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Äugen- schlügt Brüchen von Volk zu Volk. De«tschia«-s Leitrag zum WeNtrteden. ,^rad, v. Jan. »Prawda" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Stellvertreter desFührers. «udolf Heß betonte, daß de? Deltfriede nicht von Worten, sondern von Tateri abhänge. Der große Beitrag eine- Staatsmannes zum Weltfrieden se^ wenn er sem Volk zuftiedenmache. El«« Ratio«, die im S«»er» völlig ,«friede« sei, stelle ein Bollwerk des Friedens dar. Ei« innerlich gespaltenes Voll sei nicht nur l« seinem eigene» Dasei« bedroht, sonder« stelle auch «i«e ««fahr insofern dar, als sich seine Unruh« auch auf ander« Böller übertrage. Das Ziel des Bolschewismus sei, die Völker innerlich zu zersetzen, um seinen Endzweck, den Weltbrand, zu erreichen. Deutsch, land wünsche als Land des Frieden» gut« Beziehungen zu allen Nachbarn, es wolle keinen Krieg. Der Führer und Reichskanzler sowie seine Mitarbeiter in der Reichsregierung hätten am Weltkrieg teilgenommen und wüßten, was Krieg bedeute. Wenn aber irgend jemand Deutschland angreife, dann würde er auf den stärksten und entschlossensten Widerstand stoßen. Deshalb müsse Deutschland gerüstet sein. Arbeitsgemeinschaft für-eu1scheBolkskun-e Berli«, 5. Ian. Angesichts der ständig wachsenden De- deutung der Volkskunde für die Schulungs- und Erziehungs- arbeit der Partei haben die Reichsleiter Darre, Hierl, Himmler, Rosenberg und v. Schirach, die durch ihre Arbeitsgebiete an vollskundlichen Fragen unmittelbar Anteil nehmen, eine Dereinsbarung getroffen, in der es heißt: Um eine ständige Zusammenarbeit auf volkskundlichem Gebiete zu gewährleisten, haben die Reichsleiter eine Arbeits gemeinschaft für deutsche Volkskunde gegründet. Diese sicht chre Aufgabe in der Abwehr der weltanschaulichen Gegner des Nationalsozialismus auf dem Gebiete der volkskundlichen Forschung und der praktischen Dolkskundearbeit sowie in der Beratung aller an volkskundlichen Fragen interessierten Partei- dienststellen. Diese Aufgabensetzung laßt sowohl die eigenen Planungen, Aufgaben und Arbeiten der einzelnen Dienst stellen und Organisationen wie die Verantwortlichkeit ihrer Führer unangetastet. Der Arbeitsgemeinschaft gehören an Dr. Reischle als Beauftragter des Reichsbauernführers und des Reichsführers SS. Himmler, Will Decker als Beauftragter des Rekchsarbeitsführers, Brennecke als Beauftragter des Reichs- jugendführers und Dr. Ziegler als Beauftragter des Reichs leiters Alfred Rosenberg, der die Arbeitsgemeinschaft leitet. Die oben genannten Reichsleiter begrüßen die Entsendung von Beauftragten weiterer an volkskundlichen Fragen iirter- essierten Dienststellen in die Arbeitsgemeinschaft, die ihre Amtsstelle in Berlin 1V 35, Margarethenstraße 17 (Fernruf: 8 2 9541) hat. Reuyork, 5. Ian. Der Ausstand in der Kraftwagen- industrie hat zwei weitere Airlagen der General Motors Es. erfaßt, so daß jetzt 40 000 Arbeiter in Streik stehen. Berchtesgadex, v. Jan. Der Jugendführer de» Deutschen Reiche», Ba»«» ». Schirach, «mpfiug beute i« Name« de» Führer» die Teilnehmer am deutsch-rugNsche« Iugendlager In der „Adolf-Hitler-Iugendherberge". Die englischen Vertreter sind zum größten Teil Akademiker und Studenten, die deut schen in erster Linie HI.-Führer. Sportgeist und Kamerad, schäft hatte die Jugend beider Nationen auf der Roßfeldhütte vereint, wy tagsüber Sport und nachmittags bis spät in die Nacht hinein angeregte Aussprachen stattgefunden haben. Mit dem Empfang durch Baldur v. Schirach sand das elfte dieser Jugendlager seinen Abschluß. Der Iugendführer des Deutschen Reiches erklärte in einer Ansprache u. a.: Wenn deutsche und englische Jugend hier in Berchtesgaden zu Gaste sei, so solle sie wissen,'daß des Führers große Hoffnung für den Frieden der Zukunft die Verständi gung der Jugend von Volk zu Volk sei. Er, v. Schirach, handele nicht im eigenen Namen und allein aus persönlicher Sympathie für seine Gäste, wenn er hier die englische Jugend empfange. Er sei vielmehr nur der Beauftragte des Führers. Hinter seinem Willen, dnrch die I«ge«d geistig« Brücke« zu a«d«re« Böller« zu schlage«, stehe die größte Jugendbewegung der Welt. Zur Verständigung und um Verständnis wirbt man nicht, indem man die Ideen des eigenen Dolles einem anderen einzuflößen sucht. Jugend ist alles andere als arg- listig, sondern immer ungezwungen und offen. Wenn ich daher die Aussprache zwischen der Jugend der Nationen fördere, so nur, damit sich die Jugend gegenseitig überzeuge« soll, daß die Ideale de» eigene« Bolles eben für diese« Boll die gesundesten und nützlichste» find. So wie für uns die Jugenderziehung nicht nach englischem Muster durchgeführt werden kann, das doch sicherlich für England die geeignetste und entsprechendste Form ist, so kommt gewiß für England die nat.-soz. Jugend erziehung nicht in Frage, obwohl sie in Deutschland einen neuen Glauben und neue Ideale in der gesamten jungen Generation gegründet hat. Selbst wenn ich bas berücksichtige, glaube ich, daß zwischen Luseren Böllern mehr Aehulichkeiteu al» Verschiedenheiten bestehen. Das Lager will durch Pflege des Sportgeistes und der Anssprache Verständnis reifen lassen, das Freundschaft und Achtung vor fremder Leistung zur Folge hat. Wenn die Jugend der Völker daran geht, sich zu ver ständigen, so schmiedet sie damit ihr eigenes Glück. Denn sie kann aus ihrer Erfahrung und Kenntnis anderer Völler in späteren Jahren viel dazu beitragen, Katastrophen zu ver. hüten." Der englische Student Parnell aus Cambridge dankte im Namen seiner Kameraden und vieler junger Engländer dem Iugendführer und unterstrich, daß dieser Austausch aus dem ersten Anfang von elf ereignisreichen Lagern weiterwachsen müsse, um englische und deutsche Jugend in größerer Zahl mit- einander in Verbindung zu bringen. Die englische Jugend werde die Verständigungsbereitschaft, die der Iugendführer des Deutschen Reiches für so viele Millionen junger Deutscher betont habe, aufnehmen. Alle Lagerteil«ehmer hätte» mit ihm die Hoffnung, Laß möglichst viele junge Kameraden aus E g- land im Geist der Lager die Kameradschaft mit de» Deutsche» und de« vorzügliche» Eindruck der Hitlerjugend erlebe«. L»s«sche Slo«e»b*wes»g i« LNNelmeer. L«»-»», 6. Sa». Ei« Teil der britische« Mittel«»«», flott« der Flottenstützpunkt« Malta n«d Gibraltar wird i« der nächste« Woche sei«, Sta«dort verä«der«. „Das «echt a»f «eite Deutschlands". »le«, S. Ian. Der Wiener Universitätsprofessor für Völ- kerrecht Dr. Verdroß erklärte, daß in dem „Palos"-Zwischen- fall dar Recht eindeutig aus der Seite de» Deutschen Reiche» steh«. Die Beschlagnahme der „Palos" außerhalb der Drei- meilenzone stelle eine grobe Verletzung des Völkerrechtes dar. Jede Maßregel des Reiches sei daher völkerrechtlich zulässig, jede Gegenmaßregel der roten Machtinhaber neuer Rechtsbruch. Eine Mahnung. Budapest, 5. Ian. Der Abgeordnete Dr. Rajniß weist im „Uj Magyarsag" auf die bringend« Rotwe^igkett für Ungar« hin, sich in die autibolschewistische Front ei«zuglleber«. Die Demokratie biete heute keinen Schutz mehr gegen den Bol- schewismus. Ein Zusammenbruch des Dritten Reiches, den die internationale jüdische Gemeinschaft so sehr wünsche, würde die Herrschast der bolschewistischen Horde» von Wladiwostok bi» a« den Rhei« bedeute«. Das heute schon rot gefärbte Frankreich würde dann diesem Ansturm nicht mehr wider stehen können. Ungarn brauche heute einen Ritterorden, der für den Kampf gegen den Bolschewismus geschult werden müsse. * Der Nichteinmifchungsausschuh beschließt. Baldig« Antwort erwünscht. Loudon, 6. Ian. Ueber die Sitzung des Unterausschusses de» Vorsitzende» des Nichteiumischuugsausschusse» wurde gestern abend eine amtliche Mitteilung ausgegeben, der wir folgendes entnehmen: Der Vorsitzende teilte mit, daß er die Vorschläge an die beiden Parteien in Spanien, die von dem internationalen Ausschuß festgelegt worden sind, um die Durchführung des Nichteinmischungsabkommens zu sichern, dem britischen Außen minister mit dem Ersuchen überreicht habe, daß er sie den beiden Parteien in Spanien übermitteln solle. Zugleich habe er darum gebeten, daß der Außenminister bei der Üebermittlung dieser Mitteilung beide Parteien ersuchen solle, eine Antwort inner halb von zehn Tage» zu geben, und zwar auf die Frage, ob sie z« einer Mitarbeit an dem vorgeschlagene« Ueberwachungs- plan bereit seien. Der britische Außenminister habe sofort die Mitteilung an beide Parteien in Spanien ergehen lassen. Der Unterausschuß nahm eine Erklärung der technischen Unterausschüsse zur Kenntnis, die sich auf den Begriff „in- direkte Einmischung" beziehen. Es handelt sich dabei um die Werbung ausländischer Staatsangehöriger und um verschie dene Forme» finanzieller Hilft für die Parteien. Die Berichte der technischen Unterausschüsse sollen den beteiligten Regie- rungen übermittelt werden mit dem Ersuchen, daß diese Re- gierungen dem Ausschuß ihre Ansichten über die Schlußfolge rungen dieser Berichte sobald als möglich übermitteln wollen. Eine weitere Sitzung wird abgehalten werden, sobald die Berichte der technischen Ausschüsse eingegangen sind. Wie Feldmarschall Erzherzog Friedrich beigesetzt wurde. Budapest, 5. Ian. Unter starker Beteiligung der Bevölle- runa fand heute i« Ungarisch-Altenbura die Beisetzungsfeier für den früheren Oberkommandierenden der österreichisch-unga- rischen Armee im Weltkrieg, Feldmarschall Erzherzog Friedrich, statt. Der Sarg war in der Familiengruft der Stadtpfarrkirche aufgebahrt. An der Trauerfeier nahmen der Reichsverweser v. Horthy, der frühere König Alfons von Spanien sowie zahl reiche Abordnungen ausländischer Staatsoberhäupter und Regierungen teil. In Vertretung des Führers und Reichs kanzlers legte General der Infanterie v. Rundstedt am Sarge einen Kranz nieder. Der deutschen Offiziersabordnung ge hörten ferner in Vertretung der deutschen Armee General Freiherr v. Deichs, für die deutsche Kriegsmarine Vizeadmiral Saalwächter und als Vertreter der deutschen Luftwaffe Gene- ral Grauert sowie zahlreiche höhere Offiziere an. Vor der Trauerfeier war auch der Budapester deutsche Gesandte v. Mackensen erschienen. Die Einsegnung erfolgte durch den Kardinal-Fürstprimas von Ungarn Seredy. Der Sarg wurde mit großen militärischen Ehrungen in der Familiengruft bei- gesetzt. Berlin, 6. Ian. Der Führer und Reichskanzler hat den bisherige» Staatskommissar Dr. Lippert zum Oberbürger meister und Stadtprästdenten der Reichshauptstadt ernannt. Berlin, 5. Ian. Der Führer hat u. a. den NSKK.-Ober- führer Paul aus Freiberg i. Sa. zum ehrenamtlichen Mit glied des Volksgerichtshofes auf die Dauer von fünf Jahren ernannt. Warschau, 5. Ian. Die Zentrale der jüdischen Darlehns- kassen gibt in einer Verlautbarung den starken jüdischen Einfluß im Handel und im Handwerk unumwunden zu. Danach sind 11 v. H. der gesamten Bevölkerung in der Stadt Warschau und in den elf zentralen, östlichen und südlichen Wojewodschaften des Landes Juden. Der Handel in diesen Wojewodschaften ist jedoch zu 52 v. H. in jüdischen Händen. Am stärksten ist der Handel in den Ostwoiewodschaften ver- iudet, nämlich mit 72 v. H. Auch das Handwerk befindet sich rn Polen zum großen Teil in jüdischem Besitz. Der Anteil schwarllt nach den jüdischen Angaben zwischen 30 v. H. in der Wojewodschaft Krakau und 79 v. H. in der Wojewodschaft Polesten. Sofia, ö. Jam Anläßlich des griechisch-orthodoxen Weih- nachtsfestes wurden auf Grund eines königlichen Gnaden erlasses 389 HSfÜinge aus den Gefängnissen entlassen. Pari», 6. Ian. Nach den Großwäschereien werden in Paris nunmehr auch die Großmolkereien bestreikt. Ferner droht ein Streik der Kraftdroschkenfahrer. Loudrm, 5. Ian. Wie „Evening News" berichten, wird die Errichtung einiger Rekrutenlager erwogen, um unter- ernährte Rekruten durch „Auffütterung" und körper, liche Ausbildung in frischer Lust dienstfähia zu machen. Eine ungewöhnlich große Anzahl der jungen Rekruten sind infolge der in England weit verbreiteten falschen Ernährung der Bevölkerung für den Wehrdienst unfähig. Losdo«, S. Ian. Außenminister Eden hat nach Beendi- gung des Weihnachtsurlaubes seine Amtstätigkeit wieder ausgenommen. Verführer zum Tode -es Admirals Behncke Berlin, 5. Ian. Der Führer und Reichskanzler hat an die Gattin des Admirals Behncke folgendes Telegramm gerichtet: „Zu dem schwere» Verlust, de» Sie durch das Hin- scheiden Ihre« Herrn Gemahls erlitten habe», spreche ich Ihnen meine herzliche Teilnahme aus. Die hohe« Ver- dienste, die der Dahingeschiedene sich in Krieg und Frieden um sein Vaterland, insbesondere um den Neuaufbau der Reichsmarin«, erworben hat, werden im deutschen Volke unvergessen bleiben." Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, hat folgendes Telegramm gesandt: „In tiefer Betrübnis über das Hinscheiden Ihres Gattin bitte ich Sie, meines tiefen Mitgefühls versichert zu sein. Admiral Behncke wird fortleben als einer der hervorragendsten deutschen Seeoffiziere, der in Unter- nehmungen und Entscheidungen von weltgeschichtlicher Bedeutung sein großes Können erfolgreich einsctzte und der so hervorragenden Anteil hat am Aufbau unserer neuen Kriegsmarine. Die nationalsozialistische Bewegung dankt ihm insonderheit, daß er seine Erfahrungen und seine bewährten Kräfte in den Dienst der Betreuung des Auslandsdeutschtums gestellt hat und mitwirkte, die Bande zwischen Auslandsdeutschtum und Heimat eng zu gestalten. Ich werde ihn persönlich stets in Erinnerung behalten als einen Mann von außergewöhnlich vornehmem Charakter." Freiherr v. Neurath hat ebenfalls an die Witwe ein Beileidstelegramm gesandt, in dem er die Verdienste des Verstorbenen um die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan hervorhebt. Das auswärtige Amt hat an der Bahre des Entschlafenen einen Kranz niederlegen lassen. Berlin, 5. Ian. Die Ueberführuag des gestern verstorbenen Admirals Behncke nach Lübeck zur Marienkirche wird heute in aller Stille erfolgen. Die Trauerparade und Beisetzung findet am Freitag 13 Uhr im Erbbegräbnis der Familie Behncke in Lübeck statt. * Kappel» a. d. Schlei, 8. Ian. Gestern verstarb im Alter von 66 Iahrr.i Kapitän zur See a.D. von Egidy auf Hof Langfeld bei Kappeln. Moritz von Egidy r r 1870 inPirna geboren. Er entstammt der bekannten sächsischen Offiziers familie. Wäbrend der Kka-"rr"?schl-'cht war er Kommandant des Schlachtschiffes „Seidlitz", dessen Einsatz von entscheidender Bedeutung war.. 1919 nahm von Egidy seinen Abschied. Beginn -er Kochzeitsfelerlichbelten in Ävlland. Ehr«»aLe«L i« Haus« du KLust« und Wissenschaft««. De« Haag, 6. Ian. Ganz Holland hat in diesen Tagen ein festliches Gewand angelegt. Dom Regierungssitz im Haag und der Hauptstadt Amsterdam angefangen bi» hinunter zum kleinsten Dörfchen wehen die rot-weiß-blauen und Orange- Fahnen, ziehen sich Girlanden an den Häuserfronten entlang, leuchten die Namenszüge der Kronpnnzessin Juliana und ihres Bräutigams, des Prinzen Bernhard zur Lippe-Biester- feld, die am 7. Januar den Bund fürs Leben schließen. Diese einmütige Anteilnahme der Bevölkerung wird auch nicht ge trübt durch die tiefgehenden politischen Meinungsverschieden heiten. Bei der letzten Wahl gab es nicht weniger als 54 Parteien. Bereits am 19. Dezember nahm das Festprogramm seinen Anfang. Mit Ausnahme der Weihnachts- und Neu- jahrstage gab es Tag für Tag Konzerte, Festvorstellungen, Fackelzüge, Aufmärsche, turnerische und sportliche Wettbewerbe, Sängerchöre und Huldigungszüge der Jugend. In den Buch handlungen sind Werke über die Prinzessin und Prinz Bern- hard, ihr Leben und die Geschichte ihrer Geschlechter, erschienen. Ein Filmstreifen mit den großen Ereignissen, an denen das Königliche Haus teilhatte, findet stärkste Beachtung. Im ganzen Lande gibt es kaum ein Schaufenster, in dem nicht das Bild des Brautpaares zu sehen ist. Auf Bonbons, Zigarettenetuis, Halstüchern, Geldbörsen, Brieftaschen und Taschentüchern, selbst auf Bierdeckeln und den Milchflaschen sieht man das Bild des Brautpaares. In einem Schaufenster der Hauptstadt sind Braut und Bräutigam festlich gekleidet in Lebensgröße als Wachspuppen ausgestellt. Die eigentlichen Veranstaltungen der Hochzeitsfeierlich keiten nahmen gestern mit einem Ehrenabend im Hause der Künste und Wissenschafter» ihren Anfang. Dem Festabend wohnten die Königin, das prinzliche Brautpaar sowie die hohen ausländischen Gäste des Königshauses, unter ihnen der Herzog von Kent als Vertreter des englischen Königshauses, bei. Auch die Mitglieder der Regierung mit Ministerpräsident Colijn an der Spitze, die gesamte Generalität und Admiralität, die Diplomatie sowie die Ehefs der ausländischen Missionen mit den Militarattachees waren vertreten. Seit Tagen schon hat sich die Einwohnerzahl der Residenz Den Haag verdoppelt, wenn nicht gar verdreifacht. Man wagt sich kaum vorzustellen, welches Gedränge in den Straßen am Hochzeitstage selbst herrschen wird, wenn jetzt fast alle 10 Mi nuten ein Sonderzug einläuft. Am Dienstag abend standen die Menschen an den Auffahrtsstraßen vom königlichen Palast in Noordeinde bis zur Prinzessinnengracht, wo sich das Haus für Künste und Wissenschaften befindet. Punkt 9 Uhr kündeten Fanfare» das Rahe« der Königin u«d de« Brautpaares an. Sie wurde» mit Ler holländischen und Le» deutsche» Rational» hyvmen begrüßt, Lie von den Anwesenden stehend angehört wurde«. Den Ehrenabend eröffnete ein WMommsgruß an das Brautpaar, dem sich der Brautchor aus „Lohengrin", in deutscher Sprache von dem Chor der Gesellschaft zur Förderung der Tonkunst gesungen, anschloß. Holländische und deutsche Volkslieder au« verschiedenen Jahrhunderten leiteten über zu einem Ballett, das von der Tanzgruppe Darja Dollin ein studiert wurde. Den zweiten Teil des Abends nahm dis „Huldigung der Niederlande und seiner überseeischen Gebiete" an das prinzliche Brautpaar ein. Nach den Vorführungen kam es -» lebhafte» Hnldigunge» für das Brautpaar, die König!» und die Mutter Le« Prinze» Bernhard. Der Ehrenabend war ein stimmungsvoller Auftakt der Festlichkeiten, an denen ganz Holland begeistert Anteil nimmt. * . * Amsterdam, 5. Jan. Die Polizei konnte in der Wohnung eines bekannten Kommunisten eine Geheimversamm lung ausheben. An ihr nahmen auch sieben au« Deutsch land geflüchtete Kommunisten teil. Das unerwartete Sr-