Stadtgartendirektor W.Tapp, Düsseldorf: Stellungnahme zu den 4 Kleingartenschemas und Lauben auf Seite 50—53 Schema 1, Vorschlag A: Zu Nr. 1: Die unbedingte Einhaltung der Nord-Süd-Lage der Gärten ergibt bei Kleingartengelände, das schief zur Nord-Süd- Lage liegt oder sonst unregelmäßig gestaltet list, nicht nur viele verlorene Geländezwickel, sondern wirkt sich auch in vielen Fällen ungünstig auf die Laubenbelichtung aus. Zu Nr. 2: Durch die Aufstellung der Laube in der nordöstlichen Gartenecke ist die Beschattung im eigenen Garten zwar gering, dafür muß aber der Schatten im benachbarten Garten in Kauf genommen werden. Bei Einzelstellung der Lauben hat die Benücksichtigung des Schattens praktisch keine große Bedeutung. Zu Nr. 3: Die Oeffnung der Laube nach Süden ist begrüßens wert, da die Besonnung des Raumes gut ist. Nicht angenehm ist, daß die Lauben in der einen Gartenzeile dicht am Wege stehen. Dies wird von den Kleingärtnern abgelehnt. Es ist auch nicht zu empfehlen. Zu Nr. 4: Die Fensterlage ist gut. Zu Nr. 5: Die Gärten sind nur 300 qm groß; also verhältnis mäßig klein. Dadurch rücken die Lauben eng aufeinander. Um die vor den Lauben liegenden Sitz- und Aufien thaltsplätze besser voneinander zu trennen, wäre es zweckmäßig, die Obstspalier- wände bis zur Laubenflucht durchzuführen. Noch besser er scheint es mir allerdings, an Stelle der Spalierwände Spindel büsche zu setzen. Zu Nr. 6: Sonderbauten in Form von freistehenden, zusammen gebauten Aborten werden der vielen Unzuträglichkeiten wegen abgelehnt. Site sind auch aus gestalterischen Gründen nicht erwünscht. Zu Nr. 7: Das Schöpfbecken liegt, wenn schon jeder Klein garten sein eigenes Becken haben muß, günstig. Schema 1, Vorschlag B: Zu Nr. 9: wüe zu Nr. 2. Zu Nr. 10 und 11: Die Oeffnung der Flügeltür der Laube nach Westen ist wegen der Schlagregen nur bedingt zu empfeh len. Fenster nach Süden gut. Zu Nr. 12: wie zu Nr. 5. Zu Nr. 13 und 14: Abortanlage, Zugangsweg und Schöpf becken sind gut angeordnet. Schema 2, Vorschlag A: Zu Nr. 1: Der Zugangsweg fast in der Mitte des Gartens er schwert die gelegentlich erwünschte Anlage einer größeren ein- heitlich genutzten Kulturfläche. Die seitliche Lage im Vor schlag B erscheint mir besser. Zu Nr. 2: Die Laube, als Typ zu einer Zeit entwickelt, wo auf möglichst geringe Kosten allergrößter Wert gelegt wurde, war sicherlich eine beachtenswerte und gute Leistung. Sie hat ihren Zweck als billiger Geräte- und Unterstellraum bestens erfüllt. Für unsere heutigen Anforderungen — ich denke vor allem an unsere Düsseldorfer Dauerkleingärten — ist sie jedoch zu klein und zu bescheiden. Auch die Stellung hart an der Gartengrenze erscheint mir wenig zweckmäßig. Wie soll sich „Kleingarten leben“ entwickeln, wenn die wohnlich-behagliche Laube fehlt, die auch bei weniger gutem Wetter, besonders in den ersten Frühjahrs- und späten Sommertagen, angenehmen Aufenthalt im Garten gestattet? Bedeutet doch der Kleingarten für den oft weit entfernt wohnenden Gartenfreund der Großstadt, der nur selten in den Besitz eines eigenen Hausgartens kommen wird, meist die Erfüllung .aller Gartenwünsche und -Sehnsüchte. Die in den letzten Jähren so lebhaft und mit Recht vorgebrachten Forderungen nach guter Gestaltung und Ausstattung nicht nur der Kleingartenanlage an sich, sondern auch der Einzelgärten, vertragen sich nicht mit allzu bescheidenen Lauben., Auch der Wert der durchgehenden Spaliergerüste erscheint mir recht problematisch. Sie sind zum mindesten nicht „material sparend“ und bei dichter Bepflanzung für die nach Norden liegenden Gartenzeilen durch die Schattenwirkung nachteilig. 54