Volltext Seite (XML)
Die Haarnadel Erzählung von?. Hufschmied. Gonella, der Narr § -Ui. j die kurzen Locken flogen, und lachte. ,Zch brauche doch'kein« Haarnadeln!" jagt« e» Wer die Alle ging nicht fori. Sie stand unbeweglich und hielt dem Kind dir Nadeln entgegen, lange, gebogen« Nadeln, bei deren Anblick Jen» eine unklare Erinnerung überkam. Die Lippen der Frau murmelten unaufhörlich etwas vor sich hin, der Konsul verstand: „Einer gestorben, einer verdorben, einer verschollen", aber vielleicht irrie er sich auch, jedenfalls dauerte ihm die Sach« zu lange, er wollte die Alte fortschieben. In diesem Augenblick hob sie das Gesicht zu ihm auf und betrachtet« ihn aufmerksam, ihre Züge bekamen etwas Nachdenkliches und Suchendes, plötzlich tagte sie: „Man braucht immer Haarnadeln — für die Suppe, für die Suppe!" DaS Kind lachte wieder, aber «S klang ängstlich, die Ml« glitt fort. „Hallo!" rief Jens Petersen und eilte ihr nach. „Kommen Sie doch mal her, Frau — hören Sie nicht?" Niemand meldet« sich. „Laß uns gehen. Vater", bat da» Mädchen, aber der Konsul rief noch einmal: „Kommen Sie doch her! Ich will etwas für Sie tun, hören Sie doch!" Er wieder holte daS einige Male, eS war umsonst. In dieser Nacht schlief JenS Petersen nicht. Er dachte an eine Haarnadel, die er vor langen Jahren irgendwo von der Erde ausgelefen und dann, in betrunkenem Zustande, in einem WirtShauS in die Suppe gelegt Halle. Am nächsten Lag forschte er im „Grauen Bären" nach dem Verbleib der Mamsell. Er erfuhr erst fetzt, daß man ihr damals sofort gekündigt hatte, weil ihr Bleiben daS Wirtshaus nach jenem Vorgang schädigen muhte. Oder hatte er das damals gar nicht beachtet? Er mutzte es nicht. Jedenfalls Hörre er erst jetzt, daß sie drei unmündige Kinder gehabt haue. „Erner gestorben, einer verdorben, einer verschollen", dachte er, und seine bis dahin oom Nachdenken unbelastete Seele zog sich in einem kalten Schau der zusammen. Seine Nachforschunaen förderten nichts Nennens wertes zutage, und wäre nicht die Zeuoenschaft feiner kleinen Tochter gewesen, er hätte die Alte am Hafen für eine Ausgeburt feiner Phantasie halten können. Seit dieser Zeit war eS aus mit Jens Petersens Ruhe und mit semer Ueberzeuguna von der Rechtmäßigkeit seiner geachteten Stellung. Umsonst hielt er sich vor, daß er betrunken gewesen sei, sozusagen ohne Verantwortung — bei diesem Wort meldete sich sofort daS Gewissen und sagte mit Spott und Trauer, daß eS Unoerantwortlichkeit gar nicht gäbe. JenS Petersen und sein Freund, den er KrampuS nannte, hatten bereits eine Reihe von Gaststätten besucht, als sie gegen zwölf Uhr nacht» noch im „Grauen Bären" einkehrren. „Können wir etwa» Gutes zu essen bekommen?" frag» JenS. Er sprach leicht und fließend, auch feine Haltuna war tadellos, nur Eingeweihte bemerkten an der Starre seines Blickes, baß er zuviel getrunken hatte. Eigentlich war die warme Küche schon geschlossen, der Koch im Fortgehen, aber was tut man nicht für eine» so guten Gast wie den Sohn des Reeders Petersen? Natürlich würde ihm die Mamsell noch etwas zu essen Herrichten. Sie war eine große, gut gewachsene Frau mit etwas verschlossenem GesichlSauÄruck, nicht mehr ganz jung, schon mit grauen Streifen im langen dunklen Haar, und auch im Grunde gar keine Mamsell, sondern eine Witfrau mit drei unmündigen Kindern. Sie richtete da» Essen schnell her, sie sehnte sich wohl nach daheim. „Eine tüchtige Person", sagte der Wirt lobend, „keine Klag« über sie gewesen in den drei Jahren." KrampuS nahm einen Löffel voll und stimmte in da» Lob ein. Ja, eine tüchtige Person, wie gut eS schmeckte, nicht wahr, Jens? JenS blickte auf, seine grauen Augen waren jetzt ganz trüb«. „Sicherlich", erwiderte er sehr laut, so daß alle sich nach ihm umwandten, „nur sollte sie sich nicht am Herd frisieren, meinen Sie nicht auch, Herr Wirt?" Damit fischte er eine lange gebogene Haarnadel mit einem grauen Haar daran auS der Suppe und hielt sie hoch, allen zahlreich anwesenden Gästen sichtbar. „Aber daS ist doch nicht möglich", sagte der Wirt fassungslos. JenS stellte laut fest: ,„Jch habe sie eben aus der Suppe - geholt." „Ja, das haben Sie, ja, freilich —", der Wirt lief rot an, er blickte sich um, aller Augen hingen an der Haarnadel, er atmete heftig und sprang aus. Auch mehrere Gäste erhoben sich, riesen „Zahlen!" und schickten sich an, aufzubrechen, ohne Teller und Glaser zu leeren. „Ein Mißverständnis!" rief der Wirt beschwörend, aber sie winkten ab. Nein, hier wollten sie doch lieber nichts mehr essen, solange diese tüchtige Person, die Mamsell —* nein, danke. Der Wirt stürzte wütend in die Küche. — MS JenS und Krampu» eine Stunde später ebenfall» da« Gasthaus verließen, ging eine Frau an ihnen vorbei, gesenkten Gesichts. „Die Mamsell!" sagte KrampuS. Aber JenS hörte nicht, er war zu betrunken. Ja, es war die Mamsell, sie ging heim, den MonatSlohn in der Tasche, es würde wohl für lange Zeit der letzte Monatslohn sein. Denn wo würde sie wieder eine Stelle finden, nach solchem Vorkommnis? Zu Haus-, blickte sie auf die schlafenden Kinder, aber ihre Gedanken waren weniger bei der Zukunft als bei dem Rätsel, ww die Haarnadel m die Suppe gekommen sein mochte. Sie trug solche Nadeln, sie hatte auch schon graue Haare, leider! Wer gab eS nicht mehr gebogene Haarnadeln und graue Haare? Nur m der Küche gab eS sic nicht, freilich. Die Mamsell schlief in dieser Nacht nicht, sie grübelte, aber es nützte nichts. Auch das Grübeln all der folgenden Nächt« nützte nichts. * Jen» Petersen war trotz einer sehr flott verbrachten Jugend doch ein tüchtiger Kerl. DaS zeigte sich, al» er die Firma des BarerS übernahm. Alle Welt hatte oorauSgejagt, eS würde nun. bergadgehen, ober eS geschah nichts. JenS Petersen änderte seinen Lebenswandel. Er wurde ernsthaft und ordentlich. Er heiratete eine hübsche wohlhabende Frau, mtt der er sehr gut lebte und eine Familie gründete. Er wurde Konsul, bas war nicht ein mal sein Baier gewesen. Ja, er nahm eine geachtet« Stellung in der Stadt ein, und er sand das auch ganz m der Ordnung. Wenigstens bi» zu dem Abend, an dem er persönlich seine Tochter Susann« von einer Kindergesellschast abholte. Sie gmgen am Hafen entlang heimwärts. JenS Petersen lachte gerade recht herzhaft über etwas, da» die kleine Susanne ihm erzählte, als eine alte Frau aus dem dunklen Winkel neben ihm hervortrat und dem Kind Haarnadeln andot, die schwach durch das Dunkel glänzten. Da» Kind schüttelte den Kops, da» Der Herzog Bonzo von Ferrara ist krank. Ein hartnäckige» Fieder plagt ihn, vor dem die Kunst der Aerzte versagt. Wo icdoch die Weisheit der Gelehrten endet, da beginnt zuweilen der Witz des Narren. Gonella ist zu Ausgang des Mittelalter- ein berühmter Narr am Hofe von Ferrara. Seine Witze und Streiche sind weit hin beliebt und bekannt. Manchmal jedoch überschreitet er die Grenze des Anstands und wird dafür bestraft. Auch die Herzogin wollte ihn einmal strafen. Sie gebot ihren Mägden, sich mit Ruten zu bewaffnen und, wenn Gonella vor ihr erschiene, ihn zu züchtigen. Gern waren die Mägde zur Hand, den Wunsch der Herrin zu erfüllen, denn auch sie hatten oft persönlich den Uebermut des Narren erfahren. Als Gonella kam, gewahrte er sofort, daß ihm Strafe drohe. Er entzog sich chr keineswegs, wollte sich gern unterwerft», nur bat er, eine Bedingung stellen zu dürfen: daS Mädchen nämlich, daS er am öftesten geküßt hätte, sollte den ersten Schlag gegen ihn führen. Da nun keine als loses Frauenzimmer erscheinen wollte, führte keine den ersten Schlag, und die Züchtigung unterblieb vollends. Nun aber war Gonellas Herr erkrankt, und selbst sein Leib- aqt, ein weiser, alter Araber, wußte scheinbar keine Hilfe. Wohl konnte der Herzog noch vormittags bei günstiger Witterung «ine Stunde am Ufer des Flusses spazieren gehen, aber die schleichende Krankheit zehrte seine Kräfte immer mehr auf, und eme große Schwermut bemächtigte sich seiner. In tiefem Nachdenken streicht der Leibarzt mit seinen Fin gern die weißen Strähnen seines BärteS und sagt zum Narren: „Wohl wüßte ich ein Mittel, aber eS ist gewagt und sehr ge- jährlich: ein großer Schreck könnte vielleicht Heilung bringen" — doch als hatte er schon zuviel gesagt, hüllt er sich wieder in grüblerisches Schweigen. Gonella aber glaubt, den alten Orien talen sofort verstanden zu. haben, und weiß Rat. Ein kalte» Bad und «in tüchtiger Schreck mußten doppelte Wirkung habe« und Genesung bringen: als der Herzog am folgenden Morgen am Ufer deS Flusses spazieren geht, stößt ihn der Narr unversehens an einer untiefen Stelle ins Wasser. Vorher hat er einen Fischer von seinem Vorhaben unterrichtet und ihn dazu überredet, in einem Kahn im Schilfe verborgen zu warten, bis sein Herr in» Wasser fällt, um ihn dann sogleich hinauszuziehen. Es geschieht, wie verabredet — und tatsächlich wird der Kranke vom Fiebet befreit. der wegen seines leichtfertigen Lebenswandel» in schlechtem Wi schen stand, hatte dem Gonella, als er im Sarge lag, einen kost baren Ring gestohlen, den dieser von seiner verstorbene« Gatti« geerbt und stets getragen hatte. Darauf versuchte der Toten gräber sein schlechtes Gewissen mit Alkohol zu betäuben. In der Nacht nach dem Begräbnis, das mit allem Pomp und Ehren vonstatten ging, erhebt sich ein großer Sturm, der die Aeste der Bäume bricht und viel Schaden anrichtet. Als sich das Wetter ein wenig beruhigt hat, geht Hieronymus über den Fried- Hof, um sich den Schaden anzusehen. Wie er an dem Grabstein Gonellas vorüberkomml, sitzt der Narr dort leibhaftig mit über- geschlagenen Beinen, die Schellenkappe auf dem Kopf. Der Angstschweiß tritt dem Wächter auf die Stirn, und bis in alle Glieder erschreckt, rennt er seiner nahen Hütte zu, in der festen Ueberzeugung, er habe ein Gespenst gesehen. Hier verbirgt er sich. Aber es dauert nicht lange, da klopft es an sein Fenster und er erkennt den Narren t>n Fensterrahmen stehend. „Gib mir meinen Ring wieder oder ich komme in jeder Nacht und störe deinen Schlaf, sagte er mit dumpfer Stimme. Dem Wahnsinn nahe, ergreift Hieronymus irgendeinen schweren Gegenstand und schleudert ihn gegen das Fenster. Klirrend fallen die Scheiben nieder. Gonella aber steht unbewegt und spricht: „Morgen komme ich wieder. Zur Strafe für deinen Uebermut mutzt du mir noch außer dem Ring fünfzig Gulden auf daS Fensterbrett legen oder meine Rache wird furchtbar sein." Nach diesen Worten verschwindet er im Dunkel der Nacht. Schlaflos wälzt der Wächter sich bis zum kommenden Mor gen auf seinem Lager umher. Den nächsten Tag ist er völlig verstört, kein Mensch wird klug aus ihm. In der Nacht aber hat er tatsächlich den Ring und die fünfzig Gulden, daS Er- svarniS langer Arbeit, aufs Fenstersims gelegt. Genau um Mitternacht erscheint der Narr und nimmt mit breitem Grinsen den Ring und das Geld. Dann entweicht er eiligst und zeigt sich nie wieder. * Hieronymus schwieg wohlweislich von dein unheimlichen Ereignis jener Nacht. Dennoch mußte er einmal seinem Herzen Luft gemacht haben, denn einiges davon drang ins Gerede des Volkes. Dann aber hieß es weiter, Gonella sei infolge des Schreckens bei der „Hinrichtung" nur scheintot gewesen. In der Nacht vor seiner Bestattung hätte er sich aus dem Sarge er hoben, einige Steine hineingetan und Ware dann fortgerilt, so daß man statt seiner nur Ziegelsteine beerdigt hätte. Eine arme Köhlersfamilie hat ihn später jedenfalls auf dem Wege nach Padua erkannt, wo er noch einige Jahre gelebt haben und zuletzt wirklich gestorben sein soll. . , Dies« Tat jtdoch, so meint der Rat des Herzogs, kann nur als frecher Uebermut, ja als Beleidigung Seiner Durchlaucht «wertet werden. Das Konsilium erkennt auf Todesstrafe. Der Herzog aber will, da er von seiner Krankheit geheilt wurde und keine böse Absicht vorlag, Gnade wallen losten. Er mildert die Strafe und verfügt nur die Verbannung Gonellas aus seinem Lande. Er warnt ibn, jemals wieder den Boden Ferraras zu betret«», da er dann das Urteil des Rats vollziehen lassen würde. Gonella gehl nach Padua und bleibt einige Jahre dort. Dann aber trewl ihn die Sehnsucht zur Heimkehr. Er baut sich einen großen Korbwagen, füllt ihn mit der Erde Paduas und fährt nach Ferrara zurück. Man erkennt ihn sofort und will ihn verhaften. Er jedoch beteuert, daß er sich ja auf der Erde Paduas befinde und den Boden Ferraras nicht betreten habe. Doch auch dieser Scherz hilft ihm nichts. Er wird gefangeygenommen und ins Verlies gebracht. Hier soll er auf seine Hinrichtung warten. Doch auch diesesmal will der Herzog den Uebermut seines Lebensretters nicht mit dem Tode bestrafen. Er befiehlt, d«m Narren einen Eimer kalten Wassers über den Kopf zu gießen, wenn er sein Haupt auf den Richtblock legen würde. Damit wäre dann sein Vergehen gesühnt. Gonella aber wird selbstverständlich in dem Glauben ge lasten, eS stehe feine Hinrichtung bevor. Dem Geistlichen, der ihn in der Haft besucht, legt er die Beichte ab. Dann kommt der Tag, an welchem er zum Richtplatz geführt wird. Der Narr bat mit allem Irdischen abgeschlossen und betet um Vergebung seiner Sünden. In dem Augenblick nun, in welchem er sein Haupt auj den Richtblock legt, schüttet ihm der Scherge hinter ftinem Rucken einen Eimer Master über den Kopf. Im Schreck setzt sein Herzschlag auS, und er bricht tot zusammen. Der Herzog Bonzo von Ferrara und mit ihm das Volk waren tief betrübt über daS tragische Ende des einst so beliebten Hofnarren. Der Schreck, welcher dem einen das Leben gerettet, hatte dem anderen den Tod gebracht. Gleiche Ursache hatte gegen teilige Wirkung erzielt. Schuld und Sühne standen in schicksal hafter Verkettung. Ein böses Verhängnis — doch konnte sich der Herzog von Schuld nicht ganz freisprechen. Er beschloß, dem Toten ein schöne» Grabmal zu geben. Aber noch über seinen Tod hinaus sollte Gonella die Ver anlassung zu seltsamen Gerüchten und einem großen Schreck sein: Der Totengräber und Wächter de» Kirchhof», Hieronymus, Er begann, sich weniger um "seine Geschäfte zu kümmern, er saß ganze Stunden untätig da und dachte nach. Manchmal schien ihm, al» lerne er erst jetzt denken. Er wurde scheu, wort- karg, unsicher — zuweilen überkam ihn da» Bewußtsein, daß er im Grunde ja nur auf di« Vergeltung warte. I« der Stadt sagt« man, e» müsse nicht gut mit Petersen stehen, man tolle doch nur den Mann einmal ansehen! Die Ge rücht« saßt«« Wurzel, ihre Blüten waren Mißtrauen, Kredit- furcht, Abbruch geschäftlicher Beziehungen, und ihre Frucht, in vier Jahren langsam herangereift, hieß ganz einfach KonktlrS. Konsul Petersen verhandelte mit seinen Gläubigern, aber ltin Gesicht war von größeren und heimlicheren Sorgen zer furcht als nur von geschäftlichen. „Einer gestorben, einer ver dorben, einer verschollen", dachte er, „wie wird sich das vollenden? Soll nicht die Schuld d«S BarerS heimgesucht werden am Kinde? Susanne —" Er zitter». Einige Wochen später ging er über die Hafenanlagen, die noch vor kurzem die seinen gewesen waren. „Was Neues?" fragte er die Arbeiter nach alter Gewohnheit, obwohl e» ihn ja gar nicht» mehr angino. Nein, sagten die Arbeiter, nicht», was ihn interessier«« könnte, denn der Tod der alten Jule sei ihm sicher nicht interessant. Der alten Jule? * Ja, e,ner alten Frau, die Haarnadeln verkaufte, sie war eine Zeitlang fortgewesen und kürzlich wieder aufgetauchi. Da fei sie nun wohl dem Bollwerk zu nahe gekommen und ins Wasser gestürzt. Jens Petersen fragte mit abgewandtem Gesicht, wo sie begraben sei. Da und da, hieß es. Sie hatte niemand mehr, der danach gefragt hätte, obwohl sie drei Kinder gehabt haben sollte. „Einer gestorben, einer verdorben, einer verschollen", sagte der Konsul aowesend, und die Arbeiter meinten, ja, so werd« da» wohl sein. Bis zum Abend dieses Tages saß JenS Petersen regungslos auf einer zerbröckelnden Steinfassung neben dem Grabe der alten Jule und besprach sich mit ihr. AIS er endlich ausstand, schien eS ihm nicht mehr unmöglich, daß dix Mamsell aus dem „Grauen Bären" genug versöhnt sei, um aus die Vergeltung Blut um Blut zu verzichten, und datz sie bereit sein könnt«, statt von der großen Kraft der Gerechtigkeit von der größeren der Güt« Ge brauch zu machen, falls er die Bewährungsfrist, die ihm die noch bleibenden Jahre seines Lebens bewilligten, gut überstehe. Der Konsul schritt seinem bescheidenen Heim zu. Di« Arbeiter, die vom Hafen kamen, sahen ihm nach und nickten. Ja, er schien sich aufgerappelt zu haben, er würde schon noch etnmal hochkommen! Auf dem Grab der alten Jule lag ein frischer Rosenstrauß. Betreuung einer neunköpfigen Familie durch das WHW. Nach dem Willen des Führers hungert und friert kein deutscher Volksgenosse. Dankt es ihm am 10. April : Ja dem Führer.