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313 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. No. 43 Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) vom 1. Januar ab. 3708. Schulz, Ernst. Handelsg. Löcknitz. Gartenbau' X 51521518151521871515151571601618215726181821616151521616215151501516151161513 8.—12. November 1895. Cassel. Chrysanthemum-, Blumen- und Pflanzen-Ausstellung in den grossen Sälen des evangelischen Vereins hauses, veranstaltet von der Vereinigung der Handelsgärtner von Cassel und Umgegend. 4.—8. April 1896. Düsseldorf. Grosse allgemeine Gartenbau- Ausstellung für Rheinland und Westfalen, veranstaltet vom Verein „Flora“, Düsseldorf. Näheres durch den I. Vorsitzenden, Herrn J. P. Tants, Düsseldorf. 2.—10. Mai 1896. Dresden. 2. internationale Gartenbau-Aus stellung. Näheres durch das Sekretariat der Ausstellung. Adr. Herrn Inspektor 0. Lämmerhirt, Dresden, Glacisstrasse 7. 2.—7. Oktober 1896. Cassel. Allgemeine deutsche Obstaus stellung im Anschlusse an die General-Versammlung des deutschen Pomologenvereins. Die reichhaltige Ausstellungs-Ordnung mit den Preisbewerbungen ist schon jetzt erschienen und von dem Ge schäftsführer des Obst - Ausstellungs - Ausschusses, Herrn Jacob Hördemann, Cassel, Holländische Strasse 68, zu beziehen. Frühjahr 1897. Berlin. Allgemeine Gartenbauausstellung zur Feier seines 75jährigen Bestehens, veranstaltet vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herbst 1897. Hamburg. Allgemeine Gartenbauausstellung. Wien 1896. Der Verwaltungsrath der k. k. Gartenbaugesell schaft in Wien hat beschlossen, in der zweiten Hälfte des Monates April 1896 eine grosse Blumen-, Gemüse-, Obst- und Garten-Industrie- Ausstellung zu veranstalten. Die genaue Zeit der Ausstellung wird, sobald die Genehmigung seitens des Protectors Erzherzog Karl Ludwig erfolgt sein wird, bekannt gegeben werden. Programme giebt die Gesellschaft, Wien, I. Parkring 12, auf Verlangen gratis ab. (Wir bitten die verehrl. Mitglieder, uns über die in ihrem Kreise stattfindenden Ausstellungen Mittheilung zu machen.) Finanzielle Ergebnisse von Ausstellungen. Soviel sich nun mehr übersehen lässt, wird, wie die Magdeb. Ztg. schreibt, die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung in Magdeburg nicht nur nicht mit einem Fehlbetrag, sondern mit einem Ueberschuss abschliessen. Ueber die Höhe des letzteren kann allerdings zur Zeit keine be stimmte Mittheilung gemacht werden, da noch eine Reihe von Rechnungen trotz der wiederholten Aufforderung, sie einzusenden, aussteht. So viel ist jedenfalls sicher, dass von den zum Garantie fonds gezeichneten Summen kein Beitrag eingezogen zu werden braucht; auch der Gartenbauverein wird seinen für die Ausstellung ausgeworfenen Beitrag wohl wiedererhalten können. Ob darüber hinaus noch ein Ueberschuss bleibt und wie hoch sich dieser be laufen wird, das wird erst nach dem Abschluss der Rechnungen, der in einiger Zeit zu erwarten sein dürfte, festgestellt werden können. Die im vorigen Jahre in Erfurt stattgefundene Thüringische Gewerbe-Ausstellung, an welcher der Gartenbau hervorragend be- theiligt war, hat mit einem Fehlbeträge von ca. 80 000 M. ab geschlossen ; die Zeichner des Garantiefonds werden mit ca. 50 °/o zur Deckung herangezogen werden müssen. Noch bedeutender ist das Deficit der diesjährigen Deutsch-Nordischen Ausstellung in Lübeck; die Abrechnung über dieselbe ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Steierisches Obst in Deutschland. Es ist bekannt, dass aus Steiermark grosse Mengen Obst nach Deutschland kommen. Jetzt wurde in Graz eine Obstverwerthungsstelle gegründet, welche den Obstexport noch weiter ausdehnen soll. Es sollen 1. in den vor aussichtlichen Absatzgebieten die Ernten festgestellt, 2. die in Steiermark verkäuflichen Sorten und Mengen jährlich ermittelt werden, 3. man will Reklame für steierisches Obst im Auslande machen, 4. Sorten bestimmen, 5. verbreitete aber weniger begehrte Sorten ermitteln, 6. die Obstzüchter über Ernte, Verpackung und Versand belehren, 7. Auskünfte ertheilen. Die Gemeindevorsteher obstbautreibender Orte sollen als Vertrauensmänner den Verkehr erleichtern. Ferner will man bäuerliche Vereinigungen gründen zum Zweck des gemeinschaftlichen Obstverkaufes. — Gegenüber diesen Bestrebungen des Auslandes wäre es dringend an der Zeit, dass man bei uns dem rationellen Obstbau diejenige Beachtung widmete, welche er verdient. Deutschland könnte seinen Obst bedarf mit Leichtigkeit selbst erzeugen. D. L. Z. Frage 42: Sind Braunkohlenstaub und Flugasche der Vegetation schädlich, resp. in welchem Maasse? Ich habe in meiner Rosengärtnerei viel unter Braunkohlenstaub einer benachbarten Brikettfabrik zu leiden und habe beobachtet, dass die Pflanzen und Blumen vorzeitig verkümmern; ich ver- muthe, dass obiges die Ursache davon ist. L. B. Antwort: Ich besitze hier ein Gärtnerei-Grundstück. In der Nähe, ca. 500 Meter entfernt, befindet sich eine der grössten Braunkohlen-Gruben der A. Riebeck’schen Montan-Werke in Halle. Bis zum Jahre 1894 habe ich durch Flugasche nur wenig zu leiden gehabt, auch konnte ich bei dem geringen Schaden Ersatz kaum beanspruchen, da die Brikettfabrik eher bestand, als meine Gärtnerei. Am 27. Januar 1894 brannte die Brikettfabrik total nieder, und wurde dadurch ein völliger Neubau erforderlich. Selbstverständ lich waren die nun angeschafften Maschinen, Oefen etc. für die Briketfabrikation andere als die früheren. Die Esse war weiter, überhaupt die ganze Anlage von a—z eine andere. Seit Inbetrieb nahme der neuen Anlage im Juli 1894 hatte ich bei Nord- und Nordwest-Wind Flugasche in meinen Anlagen, die im höchsten Grade auf zarte Pflanzen und Blumen mit zarten Farben schädlich wirkte, so dass ich mir den Schaden auf 25 bis 50 % berechnen konnte. Auf meine Vorstellungen bei der Besitzerin der Anlagen wurde ich zunächst abgewiesen. Man muthete mir zu, dass ich bei einer anderen Gesellschaft, deren Gruben - Dampfbahn kaum 100 Meter von meinem Garten vorbeigeht, Ersatz-Ansprüche machen solle. Auf meine Erwiderung, dass sich der Schaden nur bei Nord- und Nordwest-Wind zeige, theilte man mir einfach mit, dass der Ersatz-Anspruch abgelehnt werden müsse, da die Briket-Anlage eher bestanden habe, als die Gärtnerei. Es blieb mir nur übrig, nunmehr schärfer aufzutreten und erklärte nun, dass ich letzteres zwar anerkenne, dass aber der Schaden erst bemerkbar geworden sei, seitdem die neue Anlage in Betrieb genommen sei, und dass ich nunmehr genöthigt wäre, auf Kosten der betr. Gesellschaft Sachverständige heranzuziehen und mit der Regelung der Ange legenheit eihen Rechtsanwalt in Weissenfels zu beauftragen. (Derselbe hat wichtige Prozesse gegen jene Gesellschaft geführt und gewonnen.) Sofort hat die Gesellschaft sich auf Vermittelungen eingelassen, meine berechtigten Ansprüche angehört und sich bereit erklärt, mir für 1894 eine vereinbarte Entschädigung zu gewähren. Auch sind sofort Aenderungen an den Anlagen vorgenommen, die jedoch erfolglos waren. Zu jeder weiteren Auskunft bin ich münd lich und schriftlich bereit. W. Fritzsche-Luckenau, Kreis Weissenfels. MRGeAReR NMKGARRRRRRR8 Entscheidungen deutscher Gerichtshöfe, (Nach den neuesten Zeitschr. u. Sammlungen aus dem Deutschen Reichs- und Staats - Anzeiger.) Vai ■ ■ i IIm .1: I nomnnm 3 Wird der vertragswidrigen Kündigung eines Dienstverhält nisses und der Entlassung aus demselben von dem Entlassenen nicht widersprochen, sondern fügt er sich vorbehaltlos in diese Entlassung, so liegt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Zivil senats, vom 18. Mai 1895, in diesem Verhalten nicht ohne weiteres