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Die Rangordnung von Dorf und Hauptdorf erleichtert die Ge staltung des ländlichen Lebens dadurch, daß sämtliche wirt schaftlichen, kulturellen und verwaltungsmäßigen Funktionen, die zwar im ländlichen Bereich liegen müssen, die aber das Dorf nicht tragen kann, im Hauptdorf zusammengefaßt werden. Die Größe der Genossenschaften, der Einzugs- und Absatzgebiete, die Kontingente, die Zuteilungs- und Verteilungsquoten ergeben sich zwangsläufig aus dieser Zuordnung. Ebenso werden Stand ort und Kapazität der landwirtschaftlichen Lager-, Veredelungs- und Verarbeitungsstätten, sowie Standort und Größe der Schulen, der Gemeinschafts- und Sportanlagen, der Verwaltungs- und Dienststellen von Partei und Staat hierdurch bestimmt. Die eindeutige Zuordnung mehrerer Dörfer zu einem Hauptdorf erleichtert die technische Planung und gibt die Rangfolge an, in der die einzelnen Betriebsstätten, die Bodenverbesserungs- maßnahmen, die Verkehrs- und Versorgungsanlagen und die Maßnahmen der Landschaftsgestaltung in Angriff genommen und fertiggestellt werden müssen. Die zwischen Dorf und Hauptdorf vorgesehene enge Verbindung wird sich nur verwirklichen lassen, wenn beide nahe aneinander liegen. Aus grundsätzlichen Erwägungen heraus soll die Ent fernung nicht größer wie 5 km sein. Die Bedingung bindet den dörflichen Standort weitgehend und wird oft zu einer exzen trischen Lage innerhalb der Gemarkungsgrenzen führen. Hierdurch wird gleichzeitig ein Einfluß auf die Lage der verschie denen landwirtschaft lichen Betriebe nach Art und Größe ausgeübt. Es erscheint z. B. grundsätz lich erwünscht, die Groß betriebe an den Rand des Hauptdorfbereiches zu legen, da sie stärker motorisiert sind und daher weiter vom Hauptdorf entfernt sein können. 4. Die Bedeutung der Rangfestset- z u n g bei den Sied- lungseinheiten. Die den Raum- und Flä- chenordnungsskizzen zu grunde liegende Siedlungs struktur zwingt dazu, jede Siedlungseinheit in eine be ¬ stimmte Rangstufe einzuordnen und ihr aus ihren zentralen Funktionen heraus eine bestimmte Größe und einen bestimmten Bereich zu geben. Der gegenwärtige Zustand ist anders: in den früher posenschen Teilen des neuen Ostgebietes besteht eine große Zahl städtischer und halbstädtischer Gemeinwesen, deren Einflußbereich sich überlagert. Hierdurch wird ihre wirtschaft liche und kulturelle Grundlage eingeengt, so daß es ihnen un möglich ist, «ein intensives und ihren Bereich befruchtendes Eigenleben zu entfalten. Demgegenüber fehlen in manchen Teilen der früheren kongreßpolnischen Gebiete Siedlungseinheiten, die hauptdörflichen oder kleinstädtischen Charakter tragen und entsprechende zentrale Funktionen gegenüber dem Lande er füllen können. Während also auf der einen Seite ein Teil der im Rang zwischen dem Hauptdorf und der Kleinstadt stehenden Siedlungseinheiten zu Hauptdörfern „herabgezont" werden müssen, ist es an anderer Stelle notwendig, Dörfer zu Haupt- dörfern, manchmal sogar zu kleinen Städten zu entwickeln und ihnen neue Bereiche zuzuordnen. Für die ländliche Gestaltung ist die Klärung der Rangordnung zwischen Hauptdorf und Klein stadt nicht unwesentlich, da der Kreislauf des ländlichen Lebens sich nur zum Teil zwischen Dorf und Hauptdorf vollzieht und zur Anregung und Er gänzung eines regen, typisch städtischen Ge meinwesens bedarf. Die Raum- und Flächen ordnungsskizzen bilden nicht allein die Grundlage der ländlichen Planung, auf ihnen baut in gleicher Weise die gesamte wirt schaftliche, industriell- gewerbliche, kulturelle und verwaltungsmäßige Fach- und Einzelplanung auf. Dadurch wird die Ein heitlichkeit sämtlicher Planungsmaßnahmen ge sichert und Ueberschnei- düngen bei den Planungen der einzelnen Fachstellen nach Möglichkeit vermie den. Gleichzeitig bilden die Raum- und Flächen- ordnungsskizzen die Grundlage, nach der die Aufbaubereiche, die Rang folge des Aufbaues und die Rangfolge der für die übergeordnete Planung notwendigen Aufbaumaß nahmen festgelegt werden. Die Lage der Hauptdörfer wird durch übergeordnete, der Standort der Dörfer durch landwirtschaftlich-betriebliche Gesichtspunkte be stimmt. Die um die Hauptdörfer gezogenen Kreise von 3,5 oder 5 km Radius beweisen, daß die Dörfer günstig zu ihren Hauptdörfern liegen. Zeitschriftenschau Au fsatz: „Die Begrünung offener Sandböden im ostdeutschen Flachland“, von E. Preising-, 5 S., 14 Abb. Zeitschrift: „Die Straße“, Heft 11/12/1942. Verlag: Volk- und Reich- Verlag. Berlin W 9. Aufsatz: „ U e b er örtlicher Verkehr und Ausbau- plan", von W. Heilig, 3 S., 4 Abb. Zeitschrift: „Die Straße“, Heft 11/12/1942. Verlag: s. o. Aufsatz: „Grundbegriffe und Methoden zum Stu dium der Wasser- und Sumpfpflanzen-Gesell- schäften“. (Arbeiten aus der Zentralstelle für Vegetationskartie rung des Reiches), von R. Tüxen und E. Preising, 23 S., 18 Abb. Zeitschrift: „Deutsche Wasserwirtschaft“, Heft 1 u. 2/1942. Verlag: Verlag der Deutschen Technik G. m. b. H., München. Aufsatz: „Wettbewerb des REM. für den Neu- und Umbau von Bauernhöfen“, von Amtsrat Bliese, 8 S. mit Grundrissen und Ansichten. Zeitschrift: „Deutsche Bauzeitung“, Heft 15/1942. Verlag: Ernst Steiniger, Druck- und Verlagsanstalt, Berlin SW 68. Aufsatz: „Wie erfolgt die Ueberweisung von Aus- länderlöhnen?", von P. Plantz. Zeitschrift: ..Gartenbauwirt schaft“, Nr. 26/1942. Verlag: Gärtnerische Verlagsgesellschaft Dr. Walter Lang KG., Berlin SW 68, Kochstraße 32. Aufsatz: ,, U e b e r natur nahen Gartenbau“, von Prof. A. Seifert, 3 S. Zeitschrift: „Leib und Leben“, Heft 7/8/1942, Ausgabe A. Verlag: Müllersche Verlagshandlung, Planegg. Aufsatz: „Baum und Strauch als landschaftsbil- dende Elemente beim Aufbau einer Kulturland schaft in den W e s e r - E m s - M o o r e n “, von M. K. Schwarz, 6 S., -10 Abb. Zeitschrift: „Deutsche Wasserwirtschaft“ (Beilage „Landwirtschaftlicher Wasserbau“), Nr. 7/1942. Verlag: s. o. Aufsatz: „Der Mindestgarten", von H. Schiller, 6 S„ 6 Abb. Zeitschrift: „Das deutsche Kleingartenwesen“, Heft 3/1942. Verlag: Reichsbund deutscher Kleingärtner e. V., Berlin NW 7. Aufsatz: „Raumordnung als Gemeinschaftsauf gabe“, von G. Ziegler, 6 S.. 1 Tabelle. Zeitschrift: „Raumforschung und Raumordnung“, Heft 2/3/1942. Verlag: Kurt-Vowinckel-Verlag, Heidelberg. Aufsatz: „Internationaler Wettbewerb für eine Hochschule in Preßburg“, von Dr. Krebs, 16 S., 34 Abb. Zeitschrift: „Deutsche Bauzeitung“, Heft 16/1942. Verlag: s. o. Aufsatz: „Ueber die Gestaltung von Talsperren und T a 1 s p e r r e n 1 a n d s c h a f t e n “, von W. Mügge, 15 S., 30 Abb. Zeitschrift: „Deutsche Wasserwirtschaft“, Heft 9/1942. Verlag: s. o. Aufsatz: „Ueber die Verwendung pflanzensoziolo gischer Untersuchungen zur Beurteilung von Schäden des Grünlandes“, von R. Tüxen, 9 S., 7 Abb. Zeitschrift: „Deutsche Wasserwirtschaft“, Heft 10, 11/1942. Verlag: s. o.