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Kundgebungen für Adolf Hitler i« Berlin. Wts der Führer abstimmte. Der FLHrer stimmt« am DomNag im 1LS0 llhr «. «Mldar nach seiner Rückkehr ave Vie« aus dem Anhaller Bahn» Has ab. In kurzer Zett waren di« Bahnhofshalle und der Warlesaal von begeisterten Menschen dicht besetzt. Und als der Sonderzug um 15.25 Uhr eintraf, schlug dem Führer eine Welle herzlich«» Jubel» entgegen. Im Dartesaal L «lasse, in dem da» Stimm- lvkal eingerichtet war, nahm Adolf Hitler unter Heilrufea den Wahlschein und den Umschlag in Empfang und begab sich in die GM»«»«Vch< Mr Vörktg. Berlin, 11. April. Der Führer und Reichskanzler hat dem Ministerpräsidenten LeneralfrlbmarschaN Döring nachstehendes Telegramm gesandt: „Lieber Generalfeldmarschall Döring! Am heutige« Tage, an dem Sir nor fünf Jahren da» Amt der preußischen Minister präsidenten übernommen haben, gedenke ich in herzlichster Dank- barkeit Ihrer treue« Mitarbeit am Aufbau Deutschland». Was Sie in diese« fünf Sahre« für die Erstarkung Deutschland» ae. leistet habe«, gehört der Geschichte an. Daß Ihre treue Hilfe mir «och lange Sahr« zur Sette steh«, ist m«i« aufrichtiger Wünscht S« alte, Freundschaft Ihr (gez.) Adolf Hitlers 81S Reichstagsfitz«. « « »li«, 11. April. Da» vorläufig« amtlich« Gesamt ergebnis der Wahl -nm Droßdentfche« «eich» tag ergibt folge«-« Zahlen: Gesamtzahl der Stiminberechtigte» . . 49498928 Gesamtzahl der abgegebenen Stimme« . 49 279194 (99,57 A-) Gültig« Stimme« insgesamt . . . . 49 298 757 Für di« Liste und damit für den Führer 48 751 587 (99,98 A) Segen die Liste des Führer» .... 452179 Dl« Zahl der Abgeordnetensitz« i« Großdeutschen Reichs tag beträgt fetzt insgesamt 818. Wahlkabine. Während de» Wahlakte» selbst herrscht« tiefe» Schweigen, da» wieder von brausenden Heilrufen abgelöst wurde, al» der Führ« vvrtrat, den Umschlag in die Ur»« warf und den vom Oberbürgermeister der Hauptstadt der Bewegung au»gest«ll» ten Stimmschein abgab. Ek» Hitlerjunge steckte voller Stolz dem Führ« die Wahlplakette an, während eine junge Frau ihm einen Blumenstrauß überreichte. Unt« dem Sprechchor d« begeisterten Menge „Wir danken unserem Führ«" »«ließ Adolf Hitler da» Wahllokal, unb jubelnd« Hellkufe begleitet«, ihn hinau» auf den Vorplatz. Svst»rt nach dem Führ« gab Reichsminister Dr. Goebbels auf einen Stimmschein b« Reich»hauptstadt seine Stimme ab. Ihm folgten Reichsführer ff Himmler, Reichsleiter Rosen berg, Reichspressechef Dr. Dietrich, Reichsminister Dr. Lammers, Obergruppenführer Brückner und Gruppenfüh rer Schaub, die mit dem Führ« aus Wien nach Berlin zurück gekehrt waren. Auf dem Bahnsteig war Frau Goebbels mit Kindern anwesend, die den Führer durch ein«« Strauß frischer Frühlingsblumen «freuten. Eine halbe Stund« vor Ankunst des Führers in Berlin war auch der Stellvertreter der Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, aus Wien kommend, in Berlin eingetroffen und hatte sich sofort in das Wahllokal des Anhalt« Bahnhofs begeben. In der Iägerstratze im Stadtzentrum erschienen kur- nach 19 Uhr R«ich»minist« Frick und Frau und gaben dort ihr« Stimme ab; außerdrm wählten hin Reichsaußenminister v. Ribbentrop, Gtaatsminist« Meitzner und Frau und Botschaft« v. Papen. In der „Alten Feuerwache" in der Mauerstraße kam außer Generalfeldmarschall Göring auch Korpsführer Hühnlein sein« Wahlpflicht nach. Reichsorga- nisationsleiter Dr. Ley wurde her-lich begrüßt, als er im Rat haus Grunewald zur Wahlurne schritt. Stabschef Lutze wählte gegen 19 Uhr in Dahlem, Reich»wirtschaft»minister Funk suchte in Zehlendorf da» Wahllokal auf, während Reichspostminist« Ohnesorge sich in seinem Wahllokal, in der Näh« das Bahn hofs Heerstraße, zum Führer bekannte. Reich»verkehrsminist« Dr. Dorpmüller ging gleichfall» in Zehlendorf zur Um«, während Reichsminister Kerrl in Spandau wählte. Reichs minister Schwerin-Krosigk wählte in seinem zuständigen Bezirk in der Thiel-Allee, und Reichserziehungsminister Rust genügte in Dahlem seiner Wahlpflicht. Baldur». Schirach ging in München zur Wahl. Auch Reichsbanlpräsident Dr. Schacht wählte, da er sich auf Dienstreise befindet, außerhalb Berlins. Tausend« vor der Reichskanzlei. Berl«, 10. April. Im Lauf« de» Tages zogen Lausende von frvhbewegten Berlinern zum Wilhelmplatz vor die Reichs kanzlei, um ihrem Führ«, dem Schöpf« Großdeutschlands, zu banken. Der Andrang wurde stärk« und stärker, als um 17 Uhr di« Wahlhandlung beendet war. Langsam legt sich die Dämme rung üb« den weiten Platz. Immer dichter werden die Reihen der froh gestimmten Menschen. Die ersten Sprechchöre klingen auf. Sie rufen nach dem Führer. Dann wieder brausen die Lie ber b« Nation üb« den Wilhelmplatz. Da — gegen 19.30 Uhr — öffnet sich die Balkontür und Adolf Hitler tritt zusammen mit Generalfeldmaschall Göring und Reichsminister Dr. Goebbels auf den Balkon. Die Menge ist nicht mehr zu halten und dringt durch die Absperrungsketten bis an die Hausmauer der Reichskanzlei. Tausende und aber Tausende von Händen recken sich dem Führer entgegen, der mit erhobener Hand nach allen Seiten hin bankt. Nach einigen Minuten begibt «r sich in das Haus zurück. * Am Abstimmungstag« in Wien. Wien, 10. April. In der Stadt des letzten Appells des Führers waren schon in aller Frühe, um 7 Uhr, die Türen unb Tore d« über 8000 Wahllokale geöffnet, und sofort setzte überall eine wahre Völkerwanderung ein. In den ersten Vor mittagsstunden hatten schon in zahlreichen Bezirken mehr als die Hälfte, häufig sogar 60 und 70 v. H. der Wahlberechtigten, ihre Stimme abgegeben. Wien war auch bas Ziel vieler Ausland,- deutschen, die hier ihrer Wahlpflicht genügten. — Die Reichsdeut schen, die beruflich in diesen Tagen in Wien weilten, gaben viel fach geschloffen ihr« Stimme ab. Der Wahlhelferbienst, der in allen Bezirken eingesetzt ist, leistete wertvolle Dienste. Am nord westlichen Rande der Stabt, in Dornbach, war das Wahllokal, wo Reichsstatthalter Dr. Seyß-Inquart sein« Stimme ab gab. Aus der Stubenbastei im 1. Bezirk «füllte der Wien« Erz bischof, Kardinal Innitzer, sein« Wahlpflicht. Mit b«m beut- schen Gruß (rat er ein und gab seine Stimme ab. Dann heftete ihm ein Hitlerjunge di« Wahlplakette an di« Brust. Wie in Wien, verlief auch in den übrigen Gauen in Oester reich der Wahltag feierlich und «rhebend. In Vorarlberg hatte nach ein« Meldung aus Bregen- schon gegen 11 Uhr vor mittags mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. In Salzburg beherrschte bereit» zwei Stunden nach Beginn de» Wahlaktes bas Wahlerinnnungszeichen bas Stadtbild. Auch in Linz war der Andrang zu den Wahllokalen von der ersten Stunde an ungewöhnlich stark. HMers stolzester A«ge«bttS Wetterbericht de» «»ichsmetterdterrste» vom 11. April Im ganzen Reich Wied« ruhigeres, zwar noch wechselnd wolkig«», aber trockenes Wetter. In Süddeutschland noch nacht« Bodenfrost, am Tage allgemein wärmer als an den Vortag«». Hauptschrtstttit«: Dr. jur. Paulus vstarhild in Schneeberg; Stellvertreter und verantwortlich für Politik, Au» Stadt und Laub, Sport und Bilderdienst: Schriftleiter Heinrich Schmidt in Au«; für den übrigen Text: Schristleiterin AnnaMarttnoGottschick In Schneeberg; für d. Anzeigenteil: Albert Georgi In Zschorlau. Druck und Verlag: T. M. Gärtner in Au». Dresdner Gchrift- lettun« Walt«» Schur in Dresden, Fernsvr. 4LS00. D. A. M. L8: Üb« 10800. Vezirksbeilagen Hl. 38: Auer Unttrhaltungoblatt (tim mal wöchentlich: Donnerstag») über S100, Lößnitzer Stadtanzeigrr (einmal wöchentlich: Donnerstag») über lliüO, Schneeberger Anzeig« sGMMM VMykMNtst- MkEUKgLH «ver «rvv» o» vulng Pi. o. beweis«, haß die gewaltige Mehrheit der deutschen Arbeiter sich dem Nationalsozialismus angeschlossen habe, daß die Arbeiter Hitler treu sind und daß sie seine Außenpolitik rück haltlos gutheißen. Diese Zahlen sollen gewissen marxistischen Agitatoren in Frankreich zu denken geben, die noch immer zu behaupten wagten, der deutsche Arbeiter erwarte mit Unge duld die Stunde seiner „Befreiung". — „Petit Journal" greift das Abstimmungsergebnis der Stadt Rothenburg (Tauber) heraus und schreibt: Wie könne man nicht voll Be wunderung und Staunen über das Ergebnis dieser Stadt sein, in der von LS 469 Wahlberechtigten alle gewählt und alle mit Ja gestimmt hätten. Wie ein einziger Mann hätten sie alle mit Ja gestimmt! — „Figaro" erklärt, der Erfolg des Führers sei so vollkommen, wie Hitler ihn sich nur habe wünschen können. — ,Lour" wendet sich gegen die Pehaup- tung jüdischer Emigranten, daß auf die Wähler in Deutschland und Oesterreich ein Zwang oder Druck ausgeübt worden sei. Das ganze große Deutschland mit Oesterreich sei in allen Teilen einig und vollständig hinter seinen Führer getreten. Der Führer könne diese» Großdeutschland führen, wohin er wolle. Und es wäre besser für Frankreich, wenn es die Folgerungen aus diesem Erfolg ziehen würde. Stockholm, 11. April. Unter der Ueberschrift „Das siegende Deutschland" erklärt „Stockholmer Tidningen" u. a., «ine der größten Volksbefragungen, die jemals stattgefunden habe, sei in einer Iubelstimmung erfolgt, eine Tatsache von welt historischer Bedeutung habe dadurch ihre nachträgliche Billigung erhalten, was die Stellung Deutschlands von Grund auf ver ändere. Die Oesterreicher hätten bekräftigt, daß sie mit dem, was am 11. März geschehen sei, zufrieden seien, und ihre Stammverwandten im großen Reich, daß sie die Brüder mit offenen Armen aufnehmen. Adolf Hitler stehe nun auf der Höhe der Macht und des Erfolges. Es sei die Ironie der Geschichte, daß ein von den Siegermächten schlecht behandeltes Deutschland aus dem langen Kampf als Sieger ohne Blut vergießen hervorgegangen sei. Der Friede von Versailles sei nur dem Namen nach ein Friebe gewesen, und di« Folge dessen sei die heutige Unruhe in der Welt. — ,^venska Dag- blat" hebt in der Ueberschrift hervor, daß ein „ungeheurer Organisationsapparat eine Rekordteilnahme an der Ab- Kimmung bewirkte. Cs fehlt im übrigen nicht an Stimmen in der schwedischen Presse, die aus parteipolitischem Krämer- aeist die Großartigkeit des gestrigen Geschehnisses in Deutsch- land und im Lande Oesterreich leugnen und mindern wollen. Kopenhagen, 11. April. „Politiken" schreibt, das Groß deutsche Reich sei nun Tatsache. Nur eine egoistische, durch politische Gründe bestimmte Furcht der Versailler Mächte habe bewirkt, daß das nicht früher und in anderer Form geschah. Was man 1919 beschlossen habe, um Deutschland niederzu halten, sei nun zu einem Sieg für Adolf Hitler geworden. Darin liege eine politische Lehre. — „Nationaltidende" er klärt, die Starke des Großdeutschen Reiches, das Hitler ge schaffen habe, dürfe nicht nur aus den Ziffern der Wahl herausgelesen und nicht nur in den Prozenten gesehen wer- den. Don dieser Stärke bekomme man z. B. einen Eindruck durch die Antwort, die ein Berliner Droschkenfahrer einem kleinen Jungen auf sein Bedauern, daß der Führer nicht da sei, gab und die gelautet habe: der Führer sei doch überall. Warschau, 11. April. In Polen war nicht damit gerechnet worden, daß das deutsche Volk in so überwältigender Mehrheit dem Führer sein Ja-Wort geben würde. Das Ergebnis ist daher für die Presse eine große Ueberraschung. Im „Kurjer Warschawski" wird hervorgehoben, daß die ins Reich zur Ab- stimmung gekommenen Ausländsdeutschen ohne Ausnahme Ia-Stimmen abgegeben haben. In vielen Ortschaften Oester reich» sei es anläßlich der Stimmabgabe zu spontanen Kund gebungen für den Führer gekommen. Budapest, 11, April. Ein so überwältigendes Wahlergeb nis war hier nicht erwartet worden. Obwohl man über die Stimmung in Oesterreich seit Jahren unterrichtet war, hat di« Tatsache des einmütigen Bekenntnisses Oesterreich» zu Adolf Hitler hier einen tiefen Eindruck gemacht. Nenyork, 11. April. In den Morgenblättern findet das deutsche Abstimmungsergebnis starken Widerhall. „Herald Tribune" und „Daily News" bringen auf der ersten Seite das Funkbild des Führers vor der Wahlurne. Die Zeitungen werten das Ergebnis als ein Zeugnis nationalen und völki schen Zusammenhalts. Alle neutralen Beobachter stimmten darüber überein, daß die Stimmabgabe für Hitler und den Anschluß diesmal noch höher sei, als im März 1936, so daß das Ergebnis praktisch einstimmig genannt werden könne. Das Echo -es Auslandes. London, 11. April. Für die Montagmorgenpresse ist die Abstimmung das Hauptereignis des Tages. Die „Times" oersehtn ihre Berlin« Meldung mit der Überschrift „99 o. H. Ja — Hitlers stolzester Augenblick". — „Daily Telegraph" überschreibt seinen Bericht „Ueberwältigende Mehrheit für Hitler. Er hebt besonders die freudige Stimmung der Wühler und das farbenfrohe Bild in den Straßen hervor. Ausführlich beschreibt er dl« Stimmabgabe von Kardinal Innitzer, der mit dem Deutschen Gruß in das Wahllokal trat. — Der marxistische „Daily Herald" beschränkt sich auf einen kurzen aber sachlichen Bericht und bringt auf der ersten Seite ein Bild von der Stimmabgabe des Führers. — In der „Daily Mail" hebt Ward Price besonders hervor, daß von den österreichischen Soldaten nur 66 gegen den Anschluß gestimmt hätten. Trotz bitterer Kälte hätten die Wähler schon in den frühen Morgenstunden vor den Wahllokalen Schlange gestanden. In ihrem Leitartikel schreiben die „Times" unter der Ueberschrift „Größeres Deutschland": Die Frage ist nicht so sehr, wie das Endergebnis aussieht, sondern weshalb über haupt eine Wahl abgehalten wurde. Der Welt zeigt sie die disziplinierte Einheit des deutschen Volkes. Adolf Hitler hat recht gehabt, al» er sagt«, daß die Oesterreicher zum deutschen Volk gehören, in einem deutschen Lande wohnen und an einem größeren Deutschland teilzuhaben wünschen, seitdem die österreichisch-ungarische Monarchie zerbrochen wurde. Abge sehen von den „Methoden", die angewandt wurden, hat e« in England niemals «in Gefühl gegeben, das gegen die Ver einigung von Oesterreich und Deutschland eingestellt war, noch ist diese Bereinigung selbst auch nur die geringste Schranke gegen eine Verständigung zwischen Großbritannien und Groß- beutschland. Zweifellos werden durch den Anschluß die Hilfs- quellen und die Stärke Deutschlands zunehmen; aber Groß britannien ist ja auch damit beschäftigt, seine Stärke zu vermehren. London, 11. April. Einen tiefen Eindruck hat die Ab. stimmungsfahrt des neuen KdF.-Schiffe- „Wilhelm Dusthoff" Unterlassen. Zahlreiche englische Journalisten, die an Bord des Schiffes Gelegenheit hatten, die Wahlhandlung in allen Einzelheiten zu verfolgen, berichten spaltenlang über ihre Eindrücke und schildern hierbei auch das Schiff. Sie sind alle begeistert und heben die völlige Unparteilichkeit de» Abstim- mungsvorganges hervor. — „Daily Telegraph" schildert eingehend, wie die Deutschen aus ganz Großbritannien zu- sammengekommen waren, um adzustimmen und unterstreicht, daß die Abstimmung völlig geheim gewesen und keinerlei Zwang ausgeübt worden sei. (Diese Feststellung ist insofern bedeutsam, als man in England nicht gelten das Gegenteil behauptet hatte E. D,) Die britischen Pressevertreter hätten sogar Gelegenheit gehabt, der Zählung der Stimmscheine beizuwohnen. — Der Vertreter der „Daily Mail" weist darauf hin, daß das Schiff auf ihn einen besonderen Eindruck gemacht habe. Er schildert die ausgezeichnete Unterbringung auf dem Schiff und die Gesellschaftsräume. Dabei hebt er besonders hervor, daß das „Sonnendeck größer als ein Fußballplatz" sei. Auch er schildert dann eingehend den Wahlakt. — Der mar- xistische „Daily Herald" schreibt, die Fahrt auf dem „Wilhelm Gustloff" sei wie ein Sonntagsausflua gewesen. Ein deutsches Mädel habe dem Berichterstatter erklärt, der „Daily Herald" sei schlecht, weil er nicht die Wahrheit über Deutschland schreibe. Auch dieses Blatt stellt fest, daß der Wahlakt voll- kommen ordnungsgemäß vor sich ging. Man habe keinen Versuch gemacht, festzustellen, wie die Wähler im einzelnen abgestimmt hätten. — Sämtliche Blätter bringen Photos von Bord des „Wilhelm Gustloff", die zu SL die Pildevseiten nahezu aller Zeitungen füllen. „Ei« stolzes Bolt hat gesprochen!" Pari», 11. April. Die gesamte Morgenpresse steht unter dem Eindruck des Abstimmungssieges in Großdeutschland. Schon in den Ueberschriften der Zeitungen kennzeichnet sich die überwältigende Wirkung dieser Heiligen Wahl" Deutschlands. So lauten die Schlagzellen einiger Blätter: „Der triumphale Volksentscheid" — „Hitlers glänzendster Sieg" — oder „Alles übertreffende Begeisterung". — „Epoque" stimmt noch einmal einen Sterbegesang für die „österreichische Unabhängigkeit* an, muß dann aber feststellen, daß Hitler jetzt endlich den Traum verwirklicht habe, der schon vor 90 Jahren im Frankfurt«! Parlament geträumt wurde und den später selbst Bismarck nicht zu verwirklichen vermochte. Ein stolze« Volk hab« ge sprochen. Wie weit sei es jetzt entfernt von der Erinnerung an di« Weltkriegsniederlaael — ,Lournal" schreibt, die Deutschen seien mit der Politik ihre» Führer» einverstanden. In den Wahlbüro» habe man gefühlt, daß die Männer und Frauen «ine heilige ^Pflicht erfüllten. Für jeden unparteiischen unb vernünftigen Menschen hab« e, festgestanden, daß da, deutsch« Bolt seinem Führer in der Zukunft wie in der Ver gangenheit folgen werde. Die Treue der Massen dem Führer gegenüber sei kein leeres Wort. Ebensowenig wie di« Volks- gemeinschaft, von der der Führer in seinen Reden spreche. Die Abstimmung sei ein Sieg gewesen, wie man sich ihn gar nicht mehr glänzender vorstellen könne, demgegenüber man in all den Landern nur Neid empfinden könne, in die zugleich mit dem Marxismus Unordnung, Anarchie und Antipatriotismu» eingedrungen seien. Die deutschen Abstimmungsergebnisse zeigten deutlich, baß di, Opposition nur noch einen atomischen, mikroskopischen Eharakter trage. „Wo bleiben bei dieser Ab- stimmung noch dir Unzufriedenen? Alles das hat sich in Wohlgefallen au/gelöst. Die sind alle vom Sturmwind der nationalen Begeisterung mitarrissen worden." Dies« Tatsache