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flus dem Gemeindeleben. Schneeberg. Zn der gestrigen Beratung de» Bürgermeister» mit den Rat-Herr«n wurden an Stelle von zwei au»geschie- denen Rattherren der Direktor der Städt. Handel»- schule, Pg. Herrmann, und der Ratskellerpächter Pg. Fischer ernannt. Sie wurden vom Bürgermeister auf die Pflichten und Aufgaben eine» Ratsherren hing«- wiesen und vom Ortsgruppenletter im Namen der Par tei beglückwünscht. Da der frühere Ratsherr Han» Herr mann wegen Unredlichkeit au» der Partei au-geschlossen werden mußt«, wurde er vom Amt-Hauptmann seine« Amte» als Ratsherr enthoben. Die Bilan- de» Gas werkes für 1987 wird vorgelegt, der erzielte Gewinn zur Stärkung der Betriebsmittel verwendet. Gegen die Bereinigung der Seminarjubiläumsstiftung um der Gymnastumstiftung, die vom Bürgermeister anläßlich des Jubiläums der Staatlichen Oberschule für Jungen vorgenommen wurde, werden keine Bedenken erhoben. Das Stistungkapital ist u. a. durch Stiftungen von privater Seite und ehemaliger Schüler auf VOOO RM; erhöht worden, so daß der Schule jährlich «in« weitere Summe von 240 RM für Reisen usw. zur Bersügung gestellt werden kann. In diesem Zusammenhang be richtete Bürgermeister Dr. Lurtz über die vorhandenen Stiftung-mittel für die Staatl. Oberschule für Jungen, die im Leben der Stadt nicht nur von großer kulturel ler, sondern auch von wesentlicher wirtschaftlicher Be deutung ist. Ein Dankschreiben des Leiters der Schule, Oberstudiendirektor Dr. Geigenmüller, für Erhöhung der Stistungsmittel und di« bauliche Instandsetzung von Straßen und Plätzen anläßlich des GchuljubiläumS wurde bekanntgegeben. Für das Legen einer neuen Wasser leitung im Hinteren Teil der Hartensteiner Straße macht sich, nachdem die Lieferung der Rohre gesichert ist, die Aufnahme eines Darlehens von 12 000 RM erforderlich. Auf Grund gesetzlicher Verfügung muß die Stadt künf tig bei Abschluß von Bausparverträgen Bürgschaft über nehmen. Der Bürgermeister wird hierzu ermächtigt und soll nur in besonderen Fällen die Zustimmung der Rats herren «inholen. Die von der Kreishauptmannschaf verfügte Geschwindigkeitsbeschränkung für Kraftfahr zeuge auf dem Fürstenplatz und in der Zwickauer Straße soll möglichst wieder aufgehoben werden. Die RatS- herren waren mit dieser Maßnahme einverstanden, ebenso mit dmn Nachtrag zur Berkehrsstraßenordnung, der eine schärfere Bestrafung von Hundebesitzern vorsieht, deren Tiere städtische Anlagen beschädigen. Schließlich wurde noch Kenntnis genommen von einem Grundstücks- Verkauf an der Horst-Wessel-Straße und von der Ueber- lassung von 8000 qm GiedlungSgelände an der Lettow- Vorbeck-Straße zur Errichtung von weiteren 10 Sied lungshäusern. Die Planung des Verkehrshäuschen auf dem Fürstenplatz ist sertiggestellt. Mit dem Bau wird in Kürze begonnen werden. Das Häuschen wird Warte halle, Mortanlagen, «ine Milchhalle und die öffentliche Fernsprechzelle enthalten. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 8000 RM. * Tüchtige Stenotypisten und Stenotypistinnen werde« gesucht! Die Deutsche Arbeitsfront und die Deutsche Steno graphenschast haben zur Ausbildung tüchtiger Stenotypisten und Stenotypistinnen in Aue eine eigene Schreibmaschinen schule eingerichtet. In dieser Schule stehen die modernsten und neuesten Schreibmaschinen zur Verfügung. Es ist damit für die Teilnehmer am Unterricht auch eine einzigartige Uebungsmöglichkeit am Tage und in den Abendstunden ge geben. Damit der dringende Bedarf an Stenotypisten und Stenotypistinnen gedeckt werden kann, finden auch im Som merhalbjahr Lehrgänge statt. Sine besondere Ausbildung wird in dem Iahreslehrgang Kurzschrift, Maschineschreiben, Deutsch" gegeben. Unterrichtsziel: 150 Silben Kurzschrift, 240 Anschläge Maschineschreiben, einwandfreies Deutsch, guter Briefstiel, richtige Zeichensetzung. Es ist allen jungen, vor wärtsstrebenden Kräften nur'zu empfehlen, an diesen Lehr- gemeinschaften teilzunehmen und sich bei der Abt. für Berufs- erziehung und Betriebsfllhrung in der DAF., Aue, Haus der NSDAP., Zimmer 205, anzumelden. Dort wird auch jede weitere Auskunft erteilt. * KdF.-Wage« und Parkplatzfrage. Ausreichende Park- platze sind eine wichtige Voraussetzung für das ungehinderte Fortschreiten der Motorisierung und insbesondere für den Erfolg des KdF.-Wagens. Vorarbeiten für die Neuregelung des Bewachungsgewerbes sind durch die Fachgruppe „Fahr- zeugbewachung" des Amtes „Haus und Heim" in der DÄF. zusammen mit den zuständigen Behörden geleistet worden. Die Fachgruppe regt an, einheitliche Gebührenordnungen zu schaffen und tritt für restlose Beseitigung des Bettelunwesens auf den Parkplätzen ein. Als Wachmänner sollen nur zuver- lässige Leute tätig sein, die eine einheitliche Uniformierung künftig auch als Beruf mit öffentlichem Vertrauen kennzeichnet. Durch entsprechende Schulung haben sie den Nachweis der Zuverlässigkeit zu erbringen. Die Einrichtung von Parkplätzen darf nicht die Haltungskosten des KdF.Wagens verteuern. Deshalb kann die Parkerlaubnis nicht an einen Bewachungs- zwang gebunden sein. * Was ist ein jüdischer Gewerbebetrieb? Das Reichsgesetz, blatt vom 15. Juni bringt die Dritte Verordnung zum Reichs- bürgergesetz, die Bestimmungen enthält, die den Begriff eines „Jüdischen Gewerbebetriebes" festlegen. Ein Betrieb gilt dann bereits als jüdisch, wenn ein Viertel des Kapitals Juden ge hört.' Die jüdischen Gewerbebetriebe werden in Listen zusammengefaßt und diese zur Einsichtnahme für jedermann offen ausgelegt. Damit jeder Volksgenosse die Möglichkeit hat, sich darüber zu unterrichten, ob ein Geschäft jüdisch ist oder nicht, werden voraussichtlich die untersten Verwaltungsbehörden mit der Auslegung der Listen betraut. Die bisher im Umlauf befindlichen Listen fallen nach der Aufstellung der gesetzmäßigen Listen fort. Ein Artikel bestimmt, daß diejenigen jüdischen Geschäfte, die sich nicht arisieren, in absehbarer Zeit ein beson deres Kennzeichen führen müssen. Heit ze« Vb«d. Liev, Worte und weis« vom Emmler Ernst, Klavierbearbeitung von Artur Fleckeifen. Den Zschorlau« Nachtigall«: und ihrem Vetreu« Wb«t Hänig -ugeeignet. ES Lerne is vun Gugndzeit a, 's ka sei nu, wo» fei will, , drüm do, doß speterhi mer'sch ka, nu lernt när aah rächt viel. E geder lernt wo» annersch gern in dan un gen« Fach, de Hauptfach is, doß fer ganz gewieß mrr rächt gut macht sei Sach. Un aan-, dos lernt sich lecht -e g«d«r Zeit un iS wos Schien«, vor alln fer gung« Leit. DoS iS e Schmatze!, ihr könnt mer'sch gelaabn, mer braucht sich när e bissel Müh ze gaabn. Wenn der Mond scheint un d« Lternle, ka e Maadel 'S Küssen lern«, wenn der Boß rächt mit Bedacht ihr tut weisen, wie mer'sch macht. Drüm, ihr Maadeln, wenn in Garten heit zen Obnd der Schatz tut warten, stellt eich ei ben Sterneleschei, un nort werd ihr schu su freindlich sei. Su manche tut noch zimperlich, do» werd sich schu ball gaabn, ganz haamlich denkt se doch fer sich, wenn bluß der Richtge käm. Nu wart 'S när o, daar kimmt schi noch, un daar verstiht 'S nort gut, es kimmt draus a, halt när'sch Guschel na, wie mer sich derbei astelln tut. Die aane ziert sich noch aus Ziererei, die annre, weil se denkt, dos muß su sei» de dritte, weil se 'S ka un när net well, doß dos daar Boß geleich su merken sell. Wenn der Mond scheint un de Sternle, ka e Maadel 's Küssen lerne,, wenn der Boß rächt mit Bedacht ihr tut weisen, wie mer'sch macht. . Drüm, ihr Maadeln, wenn in Garten heit zen Obnd der Schatz tut warten, stellt eich ei ben Sterneleschei, un nort werd ihr schu su freindlich sei. Doch net när bluß fer gunge Leit, do iS es Küssen gut, fer'sch ganze Laabn, in senn Derham, macht su e Schmatzel Mut. Un is mol in der Eh wos lus, un 's well mol net rächt gih, nooch hilft eich e Versöhningskuß an besten drüber hi. Drüm lernt bczeiten un aah immer mey, doß in dan Fach ihr schwingt eich in de Höh. In geben Fall ka mer do draus su schie de Lieb derspürn an Obnd un in der Früh. Wenn der Mond scheint un de Gternle, ka e Maadel 's Küssen lerne, wenn der Boß rächt mit Bedacht ihr tut weisen, wie mer'sch macht. Drüm, ihr Maadeln, wenn in Garten heit zen Obnd der Schatz tut warten, stellt eich ei ben Sterneleschei, un nort werd ihr schu su freindlich sei. d Hier spricht die DAF. Lernt Kurzschrift und Maschineschreiben! Die Deutsche Arbeitsfront beginnt folgende neue Lehr gänge: Kurzschrift für Anfänger, Beginn 20. 6. 1938; Kurzschrift für Fortgeschrittene I, Ziel 100 Silben, Be ginn 21. 6. 1938; Kurzschrift für Fortgeschrittene II, Ziel 150 Silben, Be- ginn 22. 6. 1938. Die Lehrgänge werden von 20—21.45 Uhr in der Dürer- schule, Aue, neben dem Postamt, durchgeführt. Anmeldungen sind umgehend in der Abt. für Berufserziehung und Betriebs führung, Aue, Haus der NSDAP., Zimmer 205, abzugeben. Maschineschreiben für Anfänger und Fortgeschrittene. Für diese Lehrgänge, die im Haus der NSDAP, stattfinden, stehen fabrikneue Schreibmaschinen zur Verfügung. Anmel dungen werden täglich von 9—13 Uhr und von 15—18 Uhr entgegengenommen. DAF.» Kreiswaltung Aue. * Wichtig für die Fachgruppe Reichspostl Wir weisen nochmals darauf hin, daß die Kreisarbeits- tagung der Fachgruppe Reichspost Montag, 20. 6. 1938, im „Muldental", Aue, stattfindet. FA. Energie-Verkehr-Verwaltung, FG. Reichspost. Gei« Stolz. Ich bin in meiner Kindheit oft den Weg gewandert von der kleinen Stabt hart am Rordmeere bis zu dem stillen Bauerndorf, da» sich -wischen Marsch und Geest in uralten Bäumen versteckt hielt. Im Frühling ging der Pflug über die Felder, warfen sehnige Hände Saat in die Erde, jubilierten in blühendem Strauchwerk die BLzel. Im Sommer hörte ich den Schnitt der Sense, sah den Schnittern und Schnitterinnen »u, die da» reife Korn zu Garben banden, und lauschte auf den Sang der Jungen, die auf schwer beladenen Erntewagen ins Dorf fuhren. Und im Herbst ging der Pflug wieder Uber da» Land um die Zeit, wenn mit lautem Schrei die Wandergänse südwärts zogen. Dann sah ich im Winter, wie der Schnee Wälle, Felder und Wiesen sorgsam eirchettete und als weißes Leilach sich von der Stadt bis -u den beschneiten Häusern dehnte. Aber immer — ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter — schritt durch die Felder der alte Bauer Thiessen. Das weiße Haar erzählte von langen Lebensjahren, das scharf geschnittene Gesicht von Wille und Kraft und die harten Hände von viel Arbeit. Oft auch sah man ihn, wie er vor einem kleinen Häuschen, das mitten in den Feldern lag, stand und mit welchem Blick zum Giebel emporschaute. Dieses Häuschen war einst sein einziger Besitz gewesen, als er vor vierzig Jahren hier heimisch wurde. Vierzig Jahre sind eine lange Zeit, wenn Müßiggang am Anfang steht; vierzig Jahre aber fließen wie kurze Tage dahin, wenn die Arbeit sie Tag für Tag füllt. Thiessens Jahre waren mit Arbeit gefüllt. Sie hatten von der kleinen Hütte bis zu jenem stattlichen Bauernhaus gereicht, das wie eine kleine Burg am Anfang des Dorfes lag. Und rings herum lagen nun seine Wiesen, seine Aecker und sein Waldstück. Die Stunde ist mir unvergeßlich, als er uns einst erzählte, wie aus dem Kätner der Hofbesitzer geworden sei. Mühselig hatte er Jahr für Jahr seine ersparten Gelder — erst waren es nur Pfennige, dann Markstücke — zur dörflichen Sparkasse getragen, bis eines Tages aus dem einen Acker zwei wurden. Und wieder waren Jahre des Schaffens und des Arbeitens gekommen. Am Ende dieser Zeit lohnte ihn dann ein neues Besitztum mit Vieh und Land für die Arbeit. So wuchs sein Kapital von Jahr zu Jahr, bis er in den stattlichen Hof einzog, auf dem nun schon seine Enkel spielten. Der alte Bauer Thiessen ruht heute schon lange auf dem kleinen Friedhof seines Dorfes. Aber noch immer geistert um das einfache Grab die Geschichte von dem schaffenden Manne, der durch die Arbeit seiner Hände seiner Sippe den Segen brachte. Heute ist es für unsere Jungen und Mädel wieder eine Selbstverständlichkeit, daß nur der arbeitsame und strebsame Mensch vorwärts urch zu Wohlstand und Vermögen kommt. In dem ,MIf mit! "-Wettbewerb des NS. Lehrerbundes „Volks gemeinschaft — Schicksalsgemeinschaft" gestalten Tausende von Kindern den Gedanken „Arbeit ist Pflichterfüllung". Wir Aelteren wissen aus traurigster Erfahrung, welchen anderen Sinn die Arbeit jahrzehntelang für verblendete Menschen und deren volksfremde Verhetzer hüte und danken dem Führer für da» uns gegebene neue Ethos der Arbeit. H. H. — Ehemnitz. Bei einem Zusammenstoß auf der Zscho- pauer Straße zwischen einem Kraftwagen und einem Motor rad wurden der Kraftradfahrer und fein Begleiter auf die Straße geschleudert. Der Beifahrer starb auf dem Transport zum Krankenhaus. Nach den Ermittlungen trägt der Len ker des Autos die Schuld. — In der Nacht zum Donners tag gelang es zwei Berufsverbrechern, aus dem Untersu chungsgefängnis zu entweichen. Es handelt sich um den 37 Jahre alten Alfons Bernhard Gröger und den 30 Jahrs alten Otto Ernst Schmidt. Gröger hatte sich zuletzt al« Geflügeldieb betätigt» während Schmidt Einbrüche aller Artz ausführte. — Leipzig. Die Handelshochschule veranstaltete gestern einen Hochschultag, der mit einer Gedenkfeier aus Anlaß des 40jährtgen Bestehens verbunden war. Aus diesem Anlaß stellte die Stadt die Mittel zur Errichtung eines neuen Lehr stuhles für Wirtschaftswissenschaft zur Verfügung, dessen Auf gabe es insbesondere sein soll, die Beziehungen der Wohn- und Siedlungswirtschaft zur allgemeinen Wirtschaftswissen schaft zu erforschen. Liebenlehn Am Zollhausberg streifte ein jugend licher Radfahrer einen Baum, stürzte und trug einen Schä delbruch davon. Besinnungslos wurde er ins Krankenhaus gebracht. " Dresden. Auf einer Kreuzung wurde «in Fußgänger von einem Kraftrad umgerissen; auch der Lenker des Rades kam dabxt zu Fall. Beide erlitten schwere Verletzungen. " K-nig-brück. Ein mit Kohlen beladener Wagen fuhr den Weg von der Laderampe des Bahnhofs auf die Straße herab. Dabei brach plötzlich ein Pferd nach links aus, wo durch der schwere Kohlenwagen über die Böschung gegen einen Straßenstein geschleudert wurde. Der Geschirrführer, der neben dem Wagen herging, wurde auf das Pflaster ge worfen. Er erlitt schwere Knochenbrüche. * Da» Reich»»Brauche» - Kernsprechbuch, das jetzt neu vorliegt, enthält 1,5 Millionen Adressen. Auf Industrie und Handel entfallen 1 Million, auf das Handwerk 186 000, auf freie Berufe ca. 121 000, auf andere Wirtschaftsgruppen rund 110 000 Adressen. Das Branchen- und Warenregister umfaßt 80 000 Suchwörter. Einheitliche Zusätze der deut schen Länder und Provinzen ermöglichen die Auswertung auch für Teilbezirke. Wer z. B. die Adressen aller Aerzte (insgesamt 36 000) in Schlesien braucht, kann diese sofort feststellen, denn alle schlesischen Orte sind einheitlich bezeich net. Das gleiche gilt für jede andere Branche. Alle wich tigen Industriezweige sind nach Fabriken, Großhandel, Ein zelhandel, Vertretungen, Maschinen unterteilt. Es gibt wohl keinen kaufmännischen Betrieb, der für das Reichs-Branchen- Fernsprechbuch nicht vielseitige Verwendung hätte. Der Preis des dreibändigen Werkes beträgt 40.— RM bei spesenfreier Lieferung. Verlag: Erwin Jäger, Berlin W 9, Schelltngstr. 1.