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Wallhecken in der Wehriandscnart. Zn niedriger flachböschiger Erdwall mit niedrigen Büschen hat zwar naturwirtschaftliche und agrarwirtschaftlishe, aber geringe strategische Bedeutung. Für Panzer kein Hindernis. Eine insgesamt 1,80 m hohe Wall hecke mit Aushubgräben und großen Sträuchern hat naturwirtschaftliche und agrarwirtschaftliche Bedeutung. Sie bildet gute Verteidigungsmöglichkeit für Fußtruppen, ist aber für Panzer kein Hindernis. netz verengt in der flachen Landschaft den Blick und bewirkt leicht eine biologisch unerwünschte Luftruhe. Bei gärtnerischen Kulturen und zur Schneesicherung an beson ders gefährdeten Stellen muß dagegen das Netz der Hecken dichter sein. Die Breite der zu schützenden Nutzflächen kann hier etwa das zehnfache der Höhe der Sträucher betragen. Bei Viehweiden sind Drahtzäune möglichst durch geschorene oder freiwachsende Hecken zu verdecken. 5. Sonstige Pflanzungen sollen sinnvoll angelegt wer den. Einzelbäume und kleine Baumgruppen auf Koppeln und an Rastplätzen sind nützlich, beleben und verschönern die Land schaft, die trotz ihrer Zweckmäßigkeit locker und frei sein soll. Vorhandene Bäume, die von landschaftlichem oder geschicht lichem Wert sind, sollen grundsätzlich unter Schutz gestellt werden. 6. Als Beispiel für die Bepflanzung einer bisher steppen haften Ostlandschaft dient die beigefügte' Zeichnung, die für ein Teilgebiet eines Hauptdorfbereiches im Regierungsbezirk Zichenau auf Grund gegebener Verhältnisse die geplante Viel gestalt des Grünaufbaues wiedergibt. V. Die Siedlungen in der Landschaft A. Dörfer Die Lage der Dörfer, Weiler und Gehöftgruppen in der Landschaft wird nach den Grundsätzen des ländlichen Aufbaues, die ich in meiner Allgemeinen Anordnung 7/11 vom 26. 11. 1940 festgelegt habe, bestimmt. Zur Vervollkommnung der dort gegebenen Richtlinien für die Grüngestaltung ist noch folgendes zu beachten: 1. Pflanzenwelt u n d Menschenbauwerke, Grün- wesen und Dorfbau müssen eine Einheit bilden. Bei der Pflanzung des Dorfgrüns ist zuvörderst auf den Sonneneinfall Rücksicht zu nehmen. Auch der Zug der Straße und die Lage der Gebäude müssen mitbestimmend sein. Auf einfache und leichte Pflege ist Wert zu legen. Baum und Strauch sollen Nutz- und Brennholz sowie Obstertrag liefern. Sie sollen zu gleich Bienenweide sein und können mit ihren .Früchten, wie Eiche und Buche, oder mit ihren Blättern, wie die Esche, Vieh- futter bringen. Gleichzeitig dienen .sie dem Wind-, Sonnen- und Feuerschutz und bereichern das Dorfbild Nur grünblättrige, bodenständige Bäume und Sträucher sind zu verwenden. 2. Der Straßenraum des Dorfes soll weit, frei und sauber sein. Staubige Sommerwege, Erd- und Kiesplätze lassen sich durch eine ausdauernde standortsgerechte Grasdecke ver meiden. Breite Straßenzüge können mit Bäumen im Freistand versehen werden. Alleepflanzungen eignen sich im allgemeinen für das dörfliche Straßenbild ebensowenig wie Rasen- und Schmuckanlagen, die um ihrer selbst willen angelegt sind. Als geeignete Bäume für die Straßenbepflanzung werden je nach Standort Eiche, Linde, Esche und Ahorn empfohlen. 3. Dorf-, Sippen-, Haus-, Lebens- und Gedenk- bäumen, die als Sinnbilder deutscher Naturverbundenheit und zur Erinnerung an Geburt und Tod und besondere Ereignisse gepflanzt und gepflegt werden, ist vollste Entwicklungsfreiheit zu geben; eine Holznutzung kommt hier nicht in Frage. Gedächtnis- und Ehrenmale sowie Feierstä ten müssen durch ihre Anlage und Bepflanzung aus ihrer Um gebung herausgehoben, würdig und weihevoll sein. Der Fest platz des Dorfes für das Maifest und die Sonnenwenden soll ein schlichter Grünraum sein, dem Baum und Landschaft das Gepräge geben. Unbepflanzte Straßen sind ausgesprochene Kugelfänger für alle die Straßen benutzenden Kolonnen, selbst für Einzelpersonen. Weder Deckung gegen Flieger- noch Erdsicht. Keine Deckungsmöglichkeit gegen Flieger- und Flachbeschuß. Keine Ausweichmöglichkeit gegen Sicht und Beschuß. Wallhecken von etwa 2 m über gewachsenen Boden mit Aushubgräben, großen Sträuchern und Hartholz bäumen engen Standes sind von größter naturwirtschaftlicher, agrarwirtschaftlicher und strategischer Bedeutung, bieten aber Panzern kein unbedingtes Hinderdis bei Baumstarken von weniger als 40 cm Stammdurchmesser. Die Straße wird feucht, muß daher eine feste sein. Schutzpflanzungen in der Wehrlandschaft. Doppelte und hohe Wallhecken ohne Straße mit tiefen Gra benaushüben und engem Hartholzbestand von über 50 cm Stammdurchmesser bilden ein unüberwindliches Hindernis auch für Panzer gegen überraschende Angriffe. Die „Wurzel- füße“ der Bäume bilden ein dichtes, äußerst festes Wurzel geflecht, das auf viele hundert Jahre erhalten bleibt und bei sachgemäßer Pflege des Bestandes Ewigkeitswert besitzt. Die Bewirtschaftung des Bestandes ist aber nur von geringster Nutzung, dagegen hoher agrarwirtsehaftlicher Wert durch naturwirtschaftliche Nutzeffekte. Pflanzung möglichst in Nord-Süd-Richtung.