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8ü**GG*G-*04Gö-G*" 4ü-*-* 49 “6-88 Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) Vom 1. Januar 1896 ab: 3707. Zimmermann, Heinrich, Hdlsg., Roitzsch-Wurzen (Sachsen). Vom 1. Juli 1895 ab. 3706. Ehrecke, G. A., Landschaftsgärtner, Bad Sachsa. 3708. Lohse, C., Handelsgärtner, Kirchen (Sieg). Vorstandssitzung des Verbandes der Handelsgärtner Deutsch lands. Verhandelt Berlin, den 9. Oktober 1895. Anwesend die Herren v. d. Smissen, Bluth, Loock, Brettschneider, Herr Knoll entschuldigt, Junge als Geschäftsführer. Eröffnet 61/4 Uhr. Zur Besprechung gelangen zunächst die Zuschriften der Armeekorps bezüglich des Bedarfs an Eichenzweigen für Feierlichkeiten bei den Truppen während des Winters. Es ist an die einzelnen Mitglieder, welche sich zur Lieferung erboten Baben, Nachricht über die in Aussicht genommenen Tage gegeben worden und sollen an anderen Orten Herren aufgefordert werden, die Lieferung an Truppentheile zu übernehmen. Der Vorstand nimmt Kenntniss von einem Schreiben der Verbandsgruppe Hamburg in Sachen des Berichtes der Magdeburger Ausstellung. Da gegen die Aufnahme eines Angemeldeten Ein spruch erhoben, die Entscheidung ohne genaue Kenntniss der Vor., hältnisse aber nicht getroffen werden kann, soll die qu. Angelegen heit der betreffenden Gruppe und dem zuständigen Ausschussmitglied vorgelegt werden. Der Geschäftsführer legt ein Schreiben des Herrn Lückerath in Angelegenheit der Sterbekasse vor, die er hobenen Bedenken sind durch die in Erfurt gefassten Abänderungs beschlüsse grösstentheils erledigt. Der Vorstand ist verpflichtet, die in Erfurt gefassten Beschlüsse aaszuführen. Eine persönliche Sache aus der Verbandsgruppe „Mittlerer Saalkreis“ wird bekannt gemacht und wird der Vorsitzende dieselbe erledigen. Der Ge schäftsführer theilt über den Stand der Verhandlung über die in Erfurt beschlossenen Einrichtungen der Stellenvermittelung unter gemeinschaftlicher Berathung mit einem Mitgliede des allgemeinen deutschen Gärtnervereins das Nähere mit. Schluss der Sitzung 8%/ Uhr. v. g. u. Franz Bluth. J. F. Loock. C. van der Smissen. v. w. o. F. Brettschneider, Schriftführer. Verbandsgruppe Kreishauptmannschaft Leipzig. Versammlung vom 6. Oktober 1895 (eingegangen am 15. Oktober). Die Mitglieder der Verbandsgruppe Leipzig hatten sieh Sonntag den 6. Oktober in Döbeln zahlreich eingefunden, uni der Nachmittag 3 Uhr im Gast hof zur goldenen Sonne stattgefundenen Sitzung beizuwohnen. Der Obmann Herr Wagner begrüsste die Erschienenen und bat die selben, sich zu Ehren des kürzlich verschiedenen allbeliebten Mit gliedes Herrn Rob. Heintze-Leisnig, von den Sitzen zu erheben, was allseitig geschah. Von einer Berichterstattung über die letzte Jahresversammlung in Erfurt abzusehen, weil dieselbe im Handels blatte bereits ausführlich erfolgt sei, erklärten sich die Anwesenden einverstanden. Zu einem Referat über Punkt 2 der Tagesordnung: „Was lehrt uns die letzte Jahresversammlung“ erhält Kaiser- Leipzig-Lindenau das Wort. Derselbe führt unter anderem aus, dass es bedauerlich sei, dass nachdem das Statut wiederholt einer gründ lichen Revision unterworfen worden sei, die Tagesordnungen der letzten Jahresversammlungen immer und immer wieder vorwiegend mit Anträgen auf Abänderung der Satzungen besetzt seien, die sich in der Hauptsache auf die Vertreterwahlen beziehen. Gerade das Vertreterwesen sei reiflich erwogen worden und es müsse bestehen bleiben, so lange der Verband über das ganze deutsche Reich sich erstrecke, und wie der Reichstag und die Landtage ihre Vertreter haben, müsse es auch bei einem' so ausgedehnten Verbände der Fall sein. Es würden schöne Zustände werden, wenn es mit einem Male heissen würde „Heute beginnt der Reichstag, zu welchem Jedermann eingeladen und beschlussfähig ist.“ Einen sonderbaren Eindruck würde es gleichfalls machen, wenn es andererseits heissen würde: „Reichstagsabgeordnete, -welche bereits ein Mandat bekleidet haben, können als solche nicht wieder gewählt -werden“. Ein weiterer Punkt, der alljährlich wiederkehre, betreffe das Handels blatt. Man habe einen Ausschuss und einen Vorstand, denen man es doch überlassen möchte, zur Zeit geeignete Vorschläge zu bringen, da sie es doch am besten wissen müssten, inwieweit die finanzielle Lage des Verbandes eine diesbezügliche Erweiterung zulässt. Eigenthümlich aber berühre es, wenn Anträge auf Abänderung der Satzungen von einzelnen Personen noch kurz vor Thoresschluss gestellt würden, sodass weder der Ausschuss noch sonst die Gruppen versammlungen sich mit denselben befassen können. Hierin müsse Wandel geschaffen werden. Es sei vielmehr anzustreben, die Tages ordnungen mit Fragen volkswirthschaftlicher Bedeutung zu besetzen, damit auch die Tagespresse Veranlassung finde, mehr über unsere Hauptversammlungen zu berichten, als: „Es handelte sich in der Hauptsache um interne Angelegenheiten“. Entweder müsse man dem Ausschüsse und dem Vorstande die Pflicht auferlegen, die An träge vorher zu prüfen, um die Stellungnahme zu den Anträgen vor Eröffnung der Debatte bekannt geben zu können, oder man möge so und so viele Unterschriften für einen Antrag zur Vorschrift machen. Wenn das auch wieder eine Statutenänderung bedinge, so sei diese aber nöthig, weil durch sie verhütet werde, dass die kostbare Zeit der Vertreter mit Angelegenheiten hinfälliger Natur verschwendet wird. Es sprechen hierzu die Herren Wagner und Knoll. Letzterer wünscht, dass die Verbandspruppe Leipzig den Antrag zur nächsten Versammlung stelle, dass Anträge 3 Monate vor der Jahresversammlung einzureichen sind, damit die Verbands gruppen vor der Versammlung Stellung hierzu nehmen können. Dieser Antrag wird allseitig unterstützt und für nächstes Jahr vor gemerkt. Hierauf spricht Herr Jaenich über das im Punkt 3 der Tagesordnung vorgesehene Thema „Welche Ziele haben wir mit unserem Handelsblatte anzustreben“. Zunächst bringt Redner einen geschichtlichen Rückblick über das Handelsblatt und legt die ersten Nummern, desgleichen auch diejenigen, die Verbesserungen auf weisen, zur Ansicht aus. Hierauf führt er aus: „Das Handelsblatt sei das Sprachrohr für die Mitglieder, es solle zur gegenseitigen Aussprache dienen. Es sei aber auch ein Spiegel, in dem sich die jederzeitige gärtnerische Geschäftslage abspiegeln soll. Betreffs des Inhaltes habe er zwei Fragen zu stellen und zwar 1. Was können wir von der Leitung verlangen, und 2. was für Ansprüche kann die Leitung an die Mitglieder erheben. Wir verlangen von der Leitung, dass sie uns ein Blatt liefert, das unseren Wünschen entspricht, insbesondere uns von allem unterrichtet, was von handels gärtnerischem Interesse ist. Um das aber ausführen zu können, erfordere es Geld und hierin sei auch nicht zu sparen, denn es habe keinen Zweck, Gelder aufzuhäufen, man solle sie hier verwenden. Doch, und nun komme er zur 2. Frage, solle man nicht glauben, dass die Redaktion verdammt sei, alle Artikel zu schreiben; das sei einestheils unmöglich und anderentheils auch nicht empfehlens- werth, da der Inhalt eines Blattes sich nur dann interessant ge stalte, wenn er aus verschiedenen Federn herrühre. Eine Zeitung, die nur von einer Person geschrieben werde, gleiche einem Orchestrion; die ersten Stücke höre, man mit Interesse an, dann aber werden sie einem zur Gewohnheit, ja sogar zum Ueberdruss. Es gebe thatsächlich Stoff genug und habe es seitens der Redaktion nicht an Anregung gefehlt, denselben zu behandeln. Er erinnere an die Gewerbeordnungsnovelle (Sonntagsruhe etc.), den deutsch österreichischen und den deutsch-japanischen Handelsvertrag, an die Aufforderung unreelle schwedische Firmen betreffend, die Be nutzung der Portofreiheit seitens herrschaftlicher Gärtnereien, die holländische Zwiebelblumeneinfuhr, den Gesetzentwurf über den einheitlichen Schluss der Ladengeschäfte, an zeitweilige Veröffent lichung von Marktberichten, an den Gesetzentwurf den Verkehr mit Sämereien betreffend und schliesslich an das Ausstellungswesen. Insbesondere sei es das letztere, dem von Seiten des Vorstandes mehr Beachtung geschenkt werden müsse, selbst -wenn die Bericht erstattung mit einigen Geldkosten verknüpft sein sollte. Es müsse jede Ausstellung Beachtung finden und wenn es der Redaktion un möglich sei, dieselbe zu besuchen, solle sie wenigstens dafür Sorge tragen, einen oder mehrere Berichterstatter in der Nähe der Aus stellung zu finden.“ Kaiser wendet sich hierauf dem Ausstellungs wesen zu. Er halte es ebenfalls für eine grosse Aufgabe des Vor standes, dafür zu sorgen, dass über bedeutende Ausstellungen aus führlich und fachmännisch berichtet werde. Man erwarte ein Urtheil über Neuheiten, die auf Ausstellungen gezeigt werden. Desgleichen begrüsse man ein Urtheil über das, wie es nicht hätte gemacht werden sollen, da man durch diese Urtheile lerne. Die Verbands mitglieder, welche sich an der Ausstellung betheiligen, erwarten aber auch, dass ihrer Opfer in dem Handelsblatte gedacht werde, denn man solle nicht vergessen, dass sie Mitglieder wurden, um vom Verbände und durch den Verband Nutzen zu haben. Nachdem der Verband in pekuniärer Hinsicht etwas festen Fuss gefasst habe, könne hier eine Aufbesserung geschehen. Viele der Mitglieder