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55 000 Kaninchen, 3500 Schweine, über 4000 Ziegen, 10 000 Enten und Gänse sowie 200 Milchschafe und 500 Bienenvölker fest- gestellt worden. In der großen Siedlung Frankfurt-Goldstein wurden nach einer Aufstellung des Instituts für wirtschaftliche Raumforschung der Universität Frankfurt nachfolgende verblüffende Ergebnisse er zielt: Die Gemüseernte brachte in einem Jahre einen Ertrag im Geldwert von 108 824 RM., die Kartoffelernte 131340 kg im Werte von 13 377 RM., die Obsternte einschließlich Beerenobst über 50 000 RM. bei einem Bestand von fast 20 000 Obstbäumen, die Erdbeerernte 17 680 kg, der Eierertrag betrug 147 598 Stück, und der Gesamtwert an Eiern, Fleisch, Fellen, Federn, Wolle und Milch beziffert sich auf 325 114 RM. In der Schweine haltung wurden 91 500 kg Schlachtgewicht bei einem Durch schnittsgewicht pro Schwein von 240 Pfund im Gesamtwert von 136 000 RM. erzielt. Die Gesamtertragsleistung der Siedlung Goldstein im Jahre 1938 betrug auf 9 9 5 Siedlers teilen r u n d 6 5 0 0 0 0 R M. Es wird eine Gesamtfläche von 143 Hektar bewirtschaftet. Durchschnittlich stehen dem Siedler 800 Quadratmeter Land zur Verfügung, und es werden ein Schwein, eine Ziege, 10—15 Hühner, 6—10 Kaninchen und oft auch noch mehr Kleintiere gehalten. Die Anzahl der Familienmitglieder ist hierbei ent scheidend. Der Garten wird intensiv bewirtschaftet. Es werden Kartoffeln und Futterpflanzen sowie Dauergemüse angebaut. Der Rest der Fläche ist für Feingemüse und Obst vorgesehen. Drei bis sechsZentnerObstertrag sind keine Seltenheit. Kleinere bis mittlere Familien können ebenfalls ihren Gemüse- und Obst bedarf decken und auch noch für Vorräte im Winter sorgen. Der Eier-, Fleisch- und Fetilbedarf wird, außerdem sichergestellt, wenn es der Siedler versteht, gute Leistungen aus den Tieren durch zweckmäßige und richtige Fütterung herauszuholen.“ Zum Schluß noch einige Bemerkungen aus dem diesbezüg lichen Schreiben unseres hochgeschätzten Landesgruppenleiters, Stadtbaurat Heyer, der als Batteriechef seit Ausbruch des Krieges an der Front stellt: „Es ist doch so, daß der deutsche Mensch die Entwicklung seiner Fähigkeiten und Kräfte zuerst und lange Jahre in der Familie findet. Die Keimzelle des Staates, die Familie, muß daher alles erhal ten, damit sie gesund bleiben kann. Dazu gehört ein Eigenheim mit Garten. Auf die Mietwohnung wird man jedoch in Deutschland auch nicht verzichten können. Man muß aber, bestrebt bleiben, durch gute Verkehrsplanung die Mietwohnung weitgehendst überflüssig zu machen und das Interesse an entfernter gelegenen Siedlungen zu steigern.“ * Hausgärten und Brachlandaktion Betreuung durch die Heimstättenwalter der DAF. Wieder wendet sich die Deutsche Arbeitsfront an alle Grundstücks besitzer, Gartenfreunde und solche, die noch Gartenland in Bewirt- schaitun? nehmen wollen, um über den Kreis der durch die Fach verbände erfaßten Kleinsiedler, Kleingärtner und Eigenheimbesitzer hinaus alle Kräfte iür die Steigerung der deutschen Gartenerzeu- gung und Kleintierhaltung einzusetzen. Dais Reichsheimstättenamt der DAF., alle Gauheimstättenämter sowie die Kreis- und Ortswaltungen der DAF. arbeiten hierin aufs engste mit dem Reichsleistungsausschuß für Gemüse und Obstbau und seinen entsprechenden Gau-, Landes- und Kreisausschüssen zusam men. Sie erhalten von diesen ihre fachlichen und wirtschaftlichen Anweisungen, nach denen sie die Betreuungsarbeit durchführen. Außerdem stehen sie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Frauenwerk. Die Brachlandaktion, die in den beiden ersten Kriegsjahren bereits große Erfolge zu verzeichnen hatte wird im Jahre 1942 in erweiter ter Form durchgeführt. Ziel ist,, auch das letzte Quadratmeter brachliegenden Bodens nutzbar zu machen. Volksgenossen, die ihr brach’legendes Grundstück nicht selbst bearbeiten können, aber wünschen, daß es bewirtschaftet wird werden aufgefordert, dies unverzüglich der nächsten Orts- oder Kreiswaltung der DAF. mit zuteilen. Sie sollten dies auch tun, wenn sie nur einen Teil ihres Grundstücks selbst bewirtschaften können. Wer sein bisher brach liegendes Grundstück jetzt in Kultur nehmen will, sollte dies im Einvernehmen mit der Ortswaltung der DAF. tun, um hier gegebe nenfalls bei der Beschaffung von Saat- und Pflanzgut sowie Dünger unterstützt zu werden. Alle anderen, die selbst nicht Brachland be sitzen, aber neues Gartenland in Arbeit nehmen wollen, sind auf gefordert, sich bei der DAF. zu melden, die ihnen Brachland ver mittelt. Kosten entstehen durch die Uebernahme von Brachland nicht, außer den Aufwendungen, die bei der Bestellung des Grund stücks zu machen sind und die jeder Gartenbesitzer machen muß, um Saatgut, Pflanzen u. dergl. zu erhalten. In der Brachlandaktion besteht auch engste Zusammenarbeit der DAF. mit den Organisa tionen der Kleingärtner, Kleinsiedler und Eigenheimbesitzer. Georg Wronka t Am 24. I. 42 starb plötzlich und unerwartet nach kurzer schwerer Krankheit mein langjähriger Mitarbeiter, der Garten- gestalter Georg Wronka. Wir haben in ihm einen freudigen un einsatzbereiten Kame raden verloren. Nachdem er als Soldat im Felde seine Pflicht getan hatte, war er in letzter Zeit an verantwortlicher Stelle mit großen Aufgaben betraut und hat hier bis zuletzt unter Hintan stellung seiner Gesundheit seine Pflicht getan. Wir danken ihm für seine Treue. Wilhelm Hübotter und Mitarbeiter Hannover. Richard Niemann T Am 23. Juli vergangenen Jahres ist der Landwirt Richard Niemann, Niederndodeleben, verstorben. -Mit Niemann ist ein langjähriges Mit glied der 1). G. f. G. und ein aufrichtiger Freund der Gartenkunst dahingegangen. Im Jahre 1905 übernahm er in Niederndodeleben bei Magdeburg eine größere Landwirtschaft und zeigte bald wie so wenige Bauern in der baumarmen Magdeburger Börde ein überaus großes Interesse für die Gartenkunst. Er gab dem Gartengestalter F r i e d r i c h Bauer in Magdeburg den Auftrag, einen vorbild lichen Hausgarten anzulegen und das Landhaus ganz in Grün einzu- betten. Bald verband Niemann und Bauer eine große Freundschaft, und beide schufen gemeinsam den Garten, der weiter ab vom Hause in einen Obst-, Gemüse- und Schnittblumengarten überging, der rings von Spalieren mit ausgesuchten Weinsorten umgeben war. Nach Fertigstellung des Gartens ruhte Niemann nicht. Er wollte ihn immer noch verbessern und schöner gestalten. So zog er nach dem Fortgang Bauers aus Magdeburg namhafte Gartengestalter zu sich und besprach sich mit ihnen über seinen Garten und über Garten kunst überhaupt. Auf zahlreichen Jahreshauptversammlungen, auf dem Internationalen Gartenbaukongreß in Berlin und insbesondere bei den Tagungen der Landesgruppe war Niemann stets ein gern gesehener Gartenfreund, der ein großes Verständnis für die Garten kunst bewies. -Vielleicht hat er auch durch seine große Liebe zum Garten inlolge Ueberanstrengung bei der Gartenarbeit sich die Krankheit zugezogen, die seinen Tod zur Folge hatte. Wir verlieren in Niemann einen der besten Freunde unseres Berufes. Lüdicke D. G. f. G. Neue Mitglieder ab 15. 6.1941 Reichsgruppe der Reichsbahn-Landwirtschaft e. V., Berlin W 35, Großadmiral-v.-Koester-Uier 1, 3, B 575, Gr. Br. Dickes Ernst, Gärtner bei der Stadtverwaltung Düdelingen (Luxem bürg), D 181, Gr. SP. Häuser, Paul, staatl. dipl. Gartenbauinspektor, Gablonz/Neiße (Sude tengau), H 453, Gr. Sg. Hebenstreit, Rudolf. Stadtgartenamtmann, Leipzig O 5, Karl-Krause- Straße 100, H 452, Gr. S. Hoffmann, Rudolf, Gartengestalter, Sonnenburg/Nm., Breitestr. 9, H 454, Gr. Br. Karlsbad, Oberbürgermeister, Hochbauamt, K 502, Gr. Sg. Kattowitz, Oberbürgermeister, Hauptamt, K 533, Gr. OS., Klingler, Fritz, staatl. dipl. Gartenbauinspektor, Bensheim/Berg- straße, Hauptstraße 9, K 501, Gr. SP. Lanz, Gartengestalter, Bauleitung der Luftwaffe, Wiener-Neustadt, Gürtelstraße, L 278, Gr. ON. .Merkel, Helmut, Gartenauslührender, Leipzig N 24, Sternbachstr. 22, M 315, Gr. S. Moißl, Franz, Prof. Ing., Wien-Klosterneuburg, Am Renninger 16. M 314, Gr. ON. Müller Richard. Gemeindegärtner, Janow, Kr. Kattowitz O/S., M 316,. Gr. OS. Pluhar, Hans, Fachbeamter, Wien 89, Fasholdgasse 3, P 147, Gr. ON. Puff, Friedrich, Gartenbeamter, Wien 13/89, Fichtnergasse 22 P 14G, Gr. ON. Reichenberg, Gauselbstverwaltung des Reichsstatthalters im Sudeten gau, Karl-Herzig-Straße 2, R 304, Gr. Sg. Reichssportfeldverwaltung. Berlin-Charlottenburg 9, Reichssportfeld- Reiterhaus, R 305, Gr. Br. Scharnau, R , Friedhofs-Verwalter, Zoppot, Groß-Katzer-Straße 44a. Sch 368, Gr. DW. Winkler, Emil, Gartenausführender, Leipzig N 22, Gohliser Str. 38, W 325, Gr. S. Ziegert, Otto, Friedhofsinspektor, Glogau, Hermann-Göring-Str. 30, Z 29, Gr. NS. Jahrbuch 1942 Deutsche Gartenbauwirtschaft Im Vorjahr hat sich das Jahrbuch durch seinen gediegenen fach liehen Inhalt zahlreiche Freunde geschaffen. Dies kommt in den Vorausbestellungen für das Jahrbuch 1942 zum Ausdruck, die in vielen Tausenden eingingen. Auch diesmal ist ein sehr brauchbarer Jahresweiser entstanden mit Abhandlungen bekannter Fachleute über zeitgemäße Fragen, Berufsgeschichte, biographischen Angaben, Kalendarium, ausreichendem Schreibraum für jeden Tag, Tabellen u. a. Das neue Jahrbuch ist das, was der Berufsgärtner für seine Tagesarbeit braucht. (Preis RM. 2 25). Gärtnerische Verlagsgesellschaft, Berlin SW 68, Kochstraße 32.