenehrung stattfand. Auf einer Fahrt mit einem Torpedobootszerstörer wurde den deutschen Gästen die Wen-« digkeit und Manöverterfähigkeit vorgeführt. Der Kreuzer „Bolzano" wurde besichtigt. Nachmittags wurden die Gäste im Rathaus empfangen. Den Abschluß des Tage» bildete ein Abendessen, an dem führende Persönlichkeiten von Staat und Partei, sowie Seeoffiziere teilnahmen. Heute morgen trafen der Stabschef und seine Begleitung wieder in Rom ein. Richtigstellunge». Berlin, 30. Juni. Bet einem im Rahmen der Tagung des Internationalen Normenausschusses, der ISA, gegebenen Bankett hielt Reichswirtschaftsminister Funk eine Ansprache. Er ging auf die lügenhaften Pressenachrichten ein, die in manchem der ausländischen Gäste Wohl die Meinung hervor- gerufen hätten, hier ein Land zu finden, in dem nicht nur Werkstoffe genormt würden, sondern auch die Menschen und die Geister genormt seien. Diese Meinung und der falsche Begriff von einer „Uniformierung" beruhe auf einem Irrtum. Die persönliche Initiative könne sich heute genau wie «inst entfalten, aber nicht mehr im Kampf gegen andere Einzel interessen im eigenen Volk, sondern im Kampf für die ge meinsamen Interessen aller. Ein anderes Märchen sei das von der deutschen Autarkie. Selbsterhaltung sei etwas grund sätzlich anderes als Autarkie, als Selbstgenügsamkeit, und selbstgenügsam wolle Deutschland durchaus nicht sein. die Oslo-Gruppe erfolgt. Dies schließe aber keinesfalls aus daß weiterhin ein streng belgische Politik betrieben werde. Herr Blum gegen die Schließung der Pyrenäengrenze. Paris, 1. Juli. Der ständige Verwaltungsausschuß der soz. Partei beschäftigte sich gestern mit den von der kommunistischen Partei brieflich gemachten Vorschlägen zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Schließung der spanischen Grenze. Der Ausschuß beschloß, sich beim Ministerpräsidenten für eine offene Spaniengrenze einzusetzen. Leon Blum werbe sofort einen Schritt bei Daladier tun. Im übrigen heißt es in der Antwort, die soz. Mailand, 1. Juli. „Popolo d'Italia" schreibt unter der Ueberschrift: „Moskau und der Westen": Die früheren Angriffe gegen die „Barletta" und die „Deutschland" zeigten den wahren Geist der Banditen, die in Rotspanien immer noch ihr Schreckens regiment führten. Italien habe zu ihren vermessenen Drohungen eine klare Haltung eingenommen. Wenn man es wagen sollte, von den Sorgen und Taten zu schreiben, dann würbe Italien unverzüglich eine niederschmetternde Antwort erteilend Die Be drohung bleibe bestehen. Solange Moskau versuche, im Westen einen Brückenkopf besetzt zu halten, könne die Lage nicht normal werden. Das Frankreich Barthous habe sich der Einbildung hin gegeben, von Moskau eine hypothetische Hilfe zu erhalten. Außer dem habe es geglaubt, die französischen Kommunisten bezähmen zu können. Sowjetrußland dagegen habe bas Bündnis ausgenutzt, indem es darauf hingezielt habe, im Westen Fuß zu fassen und in Spanien die Revolution zu entfesseln. Während bas Europa des vorigen Jahrhunderts niemals zugelassen habe, daß Rußland im Mittelmeerraum Fuß faßte, sei die Barbarei der Steppen in den letzten Jahren durch die Maskierung mit der Genfer Liga und infolge der Verwirrung unter den Mächten Europas in den Mittelmeerraum eingedrungen, habe bis zum Westen die Schrecken des Umsturzes verbreitet und so bas Getriebe der Zu sammenarbeit in Europa zerstört. Solange Moskau sein gefähr liche» Spiele im westlichen Mittelmeer treibe, bleibe immer eine Gefahr bestehen. Belgier» im Mittelpunkt von Betrachtungen franzöfifcher MilitSrs. Was plant man im französische« Generalstab? Die Einfallstore Moskaus in Westeuropa Das gesöhrliche Spiel der Sowjets. zwei Wurzeln zurück: Das Versagen des Locarnovertrages bei der Wiederbesetzung des Rheinlandes und das Versagen des Genfer Bundes bei der Eroberung Abessiniens. Er beschäftigt sich dann mit der Widerlegung der These „Belgien habe einen Vertrag zerrissen". Es wolle nur ein Element des Friedens in Europa sein, und diese Politik erfordere ein starkes Belgien. Besonders stark arbeitet der Ministerpräsident den Standpunkt heraus, daß Belgien mit niemandem verbündet sein und nur kämpfen wolle, wenn seine Unabhängigkeit in Frage gestellt sei. Darin liege auch der wesentliche Unterschied zu der Neutralitätspolitik Belgiens vor 1914. Eine völlige Isolierung sei aber unmöglich, daher sei die enge Anlehnung Belgiens an Dublin, 30. Juni. Das neugewählte Parlament, der Dail, wählte de Valera wieder zum Premierminister. Der Staats präsident sprach daraufhin die Ernennung aus. AazÄeia-Aiaah«« lür dl« am Nachmittag «rsch,Inende Nummer dl, oormMan S Uh« In den Seschdst,stellen. D«r Pr«I» str dl« rr mm drelle WWImelerzell, Ist 4 4. lür den »0 mm dretten Texi-MMmeler 20 am!stch12H. Allgemein« Bedingungen Iau!Pr«I»I!st« S Nachiabstost«, U Bel Versagung von hoher Sand Hein« Lastung au, lauernden DerlrSgen, b«i Uni«rbr«chungen d«, S« Ichaftsb«!r!«bes keine Ansprache. P»slsch««e»4i»nl»> Leipzig Nr. 1222«. Siadlban»-«»>«, r Au« 1. Sa. Neues Armeekorps a« der ftauzöfische« Rordostgreuze. Verwendung von Eingeborenen. Paris, 30. Juni. Nachdem 1924 die Zahl der Armeekorps von 20 auf 18 herabgesetzt worden war, wird jetzt an der Nordostgrenze ein neues Armeekorps aufgestellt. Die Entwicklung der auswärtigen Lage, so schreibt die „Epocque", mache heute eine Neugliederung einer militärischen Organisation und die Schaffung einer zusätzlichen Region an der Nordostgrenze notwendig. Ein zweiter Erlaß sieht die Ver- Wendung von Eingeborenen in den Armeekorps und ver- schiedenen Dienstbereichen des Mutterlandes, gegebenenfalls auch in der Luftarmee, vor. « enlhallcnd die amtliche» Bekauulmachungeu de» Amlrhauplmonns und des Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Srvnhain, Lößnitz, Neustädlel und Schneeberg, der Finanzämter in Au, und Schwarzenberg. Es werden autzerdem veröffenllicht: Bekannlmachudgen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des oberbürgermeisterr zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Sachse«. ««»vlaefchätlsfieUe r Aue, Fernruf Sammel-Nr. LS41. Drahlanschriftr Dolkssreund Auesachsen. Geschäftsstelle» r Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. „Ur,,«»!»,Nch, w»>k»Ir«i»»- mich«« «Mch oub«r Somi- und gistlav. B«z»g»»r«I. la»w>. dm mlsonchmdml v«>lrlm. »«Ilog«: Ao«k Uolnhallungsblall, Schn«»b«ran Aozelg««, Schwarz«vb«ka.r Avz«Io«r, LSbnIkm Slodl- anz«Ig«r) Ir«I Kou, «losch!. Bolinbhn und Trau,vor!» kosten monalstch 1^2 RAI, holbmooalllch e w NM, durch dl« Poft «losch!. all«r Billogin monatlich r.wRM au,schl.Iusl«Ug«bühr. HIoz«!oumm«r WPsg. Für Nüchgab« uoorrlongl «Ingirilchln Schrlslstllt« usw. Sdrrolmm! dl« StrIftl«I!img k«Io« Veranlworlnng. Spaak will neutral bleiben. London, 30. Juni. „Daily Telegraph" veröffentlicht eine Unterredung mit dem belgischen Ministerpräsidenten. Spaak führt hierbei die belgische Unabhängigkeit-Politik vor allem auf Mezieres finden, auf belgischem Boden, während die franzö sischen Bombengeschwader von ihren Flugstützpunkten und -horsten an der belgisch-deutschen Grenze zum Angriff auf das Ruhrgebiet starten. Nur die Errichtung unserer Luftschutz- stützpunkte in geringer Entfernung der Ruhr, schreibt „Video", kann unseren Repressalien eine Bedeutung oder einen Erfolg verschaffen. Der „B. B." stellt dazu fest, daß es sich im Bor. stehenden also nicht um Maßnahmen handelt, die in der Ver teidigung ausgelöst werden, sondern um einen planmäßigen vorbereiteten Angriff unter absoluter Mißachtung der belgi- schen Neutralität. „Video" nennt das „scharmant^ eine Geste für ein gemeinsames Interesse und ohne Hintergedanken. Nicht ein angeblich drohender Einfall der deutschen Armee sei der Grund des französischen Invasionsplanes, sondern das rein rein militärische Expansionsbedürfnis, das offenbar in ge wissen Kreisen des französischen Generalstabes besteht. „Video" hält die Verlängerung der Maginot-Linie um «eitere 400 km von Metz bis Dünkirchen für ungeeignet zu einer erfolgreichen Verteidigung und beschäftigt sich dafür eingehend mit der Frage, welche militärischen Vorteile mit der Berk „ „ Front etwa in der Linie Arlon—Visö (an der belgisch-hollän dischen Grenze) verbunden wären. .An der belgisch-deutschen Grenze soll also die verlängerte Maginot-Linie entstehen. Berkin, 1. Juli. Der „Völk. Beob." und die „Berliner Börsenztg." beschäftigen sich mit einem Aufsatz, der kürzlich in der französischen Zeitschrift „Notre Prestige" erschienen ist und die lleberschrist „Belgien, das unvermeidliche Schlachtfeld" trägt. Verfasser ist offenbar ein französischer Eeneralstabsoffizier, der „Video" zeichnet. Die Zeitschrift steht dem französischen General stab und dem außenpolitischen Kammerausschuß nahe. Der Auf satz kommt zu dem „Nachweis", daß den deutschen Armeen an gesichts der Maginotlinie nichts anderes übrig bleibe, als wie derum über Belgien zu marschieren, um ihr strategisches Ziel zu erreichen. Diese Beweisführung, sagt der „B. B.", brächte der fran zösische Artikelschreiber, um die eigene französische Invasion in Belgien zu rechtfertigen. Der „V.B." zitiert aus „Notre Prestige" dazu wörtlich: Der Krieg wird nicht durch die Passivität gemacht. Vor »der nach der Parade gibt es die Offensive. Die schnellen motorisierten ooer mechanisierten Heeresmaffen, die wir dem freien Belgien zu Hilfe schicken würden, um eine gemeinsame Strategie zu ermöglichen, wür- de» sich nicht darauf beschränken, Schützengräben auszuheben und de» Krieg auf vier Jahre in die Erde z« »ergraben. In den Ebenen von Brabant werden unsere Panzerwagen, unter stützt durch Infanterie und Artillerie, gefolgt von motorisierten Divisionen und mit jener schnellen Taktik, die unserem Tem perament und unseren Möglichkeiten entspricht, die Deutschen in Unordnung nach den Grenzen von Westfalen zurückwerfen. Man sieht, so sagt der „V.B." zu dieser Stelle des Artikels, man hat sich in Paris schon sehr genaue Vorstellungen über die taktischen Operationen der französischen Truppen in Belgien gemacht. Lin kleines Bedenken besteht noch. Es ist offensichtlich schwierig zu vermuten, daß Frankreich eine Armee nach Belgien werfen würde, ohne dazu aufgesoroert zu sein. Aber dieser Skrupel wird sofort wie folgt widerlegt: Sind wir nicht eines der seltenen Länder der Welt, die fähig sind, eine solche Geste für ei» gemeinsames Interesse und ohne Hintergedanken durchzuführen? Der „B. B." zitiert dann ein längeres Stück aus dem Artikel. Dieses Stück besagt: Innerhalb zwei Stunden «ach Kriegsausbruch stehen die französischen Panzerdivisionen, die ihren natürlichen Platz in dem Dreieck Lille—Laons—Reims— Verkürzung der Partei sei nach wie vor entschlossen, in llebereinstimmung mit den Kommunisten zu handeln, aber nur bann, wenn diese endlich ABWWNWW