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No. 34. Berlin, den 25. August 1895. X. Jahrgang. Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Sonntag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht. Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich - Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf.; für das übrige Ausland 10 M- für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: C. Junge, Steglitz-Berlin, Geschäftsführer des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band VI, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. Wir bitten unsere Mitglieder um möglichst schnelle Mittheilung jeder für unsere Zeitung wichtigen Notiz über Tagesereignisse, Personalien, Vereinswesen u. s. w. Grössere, für die Veröffentlichung im Handelsblatte geeignete Artikel werden auf Wunsch honorirt. Protokoll der XII. Jahresversammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verhandelt Erfurt, den 5.-6. August 1895, Rheinischer Hof. (Schluss.) Punkt XIX der Tagesordnung. Herr Krause-Neuhaldensleben theilt mit, dass der Antrag nicht von der Gruppe „Magdeburg“, sondern von einem einzelnen Mitgliede ausgehe. Die gegenwärtig geltenden Gesetze seien sehr ungünstig in unserem Beruf für Käufer resp. Kläger, da nur durch Zeugen Beweise zu erbringen seien, und diese bei Vornahme des Auspackens, der Aussaaten etc. nicht immer zur Stelle zu bringen seien. Herr Herz-Halle betrachtet den Antrag XX als hierhergehörig und ersucht um gemeinschaftliche Behandlung der Angelegenheit. Herr Bültemann-Braunschweig theilt mit, dass bei Pflanzen lieferungen dort gute Erfolge gegenüber schlechten Lieferanten erzielt seien. Herr Fr icke-Weissenfels führt an, dass es stets nothwendig sei, die betrügerische Absicht nachzuweisen, was namentlich in der Samenbranche sehr schwer sei und erläutert dies an Beispielen. Hieraus sei der Antrag 20 entstanden. Herr Bluth-Steglitz weist darauf hin, dass oft auch Empfänger unerfüllbare Ansprüche machen, dass aber auch ausserdem die Ansichten über- gute Beschaffenheit von Pflanzen etc. in ver schiedenen Landestheilen verschiedene seien. In der Abstimmung wird Antrag XIX mit Zusatz des An trages XX vereinigt angenommen. Punkt XXI der Tagesordnung. Herr Krause - Neuhaldensleben begründet den Antrag und spricht den Wunsch aus, in der Tagespresse das Publikum über die mangelhafte Beschaffenheit der Auktionswaare aufzuklären. Die Herren Seyderhelm-Hamburg, Gör ms-Potsdam, Bülte mann-Braunschweig, halten derartige Veröffentlichungen gerade für Reklame für das Auktionswesen. Nach Anführung von Bei spielen glaubt Herr Görms Erfolge.dadurch zu erzielen, dass auf die Misserfolge von Käufern hingewiesen werden möge, wogegen Herr v. d. Smissen sich ausspricht, da Namen solcher gegen ihren Willen nicht veröffentlicht werden können. Herr Zumsande wünscht, dass man durch Mittheilung an Be hörden die Verbreitung der mangelhaften Auktionswaare ver hindere. Nachdem Herr Adam-Braunschweig noch erwähnt, dass es fast unmöglich sei, die Versender der Waare festzustellen, nimmt Herr Krause-Neuhaldensleben nochmals das Wort, um zu empfehlen, durch Tagespresse, Annoncen u. s. w. dem Unwesen zu steuern. In der Abstimmung wird der Antrag abgelehnt u. s. w. Punkt XXII und XXIII der Tagesordnung werden vereinigt. Herr Krause-Neuhaldensleben und Herr Zum sande-Bielefeld begründen die Anträge und versprechen sich Erfolg von dem Aus hang von Plakaten, welche den Hinweis auf den Inseratentheil des Handelsblattes resp. dessen Stellenvermittelung enthalten. Der Vorsitzende ertheilt Herrn Weiss vom „Allgem. Deutschen Gärtnerverein“ das Wort. Derselbe spricht zunächst den Dank des selben für die Bemühungen des Verbandes in der Stellenangelegen heit aus, betont, dass eine Regelung nöthig sei und ersucht um eine Kommissionsberathung unter Zuziehung eines Mitgliedes obigen Vereins. Dieser werde bestrebt sein, seine Kräfte zur Förderung der Sache einzusetzen. Redner weist noch auf die grosse Ver breitung des Vereins hin. Der Vorsitzende ersucht, dem Vorstand und Ausschuss die Regelung der Sache zu überlassen. Nachdem Herr Adam-Braun schweig noch die Wichtigkeit hervorgehoben, da aus dem Gehülfen- stände der Nachwuchs für den Verband hervorgehe und Herr Bluth sich ebenfalls empfehlend geäussert, HerrKuhlmann-Lemgo für Kommissionsberathung sich erklärt, ergreift Herr Krause- Neuhaldensleben das Schlusswort und glaubt auch im Interesse der dem allgem. Deutschen Gärtner-Verein nicht angehörenden Ge hülfen die Ausgabe von Plakaten empfehlen zu müssen. Der An trag 22 wird angenommen, der Antrag 23 ebenfalls dem Sinne nach, nachdem Herr Kuhlmann-Lemgo sich einverstanden erklärte. Punkt XXIV der Tagesordnung wird durch Herrn Satti er-Quedlinburg begründet.