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WWW UWM Sonnabend/Sonntag» 11./12. Juni 1938. Jahrg. 91. Nr. 134 man unei General Verrat.* folgt.) bringen den tschechischen Raub nach Europa. Außer den bereits genannten Gütern werden in Wladiwostok auf die Tschechenschiffe gebracht: 70 Millionen Goldrubel aus dem russischen Staatsschatz, 30 Dampfpflüge, 100 Nähmaschinen, 80 000 Sensen, eine 22 Werst lange Drahtseilbahn, einfach divistonen von Ischews und Wotkinsk senden dem Syrowy 30 Silberlinge, den Preis für Blut und Unterschriften. (Schluß An Bord des «dF.-Schiffes „Wilhelm Gnstlqff" fand — wie bereits berichtet - ein Gmpfangsabend statt, bei den: Dr. Ley (am Mikrophon) die deutschen und ausländischen SW begrüßte. - (Scherl-Bilderdienst-M.) Sudetendeutsche unter tschechischem Terror! Reite empörende Zwischenfalle. 1 IM sr« Sa»» «>»>«>. B»I«il»h« an» Tmmpvrt- »olkn manaINch iso NM, taldmonoMch AM, durch d>« Poll «tnlchl. aller PeUogm monatlich «.ISAM <milchl.Iulklls<blItzr. Einzelnummer I0PK. Für Rilckzad« mioerlanal «ingerelchl« SchrtMick« »Iw. ilbernlnnnl dl« SchrisllMmg deine Verantwort»»-. Bel Dertünuna von hoher Sand helne Lattung aua lausenden Derirdgen,, bet Unterbrechungen den S«- Ichilllodelrkebe« deln« Anlprüche. Vom Dezember 1S1V bis zum Februar 1820 vollendet sich nun in Irkutsk, 100 km westlich vom Baikalsee, die Tragödie de» weißrussischen Heeres, gipfelnd in einem zweifachen wetteren Verrat der Tschechen an Koltschak und in dem Raub eines großen Teiles des russischen Staats- goldschatzes. Die Tschechen brauchen die Koltschak-Truppen als Rllckzugsdeckung nicht mehr. Im Gegenteil, sie find durchaus aus Küstenforts abgebaut. Die englische Ostasienzeitung „Japan Advertiser* vom 1. Mai 1SÄ) schreibt: Der Dampfer „Pre- stdent Grant* führt außer 6800 Tschechen Hunderte von Tonnen Gold, Silber, Kupfer, Maschinen, Zucker, andere Produkte und geraubtes Gut aus Sibirien mit sich. Unmittelbar vor der Abfahrt von Irkutsk nach Wladiwo stok hat ein Mann der tschechischen Führung noch den be schämendsten Judaslohn erhalten. Eine Ordonnanz hat dem tschechischen „General* Syrowy «in kleines Päckchen mit 30 Silbermünzen überbracht. In Gegenwart seines Adjutan ten liest der „General* erblassend das Begleitschreiben: ,L)em Kommandeur der tschechischen Armee in Sibirien, General Syrowy! Die Offiziere und Soldaten der beiden Arbeiter Straßenwärter L. St., der sich aus dem Heimwege nach Durr- maul befand, wurde scharf geschossen. Der 16jährige Schüler E. wurde in der Nähe von Jaktar (Bezirk Troppau) von einem Soldaten angehalten, auf die Wache geführt und dort mit den Fäusten und mit Leiderzeug geschlagen. Ein Soldat setzte ihm den Revolver zunächst an den Leib und ließ ihn dann an der Mündung riechen. Während des Schlagens um wickelten die Soldaten den Kopf des E. mit Decken, und einer bemerkte dazu: „Damit er nicht schreit*. Schließlich wurde ihm gesagt, er möge noch ein paar andere Schüler zur Wache schicken, die Soldaten hätten nichts zu tun und lang weilten sich. Am 23. Mai nachts veranstaltete eine Militär patrouille in der Bezirksstelle der SdP. in Tuschkau eine Durchsuchung. Der führende Korporal gebrauchte hierbei wiederholt Ausdrücke wie „deutsche Schweine, geht zu Hitler*. Als er darauf aufmerksam gemacht wurde, daß Hodza Konrad Henlein habe zu sich bitten lassen, um mit ihm zu verhandeln, antwortete er: „Das weiß ich, aber das ist mir gleich. Henlein ist ein Schwein wie ihr Deutschen alle.* Der Leiter der De- zixksstelle wurde vpn den Soloaten mit der Waffe bedroht. Hierbei äußerte ein Wachtmeister, es komme jetzt nicht mehr darauf an, ob ein Sudetendeutscher mehr oder weniger nieder geschossen werde. Der Bauer R. H. begab sich am 26. Mai auf sein an der Bahnstrecke Schattau—Znaim liegendes Feld und wurde dabei von einem vier Mann starken Militärposten aus etwa 300 Meter Entfernung ohne Warnung beschossen. Im Anschluß an eine Wahlkündgebung der SdP. in Neu dorf bei Sebastiansberg (Bezirk Komotau) kam es zu Heber- fällen durch tschechisches Militär. Ein Sudetendeutscher wurde auf dem nächtlichen Heimweg von tschechischen Soldaten und einem Gendarmen belästigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als der Ueberfallene schließlich frei kam und einige Schritte weiter geeilt war, schossen die Tschechen auf ihn. Auch der Ortsleiter der Sudetendeutschen Partei von Neudorf wurde von tschechischen Soldaten geschlagen und mit Bajo netten bedroht. Nach diesen Vorfällen wurde an alle Bewohner von Neudorf die Aufforderung gerichtet, das Licht in ihren. Wohnungen auszuschalten. Die Gendarmen zogen dann unter wüsten Schmährufen und Drohungen von Haus zu Haus, wobei sie mit Taschenlampen in die Wohnungen hinein- leuchteten. Die angeführten Falle, die sich sämtlich auf nachgeprüfte Augenzeugenberichte stützen, enthüllen in erschreckender Weise die Wahrheit über das schändliche tschechische Terrorsystem in dem angeblich „ruhigen* sudetendeutschen Gebiet. Tempo nach Wladiwostok zu fahren, die wohnlich eingerichteten 20 000 Waggons starken Züge der Tschechen sind mit über reicher Beute angefüllt, mehr kann man nicht mitnehmen. Keinesfalls aber wird man sich einen so fetten Happen wie ms russische Staatsgold entgehen lassen, das Admiral Kolt- chak gerade in seinem eigenen Sonderzuge unter leider nur chwacher Bedeckung vor den Bolschewisten nach Osten flüchtet. Bis jetzt ist die sibirische Bahn mit den endlosen Trans portzügen der Tschechen verstopft gewesen, weder Nachschub für die schwer bedrängten weißrussischen Armeen noch Flücht- lingszüge haben die Tschechen durchgelassen. Jetzt machen sie plötzlich bei Irkutsk die Strecke für den Zug des Admirals Koltschak mit dem Staatsgold frei, lassen ihn nach Irkutsk einpassteren und erbieten sich sofort zur Uebernahme der Schutzwache für den Zug des Admirals. Als der Admiral auf dem Bahnhof in Irkutsk morgens den Salonwagen seines Zuges verlassen will, sieht er diesen von tschechischen Maschinengewehren umstellt und sich selbst an jeder Bewegungsfreiheit gehindert! Koltschak weiß nicht, daß sein Schicksal inzwischen längst in einem der niederträchtigsten Verbrechergeschäfte zwischen Tschechen und Bolschewisten ausgehandelt worden ist. Nach einem Plan, den der spätere Staatspräsident Masaryk schon 1917/18 in Kiew ausgeheckt hat, spielen die Tschechen in Irkutsk die Regierungsgewalt den „Sozialrevolutionären* in die Hände. Ein sehr kurzer Zwischenakt für die Uebernahme der Gewalt durch die heranrückenden Bolschewisten. Koltschaks eigene Armee weiß noch nichts vom Schicksal ihres Führers. Als Gerüchte aufkommen, drohen die tschechischen Divisionen der Koltschak-Armee, sie würden sofort gemeinsame Sache mit den Bolschewisten gegen'sie machen, wenn sie auch nur einen einzigen Schuß abgäben. Die Lage der Truppen Koltschaks ist aussichtslos — sie haben pro Mann nur noch 10—15 Patronen. Bei Koltschak, der in seinem eigenen Zuge Gefangener der tschechischen Legionen ist, geht ein Telegramm des militäri schen Führers der Tschechen, des französischen Generals Janin, ein, er solle sich ins Unvermeidliche (!) fügen und „sich dem Schutz der Tschechen anvertrauen", zumal dieser „ja durch die Großmächte garantiert" sei. Und nun erreicht das politische Verbrechertum der Tschechen seinen Höhepunkt: Admiral Koltschak wird auf Befehl der tschechischen Legionärs- führung an die eben erst errichtete bolschewistische „Regierung* in Irkutsk ausaeliefert. Die Tschechen erklären in be- wußter Verlogenheit, die Auslieferung des Admirals sei die unerläßliche Bedingung der Bolschewisten für den freien Abzug der Tschechen nebst ihrer riesigen Beute. Der Auslieferungsbefehl ist unterzeichnet von dem tschechischen „General" Syrowy, dem heutigen Generalinspekteur der tschechischen Armee. Das ganze ist ein Zusammenspiel übelster Art zwischen der Entente (Janin) und den Tschechen — es erhielt im Mai 1938 eine Parallele durch die sog. „Vermitt lungsaktion". Auf das nach Moskau gerichtete Telegramm der Irkutsker Bolschewisten in Sachen Koltschak kommt die Rückantwort mit dem Befehl zu sofortiger Erschießung des Admirals. Das Telegraphenamt in Irkutsk ist noch in der Hand der Tschechen. Die Legionärsführung hätte das Tele- gramm zurückhalten und vernichten können. Sie leiteten es beschleunigt an die Bolschewisten weiter! So verrieten sie den Verratenen bis unmittelbar zu seinem Tode. Am 7. Februar 1920 wird der Admiral von ein paar bolschewistischen Der- brechergestalten über den Haufen geschossen. Sofort erhalten die Tschechen den Judaslohn. Aus Moskau erging ein Telegramm an den Zolldirektor in Wladiwostok: „Wegen Verdienste um Rußland (!) sollen Tschechen ungehindert und ohne jegliche Revision ihrer Bagage auf die Schiffe gelassen werden mit der Erlaubnis, alles auszuführen, was ihnen beliebt." Das tschechisch-bolschewistische Gangstergeschäft von Irkutsk und dieses Telegramm gehören zu den wichtigsten äußeren Grundlagen des tschechischen Staates. „Als wir in Rußland unsere Armee aufstellten, waren wir Kriegsgefangene und, wie Semjonow richtig sagt, nackt und ohne Hosen, schreibt der Leiter der tschechischen Aus- Wanderung in Wlooiwostok, Dr. Rasche. Als die Tschechen n Wladiwostok stüd, kaufen sie einen großen Ozeandampfer ür die besonderen Kostbarkeiten ihres Raubzuges, müssen für hre übrige Beute 12 weitere Seedampfer mieten und er- >alten von der Entente noch 24 Dampfer gestellt! 8 7 Schiff« Es omd« außerdem vervst«ntlich«: Bekannlmachukgen der Amtsgerichte in Au«, Schneeberg, Schwarz«ob«rg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Sachsen. SauetaaschchUsst«»« r Au«, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift r DoLssreund Auesqchlen. <S«schaftssteNenr Lößnitz <Amt Aue) 2940, Schneeberg 3W und Schwarzenberg 3124. Pirna, 11. Juni. In Sandau bei Böhmisch-Leipa wurde der Amtsträger der SdP. Richard Reichelt gestern früh beim Verteilen von Einladungen zu einer Wahlversammlung von dem tschechischen Kommunisten Sligure ohne jeden Grund angesalle» und niedergeschlagen. Als sich Reichelt wieder erheben wollte, wurde er von dem tschechischen Kommunisten Kotte mit einer Hacke angegriffen! Reichelt erlitt schwere Verletzungen und einen Armbruch. Auf seine Hilferufe eilten Fußgänger herbei und brachten ihn ins Krankenhaus. In Schreckenstein bei Aussig tat sich in den letzten Tagen wiederholt der tschechische Korporal Skoula, Kommandant der Ausstger Brückenwache, durch brutales Auftreten gegenüber den Sudetendeutschen hervor. Er marschiert« Freitag früh mit mehreren Soldaten durch Schreckenstem. Plötzlich ließ er die Soldaten gegen sudetendeutsche Arbeiter Front machen, die einander mit erhobener Hand grüßten. Gr gab: den Befehl, die Gewehre schußfertig z« machen, «nd ließ sie gegen die Arbeiter in Anschlag bringen. Nur der Besonnenheit eines Sudetendeutschen ist es zu verdanken, daß unabsehbare Folgen verhindert wurden. Bereits am Donnerstag hatte der Kor- poral, als er mit seiner Abteilung nach Schreckenstein mar schierte, mit vorgehaltenem Revolver zwei Sudetendeutsche angehalten und mit Fußtritten mißhandelt. Arbeitern, die den Bedrohten zu Hilfe eilen wollten, stellte sich ein Soldat mit schußbereitem Gewehr entgegen. Ein paar Tage vorher hatte Skoula einen Fleischermeister aus Schreckenstein auf das Roheste mißhandelt. Die unerhörten Ausschreitungen d«s Tschechenkorporals haben die Bevölkerung Aussigs und Schreckensteins stark erregt. Ihre Empörung wird noch dadurch gesteigert, daß Anzeigen bei den tschechischen Behörden über diese Vorfälle ohne Wirkung geblieben sind. Die Abgeordneten der SdP. Mai und Richter haben gegenüber den Behörden jede Verantwortung abgelehnt und die sofortige Entfernung und Bestrafung des rohen Korporals verlangt. Weitere schwere Uebergriffe der Tschechen berichtet eine Dresdner Zeitung. Danach wurden der Bauer L., der Zim- mermann G. und der Müller H. beim Verlassen eines Gast- Hauses in Ullitz von einer Gruppe tschechischer Soldaten ange- halten und mit der Waffe gezwungen, sich der Länge nach auf den kotigen Dorfplatz zu werfen und dort liegen zu bleiben, bis ein Gendarm eintraf. Fünf Bauern bekunden, daß bei der Durchfahrt durch die Ortschaft Durrmaul (Bezirk Karlsbad) von den Insassen eines Militärlastkraftwagens auf sie ohne ersichtlichen Grund scharf geschossen worden sei. Auch auf den Viv l-ssenäv l-esioueor Der tschechische Raubzug durch Sibirien 1S18 2V Das BerbrechergeschSst um Koltschak und die „Garantie" der Großmächte. S7 Beute-Schisse. — Gin Judaslohn siir „General" Syrowy. M. «eil. « enthalt««- di« amUtch«« »*>uuuU««ch«,,«n d«, Awtchanptwqmu >md bis . ^..77— -LllgSviUN * Bvirtz-verbond- Schwarzenberg, d«r SürgumrUt«.,» Srütchola, Lößnitz, N«stM »nd Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarz«nb«rg. . ftr di.» mm b»«« ist « wmmts,»mr«i-MW>m!«kro4, > -»Mich I2H1ml PnMlM« S Nachlaß«--«: S i.