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Nachsatz Mancher Leser hat sich vielleicht gewundert, daß in dem von Prof, Ernst Lehmann in der Zeitschrift „Gartenbau im Reich" (November 1941) erschienenen Artikel „Ehrenpreis erobert sieh unsere Totengärten“ auf die Frage der Schadwirkung der damit gemeinten Veronica llliformis nicht Bezug genommen wurde. Dies liegt aber daran, daß dieser Artikel schon einige Zeit zuvor bei der Schrift leitung der genannten Zeitschrift einging, also sowohl die Schad wirkung der V. llliformis noch nicht besonders hervorgetreten, d. h. der Artikel Bornmüller noch nicht erschienen, als auh in gewissen Klimalagen die Schadwirkung im Verhältnis zum' gärtnerischen Nutzen gering geblieben war. Prof. Ernst Lehmann (Botanisches Institut Tübingen) wird in unserer Zeitschrift auf die Zusammenhänge unter dem Gesichtspunkt der Schadwirkung noch zurückkommen; er hat unterdessen die ganze V.-filiormis-Frage in breitem Umfange bearbeitet. Außerdem soll von ihm auch eine längere Abhandlung über die betr. Pflanze in einer anderen Gartenbau-Zeitsehrift demnächst erscheinen. Die Sehriftleitung Das erste Bodenuntersuchungsamt für gärtnerische Zwecke wurde unter der Leitung von Prof. Dr. J. Reinhold an der Staat lichen Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Pillnitz eingerichtet. Dieses Institut hat die Aufgabe, die große Zahl von Spezialerden, wie sie der Gärtner benötigt, hinsichtlich ihres Nährstoffgehaltes als Grundlage für die praktische Wir kung und Zusammensetzung der Erden zu untersuchen. Der Gemüsebau im Siedlergarten Lehrheft 17 des Deutschen Siedle r b u n d e s. Bei den schweren Kämpfen im mittlerer Abschnitt der Ostfront hat der Stadtgarteninspektor Kurt Hoffmeister am 1. Januar 1942 den Heldentod erlitten. Mit ihm ist wieder einer unserer jüngeren Gartengestalter von uns gerissen worden, der zu den besten Hoffnungen berechtigte. Am 28. Juli 1908 geboren, erlernte er die Gärtnerei in der Stadtgärtnerei Hannover. Nach weiteren Jahren praktischer Tätigkeit, u. a. bei der Firma Späth und der Fürstl. Waldeckischen Hofgartenverwaltung in Bad Pyrmont, besuchte er die Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Dahlem und erwarb hier im Jahre 1937 das Diplom zum Gartenbauinspektor. Seit Oktober 1936 war er bei der Städtischen Gartendirektion Hannover als" Gartentechniker beschäftigt und wirkte mit bei der Wiederherstellung des Großen Gartens zu Herrenhausen. Am 1. Februar 1939 wurde er als Stadtgarteninspektor angestellt und dem Kleingartenamt zugeteilt. Im blühenden Alter von 33 Jahren hat Kurt Hoffmeister nun sein junges Leben hingegeben im Kampf für Führer und Keich. Sein Batterieführer schreibt, daß er durch seine Fröhlichkeit und Freund lichkeit allen seinen Kameraden den Dienst erleichtert habe; nie habe er ihn mit trauriger Miene gesehen, immer hatte er ein frohes Gesicht. In den schwierigsten Situationen war er es, der mit seinem Humor jede gedrückte Stimmung überwandt und jederzeit freudig und gern seine Pflicht tat. Auf dem Ehrenfriedhof in Wedya ist er zur letzten Ruhe gebettet worden. Die Städtische Gartendirektion Hannover hat mit Hoffmeister einen befähigten Mitarbeiter verloren, der sieh seiner lauteren Gesinnung und seines geraden Wesens wegen allgemeiner Beliebtheit erfreute. Uns allen ist ein lieber Freund und Kollege genommen. Wir trauern um ihn mit seiner lieben Frau und seinem Söhnchen in der Ueber- zeugung. daß sein Opfer beitragen wird zur Erzielung des end gültigen Sieges über unsere Feinde und zur Stärkung des groß deutschen Gedankens in der Welt. Wernicke. Von Gartenbauinspektor Franz Mappes. In einem planmäßig bewirtschafteten Siedlergar- ten, von dem je nach Qualität des Bodens und der klimatischen Lage der Siedlerstelle 40—60 qm Ge müseland für jede zu ernährende Person auszu weisen wären, kann das insgesamt benötigte Ge müse eines Haushaltes — und das während des ganzen Jahres — greifbar sein. Weiterhin ge wünschte Kulturflächen, um den Bedarf an Obst, frühen und mittelfrühen Kartoffeln voll zu decken, lassen dann die Siedlerstelle zu der idealen Größe von 1000 qm an wachsen. Bewirtschafter solcher Stellen können als Käufer auf dem Markte völlig ausscheiden und dabei zur Unabhängigkeit der Er- nährungslage unseres Volkes viel beitragen, wenn — wie gesagt —- nach einem klar v o r ge zeichneten Bewirtsc h a f tungsplan Jahr für Jahr vorgegangen wird. In seinem zur Verteilung an Siedler bestens ge eigneten Büchlein schreibt Franz Mapipes aus einer selten reichen Erfahrung als langjähriger gärtne rischer Leiter der ausgedehnten Versuchs- statio n der I. G. Farben in L i mburgerhof über Saatgut und Aussaat, Pflanzenmaterial und Pflanzen, gibt ein ausführliches Sortenverzeichnis der Gemüse; im Kapitel Düngung Mitteilung über Wirkungen der natürlichen und mineralischen Dünger mit erprobten Tabellen über Düngergaben, behandelt Pflegemaßnahmen zur Erzielung höch ster Erträge sowie das Kapitel Frühbeet im Sied lergarten. Letzteres umschließt Vorschläge für die Bewirtschaftung eines vier- und eines dreifenstri gen Frühbeetkastens, wobei sowohl auf die Frucht folge als auch Vielseitigkeit im Anbau Bedacht genommen ist. Um von dem aufschlußreichen Lehrheft einen Begriff zu geben, fügen wir den Bewirtschaftungs- plan des Gemüselandes für einen sechsköpfigen Haushalt hier bei. Die anderen 16 im Gartenbauverlag von Trowitzsch & Sohn zum Preise von 0,50 bis 1,00 RM. vor der hier besprochenen (Broschüre er schienenen Schriften zur Heimstättensiedlung be treffen: Humuswirtschaft; Heil- und Gewürzpflan zen; Leistungssteigerung; Aufzucht von Jungtieren; Grundsteuer; Vorratsschutz; Obstverwertung; Enten-, Gänse- und Kaninchenhaltung; Vogelschutz; Kochen; Veredeln und Obstschädlinge. Die Reihe der Lehrhefte wird fortgesetzt. M. Beispiel für die Bepflanzung der Gemüsebeete eines Siedlergarfens für einen etwa 6köpfigen Haushalt 1. Anbau Feld I - d.Tracht (stark-zehrende Gemüse) 2. Anbau 88 % Weißkraut früh 8 % Wirsing früh • Rotkraut früh * *2 Kohlrabi 9%2 Blumenkohl @ Weißkraut mittelfrüh — Frühjahrsspinat - Frühjahrsspinat — % Schnittsalat sw Y3 Kresse $9 Vs Lattich &2 Sellerie 4 Wirsing miteIfüh 0 Tomaten ¥ Kohlrabi mittelfrüh © Kopfsalat (2 Gurken 3 Kopfsalat eeeeeesesessssss 9 O®88eegeeeeg0g 6600090828080009 060e0beeeeeecce es © 0068000008 080 O » » ® 0 C -5 ■ ; 1. Anbau Feld I - 2.Tracht - (mäßig-und schwach-zehrende Gemüse) 2. Anbau ) " > >>)))>)>>> D Stangenbohnen 42 > })—-}>>}-}})-} ^Stangenbohnen Fwwavenennene deeer*ee*e*f-* 88984844 L*xokk***8266936cc 0 Endivien »—Spinat ca Buschbohnen —Feldsalat 8 Spotwirsing @ Spätweißkrout 0 Spätrotkrout « Rote Rüben «Karotten * V2 Kohlrabi gY2Blumenkohl spät =V2Rettich © ■’/iKopfsalab Plan: Gartenbauinspektor Franz Mappes ' aus dem Lehrheft 17 des Deutschen Siedlerbundes; V c r 1 a g T r o w i t zs c h & Sohn. Frankf u r t (Ode r). Es wechseln jährlich im Anbau nicht nur Feld I und II, sondern auch die Beete untereinander.