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110 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. No. 16 Ein neuer Rasensprenger. Wir sahen vor einiger Zeit eine Anzahl von Neuheiten auf dem Gebiete der Rasen- und Gartenbewässerung, welche die Firma Franz Pretzel & Co., Berlin, in Chicago erworben hat. Unter den Apparaten schien uns der zweckmässigste und beste der hier abgebildete Rasen sprenger „Modell Mond“, welchen wir auf seine Brauch barkeit hin zu untersuchen beschlossen. Der angestellte Versuch hat uns, wenn auch nicht vollständig, so doch zum Theil befriedigt. Der Hauptvortheil des Sprengers soll darin zu finden sein, dass er eine halbkreisförmige Fläche besprengt und den anderen Halbkreis trocken lässt, weshalb er, namentlich an Wegen eingestellt, den doppelten Zweck erfüllt, den Rasen gut zu berieseln und die Wege nicht gleichzeitig unpassirbar zu machen. Wird nun auch eine einseitige Besprengung erzielt, so geht dieselbe doch etwas über einen Halbkreis hinaus, ein Uebelstand, der sich vielleicht durch Abänderung in der Form der Flügel beseitigen lässt. Ein weiterer Uebelstand ist der, dass sich an der Stelle, wo der Sprenger in die Erde ein gesteckt wird, durch Abtröpfeln zu viel Wasser ansammelt, dieses Quantum wird in der Zeit, welche der betreffende Rasentheil zur Besprengung bedarf, zu gross. Auch hier lässt sich technisch vielleicht eine Abänderung schaffen. Der Apparat ermöglicht durch Verstellung der Flügel eine kreisförmige, eine rechts- und eine linksseitigeBewässerung. * Ueber Warmwasserheizungs-Anlagen, speziell für Gewächs- und Kultur-Häuser, mit Verwendung der Spiral-Kessel. Von Franz Unzeitig in Wien (Penzing.) Bezugnehmend auf meine Anwesenheit und Be sprechung bei Gelegenheit der Heizkessel-Ausstellung zu Berlin im Januar 1893, erlaube ich mir ergebens! erst heute Einiges über meine Warmwasserheizung mit An wendung meiner patentirten Spiral-Kessel, durch zwei Zeichnungen erläuternd, der Oeffentlichkeit zu übergeben;*) *) Anm. d. Red. Das ist nun zwar nicht der Fall, denn bereits 1893 veröffentlichte der Verfasser in einer anderen deutschen Fach zeitung einen Artikel über sein System. Wenn wir dem Artikel trotzdem Aufnahme gewährten, so geschah dies im allgemeinen Interesse und wegen der seitdem eingeführten Neuerungen. ich rechne dabei auf eine geneigte freundliche Aufnahme meines Artikels in gärtnerischen Kreisen und eine nach sichtige Beurtheilung von jenen Seiten, welche rein theo retische Grundsätze vertreten. In der damals stattgehabten Versammlung von Interessenten des Gartenbaues im Januar 1893 wurde sehr viel über Heizkessel und ihre Verwendung gesprochen, wovon nicht Alles — und darauf dürfte es doch haupt sächlich ankommen — praktischen Werth hatte. Meine Behauptung, dass ich Kessel erzeuge, welche die Anforde rungen auf Solidität, geringe oder keine Reparatur, leichte Reinigung, bequeme Füllung, grösste Heizfläche zum kleinsten Wasserquantum und billigen Preis, erfüllen — wurde von den Herren Gärtnern sehr freundlich auf genommen; ich kam eigens in diese Versammlung, um zu hören und zu sehen, und es that mir leid, dass es mir damals nicht möglich war, meine Kessel in natura vor zuzeigen, da ich eben dafür das Patent angemeldet hatte; ich will dieses nun nachholen, indem ich in Beschreibung und Zeichnung meine Kessel und mein Heizsystem vor lege. Die vielen Ausführungen meiner Heizanlagen mit meinen Spiralkesseln in verhältnissmässig kurzer Zeit dürften den praktischen Werth derselben für gärtnerische Zwecke bestens illustriren; ich erlaube mir nachstehend einige der bedeutenden anzuführen, welche in Deutschland, Oesterreich-Ungarn hergestellt wurden, ausserdem kommen Kessel von mir bis nach Smyrna undich stehe mitGärtnereien in der Schweiz, Norwegen und Russland wegen Herstellung von Heizungen in Unterhandlung. Ausgeführt wurden Heizanlagen bei K. K. Schloss hauptmannschaft Laxenburg bei Wien, Fürst Montenuovo in Margarethen am Moos in N.-O., Fürst Colloredo-Mans- feld, Graf Esterhaczi, Graf Seilern, Graf Henckel von Donnersmarck, Baron Leitenberger und bei vielen anderen Herrschaften, dann bei vielen Kunst- und Handelsgärtnern in Holstein, Frankfurt, Quedlinburg, Leipzig, Dresden, Wittenberge, Olmütz, Troppau, Brünn, Linz, Budapest, Wien etc. etc. Es ist gewiss, dass zur Anlage einer guten, praktischen Gewächshaus-Heizung vielfache Faktoren und Anforde rungen nöthig sind; diese alle möglichst zu bewältigen und ihnen gerecht zu werden, war mein vorgestecktes Ziel, mein spezielles Studium, und ich hoffe durch meine lang jährigen gemachten Erfahrungen und durch meinen steten und regen Verkehr mit sehr vielen und verschiedenen Gärtern dahin gelangt zu sein, dass ich wohl sagen kann: meine Arbeit, mein Heizsystem und mein Spiralkessel stellt den rigorosesten Interessenten zufrieden, aber auch für den kleinen und kleinsten Gärtner ist mein Kessel berechnet; da er bei vollster Ausnützung mit jedem brauch baren Brennmaterial beheizen kann, so kann auch der kleinste Betrieb mit kleinem Anlagekapital rationell ver bessert und eingerichtet werden. (Fortsetzung folgt.) 4 Nen angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) 3565. Schuhmacher, Aug., Handelsg., Burg (Bz. Magdeburg). 3566, Rosenkränzer, A-, Handelsg., Saarbrücken, Alleestr, 11. . (