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Zu Nr. 3 und. 4: Die Anordnung der Türen und Fenster nach den Hauptsonnenseiten ist günstig. Zu Nr. 5: Die Oeffnung des einzigen Fensters nach Norden ist sicherlich ein Nachteil. Z u N r. 6: Die öffentliche Bedürfnisanstalt in eriner Kleingarten- anlage kann wohl nur als Ausnahme, nicht als Regel anerkannt werden. Diese Frage ist durch die eingebauten Aborte (s. B. 9) ohne jede Schwierigikeit zu lösen. Zu Nr. 7: Der Gedanke des gemeinsamen Schöpfbeckens für je 4 Gärten erscheint zunächst bestechend. Lage und Anordnung sind aber für diese bescheidene Angelegenheit als recht auf wendig zu bezeichnen. Audi das Ergebnis „4 offene Grenzen am Schöpfbecken“ ist unerwünscht und wird von den Klein gärtnern abgelehnt. Schema 2, Vorschlag B: Zu Nr. 8und9: Die Lage des Zugangsweges und die Abstände der Lauben von der Grenze erscheinen mir günstiger als im Vorschlag A. Zu Nr. 10 und 11: Die Anordnung der Türen und Fenster ist gut für den Lichteinfall. Zu Nr. 12: Mit dem Anbau von Gerätekammer und Abort ver- Mert die Laube den behelfsmäßigen Eindruck. Dieser Vor schlag entspricht schon ein wenig mehr „höheren“ Ansprüchen im Kleingarten. Schema 3, Vorschlag A: Zu Nr. 1: Die ideale Größe von 450 qm wird wie alle „Ideale“ nur als Ausnahme verwirklicht werden können. Die Lage des Hauptzugangsweges mit Sitzplatz ermöglicht eine gute Garten aufteilung. Zu Nr. 2: Die „Ideal"-Größe und die Form der Grundstücke gestatten den an sich wünschenswertem weiteren Laubenabstand. Auffällig, ist, daß in allen 4 Schemas die Lauben jedesmal mit der Traufenseite parallel zu den Garteneingängen stehen. Sicher lich ist dies eine gute Lösung; ist sie aber immer notwendig? Kann nicht auch einmal, und zwar der besseren Besonnung wegen, die Giebelseite durch entsprechende Stellung der Laube betont werden? Zu Nr. 3, 4 und 5: In der nördlichen Gartenreihe weist die nach Süden gerichtete geschlossene Laubenwand jeden Licht- und Sonnenstrahl ab. In der anderen Reihe kommt der Vorzug der besseren Belichtung und Besonnung ausgerechnet denNeben- räumen zugute. Vielleicht hätte hier durch die zu Nr. 2 er wähnte „Giebelstellung“ eine bessere Besonnung erreicht wer den können. Dies erscheint mir um so wichtiger, als dieser Laubentyp nur ein verhältnismäßig kleines, eigentlich zu kleines Fenster hat. Zu Nr. 6: Das Obstspalier ist abzulehnen. Es unterteilt den Gartenraum unnötig und führt zu starker Beschattung des Kulturlandes. Zu Nr. 7-Das Schöpfbecken gehört, wenn jeder Garten damit versehen sein soll, möglichst in die Gartenmitte. Der geldliche Aufwand für einige Meter Leitungsrohre mehr wird reichlich aufgewogen durch Ersparnisse an Zeit, Kraft, Stiefelsohlen und Gummischläuchen. Schema 3, Vorschlag B: Zu Nr. 8: Die angedeutete Gartenaufteilung ist auch bei dieser Gartenlage gut. Zu Nr. 9, 10 und 11: Die Belichtung der Laube ist, abge sehen von dem zu kleinen Fenster, gut. Zu Nr. 12: Abort und Gerätekammer liegen zweckmäßig. Schema 4, Vorschlag A: Zu Nr. 1: Auch hier die schwer zu verwirklichende „Idealgröße" von 450 qm. Zu Nr. 2: Die wachsende Laube des Reichsbundes deutscher Kleingärtner versucht, weitergehenden Ansprüchen gerecht zu werden und steht damit den in Düsseldorf geplanten.Lauben nahe. Aber: Veranda, Tagesraum, Abort, Gerätekammer und Kaninchenstall, alles über 15 qm Grundfläche vereint, scheint doch reichlich viel des Guten zu sein. Es liegt der Vergleich mit den „mit allen Schikanen“ versehenen Autos nahe. Wer in frischer Luft sitzen will, kann dies auf dem Platz vor der Laube tun. Ich möchte deshalb empfehlen, auf die abgeteilte Veranda zugunsten des größeren Arufenthaltsraumes zu verzichten. Solange eine andere Lösung für die Unterbringung der Kleintiere, etwa in Gemeinschaftsställen, die allerdings von den Kleingärtnern aus guten Gründen abgelehnt werden, nicht gefunden ist, wird die Unterbringung der Kaninchen in der hier vorgeschlagenen Weise gutgeheißen. Die Zusammenstellung der Lauben zu vieren in lockeren Grup pen kann je nach Lage und Größe einer Daueranlage empfohlen werden. Zu Nr. 3 und 4: Wenn die Veranda zugunsten des Tages raumes verschwindet, kommt der erwähnte Vorteil diesem Raum zugute und bei den Laubenreihen, deren Fenster nach Norden gerichtet sind, kann die geöffnete, nach Süden gerichtete Tür Sonne auffangen. Zu Nr. 6: Die geplante Anordnung von Abort, Gerätekammer und Kaninchenstali ist bei der vorgeschlagenen Laubenstellung zweckmäßig. Zu Nr. 7: Das Schöpfbecken liegt praktisch. Schema 4, Vorschlag B: Z u N r. 9: wie zu Nr. 2. ■Zu Nr. 11: Die Besonnung des Tagesraumes ist bei den nach Osten gerichteten Fenstern wenig günstig. Besserung könnte auch hier die Zusammenlegung von Veranda und Tagesraum schaffen. Abschließend möchte ich noch folgende Be merkungen machen: 1. Als Laube wird im Düsseldorfer Bereich grundsätzlich für Daueranlagen die Steinlaube vorgeschrieben (s. Plan S. 54). Sie ist dauerhaft, wohnlich und leicht zu unter halten und hat sich deshalb bestens bewährt. Eine Ausnahme wird aus besonderen Gründen nur für eine z. Z. in Ausführung begriffene Kleingartenanlage gemacht. Der hierfür gewählte Holzlaubentyp ist auch in den Abmessungen etwas kleiner als die normale Steinlaube. Der Grund ist der, daß diese Gärten nur etwa 300 qm groß angelegt werden konnten, während d i e Größe im Regelfälle 400 qm beträgt. Die Größe von 400 qm kann nach den hier gemachten Erfahrungen nur empfoh len werden. Das gleiche gilt auch für die Steinlaube. 2. Die irgendwo im Garten angeordneten Obstspaliere erscheinen mir aus räumlichen Gründen unerwünscht. Hinzu kommt der Nachteil der Beschattung, der auch dann unerfreulich ist, wenn er im wesentlichen den Nachbargarten trifft. Ausgezeichnete Erfahrungen haben die hiesigen Kleingärtner mit Spindel büschen gemacht. Bei geeigneter Unterlage, gut gewählter Sorte und entsprechender Pflege sind sie sicherlich ein Gewinn für jeden Kleingarten und werden deshalb an Stelle des Spalier obstes gern gepflanzt. Garten - und Friedhofs am t Düsseldorf : Gartenhäuschen aus einem Mus ter klein garten der Ausstellung „Schaffendes Volk“.