Zu der A b li andlung von L andschafts a n wall Hans Solbrig, Berlin-Wannsee: .. D i e Ausführung- eines Binnensees an der Re i e h s- autobahn Bild 6: Nach Beendigung- der Baggerarbeit wurde das Ufer na türlich geformt und mit Ausnahme des Badestrandes (links im Hin tergrund der weiße Streifen) sofort wieder- mit dem vorher abgeho benen und kompostierten Mutterboden abgedeckt und angesät, um unnötige Aushagerung zu vermeiden. Der See hat sich wieder bis zum natürlichen Grundwasserspiegel gefüllt. (Panoramaaunahme von 180 Grad.) Bild 7: Das Ufer, mit Ausnahme des Badestrandes, wurde in 2 in Breite (1 m breit im Wasser) mitten im Sommer 1939 mit in der Umgebung- gewonnenen Ufer- und Wasserstauden bepflanzt, damit es sich baldmöglichst durch Verwurzelung- festigt und eine Ab spülung durch den Wellenschlag vermieden wird. Bild 8 : Der Badestrand wurde sofort angenommen, teils von den in der Nähe noch beschäftigten Bauarbeitern, teils von Schülern und sonstigen Personen aus der Umgegend. Bild 9 : Im Herbst 1939 und Frühjahr 1940 wurde der stehen gebliebene Kiefernforst mit standortgemäßem Laubholz (Birken. Ebereschen, Zitterpappeln) in allen Größen bis zu 6—7 m Höhe unterbaut. Diese Laubholzpflanzung wurde in natürlicher Anord nung und Begrenzungslinie aus dem Kiefernforst heraus nach dem See zu vorgezogen, so daß sich später eine natürliche Umrahmung des Sees ergibt. Am Ufer wurden in den Uferstaudengürtel Schwarz erlen und Weiden in verschiedenen größeren und kleineren Gruppen gepflanzt. Ballengehölze hach der Pflanzung. Am wirtschaftlichsten sind Gehölze mit Ballen von 90 bis 130 cm Durchmesser. Hecken pflanzen sind an waagerecht gezogene Drähte anzuheften; ihre endgültige Höhe soll nicht mehr als etwa 80 cm betragen, der seitliche (Schnitt im Anlauf 1 : 5 ausgeführt werden. Weißdorn- hedken sind stark zurückzuschneiden, damit sie von unten gut ausireiben. Ueber die Ansaat von Geh ö 1 z e n liegen bisher nur geringe Erfahrungen vor. Standortgemäße Baumbestände lassen sich heranziehen durch Aussaat von Eiche und so weiter in schüt zende Brombeersträucher oder in andere Pioniergehölze. Die Ansiedlung von blühenden Wildstauden, von denen viele gerade auf armen Böden heimisch sind (Finger hut, Natternkopf, Königskerze u. a.), gelingt sehr gut durch Saat wie durch bloßes Auslegen wild gesammelter Samen. Auf heißen, trockenen Böschungen kann es nötig werden, das An wachsen der Stauden und Gehölze durch eine Reisigdecke zu sichern, die erforderlichenfalls einen ganzen Sommer über liegenbleiben muß. Die A n s a a t von W i 1 d g r ä s e r n ist nach Angaben von Professor Dr. Tüxen erfolgreich gewesen. In Hochlagen hat sich die Begrünung mit Heublumensaat von Magerwiesen, von Bauern gekauft, besonders bewährt. Kleine Mähmaschinen sind mit guten Erfahrungen ausprobiert. Der Einsatz des Landschaftsanwalts als eines wertvollen Mitarbeiters ist von besonderer Wichtigkeit dann, wenn er mit Land und Leuten mehr vertraut und verwachsen ist, als der mit der Trassierung beauftragte Techniker und Landmesser. Eine landschaftsfremde Linienführung ist durch die reichste Bepflanzung nicht mehr gutzumachen. Auch für die Grundstücksumlegungen, Feldwegführungen und Wasser bauten kann der Landschaftsanwalt auf 'Grund seiner besseren Kenntnis der Lebensverhältnisse der Landschaft wichtige An regungen geben. Sehr im argen liegt vielfach noch die gärtne rische Pflege der in Betrieb genommenen Strecken; dem Land schaftsanwalt muß die Möglichkeit gegeben sein, auch diese zu überwachen, um allenfalls notwendige Ergänzungsarbeiten zu veranlassen. Von der Generalinspektion sind diesbezügliche An weisungen ergangen. Durch die vorgeschlagenen Einrichtungen werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die deutsche Landschaft unmittelbar in Verbindung mit dem größten lech nischen Eingriff aller Zeilen ohne jede Künstelei zu einer voll kommenen und vorbildlichen Schönheit umzugestalten. 26