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Die japanische Landung auf der Insel Haina«. Der französisch« Botschaft«» in roll» zieht Erkundigungen et«. Tokio, 26. Ja«. Der französisch« Botschast«r Henry sprach gestern bei« stellv. Außenmimsier Horiuonchi wegen der Landung einer japanischen Matrosenabteiluna aus der Insel Haina» vor. Horiuonchi erklärte, die japanischen El«. Helten hätte» lediglich in Erfüllung ihre, Auftrage, die efsek- tive Tperrnug der Küste gegen chinesische Fahrzeuge durA«. führen. Die zur Untersuchung verdächtigter chinesischer Dschunke» gelaadete» Mariuesoldate» feie» vo« Chinese» be schösse» worde«. Daraus hätte« japanische Schiffe mit Ar- tillerie geantwortet. Die Japaner hätte« 8 Berwu«dete ge- habt. Der Botschafter «ahm diese Mitteilung der japanische« Regierung entgegen. Vo» französischer Seite «ar wiederholt die Meinung geäußert worde«, daß eine Einbeziehung Hainan« in die militärische« Operatioaea dem Abkomme» vo« 1967 widerspreche u«d darüber hinau, eine Gefährdung Indochiuar, insbesondere des Hafens Hai-Phong bedeute« wurde. Japan hatte seinerseits wegen der über Hai-Phong «ach Pünnan also durch französische« Gebiet «ach Lhi«a geleitete« Kriegs- Materiallieferungen Vorstellungen erhoben. (Scherl Bilderdienst - M.) Belgrad, 26. Ian. Prinzregent Paul empfing gestern den Metropoliten Anastasius und den Erzbischof Nestor von der ruffisch-orthodoxen Auslandskirche, die ihren Sitz in Eharbin (Mandschukuo) hat und ihre europäischen Bischöfe bei Belgrad zusammengerufen hatte. Sofia, 25. Ian. Die Kabinettskrise, die nach der Teil umbildung der Regierung infolge der Rücktrittserklärung des Handelsnunisters Baroff ausbrach, hat noch keinen Abschluß gefunden. Ministerpräsllient KüffeiwaNoff versuchte vergeblich, den Handelsminister zum Verbleib im Kabinett zu bewegen. Wie der bisherige Kriegsminister General Iukoff bei seinem Abschied vom Offizierskorps erklärte, wird er aus dem Heeres dienst endgültig ausscheiden. Die Presse hebt die großen Verdienste des Generals um die Neuordnung der Armee hervor und weist darauf hin, daß ihm jeder nationale Bulgare Dank schulde. Die Weihe der Lehrwerkstatt für Bauhandwerker in Schwarzenberg. Die. Gewerbeschule übergab heute vormittag in einer schlichteü Feierstunde ihre in eifriger und mustergültiger Zu sammenarbeit aller daran Beteiligten erstellte Lehrwerkstatt für Bauhandwerker, die erste in Südwestsachsen, ihrer Bestim mung. Die Feierstunde wurde mit Musik aus den „Meister singern" eingeleitet. Im Auftrag des Direktors der Gewerbe schule und als Schulzellenobmann begrüßte Stud.-Rat Michaelis die Gäste. Maurermeister Weidauer-Lauter wies in seiner Ansprache auf die Entstehung der Lehrwerkstatt hin. Am 7. Juli 1937 habe er mit seinen Schülern in dem Anbau der Glaßfabrik mit dem Unterricht begonnen. Sie hätten insgesamt 112 Stunden benötigt, um den Raum in eine Lehrwerkstatt umzurichten. 12 Kubikmeter Schutt mußten abgefahren werden. Nach Worten des Dankes an alle Förderer der Lehrwerkstatt übergab er Direktor Boden die Schlüssel zu dem neuerrichteten, praktischen Unterrichtsraum. Dir. Boden dankte dem Zweckverband der Verbands-, Han dels- und Gewerbeschule und seinem 1. Vorsitzenden Dr. Rietzsch sowie der Baugewerbeinnung für die Unterstützung bei der Errichtung der Werkstatt. Dann sprach er dem Fach lehrer, Maurermeister Weidauer, seine Anerkennung für die Leistungen au», die er hier mit selnen Schülern vollbracht habe und übergab ihm die Werkstatt zu treuer Verwaltung und erfolgreicher Arbeit. Dr. Roggendorf beglückwünschte im Auftrage der Baugewerbeinnung den Direktor der Schule zu dieser Lehrwerkstatt. Mit dem großen BefähigungSnachwetS habe sich ba- deutsche Handwerk das Leistungsprinzip zu eigen gemacht. Wirkliche Aufbauarbeit sei hier geleistet worden, denn wer den Raum vor dem Umbau gesehen habe, der müsse jetzt seine Helle Freude an dem Neugeschaffenen haben. Möchten sich die Lehrlinge in dieser Werkstatt das aneignen, was sie zur Leistungssteigerung brauchen. Jeder müsse im Dienste seines Volkes seine Pflicht tun. Wettere Glückwünsche übermittelten Gewerbeschulrat Schütze-Zwickau, Ttschlerobermeister Seibold- Aue für den komm. Kreishandwerksmeister, Gchmtedeober- metster Just-Schwarzenberg für die Handwerkskammer Chem nitz, 1. Bürgermeister Dr. Rietzsch für den Zweck, erband. Die Feierstunde klang au» im Siegheil auf den Führer und den nationalen Weiheliedern. * Rentenzahlung. In Aue (Zahlstelle Stadtbrauerei), bei den Zweigpostämtern Bockau und Zschorlau, den Post- agenturen Albernau, Alberoda, Hundshüb«! und Etn Nordlicht vo« nie erlebter Klarheit! Aeberall in Europa, a«ch im Erzgebirge beobachtet. Nachdem eine Abenddämmerung mit für die Jahreszeit ungewöhnlicher Wolkenfärbung vorüber war, wurde gestern abend gegen 10 Uhr im hiesigen Bezirk — so in Aue über dem Brünnlaßberg, in Schneeberg über der Gries bacher Höhe, in Schwarzenberg über dem Totenstein — ein roter Schein wahrgenommen, der sich am Horizont über den ganzen Himmel hinzog und einen größeren Brand ver muten ließ. Fast eine Stunde lang war die eigenartige, unerklärliche Röte, die auch die Wolken überzog, zu sehen, dann verschwand sie allmählich. Diejenigen, die sich gestern abend vergeblich erkundig, ten, wo es denn eigentlich brenne, sind Zeugen einer höchst seltenen Naturerscheinung gewesen. Es war — wie heute früh aus Norwegen gemeldet wird, — ein Nordlicht, das in solcher Stärke und Klarheit seit vielen Jahrzehnten nicht mehr beobachtet worden ist. * Aus Oslo wird darüber berichtet: Das Nordlicht wurde in ganz Norwegen mit einem roten Schein in außerordent licher Klarheit mehrere Stunden beobachtet. Seit Menschen gedenken kann man sich nicht erinnern, jemals einen Nordlicht schein, der über Rjukan im Gebiet von Telemark mehrere Stunden wie das volle Tageslicht leuchtete, erlebt zu haben. In Deutschland wurde die Himmelserscheinung u. a. auch in allen Gegenden Bayerns, in Schlesien, in Oberbaden, besonders in, Markgräfler Land und am Rhein beobachtet. Aus dem Ausland liegen Meldungen vor aus den Zentral alpen bis nach Südtirol — in Meran glaubte man, es handle sich um einen Riesenbranö im Passeiertal. — Aus Frankreich, Griechenland und Polen. In Oberitalien bemerkte man farbige Streifen auf blutrotem Grunde, die sich wie der Widerschein eines Feuerwerks oder eines großen Brandes aus- nahmen. Mit lebhaftem Interesse wurde das Naturereignis von der Bevölkerung beobachtet. Besonders eindrucksvoll war das Schauspiel in Breuil, wo sich das Matterhorn dunkel von dem feurigroten Hintergrund des Himmels abhob. In Polen erschien das Polarlicht in Form von zwei Säulen weißen Lichtes am Himmel, es verschwand noch kurzer Zeit, um dann in der gleichen Form, jedoch in rotem Lichte wiederzukommen. Der Widerschein des Polarlichtes konnte auch bis nach Krakau und Warschau hin gesehen werden. In London und in fast ganz England zeigte sich bis tief in die Nacht hinein das Nord licht in glänzender Farbenpracht. * Mr müssen noch weitere Nachrichten aus dem Norden abwarten, ehe wir feststellen können, ob es sich um Nordlicht bänder oder Nordlichtstrahlen gehandelt hat. Was ist nun das Nord- oder Polarlicht und wie entsteht es? Die am besten begründete Theorie stützt sich auf das Wesen der Kathodenstrahlen. Dies« Strahlen, die wir uns aus klein- sten elektrischen Teilchen gebildet denken müssen, die ununter- krochen von der Kathode ausgesandt werden, pflanzen sich im luftleeren oder stark luftverdünnten Raume fort. Beim Nord licht ist die Sonne die Energiequelle, von der jene Strahlen ausgehen. Gelangen diese nun in das magnetische Feld der Erde, so treten Erscheinungen ein, die man auch im Labora torium Hervorrufen kann. In den höchsten, stark verdünnten Luftschichten bilden sich um die Pole herum Bänder aus Kathodenstrahlen, die ihrerseits wieder sekundäre Kathoden- strahlen aussenden. Letztere erzeugen in der allmählich dichter werdenden Luft jene Leuchterscheinungen, die wir im Nordlicht vor uns haben. Daß diese Erscheinung in der Nähe der beiden Erdpole am häufigsten vorkommt, ist darauf zurückzuführen, daß die Erde magnetisch ist und die beiden Magnetpole in der Nähe des Nord- und Südpols die von der Sonne kommenden Elektronen zunächst zu den Polen hinziehen. Sosa sowie bei allen nach Aue zugeteilten Poststellen und bei den Postämtern in Sch neeberg-Neu st ädtel werden die Militärversorgungsgebührnisse für Februar am 29. Ian., die Sozialrenten am 1. Febr. gezahlt. * Schwarzenberg, 26. Jan. Am Sonnabend wird das Jungvolk hier eine Altmaterialsammlung durchführen. Die Hausfrauen werden gebeten, ab 14 Uhr Papier, Knochen, Stanniol, leere Tuben, Büchsen usw. bereitzuhalten. Beierfeld, 26. Ian. Am Sonntag, dem 30. Ian., findet aus Anlaß der Fünfjahrfeier der Machtübernahme 8 Uhr abends im Albertturm Iahreshaupiappell mit anschließender Weihestunde statt. Hieran haben sämtliche Gliederungen der Partei und deren angeschlossene Verbände teilzunehmen. Beierfeld, 26. Jan. Der erste Pflichtabend der Frauen schaft, des Frauenwerks und der Jugendgruppe im neuen Jahr brachte eine Anzahl wichtiger Hinweise und Aufklärungen. Mit einem Rückblick auf die Arbeit im Jahre 1937 leitete die Frauenschaftsleiterin den Abend ein. Sie machte dann auf merksam auf den demnächst beginnenden Mütterschulungskur sus und verteilte an Amtswalterinnen Ehrenurkunden. All seitiges Interesse weckten dann die Vorträge über Ehebera tung, Vorteile und Behandlung der Zellwolle, vielseitige Der- Wertung der Kartoffel und jahreszeitliche Rezepte. Die von einer Kameradin hergestellten schmackhaften Kostproben von Krautsalat, Fischsülze und Kartoffelauflauf werden ihrer Billigkeit wegen Nachahmung finden. Gedichtvorträge und von allen gesungene Lieder halfen mit, den Abend kamerad- schaftlich zu gestalten. Erla, 26. Ian. Bürgermeister Teubner hielt mit einer Reihe von Hausbesitzern aus Globenstein eine Besprechung über den Anschluß dieses Ortsteiles an das Wasserwerk ab. Da anscheinend kein Bedürfnis nach Anschluß besteht, wird von der für das Frühjahr geplanten Erweiterung des Leitungs- Netzes voraussichtlich Abstand genommen werden. * »» Glauchau. Die große internationale Ausstellung des Deutschen Hygienemuseums „Das Leben" hatte an den ersten zwei Tagen bereits einen großen Erfolg, betrug doch Vie Zahl der Besucher gegen 3000. Die Ausstellung wird als Gemetn- schaftsveranstaltung für die Kreise Glauchau, Zwickau, Rochlitz und Stollberg bis zum 13. Februar durchgeführt. Der Bauer berichtet: Warum Ziegenhaltung? Bei der Ziegenhaltung ist größter Wert auf eine richtige Auswahl der Zuchttiere zu legen. Es hat kei nen Zweck, Tiere zu halten, die den an sie gestellten Anforderungen in keiner Weise entsprechen. Den besten Beweis für die richtige Auswahl der Zuchttiere ergibt die LeistungSprüsung. Hierbei wird sestgestellt, welche hohen Erträge die Ziege bei richtiger und zweckmäßiger Fütterung erbringen kann. Die Milchleistungsprllfung bei den Ziegen wird genau wie beim Rindvieh vorge nommen. In regelmäßigen Abständen wird die Milch auf Fettgehalt und das Gewicht der Ziege überprüft.. Die Ergebnisse werden zugleich für die Fütterung aus gewertet. Die Ziege braucht genau wie die Milchkuh Erhaltungsfutter und Leistungsfutter. Es mutz daher daraus gesehen werden, datz die Ziege im Zeitpunkt der größten Milchlieferung auch das entsprechende Leistungs futter erhält. Aber auch im Zeichen des Kampfes gegen den Verderb spielt die Ziege eine wichtige Rolle. Sie kann mit den Abfällen aus Küche, Garten und Feld gefüttert werden. Jedoch müssen ihr noch andere Nähr stoffe in genügenden Mengen zugeführt werden, da die Abfälle nicht alle wichtigen Nährstoffe enthalten und zum anderen auch in keiner Weise ausreichen, da sie ja nicht regelmäßig anfallen. Wenn man bedenkt, daß die Ziege nach den letzten Ergebnissen 560 Liter Milch im Jahre liefert, ersieht man auch daraus, daß die Ziegenhaltung mit zur Sicherstellung der Ernährung des deutschen Volkes beitragen kann. * Kartoffelländer. In Mittel, und Süddeutschland werden im Vergleich zu anderen Teilen des Reiches — insbesondere Norddeutschland — heute noch verhältnismäßig wenig Kartoffeln gegessen. 3m Kartoffelanbau steht aber z. B. Sachsen mit einem Ertrag von 215 Dz. je Hektar an der Spitze aller Anbaugebiete des Reiches. Erst in weiterem Abstande folgt die Provinz Ober schlesien mit 206 Dz. Den geringsten Ertrag hat das Saar land mit nur 140,6 Dz. je Hektar. Mengenmäßig steht Bayern an führender Stelle. So betrug im letzten Jahr die Ernte 6,7 Mill. To. Eq folgt die Provinz Brandenburg, die trotz des märkischen Sandes eine Kartoffelernte von 6 Mill. To. aufweisen kann. Erst in weitem Abstand kommen dann die Provinzen Sachsen, Pommern und Ostpreußen. Explosion i« einem Laboratorium. Heute vormittag erfolgte im Pyrotechnische» Laboratorium vo« Billejuive bei Paris eine Explosion. 16 Personen wurden getötet und mehrere verletzt. llfuek8sensn kür «on0»I u.So«orb« lislvri «otinslleteae Vuvkllluvksrst L. II. SLrtnsl Lu«, s». Yul Sommeinummer N«1 Wetterbericht des Reichswetterdienstes vom 26. Januar AuSgabeort Berlin, Tageszeit der Ausgab« 10.30 Uhr. 2m ganzen Reich, abgesehen von Süddeutschland, un ruhiges Westwetter; bei überwiegend starker Bewölkung mehr- fach Schauerniederschläge, in den Gebirgen als Schnee. In Süddeutschland im allgemeinen ruhiger, zeitweise aufklarend, nachts Temperaturen um ober wenig unter Null. tzauptschrtftleiter: Dr. jur. Paulus O st arhtld in Schnee- berg! Stellvertreter und verantwortlich für Poliltt, Au» Stavt und Land, Sport und Bilderdienst! Schriftleiter HetnrtchSchmidttn Aue; für den übrigen Tert; Schrift- lettertn Anna Martina Äottschtck tn Schneeberg: für den Anzeigenteil; Albert Georat in Zschorlau. Druck und Verlag: S. M. Gärtner tn Aue. D-A. XII. 37: über 10 700. Bezirksbeilagen XU. 37; Auer Unterhaltungsblatt (einmal wöchentlich: Donnerstag») über 3000, Lößnitzer Stadt anzeiger (einmal wöchentlick»» Donnerstag») über 1200, Schnee berger Anzeiger leinmal wöchentlich: Freitag») über 3300, Schwarzenberger Anzeiger (einmal wöchentlich; Freilag») üb«» 3400. Z. Zt. gültig «l. ü.