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0,60 RM. je Wohnung entspricht, also so gering ist, daß sie un beachtet bleiben kann. Eine Ersparnis tritt jedoch bei der Anord nung einer Zusatzgartenfläche von 188 in' 2 zu einer- Hausgarten- fläche von 120 in 2 (zusammen 308 in 2 ) gegenüber einem üblichen Kleingarten gleicher Größe dadurch ein, daß 120 m2 weniger Land zu beschaffen sind, was bei einem Landerwerbspreise von 1,50 RM. — 0,50 RM. kapitalisiertem Ertragswert einem Werte von 6240 RM. entspricht. Es tritt also bei dieser vorgeschlage nen Lösung nicht nur keine Verteurung, sondern im Gegenteil eine Ersparnis ein, die zum Ankauf weiteren Gartenlandes, zur Senkung des Kaufpreises für Zusatzgartenland oder zur Be schaffung weiteren Kleingartenlandes für die dichtbesiedelten älteren Stadtgebiete verwendet werden kann. Darüber hinaus aber ergeben diese über ein ganzes Wohngebiet und gegebenenfalls über einen ganzen Stadtteil auszudehnen den und von öffentlichen Spazierwegen zu durchziehenden Zu salzgartenflächen eine bedeutsame Auflockerung dieser Wohn gebiete und zugleich die Erfüllung eines wesentlichen Teiles der gesamten Grünflächenpolitik einer Stadt, für die -sonst erheblich größere Opfer der Stadtverwaltung aufzuwenden wären. Ohne diese Zusatzgärten würden nach unserer heutigen städtebaulichen Erkenntnis bei einem solchen Wohngebiete mit einer Wohn dichte von rund 200 Menschen je Hektar etwa 5 m2 Erholungs grünanlagen auf den Kopf der Bevölkerung eines solchen Plan gebietes anzulegen sein. Bei Anlage der breiten Zusatzgärten streifen mit Promenadenwegen aber können diese Erholungs- grünflächen unbedenklich auf die Hälfte, also auf etwa 2,5 m2 je Kopf der Bevölkerung eingeschränkt und die weiteren 2,5 m2 kleingärtnerisch genutzt werden. Für die Gemeinde tritt dabei, ganz abgesehen von dem ernährungspolitischen Vorteil, auch der Vorzug einer Verbilligung um rund 29 000 RM. ein, bezogen auf den auf die beiden Blockhälften entfallenden Freiflächen- anteil von 2080 m 2 . Von diesen 29 000 RM. entfallen allein rund 20 000 RM. auf den kapitalisierten Wert der Kosten für die gärtnerische Unterhaltung der in Wegfall kommenden Er- holungsgrünflächen. Dies bedeutet eine Gesamtersparnis von 35 RM. auf den Kopf der Bevölkerung eines solchen neuen Wohngebietes. Die Abbildungen 4 und 5 zeigen, wie sich diese Zusatzgartenstreifen in ihrer Gesamtheit als breite Grünbänder durch ein Wohngebiet hindurchziehen und zugleich als Wege im Grünen von der Wohnung zur Schule und zur Arbeitsstätte sowie zu den städtebaulichen Mittelpunkten dieser Wohngebiete und als Wanderwege in radialer Richtung nach den Wander zielen in der Umgebung der Stadl geführt werden können. * DIE EINORDNUNG VON DAUERKLEINGÄRTEN IN DAS STADTBILD VON STADTGARTENDIREKTOR BALKE, DRESDEN Die Einordnung von Kleingartendaueranlagen in das Stadtbild kann grundsätzlich nicht schematisch vor- genommen werden, sondern hat sich in jedem Falle nach den landschaftlichen Gegeben heiten und der Lage des vorgesehenen Kleingartendauergeländes zu richten. Die Tatsache, daß in den deutschen Großstädten durchweg die Dauerklein gärten mehrere Kilometer von den Woh nungen entfernt liegen, führt zwangs läufig dazu, in den einzelnen Klein gärten Lauben zu erstellen, die der Kleingartenfamilie einen Schutz gegen die Witterung bieten, dem Umkleiden dienen sowie die Unterbringung von Geräten, Kleintieren und Ernten be zwecken. Man kann es nicht übersehen. daß durch die Notwendigkeit der Errichtung von Lauben — mag die Gestaltung und Zusammenfassung derselben auch noch so glücklich und günstig gelöst sein — immer ein nicht ganz befriedigendes Bild entsteht. Die Kleinheit der Kleingartenfläche von 300 bis 400 qm Größe bedingt zwangs läufig die Vielheit kleiner Laubenkörper nebeneinander. Der Versuch, mehrere Laubenkörper zu einer Einheit zusammenzufassen , DBESDEN, wirkt sich, vom städtebaulichen Stand- ihrem Kleingarten vollständig nach außen ab geschlossen für sich einen Raum besitzen. Ein durchaus verständliches Verlangen. Unter Berücksich- punkt aus gesehen, in jedem Falle günstig aus. Diesem Bestreben steht jedoch der Wunsch der Kleingarten familie entgegen, möglichst eine ein zelne freistehende Kleingartenlaube zu besitzen. Diese Volksgenossen sagen mit Recht, daß sie schon in den Wohnhäusern mit vielen zusammen wohnen; sie möchten nunmehr in G arte n v e r wall u n g Dres d e n : Bild 1: Eine Anlage mit einer Laubenplanung, die je zwei - Reihen Kleingartenlauben, mit der rückwärtigen Giebelwand nahe an die Grenze zweier Kleingärten gerückt, vorsieht. Diese Laubenstellung ergibt geringere Ueberschneidungen der Bau körper, so daß größere Gartenflächen das Bild beherrschen. Auf der Rückseite der Laube liegen Geräteraum, Abort sowie Kaninchenstall, so daß diese Dinge den Nachbarn keinesfalls stören.