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KWMAÄWW D«r «ch« «W1.I I«,«« «<ch«rvonn- und F«nlag«. L«z»g»pr»i« («Inschl. der «nNpnchmden D«zlck«- »,U»ge: Auer Unkrhaftungsblaft. Schneeberaer Anzeiger, Schwarzenberger Anzeiger, LbbnH« Sloil- anzetger) ftel Sau, «Inlchl. Bolenlohn und Traiwport- dosten monalllch 1^0 AM, haldmonalllch ».« ÄM, durch dl« Poll «lnlchl. aller Beilagen monalllch r.Ü2M -u,lchlLulIeÜg,bghr. Slnzelnummer WPs^ Alle Blickgabe unoerlnnal «Ingelandler Schriftstück« ulo>. überniniml die Schriftleilung deineBeranlworiung. Taaeblatt * Bezirksverbanos Schwarzenberg, der Burgermeiiler zu srunyain, uogmg, uleuiiaoiei i Kummer dl, vormmag, suhr >n d«a sölchofteft«»«". und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. i D« Pr«i, irr d>« re mm br«ii. MlUmokrM. > — t ist 4 H.ftied«» st0mmdr«UmT«rl-ANMiMler20H, Ls werden außerdem oerdffenlltcht: Bekanntmachungen der Amtsgericht« in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, I °mMchUH.Mg<m«>n«B«din^ Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg B^a oon s-n» ».in. s°,a.ng... . I lausendin Dnirllgm, b«i Unl«rbr«chungm d«, ch«. Verlag L. M. Särlnek, Aue, Sachse«. «aupkaeschäslsstelle r Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift r Dolksfreund Auesachsen. 8Mn»«.W«rV A^, saKkä. A«. rs. «eschäftsstetten: Lößntß (Amt Aue) 2940, Schneeberg Sl0 und Schwarzenberg 3124. I Nr. 207. Freitag, den 4. September 1S3S. Jahrg. 8S. Iran g Aberraschungsvorstoß -er Mililürs auf franzöfif, Front vor Irun, 4. Sept. (Bom Sonderberichter, statter de» DNB.) Heute früh um 7 Uhr ist es den Truppe«General Mola» gelungen, die heiß, umkämpfte Stadt Irun zu erobern. Unter Aus nutzung des unsichtigen Wetters konnten die nationalen Streit- kräfte überraschend in die etwa 800 Meter vor der Stadt ge legenen roten Stellungen einbreche». Nach kurzem Infan terie- und Maschinengewehrfeuer wurden die Roten zurück- geworfen, die sich über die internationale Brücke bei Hendaye auf französisches Gebiet zu retten suchen. * 'Nach dem erfolgreichen Vorstoß standen die nationalen Truvpen kurz nach 8 Uhr vor der internationalen Brücke bei Hendaye. Einige Marxisten versuchten dort noch eine» letzten verzweifelten Widerstand zu leisten. Die internationale Brücke liegt im Sperrfeuer der Maschinengewehre der Nationalisten, so daß der Zustrom der Flüchtlinge, die in den heutigen Mor- genstunden noch in Scharen eintrafen, plötzlich abgestoppt ist. Auch Hunderte von Angehörigen der Roten Miliz bringen sich in wilder Flucht über den Grenzfluß in Sicherheit, wobei sie zum Teil Lastkraftwagen und Raupenschlepper, die noch die roten Fahnen tragen, benutzen. Die roten Flüchtlinge werden aus der französischen Seite von Gendarmerie sorgfältig auf Munition und Waffen untersucht und dann in Kolonnen zum Abtransport bereitgestellt. Von den stolze» Kämpfern Mos. kavs, die „lieber sterben wollten, als die unbesiegte Stadt in die Hände der Nationalen fallen zu lassen", ist nicht viel mehr übrig geblieben als ein trauriger Haufe» feiger Menschen. An der Brücke und vor dem Bahnhof in Hendaye herrscht eine unbeschreibliche Unordnung. Starker Regen macht das ganze Bild noch trostloser. Die Flüchtlinge sitze» auf ihren Decken pnd Kleiderballen im Freien, da in der Gegend am Bahnhof für sie nicht Obdach genug vorhanden ist. (Bereits durch Sonderblatt mitgeteilt.) Auch Behobia im Sturm genommen. Hendaye, 4. Sept. Um 10 Uhr vormittags halten sich noch einige letzte Posten der Note» Miliz in der Nähe der internationalen Brücke, von wo aus sie mit Ma- schinengewehren Sperrfeuer vor die gut gedeckt anrückenden Abteilungen der Nationalisten zu legen versuchen. Die Mili- tärgruppe hat ihre Maschinengewehre längs des Bahndammes, der von Behobia nach Irun führt, in Stellung gebracht. Im Zentrum Irun» stehen ganzeHäuserblocksinFlam- men. Die Rauchsäulen steigen Hunderte von Metern hoch gegen den Himmel und legen sich wie eine dichte Wolke über die Stadt. Es handelt sich in der Hauptsache um Großgaragen französischer Firmen, die von den Marxisten vor ihrer Flucht in Brand gesetzt worden sind, damit die zahlreichen neuen Wagen nicht in die Hände ihrer Gegner fallen. Einige der Flüchtlinge haben gestohlene neue Wagen mitgebracht in oer Hoffnung, sie in Frankreich verkaufen zu können. Diese noch nicht einmal zugelaffenen Wagen werden ihnen aber sofort abgenommen «nd auf den Ladeplätzen sichergestellt. Ununterbrochen treffe« neue Flüchtlinge inHendaye ein. Sie haben zum großen Teil den Grenzfluß Bidassoa zwischen Behobia «nd Irun durchschwommen, weil sie durch das Umgehungsmanöver der nationalistischen Truppen von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten waren. Biele Angehörige der roten Miliz tragen ihre Gewehre noch bis zu dem französischen Grenzposten von Hendaye, wo sie sich widerwillig entwaffnen lassen. An de« Straßen liegen die Waffe« »«hohe« Stapel« von Vogelflinten und Jagdgewehren bis zu den modernsten amerikanische» Militärgewehren, alte Revolver und moderne Pistolen, Munttionstaschen und Patronengürtel. Gegen Mittag ist der erste Sonderzug mit marxistischen Flüchtlingen nach Innerfrankreich abge. gangen. Auch von den roten Minenarbeitern aus Bilbao, de« sogenannten „Dynamiteros", find viele nach Hendaye ge. flüchtet. Ihre angebliche Gefährlichkeit hat sich in der Haupt- fache als Großsprecherei herausstellt. Sie haben mit ihren Dynamitpäckchen überhaupt nicht entscheidend in den Kampf eingreifen können. Die bei Irun und Fuenterabia stehenden mittleren und schweren Batterien der Roten schwelgen seit heute früh 7 Uhr. Die Bedienungsmannschaften solle« beschlösse« haben, ihre Ge schütze zu sprengen, sobald sie ihre Stellungen nicht mehr Hal- len können. Nachdem die nationalistischen Streitkräfte durch ihr llmgehnngsmanöver unter Vermeidung der un terminierten Straß« in Irun eingedrungen waren, e. — Massenfluchl -er Roten Gebiet. ginge« sie am späten Vormittag zu einem scharfen Angriff gegen das etwa 3 Km. flußaufwärts gelegene Dors Beho bia vor. Nach hartem Kampf wurde das Dors von den Nationalisten genommen. Da den Roten der Rückzug nach Irun abgeschnitteL war, durchschwammen sie, da Men jeder weitere Widerstand vergeblich erschien, den Fluß und begaben sich auf französisches Gebiet. Dort wurden sie entwaffnet. * Weitere Meldungen von heute vormittag besagen: Die Zahl der nach Hendaye flüchtenden Rotgardisten nimmt immer noch zu. In ihren blauen Baumwollanzügen, mit Gewehr und Pistole und roter Armbinde, stehen sie in langen Reihen vor den Güterschuppen des Bahnhofes und warten auf ihren Abschub. Russische und deutsche Laute klingen aus den Haufen der Flüchtlinge heraus. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Lange Autokolonnen, darunter ganz neue Wagen, kommen über die Brücke, die Scheiben sind mit kommunistischen oder marxistischen Abzeichen beschmiert. Das geraubte Gut wird mitgenommen. Die kommunistische weibliche Frontkämpserformation ist, wie sich jetzt herausstellt, schon um 6 Uhr morgens geschlossen über die Grenze mar- schiert, also eine Stunde vor dem Einrücken der Nationalisten in Irun. Einen tragisch-komischen Anblick bilden diese angst verzerrten Gesichter jener Mannweiber, die sich nicht gescheut haben, aus dem Hinterhalt zu morden, und die im entscheiden den Augenblick doch zu feige waren, den offenen Kampf zu wagen. Waffen und Munition werden den Roten von der französischen Gendarmerie abgenommen und mit Lastautos ab transportiert. Auch die ilalienische Lotschaft vl Italienischer Kreuzer nach ; Dort wur-en bereits Rom, 4. Sept. „Giornale d'Italia" meldet, daß in Barce- lona ein italienischer Arbeiter namens Umberto Fasanella, Vater von sieben Kindern, ermordet wurde. Die einzige Ver anlassung zu seiner Ermordung soll die Tatsache gewesen sein, daß er in seiner Wohnung religiöse Bilder hatte (!). Der italienische Generalkonsul in Barcelona hat sofort energisch Verwahrung eingelegt. Ein italienischer Kreuzer befindet sich bereits in den Gewässern von Barcelona, und voraussichtlich werden noch weitere italienische Kriegsschiffe dorthin entsandt werden. Fasanella ist der sechste Italiener, der als Opfer der spanischen Marxisten fällt. In politischen Kreisen wird dieser Zwischenfall al» sehr ernst betrachtet, umso mehr, al» auch gestern wieder Nachrich ten über neu« Waffenlieferungen nach Spanien Vorlage«. E» wird erneut darauf hingewiesen, daß bei weiterer Verletzung de» Richteinmlschungsabkommens durch andere Staaten Ita lien sich seine Handlungsfreiheit zurücknehmen werde. Weiter wird erklärt, daß die italienische Regierung trotz dieses neuen „grausamen Mordes" vorerst keinen Antrag auf Sühnegeld stellen werde, da mit der „aktionsunfähigen" Madrider Regierung Verhandlungen darüber nutzlos wären. O Rom, 4. Sept. Der Zehntausendtonnenkreuzer „Pola" ist gestern abend von Gaeta nach Barcelona in Lee gegangen. — Die italienische Botschaft in Madrid ist nach Alicante ver- FranzSstsche Flugzeuge griffen ein. Irun, 4. Sept. Sester« erschienen hier zwei sehr schnelle Fl«gze«ge der Roten, die einwandfrei von französischem Ge biet her kamen. Sie bewarfen die von den Nationalisten er oberten neuen Stellungen mit Bomben «nd verfolgten dann ein Flugzeug der Rationalisten, das Irun «nd die Batterien bet Fuenterabia und zwischen Irun' «nd San Marcial bom bardiert hatte. Da die Srenzverletznng d«rch die roten Flug- zeuge diesmal auch für jeden Laien z« offensichtlich «ar, er schien wenige Minuten später ein von der französischen Grenz polizei alarmiertes französisches Kampfflugzeug, das eine Stunde lang an der Grenze hin «nd her flog, um zu verhin dern, daß die roten Flugzeuge wieder über französisches Ge biet kamen. Diese verschwanden in großer Höhe in Richtung San Sebastian. „Woher kommt -ie Munition?" Pari», 4. Sept. „Echo de Paris" meldet: Abends seien zwei Lastkraftwagen mit spanischen Marxisten in Hendaye an- gekommen «nd fragten nach für sie eingetroffener Munition. Die Grenzbeamten hätten ihnen erklärt, daß es ««möglich sei, diese ihnen ausz«liesern. — Am anderen morgen um 8 Uhr fuhren dieselben beiden Lastkraftwagen über die Brücke von Behobia, und zwar vollgeladen mit Munition. Das Blatt fragt: Woher kommt die Munition? Wer hat sie gebracht? Kein Mensch wisse etwas! Kaum haben sich die „Verteidiger von Irun" von ihrem ersten Schrecken erholt, kommt.schon wieder ihre marxistische Frechheit zum Durchbruch: Sie lege» ihre rote Armbinde nicht ab, halten den Vorübergehenden drohend die erhobene Faust unter die Nase, beschimpfen Sott «yd die Welt und tun so, als ob sie bei sich z« Hause wären. Die französische Polizei ist zu schwach, um gegen Liesen Mißbrauch des Gastrechtes einzu schreiten. Die Ueberläufer erzählen, daß sie von den nationalen Truppen überrascht worden seien. Diese wären am Grenz- luß Bidassoa mit der. Absicht vorgegangen, durch Einnahme >er internationalen Brücke Irun völlig von Frankreich abzu- chneiden. Als die Verteidiger das erkannten, sei sofort die rote Miliz alarmiert worden, die im Laufschritt gerade noch die Grenze hätte erreichen können. Viele Flüchtlinge schimpfen auf die Madrider Negierung, die sie getäuscht «nd jämmerlich im Stich gelassen hätte. Andere wiederum behaupten, sie würden sich unmittelbar nach Barcelona begeben, um dort für die „Sache der Freiheit" welterzukämpfen. Man muß er warten, daß Frankreich einen derartigen Neutralitätsbruch durch die Roten nicht zulassen wird. Das unmittelbar vor Fuenterabia liegende alte Torpedoboot der Roten steht unter Dampf, verpzutlich um sich in Sicherheit bringen zu können, wenn die nationalen Streitkräfte sich Fuenterabia nähern. In Irun selbst wird noch stark geschossen. Es scheint, daß die wenigen dort verbliebenen Roten sich nach dem Fort Guade- lupe zurückziehen. n Ma-ri- nach Alicanle verlegt. Zareelona in See gegangen. k Italiener ermor-et. legt worden. Begründet wird diese Maßnahme mit der un genügenden Sicherheit und dem mangelhaften Schutz durch eine Regierung, die keine Autorität mehr besitze. Geiselmvr-e un- Diebstähle. Wieder Bomben auf Madrid und Malaga. Hendaye, 4. Sept. Nationale Flieger haben wiederum den Flughafen von Malaga und die im Hafen liegenden Kriegsschiffe der Roten mit Erfolg bombardiert. Auch über dem Nordbahnhof von Madrid wurden mehrere Bomben abgeworfen. Der rote Kreuzer „Cervantes" weigerte sich, dem Befehl der Madrider Regierung gemäß nach Malaga zu fah ren, da die ihm durch Flugzeuge der Nationalisten zugefügten Schäden diese Fahrt als gefährlich (I) erscheinen ließen. — Das marxistische Kriegsschiff „Le Panto" wurde in Punto Earnero von Nationalisten beschossen und beschädigt. Ueber den Sender Sevilla erklärte General Llano, daß die Flugzeugfabrik von Suadalajara durch nationale Flug- zeuge bombardiert und völlig in Trümmer gelegt worden sei. Der bekannte spanische Ozeanflieger Ramon Franko habe den Antrag um Aufnahme in die Fliegergruppe der Nationalisten gestellt. Malaga, 4. Sept. Sofort nach dem Luftangriff der Na tionalen hat der kommunistisch« Ausschuß 100 Mitglied«, füh- r««d«r Familien «rschi«ßr» lassen. Seit dem Beginn der Luft-