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Bild 5: Callunaund Sedum in großflächiger Verwen- düng am Riemeisterplatz in Berlin-Dahlem. (Gartenamt Zeh- lendorf). Bild: R. Maatsch. sich im Juni von dem dunklen Hintergrund der Kiefern und Wacholder prachtvoll abhebt (Bild 12). Er ist be sonders charakteristisch für durch Windbruch und Holzschlag entstandene Lichtungen, an sandigen Stel len oft herrschend; leicht durch Aussaat anzusiedeln, leider in strengen Wintern empfindlich. Noch schöner blüht, aber auch noch frostempfindlicher ist der bizarre Stechginster, Ulex europaeus, der nur in beson ders milden Lagen Deutschlands vorkommt. Schwer gelitten hat vielfach in den schlimmen Wintern auch der Hülsstrauch, Ilex aquifolium, dieser herr lich immergrüne, rotbebeerte Strauch. In schattigen windgeschützten Lagen und milden Gegenden ist er aber, besonders im Verein mit weißen Birkenstämmen, dauernd von großer Schönheit. Empfindlich war viel fach auch das bodendeckende, halbstaudige Sonnen röschen, Helianthemum vulgare. Ganz im Gegen satz dazu hat sich die zierliche immergrüne Preisel beere, Vaccinium vitis idaea (Bild 15), als eine zu verlässige Bodendecke erwiesen. Auch die vitamin reichen korallenroten Früchte empfehlen Massen ansiedlung in Landschaft und Park. Weniger schön, aber noch bekannter ist die winterkahle Heidel beere, Vaccinium myrtillus. Die bodendeckende Kriechweide, Salix repens, und die Rosmarin- w e i d e , S. rosmarinifolia, sind ebenfalls zu erwähnen. Auch eine Anzahl schöner Stauden sind, außer den bereits genannten, in ostdeutschen Heiden häufig. So Pulsatilla-Arten mit ihren zierlichen, wolligen Hals krausen und großen violetten, bei P. vulgaris aufrech ten, bei P. pratensis hängenden Blüten. Weiter krie chende P o t e n t i 11 a - Arten, besonders die graugrüne cinerea, die rotstenglige ruhens und die frühblühende verna. Alle bilden dichte, im Frühling reich gelb- besternte Teppiche. Die zierliche, rotblühende Heide nelke, Dianthus deltoides, überzieht oft sandige Stellen und bietet im Frühsommer ein reizendes Bild. Das H eide-Johanniskraut, Hypericum pulchrum, steht im Hochsommer im gelben Blüten kleide. Besonders an feuchteren Stellen und auf neuen Lichtungen flammen zu gleicher Zeit purpurrote, bis 1% m hohe Dickichte des Weidenröschens, Epilobium angustifolium. An besonders dürren und sonnenheißen Stellen duften die im Sommer violett blühenden dunkelgrünen Rasen des Quendels, Thymus serpyllum. Mehr Halbschatten vertragen die ebenfalls immergrünen Teppiche des Echten Ehrenpreis, Veronica officinalis, mit blaßblauen Blütchen. Wunderbar zierlich sind Blüten und Blätter des kleinen Augentrost, Euphrasia gracilis. Durch ihre großen hellila Blütenköpfe fallen die fast meter hohen Stengel der Skabiosen, Scabiosa canescens und columbaria, auf, während die ähnlichen Blau- Bild 6: Heidepartie im Volkspark Rehberge, Berlin (Gartenamt Wedding). Bild: Rosenthal.