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Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. No. 4 gefüllter Fliederzweige in diversen Sorten zur Ansicht, welche all gemein gefielen: der Werth der einzelnen Sorten für Treiberei resp. das freie Land wurde von E. Wohnig-Breslau erläutert. Einen kurzen Bericht über den Verlauf der Jahresversammlung der Dele- girten in Magdeburg im Allgemeinen, über die Anträge der Gruppe Schlesien-Posen im Speziellen gaben die Herren Zarte und Lüdtke- Breslau. Das Resultat der Gruppen-Vorstandswahl ergab Wieder wahl der bisherigen Inhaber der einzelnen Ehrenämter und zwar: A. Zarte, Obmann, dessen Stellvertreter H. Lüdtke; E. Wohnig. erster, C. Nagel, zweiter Schriftführer. Als Delegirte für die nächste Jahresversammlung wurden in Vorschlag gebracht die Herren: Schmidt-Sagan, Wohnig-Breslau, Weinhold-Hirschberg, Zarte- Breslau, Krause-Neusalz a./O., Lüdtke-Breslau, Kern-Ohlau, Klinkig-Breslau, Eichler-Grünberg, Hübner-Gr. - Tschausch- Breslau, Alts eher-Schweidnitz, Omonsky-Lissa i./P. Gehricke- Breslau regte vierteljährlich wiederkehrende Gruppenversammlungen an und fand allseitige Zustimmung. Der Anfang Mai wurde für die nächste Versammlung in Aussicht genommen, und auf deren Tagesordnung als erster Punkt „Anträge der Gruppe Schlesien- Posen für die General-Versammlung“ gesetzt. Schluss 7 Uhr. hierauf „Fidelitas". Verbandsgruppe Sachs. Erzgebirge. Versammlung in Chemnitz, Hotel zum „Goldenen Anker“, am 13. Januar 1895. Nach Eröffnung der Versammlung um 3 Uhr durch den Obmann Herrn Knoch be- grüsst derselbe die zahlreich Erschienenen, 28 Herren, darunter 4 Gäste, und dankt für das der Gruppe damit bewiesene Interesse. In einem sich hieran schliessenden kurzen Rückblick über die Thätigkeit der Gruppe im verflossenen Jahre berichtet Herr Knoch: Der Besuch der stattgefundenen 3 Versammlungen war ein ziemlich reger und bewegte sich zwischen 28—32 Anwesenden. Die Mit gliederzahl hat sich wiederum vermehrt, sodass dieselbe jetzt 60 be trägt. Die Gruppe hat den Verlust eines ihrer Mitglieder und Mit begründer, des Herrn Max Wirth, durch den Tod zu verzeichnen. Verschiedene von der Gruppe der Hauptversammlung eingereichte Anträge haben zwar zu keinem Resultat geführt, doch hoffen wir, dass im nächsten Jahre unsere Interessen daselbst besser vertreten werden, da wir voraussichtlich hierzu Delegirte aus unserer Gruppe entsenden können. Verschiedene Arbeiten konnten ihre Erledigung im vorigen Jahre wegen anderer dringender Geschäfte nicht finden, der Obmann bittet darüber Nachsicht zu üben und verspricht im beginnenden Jahre baldigste Abwickelung dieser Angelegenheiten. Der Redner beleuchtet ferner verschiedene Missstände in unserem Gewerbe und betont, dass in letzter Zeit das Grosskapital sich immer mehr in dasselbe dränge und leider durch viele Geschäfte etc. unterstützt, der G ärtnerei nicht unerhebliche Nachtheile und Schwierig keiten bereitet, insofern, als diese neue Konkurrenz ihre Erzeug nisse zu Schleuderpreisen ausbietet, wodurch die Existenz vieler, namentlich kleiner Gärtnereien gefährdet und untergraben wird. Man wird auf Mittel und Wege bedacht sein müssen, um diesem Uebelstande möglichst mit Erfolg entgegen zu treten. Es gelangen dann mehrere vom Vorstand des Verbandes eingegangene Schreiben zur Verlesung, wovon die Versammlung Kenntniss nimmt. Die Frage, ob auch von Chemnitz über die Lage des allgemeinen Ge schäfts etc. von Zeit zu Zeit nach Berlin an die Verbandsleitung Bericht zu erstatten sei, findet vorläufig eine ablehnende Erledigung, man will noch ein Vierteljahr warten und sich dann endgültig darüber entscheiden. Hinsichtlich der Neueintheilung der Wahl bezirke bringt zunächst Herr Knoch ein Schreiben des Herrn Westphal aus Plauen zur Kenntniss der Versammlung, dessen Inhalt eine eventuelle Vereinigung der Gruppen Gössnitz und Sächs. Erzgebirge behandelt und eine event. zu veranlassende Zu sammenkunft beider Gruppenvorstände in Zwickau bespricht. Nach längerer Debatte über diesen Gegenstand beschliesst man von einer Verschmelzung beider Gruppen abzustehen, jedoch mit der Gruppe Gössnitz thunlichst engere Fühlung zu nehmen und zu deren dem nächst stattfindenden Versammlung mehrere Herren zu entsenden, um gemeinschaftliche Vorschläge zu den Vertreterwahlen für nächste Hauptversammlung zu machen. Die nun folgende Neuwahl ergiebt wieder die Wahl des Herrn Oskar Knoch als Obmann, Herrn A. Langer-Annaberg, dessen Stellvertreter, sowie die Neuwahl des Herrn Otto Dehne-Chemnitz als Schriftführer (da der Unter zeichnete wegen Zeitmangel diese Wahl nicht wieder annehmen kann). Herr A. Pietzner-Freiberg als Stellvertreter. Sämmtliche Herren nahmen die Wahl an. Der nun folgende Vortrag des Herrn Dehne über Orchideen bot sehr viel des Interessanten und Lehr reichen, und zeichnete sich aus durch kurzen und sachlichen Inhalt, ganz besonders aber- dadurch, weil das Gesagte zum grössten Theile aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen geschöpft war. Im Namen der Versammlung dankte der Vorsitzende hierfür und bittet Herrn Dehne, diesen Vortrag an das Verbandsblatt zum Druck einsenden zu wollen. Ausgestellt sind Orchideenpflanzen und Blumen von Herrn Fr. Otto Dehne und C. L is s n er, blühen den Flieder im Topf von Herrn Zöllner (Wiedemann’sche Garten verwaltung Bernsdorf), letzterer war die Sorte Marie Legraye und wurde von dem Aussteller als die zum Treiben geeignetste Sorte empfohlen. Es entspann sich hierüber eine längere Unterhaltung. Da der Obmann im Programm die Vertreterwahl mit anzuführen I unterlassen hat, fordert er auf, hierzu Vorschläge zu machen, worauf die Herren 0 s c a r K n o c h - Chemnitz, A. Pietzner - Freiberg, Aug. Langer- Annaberg, Fr. Otto Dehne- Chemnitz und C. A. Lissner- Bernsdorf bei Chemnitz in Vorschlag gebracht wurden. Ueber einen Irrthum im Mitglieder-Verzeichniss, C. Rudolph in Lössnitz betr. soll an die Verbandsleitung berichtet werden. Das vom Verbandsvorstand eingegangene Scheina zur gärtnerischen Buchführung wurde in mancher Hinsicht als zu umständlich und demnach als nicht geeignet und zweckentsprechend befunden. Die Herren E. Seyderhelm, Vertreter der Firma M a x Wirt h in Chemnitz und G. Winter, Handelsgärtner, Lugau, melden sich zur Mitgliedschaft an. Nächste Gruppenversammlung soll am 24. März a. c. in Limbach stattfinden. Wegen vorgerückter Stunde konnte ein Bericht über den Stand der Vorarbeiten zur geplanten Erzgeb. Gartenbau-Ausstellung in Chemnitz nicht mehr stattfinden, doch sollen die Programme hierzu noch im Laufe dieses Monats versandt werden. Schluss der Sitzung 61/2 Uhr. Auf Einladung der Gruppe Gössnitz waren mehrere Mitglieder unserer Gruppe zu deren Versammlung am 27. Januar in Zwickau, um über die Auf stellung der Vertreter für die Hauptversammlung gemeinschaftlich zu berathen. Es wurden äusser den obenerwähnten noch folgende Herren in Vorschlag gebracht: B. Glass sen.-Zwickau, Oscar Mehlhorn-Sehweinsburg, Th. Westphal-Plauen i. V. und Hugo Degenkolbe-Krimmitschau. 0. Schmidt, Schriftführer. Gärtnerische Fingerfertigkeit.. Dass herrschaftliche Gärtner als Diener. Hausknechte, Scheuerfrauen u. s. w. die ausgedehnteste Verwendung finden, ist nichts Neues, wir freuen uns von einem Fall, in dem der Herrschaftsgärtner auch einmal zu etwas höherem geboren ist, berichten zu können. Der Reichsanzeiger veröffentlicht folgendes: Dem herrschaftlichen Gärtner und Organisten Emil Polenski zu Sienno im Kreise Bromberg ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. Was die Reblaus dem Preussischen Staate gekostet hat, geht aus der Rede des preussischen Landwirthsschaftsministers, Frhrn. v. Hammerstein-Loxten im Abgeordnetenhause am 29. Januar hervor. Der Minister erklärte, dass die Ausgaben zur Bekämpfung der Reblaus bis jetzt nahezu 4 Millionen Mark betragen hätten, die Massregeln hätten sich jedoch bewährt, und es würde darin fort gefahren werden. Viel Glück! Frage 5. Wodurch entstehen bei englischen Pelargonien die knollen artigen Auswüchse? S. in Frankfurt a. M. Nein. Der Sozialpolitiker des be treffenden Blattes hätte den Entwurf besser durchlesen sollen, eine solche Bestimmung ist gar nicht darin enthalten und derartige An knüpfungen an etwas überhaupt nicht Bestehendes sind nur geeignet, falsche Vorstellungen zu verbreiten. Es ist schlimm, wenn selbst die Fachpresse sich so wenig unterrichtet zeigt. Wilhelm Kuntze, Mitinhaber der Firma J. C. Schmidt in Berlin, starb am 28. Januar im 23. Lebensjahre. G r n s o n , Geh. Kommerzienrath in Magdeburg, Besitzer einer' der bedeutendsten Privatgärtnereien, um den Gartenbau hochverdient, starb am 30. Januar, 74 Jahre alt.