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586 reinwollenen, locker gedrehten Faden, welcher von einem Boden bis zum andern reicht. Dadurch wird eine für ein kleineres Aquarium genügende Zirkulation hergestellt, indem der Wollfaden das Wasser aus dem höher stehenden Gefässe ins Aquarium langsam über- und auf der entgegengesetzten Seite aus demselben in das tiefer stehende Gefäss ableitet, so dass man nur zu sorgen hat, dass das höher stehende Gefäss wieder gefüllt und das untere geleert wird. Bei grösseren Aquarien kann man auch, um eine stärkere Zirkulation zu erzielen, anstatt des Wollfadens Gummiröhrchen verwenden, nur muss man diese vorher mit dem Munde ansaugen. Auch empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit das Wasser mit einem Blasebalg durchzublasen, wo durch daselbe gereinigt und die für das Gedeihen der Fische erforderliche Durchlüftung bewirkt wird. Auf diese Weise erhält man den Fischen zuträgliches frisches Wasser, welches sogar das Laichen ermöglicht. Als zur Bepflanzung der Aquarien passende Pflanzen kann ich besonders empfehlen: Cyperus, Isolapis, verschiedene Farne z. B. Pieris, ferner VaUisneria spiralis, Trianea boyotensis, Azolla carolinensis, Pistia Stratiotes u. dergl. Letztere drei Arten sind im Wasser frei schwimmend, während die anderen einen Standort oberhalb des Wasserspiegels verlangen. Man kann dieselben in jeder besseren Handelsgärtnerei erhalten. Gottfried Herrmann, Kunstgärtner in Christiania. N achsch ri ft. Einen eingehenden, illustrirten Artikel über Wasserpflanzen für Zimmeraquarien veröffentlichte Herr G. W. Uhink im Jahrgang 1879, Seite 92 unserer Zeitung. Die Redaktion. Sommerveredluni] mit krautarligeH Trieben. Beantwortung der Frage 405: „In wie weit sind Versuche über Sommerpfropfen mit krautartigen Trieben gemacht, welche Resultate sind dabei erzielt und welche Momente sind dabei zu beachten." Seit 3 Jahren habe ich Versuche mit der Sommer- Veredlung bei Acer, Fraximts, TJbnus, Kastaniensorten, Aprikosen und verschiedenen Obstbäumen mit gutem Erfolge gemacht. Hingegen sind Pfirsich bis jetzt noch nicht gewachsen. Die Veredlung ist wie bekannt das Veredeln in die Rinde mit ausgewachsenen Trieben in der Zeit vom Juni bis August. Den Trieben werden die Blätter abgeschnitten, die Blattstiele jedoch stehen gelassen, welche, wenn das Reis.anwächst, abfallen, im Falle des. Nichtentfernens der Blätter aber am Reise festtrocknen. Die Veredlungen vom Juni und Anfang Juli treiben grösstenteils noch im Laufe des Sommers aus, hingegen die späteren erst im nächsten Frühjahre. Ueber Winter müssen die Veredlungen durch Umhüllen mit Stroh etwas geschützt werden, weil sie sonst leicht erfrieren. Die Bäume wachsen bei dieser Veredlung viel kräftiger weiter als wie bei Veredlungen im Hause, so hat ein Acer Schwedleri von vorjähriger Sommerveredlung dieses Jahr einen Trieb von 1,20 m getrieben, des gleichen verschiedene Fraxinus. H. Meschter, Kunstgärtner in Neuhof b. Ingramsdorf i./Schl. Schon vor mehreren Jahren hörte ich von dem Sommerpfropfen mit krautartigen Trieben, ohne dass ich jedoch je Gelegenheit gehabt hätte, praktische Ver suche hiermit anzustellen. Mitte Juni dieses Jahres nun pfropfte ich za. 50 höchst. Myrobalanen mit Aprikosenreisern. Die Reiser waren gut ausgereift, und verrichtete ich, nachdem ich natürlich die Blätter entfernt, die Veredlung ebenso wie ihr Frühjahr beim gewöhnlichen Pelzen. Zuerst trieben sämtliche Veredlungen gut aus. Nachdem sie jedoch ungefähr 4 bis 6 cm getrieben waren, fingen nach und nach viele an zu welken und starben dann auch bald ab. Jetzt sind von den 50 Veredlungen nur noch ca. 30 gut; diese haben allerdings ganz hübsche Kronen gemacht, obgleich sie gegen die im vorigen Sommer aufs schlafende Auge veredelten, immerhin noch sehr zurückstehen. Zugleich wandte ich versuchshalber bei zwei Stämmen das sogenannte Okuliren mit Reisern an; sie sind beide vorzüglich gewachsen. Es wird dabei der gewöhnliche Okulir- schnitt gemacht, das Reis wie beim Anschäften oder- Pelzen zugeschnitten, hineingeschoben, fest verbunden und verschmiert. Ich habe sämtliche Veredlungen in ein- und zweijähriges Holz gemacht, die Seitentriebe beim Veredeln gestutzt, und erst als das Anwachsen sicher erfolgt war, alles wilde weggeschnitten. Emil Böttcher, Kunstgärtner in Wilhelminenhof b. Rathenow. Ankauf von Rosenwildlingen. Erklärung’. In No. 36 dieses Blattes warnt Herr Fr. Böhm vor dem Ankauf solcher Rosenwildlinge, welche bereits in den Monaten August und September gegraben, darauf einer schädlichen Prozedur unterworfen und angeblich von hiesigen und in der Umgegend wohnenden' Speku lanten vertrieben werden. Wir, die unterzeichneten Handelsgärtner von hier und der Umgegend haben zwar mit dieser Aeusserung durchaus nichts zu schaffen und würden sie auch ganz ignoriren, wenn nicht gerade durch uns die meisten Rosenwildlinge von hier aus verschickt würden und wenn nicht die erwähnte Warnung geeignet wäre, .Fernstehende mit Misstrauen gegen diesen Ge schäftszweig im allgemeinen zu erfüllen. Daher fühlen wir uns zu der Erklärung veranlasst, „dass uns die gerügte Manipulation vollständig unbe kannt ist und wir auch die sie ausübenden „Industrieritter“ nicht kennen, dass unsere Sammler (meist L a n cb ewohner) in den Monaten August undSeptember viel zu sehr mit Erntearbeiten beschäftigt sind, um Rosenwildlinge graben zu können und dass daher, wie ja auch der grosse, jährlich sich steigerndeAbsatz zur.genügebeweist, durch uns nur mit grösster Sorgfalt, recht zeitig und frisch gehobene Rosen Wildlinge zur Versendung kommen.“ Herrn Böhm fordern wir auf, seine allgemein ge haltene Verdächtigung durch Nennung der Namen zu präzisiren, da wir sonst keinen Anstand nehmen würden, solche als eine unreelle Reklame zu bezeichnen, welche bezweckt, die Konkurrenz zu schädigen. P. Bochmann, Baumschulenbesitzer in Meiningen. G. Langbein, Baumschulenbesitzer in Meiningen. Dorn, Kunst- und Handelsgärtner in Rentwertshausen Böttner, Handelsgärtner in Römhild. G. Gundschwarz, Handelsgärtner in Meiningen. H. Feistkorn, Kunst- und Handelsgärtner in Meiningen. Hierzu eine Beilage. Für die Redaktion verantwortlich: Ludwig Möller in Erfurt. — Druck von Friedr. Kirchner in Erfurt.