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DIE AUSFÜHRUNG EINES BINNENSEES AN DER REICHS AUTOBAHN EIN BILDBERICHT VON LANDSCHAFTSANWALT HANS SOLBRIG, BERLIN-WANNSEE Die Strecke Berlin—Breslau der Reichsautobahn führt im Bereich der Provinz Brandenburg durch eine nicht gerade mit Naturschönheiten gesegnete Landschaft. Mit Ausnahme des nur kurz gestreiften Zemminsees und der Uebergänge über die Dahme und die Spree gibt es nur Flachland mit großen landwirtschaftlichen Schlägen und in der Haupt sache endlosen Forsten von Kiefern-Monokulturen: Stangen, Stangen und wieder Stangen mit oft quadratkilometer weiten mit grauer Flechte bedeckten Böden, auf denen kein grüner Hahn und kein grünes Blatt zu sehen ist. In diesen langweiligen Kiefernforsten längs der Autobahn Laubholz zu unterbauen, ist eine Aufgabe von besonderem Reiz. Durch den Bedarf von etwa 80 000 cbm Boden als Schütt masse für einen Damm bot sich die Gelegenheit, mitten in einen derartig öden Kiefernforst eine wirkliche Oase zu •schaffen. Ein Gelände von etwa 60 000 qm Größe — bestan den mit Kiefernkrüppeln — direkt an der Autobahn ge legen, stand zur Verfügung. Der Grundwasserspiegel lag auf durchschnittlich 1,75 m Tiefe. Mein Vorschlag, die be nötigten Erdmassen durch Tiefenbaggerung zu gewinnen, wurde von der Obersten Bauleitung angenommen. Damit war die Möglichkeit gegeben, unmittelbar an der Auto bahn einen kleinen Binnensee mit etwa 15 000 qm Wasser fläche entstehen zu lassen. Daß dazu ein Parkplatz und eine Badegelegenheit geschaffen wurde, ist ja wohl selbstver ständlich. Nachdem von Menschenhand getan worden ist, was getan werden konnte und mußte, um das ganze Werk so in die Umgebung einzufügen, damit es später den Eindruck er weckt, als ob es nie anders gewesen wäre, muß nun die Natur einige Jahre schalten und walten. Eine gewisse pflegliche Behandlung darf allerdings dabei nicht außer acht gelassen werden. W e n n d a n n b a 1 d nie in a n d m ehr ahnt, daß an der Stelle noch 1 9 3 8 ei n Krüppelkiefernforst stand und der kleine See mit seiner Umgebung — den Eingriff von Mense h en h and nicht ahnen d — f ü r eine von Natur gewachsene Angelegen heit gehalten wird, dann hat der Land- schaftsanwalt seine Aufgabe richtig g e 1 ö s t. * Fortsetzung des Berichtes von Seite 23 Bild 1 : Das Gelände wurde zunächst von den Kiefern frei- geschlagen. Nur am Rande blieben die schönsten Bäume als Uebergang und zur Auflockerung des umschließenden Kiefern forstes stehen. Bild 2 : Das Baggern in vollem Gange. esche anzuführen, besonders 'wichtig in kalkfreien Lagen bis 1400 m. Sie ist berufen, Ernteausfälle an Obst auszugleichen. Sie gibt ausgezeichnete Marmelade, und die Zumischung von Ebereschenbeeren macht es möglich, aus den reichen Mostbirn ernten Württembergs und Oberösterreichs Süßmost herzustellen. Zum Lebendigmachen toten Bodens ist richtig bereiteter K o m p os t (Abb. S. 19) unersetzlich. Keine Menge kann zu groß sein, denn er wird noch vier bis fünf Jahre nach Fertigstellung der Strecke gebraucht. Abhub von dürftigen Waldböden, un brauchbarer, verrotteter Rasen, Laub, Grasschnitt, Heidekraut, Grabenaushub und dergleichen dienen der Kompostherstellung. Dabei ist zu beachten: Komposthaufen werden zur sicheren Kennzeichnung grundsätzlich senkrecht zur Straßenachse auf gesetzt. Mutterboden dagegen längs der Achse. Die zu verkom postierende Masse wird in Schichten von 20 cm Höhe ausge breitet und mit 500 g Aetzkalkpulver je m 3 sorgfältig bestreut. Schichten aus erdfreien Stoffen werden mit 2 cm Mutterboden abgedeckt. Der Haufen erhält bei genau trapezförmigem Quer schnitt und beliebiger Länge eine Sohlenbreite von nicht mehr als 3 m, eine Höhe von 1,20 bis 1,40 m und eine eingemuldete Oberseite von 0,5 m. Anfeuchtung mit Wasser mit Gießkannen ist erforderlich, falls die Masse trocken ist. Ueber den fertigen Komposthaufen wird eine 8 cm starke Decke aus Muttererde oder Rasen gelegt und eine Abdeckung mit Reisig vorgenommen, falls er der Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist. Nach vier bis fünf Wochen (im Sommer) beziehungsweise drei Monaten (im Winter) wird der Komposthaufen umgesetzt, und zwar wieder in Schichten von 20 cm Höhe, die mit gedämpftem Hornmehl (1000 g je m3) durchsetzt werden. Im übrigen ist der Vorgang derselbe wie beim ersten Aufsetzen. Kompost ist ein wertvoller und billiger Ersatz für jeden Dünger.