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No. 10. Berlin, den 14. April 1895. X. Jahrgang. Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Sonntag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht- Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich - Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf.; für das übrige Ausland 10 M. für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: C. Junge, Steglitz-Berlin, Geschäftsführer des Verbandes der Handels gärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band VI, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. o An Deutschlands Gärtner! VfSie fünfundzwanzigjährige Wiederkehr der deutschen Siegestage naht heran. Ihr Erfolg, den viele aus unseren 2E4)) Reihen miterkämpft haben, war unser einiges Vaterland. Ist auch innerhalb der Armee von grossen festlichen /AE Veranstaltungen abgesehen, so soll doch nach der Verfügung des obersten Kriegsherrn ein äusseres Zeichen (883 an die glorreichen Thaten von 1870/71 erinnern. Der Kaiser hat bestimmt, dass innerhalb der Gedenkzeit eN (15. Juli 1895 bis 10. Mai 1896) an allen Tagen, an welchen bei den verschiedenen Truppentheilen die Fahnen ent- 605 faltet werden, diese mit Eichenzweigen, sowie das erste Geschütz einer Batterie mit einem Eichenkranz zu schmücken sind. An Stelle des Eichenlaubes soll im Winter und Frühjahr der Lorbeer treten. Deutsche Gärtner! Wollen wir es mit ansehen, dass der ausserhalb des Vaterlandes gewachsene fremde Lorbeer den Ehrenplatz erhält, der dem deutschen Eichenlaube gebührt, soll dieses fremde Laub das Zeichen der Erinnerung an deutsche Siege bilden? Nein, und abermals nein! •— Es wird uns ein leichtes sein, Eichenlaub bis in den Winter hinein frisch zu erhalten und später getriebenes Laub an dessen Stelle zu setzen, deshalb ist es Ehrenpflicht jedes patriotischen deutschen Gärtners, mit uns zu dem Entschluss zu kommen: Widmen wir der deutschen Armee für ihre Ehrenzeichen deutsches Eichenlaub! Auf eine in diesem Sinne vom Vorstande an den Kriegsminister gerichtete Eingabe hat derselbe geantwortet: »Ich werde seiner Zeit nicht ermangeln, dieses patriotische Anerbieten zur Kenntniss Seiner Majestät des Kaisers und Königs zu bringen und Allerhöchstdessen Genehmigung zur Annahme zu erbitten.« — Weiter hat der Kriegsminister uns aufgefordert, ihm die Namen derjenigen, welche sich an der Widmung betheiligen wollen, bekannt zu geben. Wir bitten alle deutschen Gärtner, uns in unserem Vorhaben unterstützen zu wollen und fordern alle diejenigen, welche zu der Spende beizutragen bereit sind, auf, uns dieses mitzutheilen. An alle deutschen Gärtner, die gärtnerischen Vereinigungen sowie an die Fachpresse richten wir das freundliche Ersuchen, für weiteste Verbreitung dieses Aufrufs Sorge tragen zu wollen. Alles Nähere wird s. Z. von uns bekannt gegeben werden. Steglitz-Berlin, den 11. April 1895. Der Verband der Handelsgärtner Deutschlands. C. van der Smissen. Franz Bluth. Vorsitzender. stellvertr. Vorsitzender. Fr. Brettschneider. F. Knoll. J. F. Loock. C. Junge. Geschäftsführer.