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Masaryks aus dem Jahr« 1S1S erinnert«, in welchem dieser den Vertrag al» eine Fälschung bezeichnet hatte. Die beiden Mitunterzeichner rissen nun di« Versammelten zur Fortsetzung ihre» Kämpft» «ms. Pater Hlinka «nipfing di« in Preßbuva anwesenden Aus- landsbertchterstatter und schilderte in deutscher und slowakischer Sprache seinen Kampf um di« Freiheit de» slowakischen Volle», sein Ringen um die Autonomie. — „Wir sind telne Tschechoslowaken", so stellte er mit allem Nachdruck fest, „wir sind Slowaken, wie «» unsere Väter waren, «eil wir «in staatsbildendes Boll find, »erlangen wir staatsbildend« Recht«. Wenn sie nicht gewährt werd««, so «erden wir uns an die Welt «enden, denn «ir wollen nicht ewig Sklaven sei« . . ." Seit Jahrzehnten bin ich ewig im Kampf«. Ich kann mich kaum auf den Füßen halten und fühle mich elend und schwach. Doch da ist die Jugend, die wird weiter arbeiten!" Auf die Frage, ob Dolls- oder Minderheitenrechte gefordert würden, antwortete Pater Hlinka: „Wir sind staatsbildend und verlangen Dolksrechte. Wenn man aber unsere Forderung nicht anerkennt, wenn man den Pittsburger Vertrag, den Landtag uns nicht gewähren wird, dann werden wir Minder- heitenrechte fordern. Wir appellieren an Europa, weil man unsere Rechte und unser Voll nicht anerkennen will. Tschecho slowaken, das bedeutet Sklave« der Tscheche«." Die nächste Frage, ob Hlinka für die Autonomie der Deutschen und Magyaren stimmen würde, beantwortete er dahin, daß er für Gerechtigkeit sei und daß man jedem geben müsse, was ihm gebühre. Zu der in der Tschechoslowakei be sonders wichtigen Judenfrage äußerte sich Hlinka: „Wenn es nur kein« Juden auf der Welt gäbe! Wenn sie aber schon da sind, dürfen sie sich nur nach ihrem Hundertsatz in den Berufen betätigen. Jetzt haben sie alle einträglichen Stellen. Wir Slowaken sind arm geblieben und sie wurden reich. Sie sollen auch arbeiten wie wir und nicht nur Geschäfte machen." Auf di« Frage zu seiner Einstellung znm sowjetrussisch-tschechischen Pakt erklärte er, daß er gegen den Kommunismus sei, daß seine Bewegung national sei. „Wenn wir die Mehrheit haben, so werden wir alle Verträge mit den Kommunisten kündigen. Ob uns Europa zu Polen einteilen wird oder uns bei der Tschechoslowakei belassen wird, ist uns gleich. UeLerall müssen nur unsere Reckte gewahrt bleiben und die Slowakei darf nicht geteilt werden." Auf die Frage, ob er eine selbständige Slowakei wolle, anwortete Hlinka: „Warum nicht, wer wollte die Selbständigkeit nickt? Aber heute ist dies nicht aktuell. Heute ist die Frage der Anerkennung unseres Volles vor dringlich." Preßburg, 6. Juni. Die Gegenkundgebung der Tschechosl.- Agrarpartei, auf der Ministerpräsident Hodza sprach, nahm einen auffallend belanglosen und dürftigen Verlauf. Hodza, von dem der Versammlungsleiter angekündigt hatte, daß er heiser sei ,nahm zu den politischen Ereignissen der letzten Tage in keiner Weise Stellung. Auf die slowakische Forderung nach Autonomie wußte er nichts weiter zu erwidern als einige nichtssagende Sätze. Lebhafter Widerhall im Ausland. Warschau, 7. Juni. Zu den Kundgebungen in Preßburg schreiben die Blätter, daß 120000 Slowaken geschlossen den Schwur abgelegt hätten, im Kampfe um ihre nationalen Rechte niemals nachzulassen. „Dziennik Narodny" betont, die Haltung der Slowaken werde in hohem Maße die künftige Gestaltung der tschechoslowakischen Republik bestimmen. Mailand, 6. Juni. „Popolo d'Jtalia" erklärt, die ein- eindrucksvolle Kundgebung der slowakischen Autonomisten habe unzweideutig erkennen lassen, daß große Bolksmassen hinter der slowakischen Bewegung Hlinkas ständen. — „Corriere della Sera" unterstreicht das unbedingte Recht, mit dem die Slowaken auf Grund der ihnen gemachten Versprechungen ihre Forderun- gen vertreten. London, 6. Juni. „Times" unterstreichen die entschiedenen Forderungen der Slowaken und ihr unerschütterliches Bestehen auf der Erfüllung des Pittsburger Abkommens dem Buch staben und dem Geiste nach. Der marxistische „Daily-Herald" meldet, Pater Hlinka habe einem Pressevertreter erklärt, daß die Autonomie unter allen Umständen das Ziel der Slowaken sei, selbst wenn fie den Anschluß an Polen oder Deutschland bedeute. „News Ehronicle" schreibt, die Forderungen der Slo- waken bedeuteten Wasser auf die Mühle der Deutschen. Arbeiterführer Gianetti am Rhein. Essen, 7. Juni. Nach einem Besuch in Nürnberg trat der Präsident der faschistischen Industriearbeiter-Konföderation Lianetti mit seiner Begleitung eine Besichtigungsfahrt durch deutsche Gaue an. Dr. Ley wird von seinem Stabsleiter, Hauptamtsleiter Simon, vertreten. Die Fahrt führte die Teilnehmer zunächst nach Wiesbaden. Rüdesheim war am Pfingstmontag der Ausgangspunkt einer Rheindampferfahrt, um den Italienern neben den Schönheiten des Rheins ober- halb Düsseldorfs auch Deutschlands größtes Industriegebiet zu zeigen. Die Dampferfahrt schloß mit einer Besichtigung des Duisburg-Ruhrorter Hafengebietes ab. Am Abend war Prä sident Lianetti mit den Herren seiner italienischen und deut- schen Begleitung Gast der Stadt Essen. Der heutige Dienstag sieht die Besichtigung des Bergbaugebietes vor. * 550 italienische Arbeiterurlauber in Stuttgart. Stuttgart, 6. Juni. Am Pfingstsonntag trafen, von Novara kommend, 550 italienische Arbeiterurlauber, darunter 50 Frauen, hier ein. Bei ihrem Marsch durch die Stadt wurde den italienischen Gästen ein überaus herzlicher Emp fang bereitet. Die Straßen hallten wider von den Heil- und Evivarufen auf den Führer und den Duce. * Rom, 6. Juni. Der Minister für Volksbildung, Alfieri, richtete nach der glanzvollen Aufführung von Wagners „Wal küre" aus Florenz an Dr. Goebbels ein Telegramm, in dem er seiner Freude über den Erfolg der deutschen Schauspieler und des italienischen Orchesters Ausdruck verleiht, der ein Be- weis der italienisch-deutschen Zusammenarbeit auf künst lerischem Gebiet sei. Bayreuth, 6. Juni. Auf dem Friefhof St. Georgen wurde der / Schriftsteller und Vorkämpftr des Werkes Richard Wagners, Han» Paul Freiherr v. Wolzogen, zur letzten Ruhe geleitet. Gauleiter Wachtier legte den Kranz des Führer- nieder. Neuer sowjetruffischer Bombenüberfall ans französisches Gebiet. Daladier im PyreaLeagebiet. — Aufstellung von Fiala au der Grenze. Auch Truppen «erde« zufammengezoge«. Pari», 6. J««i. Nachdem bolschewistische Flugzeuge erst vor einer Woche den ftanzöfischen Grenzort Eerbbre mit Bomben belegt hatten, verübten neun sowjetspanische Bomber am Pfingstsonntag früh eine» «eue« lleberfall. Sie warfen über den «eit von der sowjetkatalanischen Grenze entfernt liegende« fra«zbfische« Städte« Aix-les-Therme« u«d Orgeiz 10 Bombe« ab. Dabei wvrde eine Hochspannungsleitung, di« die Eisenbahn mit Strom versorgt, unterbrochen. Augenzeuge« berichten, daß die Flugzeuge keine Kenn zeichen trugen, was ein deutlicher Beweis dafür ist, daß es sich um bolschewistische Flugzeuge handelt, die, je nach Bedarf, entweder nationale oder überhaupt keine Kennzeichen tragen, wenn sie vo« de« bolschewistische« Machthabern in Valencia z« neuen Störungsmanövern ausgesandt werden, Im Hin- blick auf die bevorstehende Einigung im Nichteinmischungsaus- schuß will Valencia mit derartigen getarnten Ueberfällen Un ruhe und Verwirrung schaffen. Die Bombardierung hat in der französischen Oeffentlichkeit große Erregung ausgelöst. Ministerpräsident Daladier hat sofort Anweisungen gegeben, damit die Grenzgebiete in Zukunft geschützt werden. Die ftanzöfischen Luftstreitkräste haben Befehl erhalten, jede, Flugzeug z« verfolgen und zur Landung z« zwingen, da» die Grenze überfliegt. In parlamentarischen Kreisen herrscht ebenfalls lebhafte Erregung über diese neue bolschewistische Grenzverletzung, die sich in zahlreichen Anträgen ausdrückt, in denen die Regierung gefragt wird, welche Maßnahmen sie zu treffen gedenke, um in Zukunft das französische Gebiet besser zu schützen. „Action Franeaise" prangert diesen neuen Sabotageakt der Sowjet» gegen den Frieden an und erklärt, daß es sich auch diesmal, ebenso wie bei der Bombardierung von Lerböre, um bolschewistische Apparate handele. Durch die Tarnungen wolle Valencia den Verdacht auf Nationalspanien lenken und so einen Konflikt mit Frankreich heraufbeschwören. — „L'Ordre" spricht von einer Herausforderung und verlangt einen wirksamen Schutz der Grenzen durch Aufstellung von Flakbatterien, die sofort jedes fremde Flugzeug abschießen könnten, das die Grenz« überfliege. — d'Ormesson stellt im „Figaro" fest, Ueberfälle fremder Flugzeuge auf französisches Gebiet dürsten nicht länger mehr geduldet werden. Die Re gierung müsse in dieser Frage Ordnung schaffen. Damit die französisch« Grenze aber vo« de« andere« geachtet werde, müsse Frankreich fie z««Schst einmal selbst achten «nd fie so fest verschließen, daß niemand mehr Zweifel daran hegen könne. — Der marxistische „Populaire" versucht natürlich, die Bombardierung den Nationalspaniern zuzuschieben, wider spricht sich aber selbst, denn in einer aus Perpignan stammen- den Meldung heißt es, man habe festgestellt, daß die Apparate aus dem Süden gekommen seien; es scheine also, daß sie aus Rotspanien, und zwar aus der Provinz Gerona, stammten. Havas meldet aus Foix, die ne„n Flugzeuge unbekannter Nationalität, die am Sonntag zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr das französische Gebiet in der Nähe von Orgeiz überflogen haben, seien bis etwa 25 Km. ins Innere des Departements Artige vorgestoßen. Ihre Bomben hätten sie auf dem Rück- flug nach Spanien abgeworfen, und zwar genau 18, deren Gewicht etwa 100 Kg. betrug. Ministerpräsident Daladier ist am Montag mittag im Flug zeug in Begleitung des Ehefs des Niinisteramtes nach Toulouse geflogen, von wo er sofort in das Gebiet von Aix-le-Thermes weiterflog, um an Ort und Stelle eine Untersuchung Uber die Bombenabwürfe anzustellen und alle zur Wiederholung solcher Zwischenfälle zweckmäßigen Maßnahmen zu treffen. Wie man hört, soll im Pyrenäengebiet ein Flugfeld angelegt werden. Am Pfingstmontag abermalige Grenzverletzung. ,,I« Richtung Barcelona zurückgeflogen." Paris, 7. Juni. Havas meldet aus Perpignan, daß gestern, am Pfingstmontag morgen, abermals neun Flugzeuge unbekannter Nationalität, die aus Richtung Puymorans kamen, da« französische Gebiet der Perdagne überflogen «nd dann nach Sowjetspanien zu Kurs genommen hätten. Die französischen Flugzeugabwehrgeschütze hätten Warnungs- schüsse abgefeuert, und eine Flugzeugabwehrstelle nahe der Grenze habe eine rote Rakete abgeschossen. Die Flugzeuge ftien daraufhin in Richtung Spanien verschwunden. Eine er- gänzende Meldung besagt, daß unter den Flugzeugen, die zu dreien flogen, eine gewisse Unordnung eingetreten sei, als die französische Flugzeugabwehr in Tätigkeit trat. Es sei unmög lich gewesen, die Kennzeichen der Flugzeuge zu ermitteln, da sie in etwa 2000 Meter Höhe flogen. Die Flugzeuge seien in Richtung Barcelona zurückgeflogen. O Ein« Stellungnahme Franco«. Salamayea, 7. Juni. Der nationalspanische Sender hat eine Bekanntmachung des Generalstabes veröffentlicht, in der es heißt: Bezugnehmend auf die in der französischen Presse veröffentlichten Nachrichten über die neuen Angriffe auf fran- zösisches Gebiet von nationalspanischen Flugzeugen bekräftigt der Generalstab in der schärfsten Form, daß unsere Flugzeuge sich der spanisch-französischen Grenze überhaupt nicht genähert haben. Alle Operationen, an denen unsere Flugzeuge teilge- nommen haben, haben sich auf der Parallele von Barcelona abgespielt, über 100 Kilometer von der Grenzlinie entfernt. Er handelt sich um ei« neue» Manöver der marxistischen Haupt- llnge. Heut« müsse« «ft dara«f Hinweise«, daß bereit» a«der« Angriff« von d«n Rote« gegen ftanzösisch« Schiffe vorbereitet weide« mit Hilft vo« Flugzeuge«, die «ft de« nationale« Farbe« bemalt Pud -» de« Awe«, di« N«gi«r»ug irrezuführen und de« europäische« Krieg -« eutftffeln. Gegenmaßnahme«. Pari», 7. Juni. „Mati«" berichtet, daß Daladier gestern über zwei Stunde« die Sprengtrichter, die durch die Explosion brr abgeworfenen Flugzeugbomben entstand«« sind, besichtigt habe. Am Montag abend habe Daladier eine Unterredung mit dem zuständigen französischen Militärbefehlshaber über die AufstellungvoLFlakanderPyrenäengrenze gehabt. I« Aix-les-Therme» seien bereit» Abteilungen des 14. Infanterie-Regiment» und Flak eingetroffe«. Heute früh werde der Ministerpräsident feine Besichtigungsreise fortsetzen. — „Jour" unterstreicht, daß di« Flugzeuge in Richtung Barce lona zurückgeflogen ftien. — „Journal" schreibt, zahlreiche Augenzeugen hätten berichtet, daß die Flugzeuge die Formen der rotspanischen Maschinen aufgewiesen hätten. Die Grenz- Überwachung würde auch durch französische Jagdgeschwader verstärkt werden, die de« Befehl erhalten würden, die Ber- folaung spanischer Flugzeuge beim Ueberfliegen französischen Gebiets aufzunehme«. — „Action Franeaise" fordert klare A«wels«ngen des Kriegsministers an die französischen Flieger, nicht nnr auf di« L«ftplraten Jagd z« machen, sondern fiebiszvihre«Landeplätzenz«versolgen. Das Blatt zweifelt nicht im geringsten daran, daß die Bomben abwürfe auf französische» Gebiet am Pfingstsonntag ebenso wie di« am Himmelfahrtstag in Eerbere» das Werk sowjet spanischer Flugzeuge sind. — „Petit Parisien" stellt fest, daß es sich um einen regelrechten Erkundungssteg von mehr als zwei Stunden Dauer gehandelt habe. lleberfall auf einen italienischen Dampfer. Mailand, 6. Juni. Wie die Presse meldet, ist im Hafen von Oneglia an der westlichen Riviera der Dampfer „Etruria" eingetroffen, der auf seiner Reise das Opfer eines feigen Ueberfalls der spanischen Bolschewisten wurde. Das Schiff, das mit einer Ladung Oelbehälter von Casablanca abgegangen war, zeigte noch die Spuren dieses völkerrechtswidrigen Pira- tenstreichs, denn seine Bordwand ist von Maschinengewehr- kugeln und Granateinschlägen durchlöchert. Der lleberfall er- folgte bei Mallorca. Nur bedingungslose Uebergabe beendet de« Krieg. Bilbao, 6. Juni. Unter Vorsitz des Generals Franco trat der Ministerrat zur Besprechung der Lage zusammen. In einer Mitteilung heißt es: Die Regierung des nationalen Spanien erklärt angesichts der Gerüchte über neue Machen schaften des Barcelonaer Komitees und seiner Parteigänger zur Herbeiführung eines Waffenstillstandes im Spanienkrieg erneut, daß Nationalspanien als Beendigung des Krieges nie- mals eine andere Lösung annchmen werde als die bedingungs lose Uebergabe des Feindes. Jede Einmischung in gegen- teiligem Sinne stellt einen Beitrag zur Zerstörung Spaniens dar. Im Monat Mai wurden von den Nationalen 70 Städte und Dörfer sowie 45 000 Quadratkilometer Land erobert. Vorschläge Hulls für iuternattouale Zusammenarbeit. Neuyork, 3. Juni. Vor der Anwaltskammer in Nashville (Tennessee) hielt Staatssekretär Hull eine Rede über die Not wendigkeit, eins unerschütterliche internationale Rechtsord nung zu schaffen. Einleitend bemerkte er, daß bei der heutigen Weltlage eine große Nation wie Amerika nur weise handele, wenn sie angemessen für ihre Landesverteidigung sorge. Ein dauerhafter Friede könne nur durch eine allgemein anerkannte Rechtsordnung und eine Wiederaufnahme entschlossener Be mühungen um internationale Zusammenarbeit herbeigeführt werden. Di« Vereinigte« Staaten sollten daher ihre ganze verfügbare moralische Macht zugunsten einer friedlichen Bei- legung von Streitigkeiten geltend machen. Hull entwickelte dann folgendes Programm: 1. Amerika sei bereit, sich anderen Nationen bei allen Be mühungen zur Wiederherstellung gesunder internationaler Wirtschaftsbeziehungen anzuschließen. 2. Amerika sei bereit, zusammen mit anderen Nationen entschlossen am Zustandekommen eines wirksamen Abkommens über Begrenzung und fortschreitende Verminderung der Rüstungen mitzuwirken. 3. Amerika sei bereit, die vor zwei Generationen im Haag begonnene Arbeit, die Regeln und Praktiken der Kriegführung durch eine Vereinbarung zu humanisieren, wieder aufzu nehmen und mit allem Nachdruck fortzusetzen. 4. Amerika sei bereit, zusammen mit anderen Nationen alle anderen Methoden zur Wiederbelebung des Geistes inter nationaler Zusammenarbeit zu erforschen und dieser Zusam- menarbeit mit allen praktischen Mitteln durch Anwendung der vorerwähnte« Grundsätze internationaler, politischer, wirt- schaftlicher und kultureller Beziehungen Gestalt und Wirklich, keit zu geben. Zur augenblicklichen Weltlage machte sich Hull die in manchen Kreisen übliche Ansicht zu eigen, daß vertragliche Verpflichtungen beiseite geschoben würden, da Recht und ge gebene Worte nicht hoch im Kurse ständen. Am Schluß betonte Hull, er sei von der Unrichtigkeit der Lehre überzeugt, daß ein bewaffneter Konflikt etwas Natürliches und Unvermeidliches sei. Nach seiner Meinung gebe es unter den Nationen keine „legitimen" MeinüntzsveiHchiedenheift die nicht mit fried lichen Mitteln beigelegt werden könnten. Die Vorschläge Hulls in Ehren, aber wir Deutschen möch ten erst einmal wissen, ob der amerikanische Staatsmann, der es in seinen Bemerkungen zur „Weltlage" an versteckten Sticheleien nicht fehlen laßt, gewisse Notwendigkeiten recht erkannt hat. Man wird erst dann über den Frieben in Europa reden und allgemeine Abmachungen treffen können, wenn gewisse unerträgliche Verhältnisse geregelt sind, die al» Folgeerscheinungen der Versailler Vergewaltigungen und der bolschewistischen Heße ja eben die ständige Kriegsgefahr be gründen. E. D.