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port nicht mehr aushalten können, sehr gesucht werden. Wir kultiviren diese beiden Sorten in grossen Mengen und ich kann aus eigener, hier gemachter Erfahrung die Kultur derselben jedem Blumenzüchter als sehr gewinn bringend empfehlen. Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) 3458. Kendziorra,"A.,[Handelsg. Mohrungen. 3460. Kürth, E., Handelsg. Braunschweig, Zimmerstr. 3461. Kreyer, Max, Handelsg. Bergedorf. 3462. Wirth, Max (Mitgl. Ernst Seyderhelm), Handelsg., Hoflief. Chemnitz, Holzmarkt. 3463. Winter, G., Handelsg. Lugau. Vom 1. Juli ab. 3459. Schramm, Rich., Rosist. Augsburg. Verbandsgruppe Leipzig. Versammlung den 20. Januar 1895. Herr Wagner eröffnet die Sitzung Nachmittags 41/Uhr und macht zunächst die Mittheilung, dass der stellvertretende Obmann, Herr Thalacker, aus dem Verbände ausgetreten sei. Zu Punkt 1 der Tagesordnung,- Wahl des Gruppenvorstandes, bittet Herr Wagner, Vorschläge für den Obmann zu machen. Es wird Herr Albert Wagner vorgeschlagen und durch Zuruf wiedergewählt. Als 2. Obmann wird Herr Mönch und zum Schriftführer Kaiser ernannt. Die Genannten nehmen die Wahl an. Kaiser refefirt hierauf über Punkt 2 der Tagesordnung: Stellungnahme zur Errichtung von Fachfortbildungsschulen im Königreich Sachsen. In seinem Referate, das sieh auf den Antrag der Gruppe Sachs. Erzgebirge bezieht, schildert Kaiser die in Leipzig bestehenden Fortbildungsschul verhältnisse eingehend-und begrüsst besonders die in den hiesigen Schulen getroffene Einrichtung, dass die Handwerkslehrlinge in 4 Hauptgruppen getheilt sind. Es sind dies 1. die Kunsthandwerker, 2. die Metallarbeiter, 3. die Bauhandwerker und 4. diejenigen Handwerker, welche keinen Zeichnenunterricht nöthig haben. Es werden zur ersten Gruppe Buchbinder, Lithographen, Gold- und Silberarbeiter etc., zur 2. Gruppe Klempner, Uhrmacher, Maschinen schlosser, Maschinenbauer etc., zur dritten Gruppe Maurer, Zimmerer, Tischler, Steinhauer, Bauschlosser etc. und zur letzten Gruppe Bäcker, Fleischer, Barbiere, Schreiber etc. gewiesen. Die ersten 3 Gruppen haben verschiedenen Zeichnenunterricht, so die erste Kunstzeichnen, die zweite technisches Zeichnen und die dritte Gruppe geometrisches und Konstruktionszeichnen. Würden andere Städte eine gleiche Gliederung treffen, so wäre es leicht möglich, zu erreichen, dass die Gärtnerlehrlinge in diejenige Gruppe eingewiesen würden, in der der Unterricht für die Gärtnerei am geeignetsten ist, wenn nicht genügend Gärtnerlehrlinge vorhanden sind, um, wie es in Leipzig-Lindenau der Fall ist, eine besondere Fachklasse bilden zu können. Betreffs des Zeichnenunterrichts lässt es sich recht gut einrichten, dass den wenigen Gärtnerlehrlingen in einer solchen Gruppenklasse besondere Vorlagen gegeben werden. Es dürfte sich weiter empfehlen, einen Leitfaden herauszugeben, an der Hand dessen sieh diese Klassen einrichten lassen und welcher auch dazu dient, Nichtfachlehrern eine Anleitung für den von uns gewünschten Unterricht zu geben, denn so gut sich die Lehrer für den anderen gewerblichen Unterricht recht gut einrichten, dürfte es bezüglich des gärtnerischen Unterrichtes und insbesondere im Zeichnen auch der Fall sein. Es sei daher zu wünschen, dass in dieser Angelegenheit etwas geschehe. Es sprechen hierzu Herr Knoll und Herr Wagner und der Erstere bedauert, dass bei der artigen Bestreitungen das Hinderniss die Handelsgärtner immer selbst bilden, denn oftmals dauere sie die Zeit, die sie ihren Lehrlingen zum Besuche der Schulen geben müssen. Bei einer Einrichtung in Fachklassen mache sich aber auch oftmals eine Centralisirung nöthig, wobei der Weg zur Schule noch ein grösserer und dabei zeitraubenderer wird. Der Nutzen für die Schüler wird indessen allseitig anerkannt. Nach Verlassen dieses Themas tritt die Versammlung in den nächsten Punkt der Tagesordnung, Auf stellung von Kandidaten für- die nächste Vertreterwahl, ein. Es werden aufgestellt: Günther-Grimma, Hetzger-Mittweida, Kaiser- Leipzig-Lindenau, Kummer-Wurzen, Mönch-Leipzig und Tasche- Leutzsch-Leipzig. Hierbei geht man von dem Grundsätze aus, dass möglichst alle Bezirke der Kreishauptmannschaft Leipzig vertreten sind. Zu Punkt Verschiedenes bespricht man zunächst den im Handelsblatt veröffentlichten Gruppenbericht der Verbands gruppe „Niederrhein“. Herr Knoll stellt hierzu Verschiedenes klar und das Urtheil der Anwesenden geht dahin, dass der Verband unter der jetzigen Leitung Alles erreicht hat, was einigermassen zu erreichen möglich war. Herr Wagner lenkte sodann die Auf merksamkeit auf den im Handelsblatt erschienenen Artikel, die durch Neubert's „Gartenmagazin“ ins Leben gerufene Bewegung zur Gründung eines neuen Verbandes betreffend. Es sei nach dem Vorgehen der genannten Zeitschrift anzunehmen, als hoffe man schon die Erbschaft unseres Verbandes anzutreten, doch halte er das für ein gutes Zeichen, da man allgemein die Erfahrung gemacht habe, dass, wenn eine Person schon tqdtgesagt worden ist, sie gerade noch recht lange gelebt hat. Herr Jaenich macht hierauf den Vorschlag, die Verbandsgruppe Leipzig infolge dessen, dass nunmehr die Kreishauptmannschaft Leipzig zu einem Wahlbezirke gestaltet ist, auch auf die ganze Kreishauptmannschaft auszudehnen. Es empfehle sieh, zu diesem Behufe ein Flugblatt abzufassen, welches kurz vor der nächsten Versammlung an Mitglieder sowohl als auch an Nichtmitglieder zu versenden ist. Dieser Vorschlag wird allseitig unterstützt und die Ausführung beschlossen. Die Versammlungen sollen demzufolge in Zukunft Sonntags stattfinden und man nimmt folgende Tage an: 7. April, 7. Juli, 6. Oktober und 4. Dezember, vorausgesetzt, dass nicht besondere Umstände die Verschiebung des einen oder des anderen Tages erfordern. Herr Knoll theilt noch mit, dass der Vorstand beschlossen habe, das Handelsblatt an eine Anzahl bedeutenderer politischen Tages zeitungen kostenlos zu senden, um diesen Gelegenheit zu geben, die Oeffentlichkeit über unsere Bestrebungen zu unterrichten. Dieser Beschluss wird allseitig mit Freuden begrüsst. Hierauf wird gegenwärtiges Protokoll verlesen und die Sitzung 1/47 Uhr geschlossen. E. Kaiser, Schriftführer. Verbandsgruppe Herzogthum Braunschweig. Sitzung den 6. Januar, Nachmittags 4 Uhr. Anwesend 42 Mitglieder. Der Ob mann Herr Bültemann eröffnet die Versammlung um 41/2 Uhr. Der Obmann begrüsst die Versammlung und spricht den Wunsch aus, dass in dem neubegonnenen Jahre das Wirken und Streben des Verbandes im Allgemeinen wie in Sonderheit der Verbandsgruppe Braunschweig von Erfolg gekrönt sein möge. Wenngleich in dem soeben verflossenen ersten Vereinsjahre bereits schöne Erfolge zu verzeichnen seien, die in erster Linie dem festen und einmüthigen Zusammenstehen der Handelsgärtner aus Stadt und Land Braun schweig zu danken wären, so lägen uns doch noch viele Arbeiten vor, die nur mit der ganzen Kraft und dem ganzen energischen Zusammenhalten durchgeführt und zum Ziele gebracht werden können, zum Wohle des ganzen deutschen Gärtnerstandes, zum Segen des Einzelnen. Diese aus tiefster Ueberzeugung gesprochene und zum Herzen gehende Rede klang aus in einem Hoch auf den . Verband der Handelsgärtner Deutschlands, in welches die Versammlung be geistert einstimmte. Hierauf erhielt Herr B. F. Meier als I. Schrift führer das Wort. Derselbe beleuchtete in kurzen Worten die im Verlaufe des verflossenen Jahres gefassten Beschlüsse und deren Ausführung und konstatirte, dass von der Gruppe Braunschweig bereits viel rür das geschäftliche Wohl der Mitglieder geschehen sei. Sodann hatte derselbe noch eine Statistik über den Besuch der Versammlungen ausgearbeitet, aus der hervorzuheben ist, dass, trotzdem an 2 Versammlungstagen, an denen grössere Volksfeste stattfanden, und ausserdem, dass Kreise, die zu weit von der Stadt Braunschweig entfernt liegen, niemals an den Berathungen theil nehmen: ein durchschnittlicher Besuch von 65% zu verzeichnen stehe. Ein Resultat, mit dem wir wohl zufrieden sein können. Hierauf wurde zur Vorstands-Neuwahl geschritten, und zwar wurde der frühere Vorstand: August Bültemann, I. Obmann, Heinr. Adam, II. Obmann, B. F. Meier, I. Schriftführer, Herm. Weidner, II. Schrift führer, einstimmig wiedergewählt. Zu Delegirten wurden gewählt, und zwar ebenfalls einstimmig: Aug. Bültemann, Heinrich Adam, als Stellvertreter E. H. Meyer und Wilh. Pape in Wolfenbüttel. An diese Wald wurde der Wunsch geknüpft, dass die Verbands mitglieder sich auch nach diesen Beschlüssen richten möchten.*) Hierauf wurde die Versammlung geschlossen und die Mitglieder nahmen an dem sich hieran anschliessenden Festessen theil, dass in sehr gehobener Stimmung verlief und durch die Toaste der Herren Bültemann, Adam, Weidner. Müller-Wolfenbüttel eine be sondere Würze erhielt. B. F. Meier, Schriftführer. Verbandsgruppe Hamburg. Versammlung am 22. Januar 1895. Der Obmann, Herr Huch, eröffnet die Versammlung mit einem Dank für das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder und erklärt zu Punkt 1 der Tagesordnung, dass, nachdem sich die Vereinigung handeltreibender Gärtner von Hamburg und Umgegend aufgelöst *) Anm. d. Red. Wir machten bereits- in No. 1 d. Bl. auf die Unzulässigkeit der Eintheilung in Vertreter und Stellvertreter auf merksam : nur die eingegangenen Stimmzettel ergeben das Resultat, wer Vertreter und wer Stellvertreter ist. Ausserdem muss die Wahl freiheit unbedingt gewahrt werden.