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Monatsschrift für den bürgerlichen Gartenbau, für Blumen-, Obst- und Gemüsekultur. Redigirt von Ludwig Möller, Geschäftsführer des deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. -48 Srsdjeint am 1., 10. und 20. eines jeden AKonats. 89- 3 —482Cbonnementspreisjälirfid72., fjafbjäfirfid 3 28. 50 Qf. 83- Nr. 3. gso) Erfurt, 20. Januar 1883. c VII. Jahrgang. V erbandsangelegenheiten. An die Mitglieder des deutschen Gärtner-Verbandes. Die Genehmigung der Statuten der Krankenkasse des deutschen Gärtner-Verbandes ist erfolgt. Viele Schwierig keiten hatten wir zu überwinden und viel mehr Zeit, als wir erwartet hatten, ist vergangen, ehe wir mit dieser Mitteilung an die Oeffentlichkeit treten konnten. Nach dem wir Mitte September in Besitz der bremer Protokolle gelangt waren, reichten wir dieselben in doppelter Ab schrift am 29. September v. J. zum ersten male der ham- burger Aufsichtsbehörde für Hülfskassen ein. Nach Ver lauf von sechs Wochen erhielten wir den Bescheid, dass eine Umarbeitung einer Anzahl von Paragraphen erfolgen müsste, weil dieselben teils dem Hülfskassengesetz nicht entsprächen, teils gegen dasselbe verstiessen. In bereit willigster Weise wurde uns zugleich mitgeteilt, wie diese Aenderungen vorzunehmen seien. Für uns am peinlichsten war das Verlangen der Behörde, dass sämmtliche Mit glieder des Hauptvorstandes am Sitze der Kasse oder in zweistündigem Umkreise wohnen sollten. Bei dem Ein reichen der umgearbeiteten Statuten versuchten wir wieder holt, eine Aenderung dieses Verlangens herbei zu führen, man machte jedoch die Genehmigung von der Befolgung dieses Verlangens abhängig. Den beiden auswärtigen Vorstandsmitgliedern, Herren Korn in Braunschweig und Sellenthin in Charlottenburg, wurde von dieser An gelegenheit Kenntniss gegeben und stellten uns dieselben bereit willigst ihr Amt zur Verfügung. Zu Ersatzmännern wurden in einer Vorstandssitzung die Herren Handels gärtner C. Stoldt in Wandsbek-Mariental und Ober gärtner G. Langeloh in Hamburg - Uhlenhorst gewählt, beide Herren nahmen die Wahl an. Wir beabsichtigen nun, wenn die Hülfe und der Beistand, auf den wir ver trauen, nicht ausbleibt, die Krankenkasse des deutschen Gärtner-Verbandes mit dem 1. März d. J. in’s Leben treten zu lassen. Wir haben von der Ansammlung eines grossen Fonds Abstand genommen, da die dreizehnwöchent liche Karenzzeit schon allein der Krankenkasse ein Kapital, was dieselbe lebensfähig macht, zuführt. Dennoch ist die erste Ausgabe eine nicht geringe, da die Kosten der Herstellung der verschiedenen Drucksachen, wie des sämmt- lichen Materials für die Ortskassen nicht unbeträchtlich sind. Wir hegen jedoch die feste Hoffnung, dass wir diese Ausgabe aus freiwilligen Beiträgen decken können. Wir wenden uns zunächst an die selbstständigen und per sönlichen Mitglieder des Verbandes, uns einen Beitrag zu den ersten Kosten der Krankenkasse gewähren zu wollen, es gilt ja einem guten Zweck, und vor allem, diesen Zweck so schnell wie möglich zu erreichen. Doch auch an die Vereine ergeht unsere Bitte zur tätigen Beihülfe. Bereits im September fingen die hiesigen Vereine Germania und Holsatia an, für die Krankenkasse zu sammeln, der Ertrag der hiesigen Sammlungen ist ein nicht unbedeutender, auch die Vereinskassen trugen ihr Teil dazu bei; möchten sich alle Vereine in gleicher Opferfreudigkeit anschliessen! Die Vereine ersuchen wir ferner, schon jetzt die Vorstände der Ortskassen nach den Bestimmungen des Statutenentwurfs zu wählen und uns die Namen der Ge wählten bekannt zu geben, weiteres werden wir in nächster Zeit veranlassen. Sämmtliche Geldsendungen sind an den Hauptkassirer Herrn Ed. Kohlmann, Obergärtner, all gemeines Krankenhaus in Hamburg, St. Georg, sämmt liche Korrespondenzen an den Schriftführer Johannes Beckmann, Handelsgärtner in Altona zu richten. Der Hauptvorstand der Krankenkasse des deutschen Gärtner-Verbandes.