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>4. K-rtfetznng v«rt N«»tl»d«r, ea n- feinfühligem Verständnis behandelt. - ' -4« «" konnte sie sie nicht. Doch di« Zeit g'e M L.-Ä,"» ui ».Und Rudolf Heinsberg sah Abend für Abend vor Slse-Dores Abschiedsbrref und ihrem Bild. Er starrte dar aus nieder in Reu« und Schmer,. »Wie hoch stehst du über uns allen. Ilse-Dore!" < Euchen nach ihr war erfolglos geblieben. Si« HA? Sfurm hinter fick verwischt Und nur di« -in« H^nung blieb daß sie doch ein« Zeitung mit dem Be- Geschehnisse in der Billa Helmrodt« «inmal zu Gesicht bekommen würde und vielleicht — zurückkam. Oder war der tragisch, Tod Gret Alster« gerade di. Ur- fache, daß si« verschollen bli«b? " -^kin^erg bewohnt« mit s«iner Mutter jetzt «in« Villa "" ^?>*pb«ring. Gr war nicht zu bewegen gewesen, in oem kleinen Haus« zu bltiben, da» zu den Helmrodteschen Werken gehörte, und seine Mutter verstand ihn, so weh ** 2" auch tat, von hier fort zu müssen. , bo lief da» Leben seinen Gang, und di« Welt fragte "'41 «ach Liebe und Leid und Entsagung. Die Welt "wüte Reue», Spannende», Ueberwältigendes und küm mert« sich nicht um da», was wund am Boden lag. 14. Kapitel. »Wenn du »inmal so recht verlassen bist, mein« klein, 2ls«-Dore, dann flücht« dich nach Berbisnau. Ich hab« da« Heim damals gegründet, al» dein Mütterchen ge storben «ar. Weil ich mir nicht mehr zu helfen wutzt« in all der Einsamkeit, di« mich umgab. Ich halt« dich, aber du warst noch «in sehr unverständige» Menschlein damals. Mit dem konnte ich nicht, besprechen. So floh ich nach Berbisnau, auf das Gut mitten im Schwarzwald, und hier habe ich dann «ine» Tage« gedacht, daß es doch sehr gut sem mutzte, «in Erholungsheim für arm« Krnder, denen sonst nicht viel Gute, getan werden kann. Du glaubst gar nicht, wie wohl einem werden kann, wen« man sieht, wie solch arme blasse Kinder an der Sonne gesunden, wie froh man ist, reich zu sein, um Gu- . tes stiften zu können. Ich habe dort immer wieder lachen gelernt unter dem kleinen Volk. Mache du es auch so, mein Mädel. Gehe hin, sei mitten unter ihnen, tolle lache. E» ist herzerfrischend. Und gehe dann wieder zurück, froh und stark. Rur nicht den Kopf hängen, wenn schwer« Stund«« kommen, nur nicht müßig fitzen und einer Sache nachtrauern, di« nicht zu ändern ist. Damit tut man sich selbst dann noch zuletzt da» Schlimmste an. Sei in jeder Situation mein tapfere» Kerlchen, dann bin ich immer mit dir zufrieden, auch wenn ich nicht mehr bet dir bin." So hatte Thristian Helmrodt« «inmal zu sein«r Toch- t«r gesprochen, al» er vielleicht die Todesahnung schon in der Brust hatte. Und die Wort« halt« Ilse-Dore beherzigt, als ihr jung«, Herz so grausam mit dem Schwersten be laden wurde. Eie hatte sich nach Berbisau geflüchtet. Mitten unter den Pflegerinnen weilte fie mit und arbeitete mit. Und nach und nach kam auch in ihr schöne», Helle» Erficht wieder die Farbe. Schlank und geschmeidig turnt« fi« mit d«n Kleinen. Immer schon frühzeitig war fie mitten unter ihnen. Dann wieder kochte fi« mit in der Küche oder fie jätet« im Gart«n, «inig« Kinder um sich, di« mit roten Paus- bäckcheu fleißig bei der Arbeit waren. Ein anderes Mal wieder machten fie weite Waldspaziergänge. Kurz, es war nie Zeit, sich zu langweise». Rie la« Ilse-Dore eine Zeitung. Sie wollt« nicht» von der Welt wissen. Nicht», mchts. Und von den jüngere» und älterttr Pflegerinnen versucht« «» ni» jemand, mit - ihr ein Gespräch anzufanaen, obwohl fie wußten, durch die Zeitung wußten, wa» das schön« schlanl« Mädche» in di«s« Einsamkeit getrieben haben mochte. Doch die Nächte I Die langen, einsamen Nächte! Di« warm es, vor denen ihr graut«! Ilse-Dor« wthrt« fich grg«n di«s« töricht« Sehnsucht, die Rudolf Heinsberg galt, und über die fich kein ver gessen legte. Die Sehnsucht blieb. Aber dann kam doch der Schlaf barmherzig und mild. Der machte aller schmerzlichen, quälenden Sehnsucht «in Ende und stärkt« fie zu neuer Arbeit und Tätigkeit. Dick und rosig verließen die Kleinen nach einem Vier teljahr Berbisnau, und schmale, engbrüstige, blasse Kin der kamen und nahmen die verlassenen Plätze ein. Auf diese Weis« waren zwei voll« Jahre vergangen. Ilse-Dore war in diesen zwei Jahren wieder völlig auf geblüht. Nur in ihren schönen Augen lag zuweilen tiefe Prinz Liebenstetn und H«in«b—» ,. kommen. Fassungslos standen *a«n sofort g«. - V »LMM nicht durchletzen zu Unnen, zua^ndeÄgan^"umr NEV I.M «L sL damit sie in der Heimat ruhe» konnte. Heinsberg war ein beliebter Arzt in d«r großen In- dustnestadt geworden, wie er es ehemals in seiner Hei- mat gewesen war. Aber er besucht« ni« «ine Gesellschaft, nie ein Theater oder ein Konzert. Wie ein Einsiedler lebte «r dahin. Und wenn Harry Liebenstein einmal mit sei ner kleinen Frau zu ihm und seiner Mutter kam, dann «ar da, die einzige Geselligkeit, di« fich Heinsberg ge- stattet«. Finster und unnahbar, war er ein Rätsel für sein« Mitwelt, wenngleich zum Teil di« Wahrhrit durchgesick«rt war und man um sein Verhältnis zu Ilse-Dore Helm- rodle und deren rätselhafte» verschwinden wußte, wenn es auch offiziell noch immer hieß, Ilse-Dore sei verreist, welches Gerücht von den beiden alten Damen Helmrodte aufrecht erhalten wurde. Heimlich aber weinten die Tanten, und Onkel Sebal- dus meinte: »Wenn mein Bruder Christian da» aste, wüßte! Ich Lin «in schlechter Aufpasser geckesen? Don diesem Urteil ließ er fich nickt abbringen, obwohl die Damen behaupteten, nur der finstere, stolze Doktor Heinsberg sei an allem schuld. Nur der! Und Tante Eve- ltne setzte dann gewöhnlich noch hinzu: „Und ich habe mal von einem Menschen gelesen, der brachte überall, wohin er auch kam, Unglück. Und «r war auch so ein schöner, großer, blonder Mensch." Onkel Sebaldu, hätte sonst gewiß scharf gerügt, daß fein« Schwester Eveline ein« Sach« zum soundso vi«lt«n Male erzählte. Aber jetzt schwieg er und blickt« traurig vor sich hin. Seine einzige Hoffnung war, daß das Racker chen, di« Ilse-Dor«, nickt unterg«h«n würd«, da draußen. Dafür war st« eben ein« Helmrodt«. Die machten auch mal einen tüchtigen Kampf mit. Di« Werke bestanden weiter. Direktor Böhmer legte sehr gewissenhaft über alles Rechnung ab, und ebenso ge- Wissenhaft wachte Sebaldu» Helmrodt« über da» Ver- «öaen seiner Nickt«. Schwermut, und fie wußte, daß nt« jemand fi« hi«r suchen würde. Die Welt wußt« gar nicht, daß Christian Helmrodt« d«r Gründrr di«j«» Kindirparaditse» war. und daß s«in« Tochter hier Zuflucht gesucht. Nur die Pflegerinnen und der Arzt, der drüben im Dorf« di« Praxi, ausübt« und gegen «in Gehalt hier mit nach dem Rechten sah, der wußte er auch Aber fi« warrn zum Echw«ig«n verpflich tet und achteten Ilse-Dore viel zu hoch, um irgend jemand zu vrrraten, daß fie fich hier befand. Da, Kreisamt, dem Christian Helmrodte die Inspek- tion»recht« über da, gemeinnützige Unternehmen gegeben hatte, sandte ab und zu seinen Beamten herüber. Di« Herren dort wußte« selbstverständlich auch Bescheid und begrüßten Ilse-Dore voll Verehrung, weil fi« da. Liebes- werk hier weiter führt« und «benso wt« der Later vor der Welt nicht genannt sein wollte. Lin wundervoller Eommerabendl von den Wiesen duftete es herüber. Breit gestreut lag das Heu. Am Waldrand« drüben trat vorsichtig Wild heraus. Die Abendsonne schien golden durch di« Bäume. Sie beschien da» kleine, schloßartige Gebäude, da» doch so vielen Kindern, di« sonst in lüft- und sonnenlosen Räu men hockten, der Himmel war. Eie schliefen um diele Zeit, di« Kleinen. Möglich war es daß der Fritz, der kleine Vagabund, noch seine Bor- trage hielt äer vielleicht gar «in« gruslige, selbsterfun den« Gespenstergeschichte erzählte. Dann würde Tante Marte, die große/starkknochige Pflegerin, in den Knaben saal treten und fie würden alle mäuschenstill liegen, als hätten fi« schon längst schön brav geschlafen. Ilse-Dore lächelte. Wie schön war doch eine solch sorglose Kindheit? Das junge Mädchen saß unter der großen, ihre Aeste tief herabhängenden Tanne, die mitten auf der großen Wies« aus der rechten Seite des Hause» stand. Wie friedlich es hier war! Fernab der Welt und ihren Enttäuschungen. Drüben ging ein Jäger. Ilse-Dor« zuckte zusammen. Der Jäger hatte «in« Aehnlichkett mit — — Rudolf Heinsberg! Mit Rudolf Heinsberg, der inzwischen längst Gret» Gatt« sein würd«? Aber er war es nicht. Rudolf war noch größer, nicht ganz so breit. Ilse-Dore wollte ihre Gedanken gewaltsam in ander« Bahnen zwingen und wandte fich ab. Lom Hause her kam Frau Haas, die Wirtschafterin. „Wenn gnädige» Fräulein jetzt zum Abendessen her- überkäme»? Ich hätte so schöne Hähnchen gebraten, und hinterher gibt» Waffeln mit Eis." „Solche Genüsse? Liebe» Häslein, ich bekenne mich geschlagen." Ilse-Dor« folgte der kleinen, behäbigen Frau und unterhielt fich mit ihr. Ilse-Dore aß immer mit der Oberpflegerin zusammen. Di« war auch ein leidgeprüftes Menschenkind, und ihre Züge waren dennoch nicht in Entsagung und Schmerz verzerrt. „Erst habe ick mich halb tot geheult, al» er die andere nahm, dann habe ich mir gesagt: So, jetzt soll er auch noch den Triumph haben, daß ick an ihm zugrunde gehen mutz? Nein! Und siehe da, es ging ganz gut. Und heut« 'bin ich sogar recht zufrieden mit meinem Los." „Zufrieden! Wenn ich doch auch noch einmal lo recht zufrieden sein könnte," sagte Ilse-Dore, und sah zum Fenster hinau», wo wilder Wein sich lustig emporrankt«, In di« Augen der Pflegerin Marga kam ein stiller, nachdenklicher Blick. Sie sagte aber nichts. Ilse-Dore sprach wie au» einem Traum erwachend: „Wie glücklich Eie find, daß Sie vergessen konnten." Da wußte die Oberpflegerin Marga, daß fie recht ge habt hatte mit ihrer Vermutung, und datz Ilse-Dore Helmrodte einen tiefen Kummer mit sich herumtrug, trotzdem fie mit den Kindern lachte und scherzte. „Möchten Sie nicht wieder in Ihre schöne Villa zu rück? Zu den Menschen, die Sie sicherlich alle lieb hat- ten, wie auch wir Si« alle in unser Herz geschlossen haben? Ich kann mir nicht denken, datz Sie für immer hier in diesem Winkel verbleiben wollen? Sie sind für «in ander«» Leben bestimmt. Glauben Sie es doch." „Das sagen — — Lie mir?" (Schluß folgt.) MW WEM Lchwimmeuder Bohrturm. und her. Der größte japanische Lazarettdampfer, „Asahi Maru", mik hem 1000 Verwundete befördert werden können. Er pendelt ständig zwischen den Kampfzonen tn China und Japan hin (Scherl Bilderdienst —M.) Neuzeitlich« Schallforfchung. Sin mit Watte gepolsterter, schalltoter Raum, der u. a. zur Prüfung von Mikrophonen und Lautsprechern dient, b«i Siemen» L HaUk« tn Berlin. (Pressv-Bild-Zentrale-ML Im Golf von Mexiko wurden v^ L. ME-