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RTNEREI 2 Organ des deutschen Gärtner-Verbandes. Rge *EeS —.43904230 Mit dem Beiblatt: „Der Hausgarten“, 89F59889-—- * Monatsschrift für den bürgerlichen Gartenbau, für Blumen-, Obst- und Gemüsekultur Redigirt von Ludwig Möller» Geschäftsführer des deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. es srfdjeint am 1., 10. uo 20. eines jeden Jonats. 89-3-48 728T.,6jafbjäljtfic3 28. 50 2f.89- Nr. 1. e8© Erfurt, 1. Januar 1883. @8 VII. Jahrgang. An unsere Leser. Die „Deutsche Gärtner - Zeitung “ tritt mit dieser Nummer ihren siebenten Jahrgang an. Wir dürfen ohne Ueberhebung sagen, dass sie in dem verflossenen Zeit raum eine Entwicklung gefunden, wie solche auf dem Gebiete der periodischen gärtnerischen Fachliteratur ohne Beispiel dasteht und wie sie am wenigsten von denen geahnt wurde, welche diese Zeitung mit Bangen und Sorgen in die Gärtnerwelt einführten. Wol waren jene Männer von heiliger Begeisterung für die von ihnen über nommene Aufgabe erfüllt, wol waren sie bereit, Opfer an Zeit und Geld zu bringen, aber mit banger Sorge betraten sie ein Gebiet, auf dem sie Neulinge waren, und zweifelnd fragten sie sich oft, ob sie befähigt sein würden, es den Genossen, in deren Reihen sie sich stellten, gleich, ja zuvor zu tun. Doch ein schöner Erfolg ward als Lohn dem redlichen Streben! Das, was umsichtig geplant und sorgend erhofft wurde, es steht dank ausgiebigster Mit hülfe der deutschen Gärtnerwelt als nahes Ziel vor uns. Die „Deutsche Gärtner - Zeitung ", bescheiden eingeführt, ist als gerngesehener Gast willkommen geheissen und hat bei tausenden von Gärtnern eine Heimstätte gefunden, weit über die Grenzen unseres Heimatlandes hinaus. Ihren Belehrungen und Anregungen, ihren Wünschen und Bitten leiht sowol der gewiegte Praktiker in hoher Berufsstellung wie der strebende Lehrling im bescheidensten Wirkungs kreise das Ohr. Dem deutschen Gärtner-Verbände ist sein Organ zum Herold im Rufe zum Kampf gegen die das gemein same Interesse bedrohenden Missstände geworden; es bildet dasselbe den neutralen Boden, auf dem in den Fällen, wenn innerhalb der Berufsgrenzen die Interessen einzelner Klassen mit einander in Kollission zu kommen drohen, die von einander abweichenden Ansichten über das, was zu tun der Gesammtheit nutzt, eine Klärung und Vereinigung finden können. Es ist die „Deutsche Gärtner-Zeitung“ einem Brennspiegel vergleichbar, welcher die zuströmenden Strahlen des gärtnerischen Schaffens und Treibens, des Wünschens und Hoffens auffängt und zu einem Lichte konzentrirt, welches Aufklärung und Belehrung weithin verbreitet und das schwach glimmende Fünkchen der minder entwickelten Teilnahme für die Gesammtinteressen des Berufes zu einem helllodernden Feuer der Begeisterung anfacht. Es ist die Zeitung zu einem Vermittlungsorgan geworden zwischen den verschiedenen Klassen des gärt nerischen Berufes und zwischen den über die ganze Welt zerstreuten Gärtnern deutscher Nation. Wenn wir den deutschen Gärtner-Verband seither in stetig steigender Entwicklung und in immer erfolgreicher werdender Gestaltung seiner Tätigkeit beobachten konnten, so sahen wir diese Erfolge zumeist erzielt durch die „Deutsche Gärtner - Zeitung. “ Die ersten Aufgaben des Verbandes: die Förderung der für gärtnerische Berufs ausbildung wirkenden Vereine, fanden durch sie eine er folgreiche Lösung. Die früher vielfach missverstandenen und deshalb angefeindeten Zwecke dieser Vereine sind durch die Zeitung klargestellt; es ist ihnen die sympathische Unterstützung weiterer Kreise erworben worden, und mehr und mehr nähern wir uns dem normalen Zustande, als welchen wir die warmherzige und verständnissvolle Pro tektion der Kreise der selbstständigen Gärtner über jene Vereinsbestrebungen erkennen. Die Schwankungen im Leben dieser Vereine, welche früher nur zu oft die Existenz des einen oder des anderen in Frage stellten, sind herabgemindert, weil die durch den Verband her gestellte und durch das Verbandsorgan unterhaltene Ver bindung den wechselseitigen Austausch der Mitglieder ver anlasste und den Vereinen Kräfte zuführte, welche früher denselben fernstanden, weil die Existens der Vereine und die von ihnen verfolgten Zwecke in Dunkel gehüllt waren. Die Zwecke der Vereine sind infolge der Kundbarwerdung der gesammelten Erfahrungen klarer erkannt und be stimmter fixirt worden; das Streben nach Phantastereien hat der ruhigen besonnenen Arbeit für Realisirung lös-