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England hat in Berlin «och nicht gewonnen! Da» Länderspiel an» 14. Mai in» Spiegel der e»glische« Meinnnge». Di« Aufstellung der englischen Mannschaft für bi» Kontinentreise, die am 14. Mai mit dem Liinderkampf argen Deutschland in Berlin ihren Anfang nimmt und dann mit den Spielen ^egen die Schweiz in Zürich am 21. Mai und gegen Frankreich in Pari» am 26. Mai fortgesetzt wird, hat in der englischen Presse zu aufschluß reichen Besprechungen Anlaß gegeben. Die getroffene Auswahl wird allgemein al» eine Ueberraschung angesprochen, wurden doch gegen- über dem Spiel England—Schottland nicht weniger al» fünf Um besetzungen vorgenommen. Di» neue Aufstellung findet nun zum Teil eine recht kritische Aufnahme, wenngleich nicht verkannt wird, daß da» Auswahlkomitee in einer sehr schwierigen Lage war. Am meisten Sorgen hat dir Besetzung de» Innensturms gemacht. Wenn nun schließlich drei Spieler gewählt wurden, die Vereinen der »weiten Liga angehören, und außerdem auch noch die beiden Reserve- spleler für den Sturm Mannschaften der zweiten Division entnommen wurden, dann ist da» im englischen Fußball ein ganz ungewöhnlicher Fall. Dir Hintermannschaft ist auf allen Posten mit Spillern der ersten Liga besetzt. Meinungsverschiedenheiten gibt e» eigentlich nur um den Mittelläuferposten. Tulli« von den Wolverhampton Wanderer», der argen Schottland eine Stütze der englischen Mann- Aast war, hat seinen Platz an den großen Stopper-Mittelläufer Young von Huddersfield Town abgeben müssen. Young hat aber nun im englischen Pokalendspiel so hervorragend« Leistung«» gezeigt, daß man ihn doch wohl noch Wer Tulli» stellen muß. Gegen den be- währten Torwächter Woodlev (Lhelsea) und gegen die Verteidiger Sprotson (Leeb» United) und Hapgood (Arsenal) werden eigentlich keine Einwendungen erhoben. Ebenso wird es begrüßt, daß Welsh (Tharlton Athlenc) al» linker Läufer erstmals zu internationalen Ehrrn kommt, weil Welsh rin Spielrr von ungewöhnlichen Fähig keiten ist, der in den Ligaspielen große Leistungen geboten hat. Wil lingham (Huddersfield Town) al» rechter Läufer gilt zwar nicht al« überragender, aber doch al» ein zuverlässiger Spieler. Dir kritischen Stimmen richten sich bei der Bewertung der Angriffslinie in erster Hinsicht gegen die Wahl von Robinson Sheffield Wednesday), dessen Aufstellung allgemein überrascht hat. Es wird zugegeben, daß Robinson ein gut veranlagter Stürmer ist, doch hat er für seinen Verein keineswegs sehr erfolgreich gespielt und nur sieben Tore für feine Mannschaft erzielen können. Man Hütte für Robinson daher vielfach lieber Hall von den Tottenham Hotspurs, der al» Reservrspieler bestimmt wurde, in der Mannschaft gesehen. Broome von Aston Dilla als Mittelstürmer gilt zwar nur als eine Verlegenheitslösung, doch erhofft man, daß das Einsetzen des Rechts außen der Villa-Mannschaft auf diesem Posten sich günstig auswirken wird, weil Broom« aus jeder Lage Tore zu erzielen versteht. Die Rückkehr von Goulden (West Ham United) al» linker Verbinder, der gegen Schottland nicht aufgestellt war, wird allgemein begrüßt, wie auch Matthew» (Stoke Tity) und Bastin (Arsenal) als Außenstürmer als die gegebenen Spieler für dies« Posten gelten. Es wird aber be zweifelt, ob Matthews und Bastin von d«n Innenstürmern so unter stützt werden, daß sie ihr Können voll ausspielen können. Die Beurteilung de» Abschneiden» der englischen Mannschaft in Berlin ist unter diesen Umständen sehr zurückhaltend. In einem der führenden Londoner Blätter kommt zum Ausdruck, daß Englands Aussichten, die deutsche Mannschaft zu schlagen, von Anfang an nicht besonders gut waren und daß diese nach der nun getroffenen Mannschaftsaufstellung noch schlechter geworden sind. Diese Meinungs äußerung ist für englische Verhältnisse ungewöhnlich, hat man sich doch bisher dem kontinentalen Fußball gegenüber al» überlegen gefühlt. E» muß aber auch gesagt werden, daß die englische Kontinentmann, schäft und insbesondere der Angriff vielleicht alle Kritiken entwaffnen wird, denn allem Anschein nach hat das Auswahlkomitee eine ganz bestimmte Einstellung verfolgt. Man hat im Angriff jungen Spie lern — Broome und Robinson spielen zum erstenmal international — «ine Thane« gegeben und man erwartet wohl, daß diese jungen Kräfte sich mit «inem ganz anderen Schneid einsetzen werden, als ältere Liga- fpieler, weil diese als Professionals gerade bei den Festlandspielen immer in erster Linie daran denken, sich keinen Verletzungen auszu- setzen, um ihre Spielerlaufbahn nicht zu gefährden. So hat es denn häufig an dem kraftvollen Einsatz gefehlt, der in den Meisterschaft«, spielen aus englischem Boden eine Selbstverständlichkeit ist. Einen Nachteil bat die Aufstellung der englischen Mannschaft allerdings auch für den deutschen Fußballsport, da Broome wahr- scheinlich nicht für die Spiele der Aston-Dilla-Mannschaft in Deutsch land freigegeben wird, so daß dieser englische Verein voraussichtlich auf diesen ausgezeichneten Stürmer verzichten muß. * . Wiener Spieler in der deutsche« Auswahlmannschaft! Im Rahmen des Sportfestes in Düsseldorf am kommende» Sonntag findet an Stelle des vorgesehenen Spieles zwischen einer deutschen und einer Wiener Auswahlelf eine Begegnung zwischen ,««i Mannschaft«» be» Dui»burg«r Lrhrgange» statt, Zum erstenmal spielen hierbei Wiener und reichsdeutsch« Spieler in einer Mannschaft. Di« Aufstellung lautet: Schwarz weiß: Iakob (Jahn Regensburg); Welsch (Borussia Neunkirchen), Muesch (Troisdorf); Kupfer (FT Schweinfurt), Gold- brunner (Bayern München), Kitzinaer (FL Schweinfurt); Lehner und Stroh (Schwaben Augsburg), Jerusalem und Neuner (Ostmark Wien), Peffer (Rapid Wien). Grünweiß: Rasti (Rapid Wien); Schmaus (Vienna Wien), Sold (FV Saarbrücken); Ioksch und Mock (Ostmark Wien), Skoumal (Rapid Wien); Fath (Wormatia Worms), Binder (Rapid Wien), Len- (Borussia Dortmund), Gauche! (Neuendorf), Hanemann (Admira Wien). Ersatz: Buchloh chertha-BST Berlin), Rohde (Eimsbüttel), Berndt (Tennl»-Borussia Berlin). Die Auslese bei d«m Duisburger Borberettuug^kursu». Di« Frage, welch« 22 Spieler sür die deutsche Beteiligung an der Fußball Weltmeisterschaft genannt werden, wird durch den Vordere!- tungskursu» in Duisburg jetzt um rin Stück der Lösung entgegen- geführt. Nach den „Einberufungen" zu rechnen, dürften al, Tor- Wächter Iakob (Regensburg) und Rast! (Wien) genannt werden, da Platzer, der Torwart der alten österreichischen Mannschaft, durch «ine Verletzung außer Gefecht gesetzt ist. Resrrvespieler find noch Buchloh (Berlin) und Klodt (Schalke 64). Als Verteidiger kommen neben Jane« (Düsseldorf) und Münzenberg (Aachen) die Wiener Sesta, Schmaus und Andritz in Be tracht. Sesta ist «wer nicht erst nach Duisburg «ingeladen, Andritz ist verletzt. Weitere Ersatzspieler sind Billmann (Nürnberg), Welsch (Neunkirchen), Streitle (München) und Müsch (Troisdorf). Die engere Auswahl für die Läuferreihe ist mit Kupfer (Schweinfurt), Goldbrunner (München) und Kitzinger (Schweinfurt) sowie für den rechten Läuferposten mit Wagner (Wien) und Rohde (Hamburg), als Mittelläufer mit Mock (Wien), Pekarek (Wien) und Sold (Saarbrücken), für den linken LLuferposten mit Skoumal und Iocksch (Wien) gegeben. Für den Angriff sind nach Duisburg gerufen: Rechtsaußen: Lehner (Augsburg), Hahnemann (Wien), Malecki (Hannover); rechter Verbinder: Gellesch (Schalke), Stroh (Wien), Gauchel (Koblenz); Mittelstürmer: Sifsling (Mannheim), Jerusalem (Wien), Berndt (Berlin), Epp (Men) und Lenz (Dortmund); linker Verbinder: Szepan (Schalke), Binder und Neumer (Wien); Linksaußen: Fath (Worms) und Peffer (Wien). In Reserve stehen noch Sindelar (Wien) als Mittelstürmer und Urban (Schalke), falls dieser bi» zur Weltmeister schaft wieder eingesetzt werden kann. Kameradschaft und Leistung: Bon der SA.-Standarte 105 wird uns geschrieben: Das ist ein Grundsatz der nat--soz. Lehre: „Ohne Leistung kein Erfolg". Wir fanden ihn in den letzten Wochen wieder bestätigt: Adolf Hitler wurde der Glücklichste aller Deutschen, weil mit ihm ein großes Volk eine Leistung vollbrachte, die keine Vergleiche in der Welt hat. Und diese Leistung war nur zu vollbringen, weil das Wort „Kameradschaft" zur Tat wurde. Jeder hat seine Pflicht zu tun, für sich und seine Familie, wenn er sich im Leben behaupten will. Für die große deutsche Familie gilt das gleiche. Hier muß sich Mann zu Mann und Frau zu Frau finden, um in großer, da» ganze Volk umfassender Leistung das Glück diese» Volke»zu schmieden. In den Reihen der SA. sollen die Kameradschaft und die Leistung dem deutschen Volke vorgelebt werden. Es ist niemand gezwungen, in der SA. mitzumarschieren. Wer «S tut, ordnet sich freiwillig dem hohen Gesetz der Volksgemein schaft unter: „Ich dien". Sein Handeln steht immer unter der Frage: Diene ich damit meinem Volke?" — Der Führer stiftete das SA.-Sportabzeichen, um allen deutschen Männern die Gelegenheit zur Leistung zu geben. Aus dieser Leistung, in der Kameradschaft getan, wächst der große Erfolg: ein ge sundes, wehrhaftes, deutsches Volk! Alle Träger de» SA-- Sportabzeichens sind eingereiht in die Front wehrwtlltger und wehrfähiger deutscher Männer. Unterstrichen wird diese Tatsache durch di« Wieder holungsübungen für da» SA--Sportabzeichen. Nicht nur in der Jugend soll der deutsche Mann für Volk und Vaterland einsatzfähig sein, sondern auch im späteren Alter. Diesem Ziele dienen die Wiederholungsübungen. Hunderttausende treten am 8. Mat 1938 zur ersten Joe Loui» «irst wieder verliere«! v«r VlwHr»« »«i ««««< «a» Gch»»1t«« «» «och nicht v»r»ischt. .^7 In d«r englischen Press« -«sichtet Jimmy Wilde, der früher» englische Boxweltmeister im Fliegengewicht, in Verbindung mit den Eindrücken von seiner Reise nach Deutschland zu den Kämpfe» Schmeling—Duda» und Neusel—Foord in Hamburg über etn« Unterredung, di» »r mit dem amerikanischen Intrreffenvertreter Schmelings in USA, Joe Iacobs, hatte. Rach dm Erklärungen von Iakobs hat Joe Louis die erste Niederlage gegen Max Schmeling im Juni 1936 noch nicht überwunden. Der amerikanische Boxfachwann gab seiner Meinung dahin Ausdruck, daß Louis wohl auch damit rechne, in dem Titelkampf am 22. Juni wieder geschlagen zu werden, wärmd auf der anderen Seite Max Schmeling die bestimmte Hoffnung habe, daß er seinen k. o. - Erfolg ein zweites Mal wiederholen wird. Sicherlich wird bei dem Weltmeisterschaftskampf am 22. Juni auch die seelische Seite eine Rolle spielen und ohne Zweifel besitzt Mar Schmeling in dieser Hinsicht ein starke» Übergewicht. Er hat vor zwei Jahren einen al» unbesiegbar gellenden Gegner klar geschlagen und zwar so vernichtend, daß es al» zutreffend angesehen werde» kann, wenn Joe Jacob» sagt, daß Loui» dl» Schlägt von Max Schmeling noch nicht vergessen hat. Der amerikanische Weltmeister wird daher auch wahrscheinlich mit der Distanz immer Luhr i» Nachteil gegenüber Max Schmeling kommen, wmn e» ihm nicht ge lingen sollte, in den ersten Runden Vorteile zu erzielen. Schmeling abgereist. Max Schmeling hat am Dien»tag mittag mit dem Lloyd-Dampfer „Bremen" die Uebersahrt nach Neuyork angetreten. In seiner Be gleitung befand sich Diax Macho». Der deutsche Meister sieht mit großer Zuversicht seinem Kampf» mit Loui» entgegen und ist von seinem Sieg» überzeugt. Bei der Abfahrt winkten Tausende von Menschen dem Deutschen Meister aller Klaffen zu und wünschten ihm da» Allerbeste. Schmeling und Max Machon am Fenster im Gespräch mit Kammersänger Michael Bohnen. Links der ehemalige deutsche Meister Rolauf. (Schirner-M.) Wiederholungsübung an. Es wird der Tag kommen, an dem alle gesunden Männer der Nation zu den Stellplätzen eilen. Deutschlands Wehrkraft aber wird dann unüberwindlich sei«. Die SA.-SPortabzeichenträger von Schwarzenberg stellen am 8. dS. Mts. 7.30 Uhr auf dem Markt. Sport- abzeichenträger, die ihr Leistungsbuch und ihr Besitzzeugni» noch nicht abgegeben haben, werden gebeten, die» bi» Freitag, 6. Mat, in der Geschäftsstelle de» SA^Sturme» 4/10S Ernst Just, Ernst-Just-Str. 2, nachzuholen. * Wkederholuugrübung der SA^SportaLzeicheuträger. Im Bereich des Sturmbannes 1/105 marschieren die SA.-Stürm« 2, 3 und 7 nebst Politischen Leitern und Volksgenossen am kommen den Sonntag. Abmarsch 8 Uhr in Er la, berührt werden Raschau, Markersbach und Pöhla. Autobahnen in Sachsen: landschaftlich und kulturgeschichtlich. Wenn im Verbände der Autobahnlinien des Reiches die im Verkehr befindliche sächsische Strecke einmal besonders betrachtet werden muß, so deshalb, weil sie durch die schönste und viel gestaltigste Landschaft führt und weil ihr Bau besonders große Anforderungen an Ingenieure, Architekten und Arbeiter stellte. Wenn man allein alle Brücken dieser Autobahn auf ihre Ein passung, ihr Verhältnis zur Landschaft prüfen würde, so ergäbe sich die Tatsache, daß sich kaum eine Form wiederholt. War hie« eine Stahlkonstruktion notwendig, dann mußte dort eine Stein brücke stehen — immer und überall wurde eine glückliche Ver bindung von Technik und Landschaft gefunden. Zwei typische Beispiele: Das Bild der Elbbrücke wird von Strebenfachwerk bestimmt, bas heißt also: feingegliedert, durchsichtig, ein filigran artiger Balkenbau eingefügt in die Stimmung der l eblichen Hügellandschaft der Lößnitz mit ihren Weinbergen, ihren Gärten und schmucken Häuschen. Dagegen die bisher größte Brücke der sächsischen Autobahn, die Mulbentalbrücke bei Siebenlehn: ein gewaltiger Stahlbau von 70 Meter Höhe und 403 Meter Länge. Aber hier sind die Pfeiler und Widerlager mit Meißner Granit verkleidet, um sich der anbersgestalteten Landschaft geschmackvoll und vollkommen anzupaffen. Ingenieur und Architekt mußten eine Einheit bilden, um das Notwendige mit dem Schönen vollendet zu verbinden. Die Reichsbahn richtete auf der Bahn eine regelmäßige Verbindung Dresden-Weimar ein. Die schnittigen Stromlinien wagen sind längst «ine alltägliche Erscheinung geworben. Wie viele Fahrgäste aber, mögen sie selbst aus Sachsen stammen, werben sich bewußt sein, durch welch kulturhistorisch bedeutendes Gebiet sie der Autobus trägt? Wenn der Wagen das Elbtal hinter sich gelassen hat, steigt er in der Bahn hinauf zu den Höhen um Kesselsdorf, an jenen Schlachtfeldern vorbei, auf denen die Preußen unter Fürst Leo pold von Dessau am 15. Dezember 1745 die österreichisch-säch sischen Truppen im zweiten schlesischen Kriege schlugen. Dann fahren wir durch den Wald bei Wilsdruff und haben bald die Anschlußstelle Nossen erreicht, wiederum eine historisch bedeut same Gegend. Einmal Nossen selbst! Wenn wir einen Abstecher machen wollten, stünden wir aus dem Marktplatz des Städtchens vor der alten, einfachen Kirche und dem Schloß, das von den Raubrittern von „Nuzzin" (Nossen) erbaut wurde. Der Lips- Tullian-Turm erinnert uns an den berüchtigten, mit sagenhaften Körperkräften ausgestatteten Räuberhauptmann, der nach der einen Lesart 1715 in Dresden enthauptet wurde, nach der an deren im gleichen Jahre auf der Augustusburg verhungerte. Un weit der Stadt Nossen lag bas Kammergut Altenzelle. Noch heute bewundern wir die Ruinen des Zisterzienserklosters uno träumen uns in die Zeit zurück, da es, 1162, vom Markgraf Otto dem Reichen von Meißen gestiftet und durch den wissenschaft lichen Sinn der Mönche im 13. bis 15. Jahrhundert berühmt wurde. Im Jahre 15S9 wurden Kirche und Begräbniskapelle ein Raub der Flammen. Welche Bedeutung aber dem Kloster wirt schaftlich zukam, geht daraus hervor, daß der jeweilige Abt Ge walt hatte über die Städte Roßwein, Nossen, Siebenlehn und über 75 Dörfer. Während die Gedanken Hinüberschweiften zu diesen histo rischen Stätten, ist indes der Wagen weitergebraust, hat den An schluß zur Gellertstadt Hainichen überholt und den nach Freiberg. Die alte Bergwerkstabt möchte uns ebenfalls festhalten. Einmal ihr berühmter Dom mit der goldenen Pforte, der Tulpenkanzel, der Silbermannorgel. Und auch im Siebenjährigen Krieg spielte Freiberg eine wichtige Rolle. Schlug doch Prinz Heinrich von Preußen am 29. Oktober 1762 die Oesterreicher und die Reichs armee entscheidend am Hospitalwald, durch den heute die Reichs- straße Frankenberg—Freiberg führt. Und wenn wir Frankenberg selbst passieren, dann sind wir einmal an der nördlich gelegenen Sachsenburg, zum anderen an der Augustusburg, die südlich liegt, vorbeigeeilt. Auch diese Bauten sind auf geschichtlichem Boden erstanden und durchlebten in ihrem mehrhundertjährigen Dasein eine abwechslungsreiche Geschichte. Die Landschaft, die der Autobus bislang durchfuhr, war so ungemein vielgestaltig, wie sie selbst der Eisenbahnreisenbe i« reizvollen Sachsenlande nicht kennenlernt. Es erschließen sich Un sagbar schöne Weiten. Nabel- und Laubbäume, Hochwald und dichte Schonungen rollen wie bas lebendige Bild eines voll kommenen Farbenfilms ab, ohne das Auge auch nur sür eine Minute zu ermüden. Immer wieder umfängt uns der Rei- des Neuen, Niegesehenen. Die Autobahn hat bas wahre Bild des industrialisierten Sachsenlanbes enthüllt: Tin Reiseland von be stechender Schönheit. Wir lernen eine neue Landkarte kennen! Eine neue Kunde des fleißigen Grenzlandes wird dem, der in sausender Fahrt über die breiten, weißen Bänder schwebt. Da» Werk dieser gigantischen Straßen ist bahnbrechend geworden selbst für den Fremdenverkehr, dem in ihnen ein neuer Werber erstand. NSG.